Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.
der POD-2202 waren und blieben erratisch. Immer wieder hatte die BJO BREISKOLL Probleme, die Spur des ladhonischen Schiffs neu aufzunehmen und ihm zu folgen.
»Wir haben bloß eine Chance, weil ihr Aktionsradius so klein bleibt«, sagte Rhodan mehr zu sich selbst denn zu einem Mitglied der Zentralebesatzung.
Farye lenkte seine Aufmerksamkeit auf das zentrale Holo. Es zeigte die POD-2202 beim Anflug auf ein ganz ein spezielles Objekt.
»Sie nähern sich einem Doppelsternsystem«, sagte Rhodans Enkelin. »Es besteht aus einer Röntgennova und einem Schwarzen Loch. Die Nova ist ein orange leuchtender Stern der K-Klasse mit etwa dreizehnfacher Sol-Masse – und sie transferiert beständig Masse an das Schwarze Loch. Die Röntgenstrahlung umgibt das Black Hole mit einer Akkretionsscheibe.«
»Eine Anomalie also. Eine Konstellation, für die es keinen natur- und hyperphysikalischen Hintergrund gibt – und die dennoch existiert.«
Es war müßig, darüber nachzudenken, wie die K-Sonne in unmittelbarer Nähe eines Schwarzen Lochs existieren konnte, und das anscheinend schon seit geraumer Zeit.
Die Röntgenstrahlung war unregelmäßig, unkontrollierbar. Vielleicht hatte an diesem Ort einmal ein natürliches Ereignis die Naturgesetze auf den Kopf gestellt, vielleicht waren raumfahrende Völker für diese sonderbaren Verhältnisse verantwortlich – es interessierte Rhodan in diesem Moment nicht. Über dieses Phänomen sollten sich die Wissenschaftler an Bord den Kopf zerbrechen. Ihm war einzig und allein an der Rettung der Olubfaner gelegen.
»Die POD-2202 kommt dem Schwarzen Loch gefährlich nahe«, sagte er.
»Die Ladhonen testen wieder mal die Möglichkeiten ihres Schiffs aus«, bestätigte Farye. »Was meinst du? Sollen wir die Gelegenheit nutzen und ...«
»... und Tenga eine Nachricht schicken?« Rhodan musste lächeln. »Angesichts der Strahlungsbedingungen wird eine kleine Anomalie, die von einem hochgerafften Hyperfunkimpuls stammt, nicht weiter auffallen.«
»Zwei Köpfe – eine Idee. Man könnte fast glauben, wir wären miteinander verwandt.« Farye wandte sich abrupt ab und gab Anweisungen an die Ortungsoffiziere. Gedämpfte Hektik brach aus, während Rhodan in Gedanken den für Tenga bestimmten Text formulierte.
Er versuchte, sich seine Angespanntheit nicht anmerken zu lassen. Tenga hatte sich seit dem Andockmanöver an den Ponton nicht mehr gemeldet. Mittlerweile waren 36 Stunden vergangen.
Lebte er womöglich nicht mehr? Oder hatten ihn die Ladhonen festgesetzt und verhörten ihn?
Donn Yaradua drängte seit geraumer Zeit darauf, endlich einzugreifen. Ebenso Tengas Freunde, Oberleutnant Solemani und Leutnant Duke. Sie hatten sich bereits angeboten, einen Rettungseinsatz zu starten.
Der Druck auf Rhodan wurde größer. Noch war er nicht bereit, ihm nachzugeben. Gelassenheit war das Gebot der Stunde. Er hatte Tenga als hochintelligenten, aber manchmal allzu risikobereiten Mann kennengelernt. Der bis jetzt noch jeden seiner Einsätze positiv beendet hat.
Rhodan zeichnete einige Worte auf und versiegelte sie mit seiner Kennung. Farye nickte ihm zu. Die geraffte Botschaft wurde mehrmals hintereinander verschickt, dann trat Ruhe ein.
»Die BJO BREISKOLL wartet und ist bereit«, wiederholte er leise seine Nachricht. Und: »Sieh zu, dass du da heil rauskommst, Tenga.«
11.
Adh Arradhu reinigte seinen empfindlichen Hautkamm und begann mit der Nachbereitung. Er putzte die Waffe, überprüfte das Energiepack und kümmerte sich um den empfindlichen Drittarm. Er musste mit einer Heilcreme beschmiert werden.
Der Einsatz im Gefangenenlager der Olubfaner war kurz, aber anstrengend gewesen. Die Ausbilder hatten verlangt, dass die Maate ausschließlich mit den Paralysatoren arbeiteten und es dabei auch auf die eine oder andere persönliche Auseinandersetzung ankommen ließen.
Rings um ihn saßen und standen andere Maate. Die Arbeit geschah in fast lautloser Stimme. Fröhliche Ausgelassenheit, wie sie nach einem erfolgreichen Einsatz eigentlich herrschen sollte, war nicht gerne geduldet an Bord der POD-2202.
Nandh Nadhama betrat das Lager, das ihnen zur Nachbereitung zur Verfügung gestellt worden war. Teile des Krillschwarms schwärmten nach den Seiten aus, ohne sich allzu weit vom Ausbilder zu entfernen. Die fliegenden Mikroprositroniken registrierten, vermaßen, fingen Stimmungsbilder ein.
»Das war miserabel«, sagte er und fixierte Arradhu mit Blicken. »Einige von euch haben mit zu wenig Einsatz gekämpft. Von der mangelnden Übersicht im Nahkampf möchte ich nicht reden und schon gar nicht von fehlender Koordination. Acht Punkte Abzug für jeden von euch. Individuelle Bestrafungen bekommt ihr über die Druckholos übermittelt, die gleich ausgeteilt werden. Sie werden euch guttun. Ihr setzt Fett an.«
Niemand wagte etwas zu sagen. Ein tiefes Ausatmen, ein Durchlüften der Lamellen oder gar eine Verfärbung des Hautkamms würde zur Verhängung weitaus drastischerer Strafen führen.
»Eine Frage, Ausbilder Nadhama«, hörte Arradhu jemanden sagen. Sein Dritter verkrampfte, als er bemerkte, dass er selbst seine Stimme erhoben hatte.
»Adh. Natürlich. Du kannst deine Lamellen einfach nicht zusammenpressen. – Also schön, was willst du wissen?«
»Könnte der Aufstand der Olubfaner etwas mit dem gesuchten Roboter zu tun haben?«
»Das ist eine gar nicht mal so dumme Frage, Maat. Und die Antwort ist nein.«
»Warum, Ausbilder?«
»Erstens gibt es bereits seit einem Tag Anzeichen dafür, dass die Olubfaner einen Fluchtversuch unternehmen wollten. Zweitens verfügen sie nicht über das technische Geschick, um einen unserer Roboter zu manipulieren oder zu programmieren. Und schon gar nicht mit den Möglichkeiten, die ihnen in ihrem Lager zur Verfügung stehen. Wenn wir annehmen, dass es ihnen trotzdem gelungen wäre, diesen Roboter vor uns zu verbergen – wie hätte er drittens aus dem Quartier in die Optimum-Halle gelangen sollen? – Nein. Wir haben es mit einem Zufall zu tun. Mit einem zufälligen Zusammentreffen zweier unterschiedlicher Ereignisse.«
»Wenn sie nun aber doch zusammenhängen?«
»Hast du etwa nicht zugehört, Maat? Drei Punkte Abzug wegen unaufmerksamen Verhaltens.«
»Verzeihung, Ausbilder. Aber was ist, wenn der Fluchtversuch von außen unterstützt wurde? Wenn dieser Roboter dazu da ist, die Olubfaner von Bord der POD-2202 zu schaffen?«
»Dann ist dieser Versuch ziemlich eindeutig gescheitert. – Aber ich sehe, dass du dich sehr für diese Angelegenheit interessierst. So sehr, dass du gewiss eine Zusatzschicht einschieben möchtest auf der Suche nach der Maschine. Nicht wahr?«
Arradhu verfluchte seine lockeren Lamellen. Warum konnte er nicht einfach ruhig sein, so wie alle anderen Maate?
Er bedankte sich formell für die Bestrafung und nahm das Druckholo entgegen. Es wurde eben aktualisiert. Nadhama buchte ihm tatsächlich sechs weitere Bereitschaftsstunden auf. Er würde nach Analysearbeiten und Patrouillen durch die POD-2202 in der Nähe der Zentrale Dienst tun, als eine der Wachen, die für die Offiziere zur Verfügung standen.
Wenn ich Pech habe, bekomme ich es mit meinem Vater zu tun ...
12.
Tenga lotete den Raum der gefangenen Olubfaner aus und vermerkte den Standort der ladhonischen Miniatursonden in einem dreidimensionalen Holo. Etwa neunzig Prozent der Halle wurden von den Kameras abgedeckt, in einigen wenigen Winkeln konnte er sich unbeobachtet bewegen. Die Piraten hatten entweder schlampig gearbeitet oder aber ihren Gefangenen Rückzugsräume geben wollen.
Die Ladhonen hatten ihre Sicherheitsvorkehrungen nach dem Kampf nicht weiter verstärkt. Tenga mutmaßte, dass der Überfall auf die Olubfaner bloß eine Übung für die Maate gewesen war.
Er blieb hinter dem Deflektorschirm seines SERUNS verborgen. Er wollte