Эротические рассказы

Perry Rhodan 2658: Die Stunde des Residenten. Verena ThemsenЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 2658: Die Stunde des Residenten - Verena Themsen


Скачать книгу
hatte das biomechanische Gerät, das Routh am Arm trug, etwas damit zu tun. Bislang hatte man ihm allerdings nicht entlocken können, woher er es hatte oder welchem Zweck es diente. Sein sayporanischer Adoptivvater Chourtaird hatte im Lauf eines Gespräches behauptet, es bilde eine glückliche Einheit mit Routh. Das war bislang die einzige Aussage, die sie dazu erhalten hatten, und sie war sehr in Zweifel zu ziehen. Sonderlich glücklich war Routh im Moment nicht.

      Der Resident verwarf den Gedanken, auch Chourtaird aufzusuchen. Er konnte ihm im Moment nicht helfen. Beim kommenden Einsatz kam es auf Bulls eigenes Wissen und Erfahrung an.

      Es wurde Zeit, die Dinge anzugehen.

      *

      »Es ist demütigend. Eine Schande. Inakzeptabel.«

      Marschgeber Velgren hielt den hinteren Arm hochgereckt, um seine Entrüstung auszudrücken.

      »Wir haben die Kontrolle, und uns werden die Hände gebunden. Unsere Mannschaften werden sinnlos über die Welt der Räuber verstreut, wo sie nichts finden werden. Wer wohl kann nur den Diebstahl ALLDARS begangen haben? Ihre Kämpfer! Ihre Flotte! Hier oben müssen wir nach den Antworten suchen, aber jetzt, da wir es frei tun könnten, werden uns die Hände gebunden!«

      Marschgeber Tulerans Armspitzen zuckten zustimmend.

      »Stattdessen sollen wir tatenlos zusehen, wie uns die Kontrolle wieder entrissen wird«, fuhr Velgren fort. »Ich sage: Nein! Sollen sie da unten sich von den Terranern einlullen lassen – wir hier oben denken weiter so klar wie der Weltraum. Und darum müssen wir selbst die Initiative ergreifen, ehe alles zu spät ist. Wir werden herausfinden, wo sie ALLDAR hingebracht haben!«

      Eine Projektion der Umgebung ihrer Sternengaleonen erschien. Sein Arm stieß vor, direkt auf ein Schiff der Feinde zu. Es war ein beeindruckendes Schiff, größer als eine Sternengaleone.

      »Wir werden auf dieses Schiff gehen. Ich habe ein größeres Schiff gewählt, weil sie wichtige Daten nicht auf irgendwelchen kleinen Schiffen haben werden. Wir werden zu ihrer Positronik vordringen und uns holen, was wir wissen wollen – alles über ihre Flotte, ihre Technik und vor allem über ALLDAR! Wir werden beweisen, dass sie schuldig sind, und diesen verleumderischen Gerüchten über einen Betrug der Nachhut ein Ende setzen!«

      »Jawohl! Das werden wir!« Tuleran war begeistert.

      Machono reagierte zurückhaltender. »Das ist offene Befehlsverweigerung«, sagte er. »Man könnte es als Verrat auslegen.«

      »Der Hohe Marschgeber Chossom ist von diesem ekligen Lateralen, diesem Marrghiz, in die Irre geführt worden. Ist es nicht unsere hohe Pflicht unserem Volk gegenüber, solche Irrtümer zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern? Wir dürfen keine blinden Befehlsempfänger sein! Wir müssen tun, was das Richtige ist: für unser Volk, für ALLDAR!«

      »Für ALLDAR«, wiederholte Tuleran.

      Machono kippte die Zentralscheibe.

      »Also gut. Ich helfe dir. Aber ich unterstelle meine Leute nicht deinem Befehl.«

      Velgren beherrschte seine Arme und zeigte nicht, wie wenig ihm diese Einschränkung gefiel. »Solange wir uns einig sind, ist das nicht von Belang«, sagte er. »Sie haben uns nichts entgegenzusetzen. Wir werden siegen. Für ALLDAR!«

      *

      Ein Déjà-vu-Gefühl erfasste Reginald Bull, als er in der TOLBA materialisierte. Sekundenlang flimmerte auf seiner Netzhaut ein Nachbild, das an eine vielfarbig schimmernde, ovalen Linse erinnerte. Es erinnerte ihn an etwas aus der fernen Vergangenheit, etwas Verschollenes. Er haschte nach der Erinnerung und glaubte bereits, sie zu haben, als eine Stimme sie ihm wieder entriss.

      »Willkommen, Bully. Ich hoffe, du hast die Zeit nutzbringend einsetzen können.«

      Wie immer ganz in Weiß stand Delorian in dem kahlen Raum. Bull trat von dem Podest, auf dem er erschienen war. Weder ein Käfig noch ein Torbogen ragte darüber auf. Entweder waren die Anlagen unsichtbar in die Wand dahinter eingelassen, oder das Podest selbst diente als Empfangsstation, ähnlich den Transitparketts der Sayporaner.

      »Ich denke, ich habe sie gut genutzt, ja.« Er klopfte gegen den Zusatztornister, der am Rücken seines SERUN-Kampfanzuges hing. »Alles beisammen, was in der Stahlorchidee nützlich sein könnte.«

      Delorian nickte. »Gut. Dann lass uns rüber zu den anderen gehen. – Übrigens habe ich in der Zwischenzeit weitere Informationen erhalten, die möglicherweise Anlass zur Eile geben.«

      Bull trat hinter Delorian in eine sanft gebogene Röhre. Der irisierende Schimmer der Wände machte es schwer, ihre Entfernung zu schätzen oder auch nur, wie lang der Gang war und wohin er führte. Wäre nicht Delorian sicheren Schrittes vorausgegangen, Bull hätte schon bald die Orientierung verloren.

      »Was für Informationen wären das?«, fragte er im Gehen.

      »Ein Hyperfunkgespräch zwischen der Solaren Residenz und einem Nagelraumer der Spenta, die in der Sonne tätig sind.«

      Bull dachte an das, was Chourtaird ihm berichtet hatte. Nur einige spezielle Sayporaner waren in der Lage zum Gedanken- und Gefühlsaustausch mit den Mosaikintelligenzen der Spenta. Ihnen war es zu verdanken, dass überhaupt Sayporaner auf den Nagelschiffen geduldet wurden. Aber auch mit einem sogenannten Spenta-Explikator war die Kommunikation schwierig. Nicht selten färbte die Art der Spenta, in größeren Dimensionen und Zeiten zu denken, auch auf die mit ihnen verbundenen Sayporaner ab.

      »Muss ein längeres Gespräch gewesen sein«, vermutete er.

      »Nicht einmal. Es war wohl die Antwort auf eine frühere Anfrage. Explikator Chourwayrs hat berichtet, dass die Verunreinigung in der Sonne gelöst und bereit zum Abtransport sei. Nach all unseren bisherigen Erkenntnissen muss es dabei um den Leichnam von ARCHETIM gehen. Sie bauen für den Transport gerade eine Ephemere Bahre. Das Gebilde, das über dem Südpol der Sonne die ultragravitationelle Ephemerfolie durchstößt ...«

      »Der Förderturm.«

      Bull hatte Bilder von dem Konstrukt gesehen. Er selbst war vor Ort in der Sonne gewesen, als die Spenta zum ersten Mal in sie eingedrungen waren und ihr Werk begannen. Im Verbund zwischen Sarmottes Fähigkeit, Informationen aus einem Geist zu extrahieren, und den Analysefunktionen der Bordpositronik der AMATERASU war ein Bild über das entstanden, was die Spenta taten: Sie schufen quasi aus dem Nichts ganze Fabriken aus sogenannter Ephemerer Materie, die aus der Energie der Sonne erzeugt wurde. Die Formen waren quasi erträumt und entstanden direkt, ohne langwierigen Zusammenbau.

      So hatten sie die Fimbulkruste geschaffen, unter der die Sonne zu einem lichtlosen Ball von mehr als dreißig Millionen Kilometern aufgebläht war. Auch der siebenseitige »Förderturm« war so entstanden, der mehrere Kilometer über dem Südpol der Fimbulkruste in eine Spitze auslief.

      »Über ihn soll der Korpus in der Ephemeren Bahre extrahiert und zu einem ebenfalls aus Ephemerer Materie erzeugten Transitparkett gebracht werden, das einige Lichtsekunden außerhalb der Fimbulkruste wartet«, setzte Delorian seinen Bericht fort. »Von dort wollen sie ihn zu seinem Bestimmungsort abstrahlen. Uns bleibt nicht viel Zeit, das zu verhindern.«

      ARCHETIM. Jene Superintelligenz, deren Leichnam seit Urzeiten als sechsdimensional schimmerndes Juwel in der Sonne lag. Ein Leuchtturm, der schon das eine oder andere Problem angezogen hatte.

      Unwillkürlich tastete Bull nach dem kleinen Finger seiner linken Hand. Der Anzug verbarg, dass das letzte Glied noch nicht wieder ganz nachgewachsen war. Doch es war nur eine Frage von Tagen, bis nichts mehr von der Wunde zeugen würde, dank dem Zusammenspiel moderner Medizin und seines Zellaktivatorchips. Das änderte jedoch nichts an dem Pakt, den er mit Chourtaird geschlossen und durch die völlig unkritische Amputation besiegelt hatte.

      Er machte eine wegwerfende Handbewegung.

      »Sollen sie doch.«

      Delorian blieb stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Er starrte Bull an. Ungerührt ging dieser weiter und trat aus dem Gang in einen Raum, der ringsum in Messing erglänzte.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика