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Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk. Kurt MahrЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 839: Das große Feuerwerk - Kurt Mahr


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       Nr. 839

       Das große Feuerwerk

       Ein Diktator kehrt zurück – und der Abschied von Terra beginnt

      von KURT MAHR

       Ende Oktober des Jahres 3584 nimmt der Plan der Kelosker – ursprünglich als 80-Jahresplan konzipiert und längst zum Vierjahresplan geworden –, der Plan also, der die Völker der Galaxis von der Larenherrschaft befreien soll, immer konkretere Formen an.

       Dies ist nicht zuletzt auch dem Wirken Kershyll Vannes, des 7-D-Mannes, des Konzepts, zu verdanken, das seinem Herrn und Meister ES, der Kershyll Vanne in den Geistesverbund zurückrief, den Gehorsam verweigerte, um weiter für die Befreiung der Galaxis kämpfen zu können.

       Und so wird die Sternenfalle justiert, in die die Laren, die seit dem Verschwinden der Mastibekks an akuter Energienot leiden, gehen sollen. Auch wenn Hotrenor-Taak, der Verkünder der Hetosonen, noch Misstrauen hegt – ihm wird auf die Dauer nichts anderes übrigbleiben, als seine Flotte in das künstlich erzeugte Black Hole zu schicken, durch das die Kelosker bereits verschwunden sind.

       Doch blenden wir um zum Medaillon-System! Während sich auf der vom Joch der Kleinen Majestät befreiten Erde die rund elfhundert Menschen häuslich einzurichten beginnen, haben die Konzepte im Auftrag von ES auf Luna und auf Goshmos Castle eine hektische Aktivität entwickelt, die in der Umsiedlung der Feuerflieger gipfelt.

       Jetzt aber, Mitte November 3584, kommt es plötzlich zu einer Masseninvasion der Erde. Milliarden Konzepte kommen nach Terra – sie warten auf DAS GROSSE FEUERWERK ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Trevor Casalle – Ein Diktator kehrt zurück.

      Jentho Kanthall – Leiter der Terra-Patrouille.

      Grukel Athosien – Der Chef des Projekts »Heimat II« feiert Abschied von Terra.

      Walik Kauk, Bluff Pollard und Augustus – Mitglieder der Terra-Patrouille.

      Viana – Ein »Konzept«, das einen Menschen liebt.

       1.

      Der Strahl des Handscheinwerfers stach durch die Dunkelheit des unterirdischen Lagerraums, erfasste leere Gestelle, wanderte weiter und blieb schließlich auf einem staubbedeckten Aggregat hängen: einem alten Transmitter, der früher den Warenempfang bewerkstelligt hatte. Von Luna und den terranischen Verteilungszentren waren hier Güter aller Art eingetroffen und von wartenden Lastrobotern unverzüglich in die einzelnen Abteilungen des riesigen Lagers gebracht worden.

      Der Scheinwerfer gehörte Bluff Pollard. Der Junge – sie nannten ihn immer noch den Jungen, obwohl er mittlerweile schon auf neunzehn zuging – hatte es sich zur Aufgabe gemacht, in den unterirdischen Lagerhallen von Terrania City nach bisher noch nicht entdeckten, unverdorbenen Lebensmittelvorräten zu suchen. Die Bevölkerung der Erde war durch den Zuwachs, den sie in Form von eintausend älteren Besatzungsmitgliedern der SOL erhalten hatte, mittlerweile auf rund elfhundert Menschen angewachsen. Es mussten neue Nahrungsquellen erschlossen werden. Die Vorräte in den Lagerräumen, die den paar Dutzend Männern und Frauen der Terra-Patrouille und der Bosketch-Gruppe bis dahin fast unerschöpflich vorgekommen waren, sahen auf einmal gar nicht mehr so reichhaltig aus. Der Zeitpunkt war abzusehen, da sie erschöpft sein würden.

      Bluff drehte die Hand. Der Lichtkegel glitt weiter. Er erfasste ein schweres Metallschott, das der Junge bislang noch nicht bemerkt hatte. Er trat darauf zu. Das Schott reagierte nicht. Die positronische Steuerung des Öffnungsmechanismus funktionierte nicht mehr. Bluff wusste aus reicher Erfahrung, wie man in einem solchen Fall vorging. Er trat ein paar Schritte zurück, zog den Blaster und feuerte einen nadeldünnen Strahl gegen das Gehäuse der Verriegelung. Danach musste er ein paar Minuten warten, bis das zerschmolzene Metall sich soweit abgekühlt hatte, dass er eine Berührung nicht mehr zu fürchten brauchte. Schließlich stemmte er die Schulter gegen eine der Schotthälften und schob sie auf die Seite.

      Das kostete Anstrengung. Unter der finsteren Öffnung blieb Bluff Pollard eine Weile stehen, wischte sich den Schweiß von der Stirn und holte Luft. Keine gute Luft, sondern ein übelriechendes Gemisch aus allen möglichen Gerüchen. Die Belüftung der unterirdischen Anlage war im selben Augenblick ausgefallen wie der positronische Riegelmechanismus.

      Schließlich richtete er den Scheinwerfer wieder vorwärts. Befriedigt ließ er den grellen Strahl über volle Gestelle wandern. Hier gab es alles, was die Menschen der Erde brauchten: Konzentratnahrung, Milchpulver, Trockenfleisch und getrocknete Früchte. Er versuchte, die Größe der Halle zu bestimmen. Sie war gewaltig. Die Vorräte, die hier lagerten, machten wenigstens das Doppelte dessen aus, was der elfhundert Seelen starken Erdenmenschheit bisher zur Verfügung gestanden hatte.

      Plötzlich stutzte der Junge. Er ließ den Lichtkegel ein paar Meter weit zurückkehren. Eine menschliche Gestalt schälte sich gespensterhaft aus der Dunkelheit. Bluff spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken rann. Die Hand mit dem Scheinwerfer zitterte. Auch wenn man fast schon neunzehn ist, fährt einem der Schreck in die Knochen, wenn man in einem finsteren Lagerraum, der verschlossen und seit Jahren von niemand mehr betreten worden war, unversehens einer weißen Gestalt gegenübersteht.

      Das fremde Geschöpf stand reglos. Die Augen waren halb geschlossen zum Schutz gegen das grelle Licht des Scheinwerfers. Volles, rötlich-golden schimmerndes Haar fiel auf schmale Schultern. Das Wesen trug eine Montur, die irdischen Arbeitsanzügen nicht unähnlich war. Nur war die Montur eben weiß und außerdem enger geschnitten, als man es bei der Arbeit brauchen konnte.

      Bluff Pollard fasste sich ein Herz. Er richtete den Handscheinwerfer so, dass der Lichtkegel vor dem fremden Wesen auf den Boden fiel. Dann schritt er auf die weiße Gestalt zu.

      »Wer ... bist du?«, fragte er stockend.

      »Viana«, antwortete das Geschöpf mit unbeschreiblich weicher Stimme.

      »Wie kommst du hierher?«, wollte Bluff wissen.

      »Ich ... ich bin nicht sicher, dass ich es weiß«, antwortete Viana. »Plötzlich war ich hier. Ich kam auf demselben Weg wie die andern auch, nehme ich an.«

      »Die andern? Welche andern?«

      »Nun ... die andern eben! Wir sind nämlich eine ganze Menge!«

      Es machte Bluff nichts aus, dass er Viana nicht verstand. Ihr Anblick faszinierte ihn. Sie war eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, höchstens zwei oder drei Jahre älter als er selbst. Er hatte sich oftmals, wenn er Marboo, Vleeny Oltruun oder eine der Frauen aus Bosketchs Gruppe sah, Verlangen empfunden, eine solche Gefährtin zu haben. Dieselbe Sehnsucht spürte er auch jetzt, nur in ungleich stärkerem Maße.

      »Wie wärest du hier herausgekommen, Viana, wenn ich dich nicht gefunden hätte?«, fragte er.

      »Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich muss dir dankbar sein.«

      »O nein«, wies er den Vorschlag verwirrt zurück. »Ich kann nichts dazu, dass ich dich hier gefunden habe. Es war reiner Zufall. Wie lange bist du schon hier?«

      »Erst seit ein paar Minuten. Ich war so erschrocken, als ich mitten in der Finsternis landete, dass ich mich nicht von der Stelle rühren wollte. Als ich Geräusche hörte, bekam ich noch mehr Angst. Aber dann kamst du!«

      In ihrer Erleichterung lächelte sie. Für Bluff Pollard war es das schönste Lächeln, das er je gesehen hatte.

      »Komm!«, sagte er und streckte die Hand aus: »Ich bring' dich nach oben!«

      Sie ergriff die dargebotene Hand. Inzwischen hatte Bluff Pollard längst vergessen, weswegen er eigentlich


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