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Perry Rhodan 70: Die letzten Tage von Atlantis. K.H. ScheerЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 70: Die letzten Tage von Atlantis - K.H. Scheer


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gezwungen worden war, in regelmäßigen Intervallen auf dem synthetischen Planeten zu erscheinen, um eine Zelldusche zu erhalten. Trotzdem war ich nicht gealtert, sondern auf jener Daseinsstufe verblieben, die ich bei der Übergabe des kleinen Gerätes erreicht hatte.

      Naturgemäß suchte ich nach einer Erklärung. Ich war hierher gekommen, in der Erwartung, von dem Beherrscher des Planeten Wanderer nähere Auskünfte zu erhalten. Dabei interessierte mich das rein technische Problem erst in zweiter Hinsicht. Wichtiger erschien mir das Warum!

      Weshalb hatte mir das Geistwesen etwas überreicht, was mich für immer jung und elastisch erhielt? Als ich Es danach fragen wollte, war Es zu beschäftigt gewesen. Es war darum gegangen, Wanderer aus dem »Halbraum« zu befreien.

      Nachdem uns das gelungen war, ließ Es oder Er nichts mehr von sich hören. Das Kollektivwesen schwieg, als wäre es niemals daran interessiert gewesen, mit Menschen und Arkoniden zu spielen.

      Das Pochen auf meiner Brust verstärkte sich. Ein Strom belebender Impulse schien meinen Körper zu durchrieseln. Es gab nur eine logisch klingende Erklärung:

      Der Aktivator musste eine Abart des großen Physiotrons sein. Auf meine Individualschwingungen abgestimmt, begann er immer dann zu arbeiten, wenn Zellkernteilung und Stoffwechsel labil wurden. Da ich dabei niemals entmaterialisiert wurde, wie es in der großen Dusche geschah, konnte es sich nur um sorgsam gesteuerte Reizimpulse handeln, die meinen natürlichen Lebensablauf lenkten und wunschgemäß korrigierten. Eine andere Erklärung hatte ich nicht gefunden.

      Ich blickte auf die vollautomatische Spezialuhr an meinem Handgelenk. Made on Terra war auf der Außenseite des wasserdicht schließenden Deckels eingraviert worden.

      »Made on Terra« – wie das klang! Alles, was ich am Leibe trug, war auf der Erde hergestellt worden; sogar die arkonidischen Admirals-Schulterstücke und das Symbol meiner ehrwürdigen Familie waren in irdischen Fabriken von menschlichen Händen erzeugt worden.

      Mein langer Irrweg durch die Frühgeschichte der Menschheit war damit beendet. Rhodan, den ich zwei Jahre zuvor als Feind angesehen hatte, war ein Freund geworden. Nun kam es nur noch darauf an, diese Bindung zu festigen und ihm zu beweisen, dass ich meine Fluchtpläne aufgegeben hatte. Ich wusste nun, dass unser altes Arkonidenreich von einem Robotgehirn beherrscht wurde. Naturgemäß war sich Rhodan darüber klar, dass ich in letzter Konsequenz mehr an mein eigenes Volk dachte als an das seine, was aber in unserem Verhältnis keine Missstimmung hervorrufen konnte.

      Ich hatte etwa zehntausend Jahre lang auf Terra gelebt. Jetzt war die Zeit gekommen, den Ort meiner Geburt wieder aufzusuchen. Rhodan würde mir dabei behilflich sein, das war sicher. Also lag es an mir, dem Herrn des Solaren Imperiums nach bestem Wissen und Können unter die Arme zu greifen, vorausgesetzt, er benötigte meine Hilfe überhaupt noch! Ich konnte der terranischen Wissenschaft nicht mehr viel bieten, obwohl mich die frühen Vorfahren der heutigen Menschen einmal als göttliches Wesen verehrt hatten.

      Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die fugenlose Mauer und sah zur fernen DRUSUS hinüber.

      Sie waren groß und mächtig geworden, die kleinen Barbaren vom dritten Solarplaneten. Ich hatte ihr Erwachen miterlebt, ihre Ängste und Freuden, Verirrungen und ihr stilles Heldentum. Sie waren es wert, von einem klarsichtigen Mann auf den rechten Weg geführt zu werden.

      Ein tiefes Donnern riss mich aus meinen rückschauenden Grübeleien. Irgendwo im riesenhaften Rumpf des Superschlachtschiffes hatte sich eine Waffenkuppel geöffnet.

      Ich sah den gleißenden Energiestrahl gen Himmel rasen. Weit über mir traf die Glut gegen den überstarken Energieschirm des Kunstplaneten. Ehe die warme Druckwelle bei mir ankam, lag ich bereits deckungsuchend auf dem Boden und tastete nach meinem Mikro-Bildsprechgerät.

      Ich drückte den Schalter nach unten und wartete auf das Grünzeichen. Als es aufleuchtete, erschien gleichzeitig Rhodans Gesicht auf dem nur briefmarkengroßen Bildschirm, ein Zeichen dafür, dass er vor den Aufnahmen saß.

      »Eh, Barbar, was ist los?«, sprach ich in das Mikrophon.

      Ich bemerkte, dass er flüchtig die Lippen verzog. Etwas schrill klang seine Antwort aus dem winzigen Lautsprecher: »Überhaupt nichts, Arkonide! Es war die einzige Möglichkeit, dich darauf aufmerksam zu machen, dass es hier auch noch andere Leute gibt.«

      Ich war für einen Augenblick verblüfft! Also hatte dieser grauäugige Terraner ganz einfach ein schweres Energiegeschütz der DRUSUS losdonnern lassen, nur um mich darauf aufmerksam zu machen, dass ich mein MBG-Gerät abgeschaltet hatte.

      »Das ist eine grobe Methode, um gute Freunde zu rufen«, sagte ich vorwurfsvoll.

      Sein Lachen ließ den Mikrolautsprecher vibrieren.

      »Ansichtssache«, entgegnete er gelassen. »Darf man fragen, wo du dich momentan aufhältst? Ich rufe seit fünfzehn Minuten.«

      »Nahe der DRUSUS, hinter dem Hauptsteuerraum des Kraftwerkturmes. Ich habe mir die Umlenkschaltungen angesehen. Jemand ist auf die Idee gekommen, die Glockenfeldprojektoren mit den Auswertungsgehirnen der Strukturtaster zu koppeln. Ergebnis: wenn im Halbmesser von zehn Lichtjahren eine Phasenerschütterung stattfindet, schalten die Automaten das Feld hoch auf schätzungsweise zehn Milliarden kWh.«

      »Wie bitte?«

      Rhodans Gesicht erschien mir etwas fassungslos.

      »Zehn Milliarden Kilowattstunden«, wiederholte ich. »Ein hübscher Stromverbrauch, was? Nein, nein, ich bin nicht verrückt geworden. Dieser Planet, der aussieht wie ein flacher Kuchenteller mit übergestülpter Käseglocke ist eine Welt der Superlative. Tut mir leid, wenn dein Urmenschenverstand nicht mehr mitmachen sollte.«

      Wir grinsten uns gegenseitig an. Kleine Spitzfindigkeiten zwischen Rhodan und mir waren fast zur lieben Gewohnheit geworden. Ich konnte es einfach nicht lassen, ihn gelegentlich darauf hinzuweisen, dass seine Vorfahren während der arkonidischen Blütezeit noch in Höhlen gehaust hatten.

      »Bist du zu Fuß gegangen?«, fragte er unvermittelt.

      Der eigenartige Unterton in seiner Stimme machte mich stutzig. Ich nickte einfach. Rhodan musste es auf seinem großen Bildschirm sehen.

      »Okay, ich schicke dir einen Gleiter aus der DRUSUS. Wenn du damit augenblicklich zur Physiotronhalle kommen könntest, wäre ich Euer Erhabenheit sehr verbunden.«

      »Zur Dusche? Warum?«, fragte ich atemlos.

      »Ich schicke den Gleiter«, lenkte er ab. »Bis gleich, Ende.«

      Der Bildschirm meines Armbandgerätes wurde dunkel. Rhodan war verschwunden.

      Ich blieb für einige Augenblicke flach auf dem Boden liegen und starrte blicklos zur DRUSUS hinüber. Perry hatte sich sehr eigentümlich verhalten. Es war etwas geschehen, ich ahnte es!

      Nervosität begann mich zu quälen. Ich dachte an den Halbraum mit seinen verblüffenden Effekten und anschließend an Perry Rhodan, der während einer unstabilen Achsenverschiebung in den Zellduschkonverter gegangen war. Wir hatten keine Zeit mehr gehabt, länger zu warten. Fraglos wäre Rhodan jetzt schon ein hinfälliger und psychisch erschöpfter Greis gewesen, wenn wir die Zellaufladung nicht riskiert hätten.

      Gespannt wartete ich auf die Landung des scheibenförmigen Antigravgleiters, dessen Pilot mir sicherlich nähere Auskünfte erteilen konnte. In der mächtigen Stahlhülle des Superschlachtschiffes rührte sich aber nichts. Bei der geringen Distanz hätte ich den hellen Lichtfleck nahe der Schleusen sehen müssen.

      Ich richtete mich langsam auf und begann automatisch, den Staub von meiner terranischen Uniform zu klopfen. Erst Sekunden später fiel mir ein, dass es auf Wanderer keinen Staub gab; wenigstens nicht in den Bezirken der wenigen Städte, die Er nach Lust und Laune erbaut hatte. Es war kein technisches Problem, Staubpartikel elektrisch leitfähig zu machen. Waren sie es erst einmal, konnte man sie leicht mit gesteuerten Magnetfeldern absaugen.

      Ich wartete noch einige Sekunden voller Ungeduld, bis ich plötzlich aus den Augenwinkeln eine irrlichternde Leuchterscheinung gewahrte. Knapp zehn Meter


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