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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry RhodanЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan


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gewusst haben wollen, welcher Planet der Ursprungsplanet war. Außerdem ist es haarsträubend, das alles einem einzigen Planeten zuzuordnen – selbst wenn man berücksichtigt, dass sich die Hälfte dieser Geschichten wie Allegorien lesen und es vermutlich auch sind! Mythen, die auf den gleichen Archetypen beruhen wie die Geschichten, die sich um andere mythische Orte ranken, wie Eden, Shangri-La, Arbaraith oder Atlantis.«

      »Atlantis hat es gegeben!«, begehrte ich auf.

      »Ach ja?« Sie zog die Augenbrauen kurz hoch. »Und wo manifestierte es?«

      Ich senkte meinen Kopf und murmelte: »Auf Terra.«

      »Ein Mythos in einem Mythos. Sehr überzeugend.«

      »Aber der Resident ...«

      »... ist daran interessiert, die Liga zusammenzuhalten, und das ist eben einfacher, wenn man die Leute auf eine gemeinsame Legende einschwören kann. Ich verstehe ihn, obwohl ich sein Beharren auf dem Terra-Mythos nicht gutheiße. Wir brauchen das nicht mehr. Wir sind frei von solchem Ballast, nicht zuletzt dank der Cairaner. Wir schauen nach vorne, nicht zurück. Ich meine – natürlich gibt es irgendwo einen Ursprungsplaneten, aber wieso sollte uns dessen Geschichte interessieren, oder die Frage, wo er liegt? Wir haben unsere eigene Welt und unser eigenes Leben, und es geht uns gut! Warum also der Vergangenheit nachjagen?«

      Ich biss mir auf die Unterlippe und sah sie von unten an. Wann war sie nur so geworden? Wann hatte sie Sehnsucht und Phantasie gegen Pragmatismus und Sachlichkeit eingetauscht? Wann war sie von der Kapitänin unseres EXPLORER-Schiffes zur Taktgeberin unseres Teils des Haushalts geworden? Es musste etwas mit dem Alter zu tun haben.

      Ich schwor mir, nie so alt zu werden.

      Und eines Tages würde ich wie Viccor Bughassidow das Unfindbare finden.

      Mythos Glaube

      von Susan Schwartz

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      »Ich sag dir was, mein guter Freund«, nuschelte der betrunkene Terraner und klopfte seinem Sitznachbarn auf die Schulter. »Es ist wahr. Nicht nur Legende. Sie existiert. Irgendwo da draußen ist sie. Und ich werde sie finden!«

      »Ja, das sagt ihr doch alle, ihr traurigen Gestalten«, erwiderte der Asporco mit schriller Stimme. Die kräftigen roten Kämme auf seinem Kopf flatterten. »Nennt euch Terraner, dass ich nicht lache.« Er nahm seinen schäumenden Zitterzutzler und entfernte sich.

      Der neben ihm sitzende Scü musterte den Menschen. Sein gelber Schnabel stieß ein klickendes Geräusch aus, sein Kopffederbusch war steil aufgestellt. »Trinkst du, weil du nicht wahrhaben willst, dass dein Traum niemals wahr werden wird?«

      »Ganz im Gegenteil«, antwortete der Terraner. »Nur so kann ich klar denken.«

      »Wenn du es sagst ...« Der Scü orderte einen weiteren Blue Fandango und wandte sich ab.

      Die Raumfahrerbar Last Exit war voll besetzt, wie jedes dieser Etablissements auf den einsamen Raumstationen zwischen Irgendwo und Nirgendwo, Ankunft und Weiterreise. Musik dudelte aus den Akustikfeldern, die niemandem gefiel, aber wenigstens nicht aufdringlich war. Eine Menge Leute umlagerte die vier Theken, Stimmen in allen Lagen und Ausdrucksarten schwirrten durch die Luft.

      Wer oft an solche Orte kam, wusste, dass sogar an den abgelegensten Plätzen die Gerüchte immer wieder aufbrandeten. Von jener Welt, die die Heimat der Terraner sein sollte. Es war längst wissenschaftlich erwiesen, dass sie nur ein Mythos war und nie existiert hatte.

      Dennoch wollten die Legenden nicht erlöschen. Jeder Träumer konnte eine Geschichte über Terra zum Besten geben. Berichtete von einem Paradies mit rauschenden Wäldern und grünen Bergseen. Von großen Städten, deren Leuchten bis ins All drang. Von unsterblichen Helden, die die Geschicke der Milchstraße lenkten.

      Die Wiege der Menschheit.

      Aber Terra war eine glatte Lüge, ein Hirngespinst, das ein unbekannter Geisteskranker in die Welt gesetzt hatte und das seither in den Schädeln gescheiterter Wirrköpfe herumspukte, die mit ihrem Leben einfach nicht zurechtkamen.

      So nahm es kein Wunder, dass auch dieser Terraner allein blieb, weil ihm niemand zuhörte, ihm niemand glaubte. »Vielleicht habt ihr ja recht«, murmelte er, schob das halbvolle Glas von sich weg und kletterte vom Barhocker. »Was bringt es, einem unerfüllbaren Traum hinterherzulaufen und von etwas zu reden, das es nicht gibt«, redete er mit sich selbst, während er auf den Ausgang zustrebte.

      »Glaube weiter«, hörte er eine Stimme.

      »Wie bitte?« Er blieb stehen und starrte auf den Sprecher. Er sah aus wie ein Mensch, mit samtbrauner Haut, dunklen Haaren und tief liegenden grünen Augen.

      Der Fremde warf ihm einen Blick zu. »Verlier nie den Glauben. Ich weiß, wovon ich rede.«

      Der Betrunkene blinzelte. Als er wieder scharf sah, war der andere verschwunden.

      Ein Trugbild? Oder ... ein Mensch, der Terra wirklich kannte?

      Der Terraner lächelte.

      Mythos Märchen

      von Michelle Stern

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      Die Bettdecke passte sich automatisch Tarcs Körper an, legte sich um die schmächtigen Schultern und erhöhte dabei die Temperatur, damit der Junge darunter nicht fror.

      Tarc blinzelte in das gedämmte Licht. Es strahlte vom Bild der Spiralgalaxis aus, das die Decke und die Wände über ihm verzierte. Die Kanten des Raums verschwanden unter der Holoprojektion. Es war, als blickte Tarc direkt in die Unendlichkeit. Seine Hand berührte die Stoffpuppe, die er zu seinem zweiten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Seit vier Jahren begleitete sie ihn, wenn der Tag aufgebraucht war und die Zeit kam, zu schlafen.

      Neben ihm auf dem Bett saß seine Mom. Er mochte das Wort, und er dachte es oft, doch wer seine Mutter laut Mom nannte, war ein Baby. »Erzählst du sie mir noch mal, Lill? Die Geschichte von Terra?«

      Sie rückte näher an ihn heran. Ihre Stimme war angenehm weich, wie die Decke.

      »Es war einmal vor langer, langer Zeit, da gab es eine Welt namens Terra, auf der zwei Sternenprinzen herrschten. Ihre Namen lauteten Atlanos und Rhodanos. Sie waren Brüder, wenn sie auch kaum unterschiedlicher sein konnten. Ihnen dienten unzählige Mutanten, darunter Guck, der Überall-zugleich-Töter. Rhodanos' Gemahlin war strahlend schön und die stärkste der Mutanten. Sie musste Materie nur ansehen, um sie umzuwandeln. Es heißt, sie vermochte Eiris zu erschaffen und die Quanten und Non-Quanten hätten ihr zu Füßen gelegen. Ihre Haut glänzte golden, so besonders war sie.

      Eines Tages eroberten die behelmten Feinde die Milchstraße, doch die Sternenbrüder standen Schulter an Schulter. Gemeinsam mit ihren Vertrauten packten sie die Behelmten an den Hörnern und warfen sie aus der Galaxis.

      So taten sie es mit jeder Gefahr. Wann immer ein Schatten aufzog, brachten sie das Licht. Sie stellten sich von Terra aus ihren Gegnern und besiegten sie. Bald baute man ihnen Schreine und legte einen Verehrungsplaneten an, auf dem man Kränze und Kometenstaub bringen kann, um den Sternenbrüdern zu danken.

      Und wenn sie nicht desintegriert worden sind, beschützen sie uns noch heute, aus dem Verborgenen heraus.«

      Einen Moment schwieg Tarc. Ihm kam ein neuer Gedanke. »Weißt du, was das Beste an der Geschichte ist, Lill?«

      »Nein.«

      »Dass sie ein Märchen ist. Zum Glück gibt es diesen Rhodanos nicht und auch nicht Sichu-Do und Guck! Sonst wären wir ziemlich unselbstständig!«

      »Findest du?«

      »Sie würden alles für uns machen. Aber das brauchen sie nicht. Wir können auf uns selbst aufpassen. Und wenn es fies kommt, haben wir ja die Cairaner.«

      »Richtig.«


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