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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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außer Gefecht setzen konnten, selbst mit Gucky an meiner Seite.

      Nach zwei weiteren Minuten hatten wir die Oberhand gewonnen. Wie schwebten zur erhöhten Ebene, einer Art Kommandopodest. Ich ging zu einem leeren Sessel, der sich von den anderen unterschied. Er wirkte wie ein Thron. Der Sitz war mit rotem, brokatartigem Stoff ausgeschlagen.

      »Das muss Stahmons Platz sein«, sagte ich. »Offensichtlich gefällt er sich in der Herrscherrolle.«

      »Wieso sind keine Posbis hier?«, stellte Gucky die Frage, die auch mich beschäftigte.

      »Keine Ahnung. Vielleicht vertraut Stahmon als Programm lieber auf Maschinen.« Ich war bereits dabei, Aurelias Spezialprogramme hochzuladen und suchte mit dem Armbandgerät nach einer positronischen Schnittstelle. Tatsächlich fand ich einen Zugang, doch ich kam nicht hinein. »Unmöglich!«

      »Ich kann sie nicht espern, ich glaube sie ist ... Atlan!« Gucky Stimme klang panisch.

      Ich spürte einen harten Stoß – Gucky schob mich telekinetisch davon.

      Der Funkkontakt riss ab. Um Gucky lag ein Schutzschirm. Grüne Schlieren bewegten sich hindurch, wiesen gemeinsam mit einem kaum hörbaren Summen auf die Barriere hin. Guckys Herzschlag stieg sprunghaft in die Höhe.

      Es war das Letzte, das mein SERUN mir anzeigte. Die Daten erloschen. Etwas wirkte auf die höherdimensionale Technik ein. Die Muskulaturverstärker versteiften, arbeiteten gegen mich. Ich konnte mich kaum noch bewegen.

      »Gerichtete Störstrahlung«, sagte ein Chor neutraler Stimmen wie aus einem Mund.

      Ich drehte mich um. Stahmon stand dreizehnfach in der Zentrale. Sie hatte sich um mich verteilt, schloss mich in der Mitte ein.

      Jede ihrer Versionen lächelte mich an. »Willkommen auf der Insel der Seligen! Nun seid ihr gefangen. Wie gefällt dir das, Arkonide?«

      Der SERUN wog plötzlich das Doppelte. Ich streckte mich, versuchte nach vorne zu kommen.

      Eine der Stahmons stellte sich mir in den Weg, sodass ich gegen ein Prallfeld stieß. Ich überlegte, nach ihr zu greifen, doch was sollte das bringen? Ich wusste nicht, wo ihr Kern saß, ihr Gehirn, der Teil, der sie lebendig machte. In der Positronik lag er nicht. Jedenfalls hatte Gucky dort nichts espern können.

      Langsam hob ich den Arm, den Strahler in der Hand. Meine Muskeln zitterten vor Anstrengung. Stahmons Projektion flackerte kaum merklich. War da Angst? Etwas musste in diesem Raum sein, das ich angreifen konnte. Hatte sie irgendwo einen Plasmaanteil versteckt? Vielleicht in einem geheimen Raum oder einem Versteck in der Wand?

      »Lass die Waffe fallen!«, forderte Stahmon. »Du kannst mich ohnehin nicht erschießen! Ich bin unsterblich.«

      Ich ließ die Waffe sinken, jedoch nicht fallen. Worauf hätte ich schießen sollen? Ein Prallfeld? Den Projektor, der nur einer von vielen war?

      Mit einem mehrfachen Augenblinzeln versuchte ich Daten abzurufen – der SERUN reagierte nicht. Es waren noch zwei Sonden mit Sprengstoff im Raum, doch zu keiner der beiden bekam ich Funkkontakt. Selbst wenn ich welchen bekommen hätte ... Was genau sollte ich angreifen? Mehr als einen Versuch würde ich nicht bekommen.

      Das ist irrelevant, solange du keine Zugriffsmöglichkeit hast, meldete sich mein Extrasinn.

      Das wusste ich selbst. Mir blieb nur, Stahmon zu beschäftigen, bis mir etwas einfiel. »Du hast uns erwartet? Hast uns in die Zentrale eindringen lassen, um uns festzusetzen?«

      »Ja! Ich wusste, dass ihr kommt, und ich wollte es so, weil ich es zu Ende bringen möchte.«

      »Du wusstest, dass wir kommen? Woher?« Wie lange würde ich Stahmon hinhalten können? Aurelia war noch da draußen. Die Frage war, ob sie einen Weg finden würde, zu uns vorzudringen oder uns wenigstens ihren Spezialroboter zu Hilfe zu schicken.

      Unwahrscheinlich, meldete mein Extrasinn. Sieh lieber zu, wie du dich an deinen eigenen weißen Haaren aus dem Kristalltreibsand ziehst.

      »Die Holoprojektion.« Stahmon lächelte selbstgefällig. »Wird sie manipuliert, trägt sie etwas anderes als ich. In dem Fall einen blauen Einteiler. Aber es ist gut, dass ihr beide da seid.« Sie wies auf Gucky, der sich in seinem Gefängnis zusammenkauerte. »Er leidet Schmerzen, weißt du?«

      »Ich sehe es.« Ich gab mich kalt und unbeeindruckt. Vielleicht gelang es mir, sie zu verunsichern. Es half niemandem, wenn sie glaubte, mich durch Gucky in der Hand zu haben.

      »Es sind gerichtete Schallwellen im Innern, die seine empfindlichen Ohren quälen. Aber ich will dich nicht mit Details langweilen.«

      Gucky entspannte sich, richtete sich auf. Offensichtlich endeten die Qualen.

      Stahmon schwebte näher. »Es geht mir nicht um Folter. Ich möchte, dass du weißt, wie ernst es mir ist. Es gibt genau eine Sache, die von Bedeutung ist. Eine, die zählt.«

      »Sicherheit geht vor.«

      »Machst du dich über mich lustig?«

      »Nein. Ich bewundere dich.« Fieberhaft überlegte ich, wie ich Zeit gewinnen konnte. Was hatte Gucky mir sagen wollen, als sich der Schirm um ihn schloss? Offensichtlich gab es keinen Plasmaanteil von Stahmon. Keine Emotionen in einer Positronik. Aber wenn Stahmon ein Lebewesen war, eine Art Bewusstsein hatte, musste dieses Bewusstsein irgendwo sitzen. Ich musste sie verleiten, sich eine Blöße zu geben. Mir mehr über sich zu erzählen.

      Nutz deine Fähigkeiten als Kosmopsychologe, riet der Extrasinn. Stahmon hat Schwachstellen!

      »Tatsächlich?«, Stahmon klang wenig beeindruckt. Eitel war er anscheinend nicht. Wo war der Ansatzpunkt?

      »Ja.« Ich versuchte die Welt aus Stahmons Sicht zu betrachten. »Die Milchstraße hat sich verändert. Es gibt viele Gefahren da draußen. Du hast diese Station viele Jahre, wenn nicht Jahrhunderte treu geschützt.«

      »Das ist wahr. Ich und Vater-Mutter.«

      »Vater-Mutter?« Was mochte Stahmon damit meinen?

      »Das verstehst du nicht!«

      Da klang Ärger in Stahmons sonst neutraler Stimme durch, sogar ein wenig Wut. War das die wunde Stelle, nach der ich suchte? »Ich verstehe sehr viel. Du weißt, wer ich bin, oder? Du kennst mein Alter?«

      »Ich kenne die Legenden. Geschichten. Und das wenige, das noch in einer Zeit auf Station 43284 aufgezeichnet wurde, als es keine Datensintflut gab.«

      Stahmon scheint ein Interesse an den Unsterblichen zu haben, meldete der Extrasinn. Möglicherweise faszinieren sie ihn.

      Ich warf einen Seitenblick auf Gucky. Meinem Freund schien es so weit gut zu gehen. Er musterte eine Version Stahmons nach der anderen. Die Haare um seine Nase zitterten. War ihm etwas aufgefallen?

      »Du bist selbst alt, nicht wahr?« Ich wollte Stahmon im Gespräch halten, eine Verbindung finden, vielleicht eine Gemeinsamkeit.

      »Nicht so alt wie du«, gab Stahmon zu.

      Sollte ich ihn auf Vater-Mutter ansprechen? Besser nicht. Es konnte ihn verärgern. »Warst du immer so wie jetzt?«

      »Nein. Ich habe mich verändert. Warum fragst du das?«

      »Weil ich dich verstehen will.«

      »Niemand will mich verstehen! Niemand kann mich begreifen! Das ist mein Schicksal.«

      Da war sie. Die Schwäche. Der wunde Punkt. Stahmon litt darunter, dass er allein war, keinen einzigen echten Freund oder Verbündeten hatte.

      »Stell mich auf die Probe«, forderte ich. »Lass mich dir zeigen, dass ich dich verstehe.«

      »Du kennst mich nicht!«

      »Ich weiß, was du getan hast. Das verrät eine Menge über dich. Als die Wirren des Weltenbrands nach Sharouns Tod zunahmen, hast du dich um diese Station gekümmert. WHEELER hat sich stärker zurückgezogen. Du wolltest nicht, dass die Station Flüchtigen als Zufluchtsort dient.«

      »Das


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