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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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du deshalb so viele Sachen?«

      »Ich muss. Will. Ja. Ich will sie festhalten. Mich eichen.«

      »Ich wüsste gerne so viele Dinge. Wie es damals mit dem Weltenbrand weiterging, nachdem die Eiris ausgebracht worden war. Ob die Milchstraße lange leiden musste.«

      Der Deckel der Dose schloss sich. Kirt ließ sie wieder an ihren Platz schweben. Er rollte zu einem Gebilde, das an einen Strohkranz erinnerte.

      »Der Weltenbrand ... Ja, es gab Nachwirkungen. Da waren jede Menge Symptome. Sie fielen unterschiedlich aus. Mal länger, mal kürzer. Es war nicht überall gleich. Teilweise hat es Jahrhunderte gedauert.«

      »Weißt du, wie es auf Edora war?«

      »Ist das deine Heimatwelt?«

      »Ja. Da wurde ich geboren.« Und da hatte ihre Lieblingsmannschaft gespielt. Dort waren Hanka, Trudi, Ellsan und Fador über die Spielfelder gerannt, immer dem Ball nach auf der Jagd nach den Pylonen. Dort hatte auch Tante Ems gewohnt, bei der Marli nach dem Tod ihrer Eltern und der Schwester aufgewachsen war.

      »Leider nein. Auf zahlreichen Planeten sind die Bewohner in Bathopolen gegangen.«

      »Bathopolen?«

      »In neu gebaute Unterstädte. Dort hat man den Zeitraum überbrückt, bis der Weltenbrand gelöscht war. Allerdings habe ich auch die Info, dass viele ihre Planeten verlassen hätten. Es wird wohl von beidem etwas wahr sein. Viele gingen in Habitate, glaube ich. Projekt Exodus konnte fallen gelassen werden.«

      »Und die Erde? Terra? Was weißt du darüber?«

      »Terra ...« Kirt zog den Namen in die Länge. »Ja, was mag es damit auf sich haben?«

      *

      Prexxel führte uns durch die Station. Sie war verlassen, nur wenige Posbis kreuzten unseren Weg. Und wenn, waren sie einzeln unterwegs, als wäre Gruppenbildung bei Todesstrafe verboten.

      Gucky hatte recht: Die Station fühlte sich an wie ein Friedhof.

      Vorsichtshalber bewegten wir uns nur in öffentlichen Gängen ohne besonderen Sicherheitsstatus. Wir flogen an der Bahn einer Kugelkabine entlang, wobei ich Prexxel in Fernsteuerung nahm, auch wenn er sich deutlich geschickter anstellte als Willka vor zwei Tagen.

      Nach wenigen Minuten erreichten wir eine Deckebene, die schal und abgestanden roch. Irgendwo tropfte es. Hin und wieder sammelten sich Ölpfützen. Die Wände wirkten grau und stumpf. Es gab kaum eine Beleuchtung.

      »Das ist Gabriels Reich«, sagte Prexxel. »Sein Himmel. Hier könnt ihr euch zeigen. Stahmon hält sich aus diesem Abschnitt heraus. In diesem Gebiet ist sowieso alles kaputt. Sie hat es aufgegeben. Normale Posbis kommen nicht hierher.«

      »Schöner Himmel!«, spottete Gucky. »Bist du sicher, dass dieser Gabriel nicht genauso wahnsinnig ist wie Stahmon?«

      Prexxel bewegte ein Pseudopodienauge hinter dem Visier von links nach rechts, als fürchtete er, belauscht zu werden. »Er gilt als Spinner, so wie Kirt. Man nimmt ihn nicht ernst. Solange er nicht offen vorgeht, lässt Stahmon ihn in Ruhe. Sie weiß, dass sie schon sehr weit gegangen ist. Beinahe ein Drittel der Posbis an Bord haben kein Plasma mehr. Es geht Stahmon nicht darum, die Station zu entvölkern.«

      »Eine Waffenruhe also«, schlussfolgerte ich. »Und womöglich eine sehr zerbrechliche. Verfügt Gabriel über erwähnenswerte Machtmittel?«

      »Das weiß ich nicht«, sagte Prexxel. »Du müsstest ihn schon selbst fragen.«

      »Also gut. Wir beide zeigen uns Gabriel. Ich will mit ihm reden.«

      Ich schaltete meine Tarnfunktionen ab. »Bist du da, Gabriel? Kannst du mich hören?«

      Aus den Wänden und der Decke dröhnte eine Stimme. »Könnte man so sagen, unsichtbare Fremde. Könnte man so sagen!« Die Stimme kicherte wie ein Kobold, der zu viele berauschende Pilze genascht hatte. »Ich warte schon seit zwei Minuten, dass ihr euch zeigt!«

      »Ich bin Atlan da Gonozal! Ich will mit dir reden!«

      Wieder kicherte es von allen Seiten. »Besuch. Wie herrlich! Und dann auch noch einer aus der Vergangenheit? Ein Mythos klopft bei mir an ... Und das soll ich glauben? Soll ich das?«

      Gucky wollte den Deflektor ebenfalls ausschalten, doch ich hielt ihn zurück. »Noch nicht! Bleib du verborgen, falls er uns angreift. Gemeinsam mit Aurelia.«

      »Verborgen ...«, murrte der Ilt im Helmfunk. »Damit du den ganzen Spaß allein hast, ja?«

      Prexxel ließ den Helm in den Kragen gleiten. »Gabriel, du kennst mich!«

      »Ganz genau!«, donnerte Gabriels Stimme. Sie wurde dabei dunkler und tiefer. »Ich kenne dich! Du bist feige, wie alle Matten-Willys! Wen hast du da angeschleppt? Einen Spitzel von Stahmon? Willst du mich reinlegen, Prexxel, du alabasterfarbener Feigling?«

      Vor uns erschien das Holo eines hochgewachsenen, vage humanoiden Posbis. Auf seinem Rücken saßen zwei mächtige schwarze Flügel. Gabriel trug ein schwarzes Piratenkopftuch und eine Augenklappe über dem ovalen Schädel. Ich zweifelte daran, dass er an der Stelle überhaupt ein Auge hatte. Die metallene Struktur seines Schädels und seiner Rippen zeichneten sich unter dem Biomolplast ab.

      Er war die sonderbarste Mischung aus Engel, Pirat und Posbi, die mir je begegnet war. Ob es an Bord von WHEELER überhaupt noch normale Posbis gab? Oder lag deren Plasma in Stasis? Hatte Stahmon ganz bewusst nur die Verrückten übrig gelassen?

      »Oh, ja!«, rief Gabriel. »Stahmon ist nicht die Einzige, die Holoavatare haben kann! Schaut euch meinen an. Ist er nicht schön geraten?«

      »Lass uns reden!«, verlangte ich erneut.

      »Nein! Ich weiß, was ich mit euch zu tun habe, Stahmon-Spitzel!«

      Zwei Metallplatten schossen rechts und links aus dem Gang hinter uns aufeinander zu, versperrten den Weg. Mehrere Klappen öffneten sich in der Wand, aus denen zwölf kopfgroße, gelbe Kampfroboter mit je vier Abstrahlmündungen schwebten. Sie eröffneten umgehend das Feuer auf mich.

      Ich zog den Strahler, schoss zurück. Auch Aurelia griff aus der Unsichtbarkeit heraus an. Strahlenstöße blitzten aus ihren Fingern.

      Prexxel schrie und rannte auf seinen kleinen Füßen davon. Er kam nicht weit. Eine der gelben Maschinen fing ihn ab und drängte ihn in eine Ecke. Immerhin schoss sie nicht auf ihn. Wir dagegen standen im Kreuzfeuer. Der Schutzschirm schluckte die Energien, leitete sie ins höherdimensionale Kontinuum ab. Das Blitzlichtgewitter verriet Aurelias und Guckys Standort.

      »Darf ich mich jetzt zeigen?«, fragte Gucky trocken.

      »Ich bitte darum!«

      Augenblicklich wandelte sich die Situation. Zwei Roboter flogen auf einer wilden Bahn aufeinander zu, wobei sie gegen weitere der Flugmaschinen stießen und sie in Schussbahnen drängten.

      Ich zerlegte zwei Maschinen mit dem Strahler, ohne mir sonderlich Mühe zu geben, den Schüssen auszuweichen. Der Schutzschirm hielt dem Ansturm problemlos stand.

      Innerhalb von zwei Minuten war der Angriff vorbei. Gucky hatte die meisten Roboter mit seiner telekinetischen Gabe gegeneinandergeschlagen oder sie durch die Veränderung ihrer Flugbahn ins Feuer manövriert. Mindestens fünf Maschinen waren zerstört, sechs weitere zogen sich zurück.

      Gabriels Holo kicherte nicht mehr. Es schob die Augenklappe zur Seite, unter der tatsächlich ein zweites Auge saß, ebenso schwarz und schlicht gehalten wie das erste. »Tja, nun ist wohl Zeit für Plan B.«

      Es klickte und klackte in den Wänden. Zahlreiche Waffenläufe bohrten sich ins Freie. Ich erkannte Desintegratoren, Thermostrahler und Projektilwaffen.

      Wir standen mitten in einer Falle.

      *

      Terra.

      Die Erde, die ein Mythos sein sollte.

      Marli irritierte


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