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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton


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besser als er selbst. AMBULANZ hatte ihn geschaffen, ihn zu dem gemacht, was er war.

      Die Cyberklinik der KHOME TAZ kannte all seine Geheimnisse, er aber nicht ein einziges der ihren. Er vermochte nicht einmal zu sagen, ob es sich bei ihr um eine künstlich-syntronische Existenz oder um eine auch im herkömmlichen Sinn intelligente Lebensform, also eine Person, handelte. Er wusste nur, dass AMBULANZ immer wieder biologische Komponenten in sich integrierte und schon seit undenklichen Zeiten integriert hatte.

      Zwei-, dreimal war er dabei gewesen. Er hatte mit eigenen, unbestechlichen Augen gesehen, wie AMBULANZ Gehirne aufgenommen hatte, die zum Zeitpunkt der Assimilation nachweislich noch durchblutet wurden.

      Bis auf weiteres ging er also, schon aus reinem Selbstschutz und nicht zuletzt wegen gewisser Eigenheiten in der Kommunikation mit ihr, davon aus, dass die Kliniksektion des Jägerschiffs einen gewissen Charakter besaß. Und zwar nicht den allerbesten ...

      So gesehen fügte sie sich wieder hervorragend in die Reihen der Besatzungsmitglieder der KHOME TAZ ein.

      Takegath wandte sich von den spärlichen Resten der Leiche ab und verließ die Bordklinik, die sich über mehrere Decks der KHOME TAZ erstreckte. Er war erleichtert, als die aseptische, blitzblanke, metallene Sterilität des Vor- und Sezierraums hinter ihm zurückblieb.

      Und wurde sofort zornig, als er Aph Kismati sah. Er musste zweimal hinschauen, um sich zu vergewissern, dass es sich wirklich um ihn handelte.

      Zur Zeit bestand er aus einem Mini-Panzer von ellipsenförmigem Grundriss, der etwa 1,20 Meter lang, halb so breit und hoch war und sowohl gravomechanisch als auch mittels Luftkissen schweben konnte, nötigenfalls aber auch Räder und Panzerketten auszubilden imstande war. Die Außenhaut des Unterteils konnte sekundenschnell jede beliebige Farbe und Musterung annehmen, was eine Identifizierung zusätzlich erschwerte.

      Aus dieser Wanne wuchs ein Büschel von Dutzenden, ebenfalls farbvariablen, doch meist blassgelben, je etwa ein Zentimeter dicken und bis zu zweieinhalb Meter langen Tentakeln, die ständig in alle Richtungen schwankten, wie die Blätter eines Polypengewächses in sich permanent ändernder Strömung. Diese Greifarme waren als Sinnesorgane, Werkzeuge und Waffen aller Art ausgebildet und extrem widerstandsfähig. Sollte Aph dennoch einen oder mehrere verlieren, wuchsen sie je nach Komplexität innerhalb weniger Sekunden oder Minuten nach. Er konnte auch einen etwa zwei Meter durchmessenden Schutzschirm um sich errichten, doch wurde dadurch die Wirkungsweise mancher Tentakelwaffen eingeschränkt.

      Takegaths durchschlagender Erfolg in den Rängen des Gelben Meisters beruhte nicht zuletzt darauf, dass er über die Eigenarten seiner gefährlichsten Konkurrenten genau informiert war.

      Und Kismati hatte die Angewohnheit, in jeder freien Minute in der AMBULANZ an sich herumzubasteln. Manchmal vergrößerte sich seine Gestalt von einem Tag zum anderen um das Dreifache – nur, um sich kurz darauf wieder um zwei Drittel zu reduzieren.

      »Du hast das Kommando«, fuhr er seinen Stellvertreter an.

      Der Waffenmeister der KHOME TAZ antwortete nicht, starrte nur auf Takegaths Gesicht, versuchte anhand irgendeiner Mimik herauszufinden, welche der beiden Hälften sich bewegte, ein gehässiges Grinsen zeigte oder die Werkzeugzähne fletschte. Er hoffte natürlich darauf, das Puppengesicht dominant zu sehen. Die Taktik-KI war, da gefühllos, bei weitem nicht so unberechenbar wie Takegaths eigenes Bewusstsein.

      Der Kommandant hatte für seinen Stellvertreter nur Verachtung übrig. Der Gelbe Meister hatte Kismati viel, viel früher als Takegath rekrutiert, doch nun war Takegath Kommandant der KHOME TAZ und nicht Kismati. Diese Schmach hatte der wesentlich Dienstältere niemals überwinden können. Und dass es ihm trotz unzähliger Versuche in all den Jahrhunderten nie gelungen war, Takegath vom Kommandosessel zu stoßen, führte er trotzig nicht auf seine geistige Unterlegenheit zurück, sondern allein darauf, dass es ihm bis jetzt noch nicht gelungen war, sich optimal zu konfigurieren.

      In dem Bemühen, sich endlich in die absolut perfekte Kampfmaschine zu verwandeln, hatte Kismati schon so viele Designs ausprobiert, dass niemand mehr wusste, wie er ursprünglich ausgesehen hatte, angeblich nicht einmal er selbst.

      Aph Kismati erkannte immerhin, dass das biologische Gehirn die Kontrolle über den Kommandanten hatte. »Ich habe Diwva das Kommando übergeben«, sagte er schnell. »Oder Bahpi. Wer kann das schon sagen ...« Er wandte den Blick ab, als bedauerte er diese Aussage, kaum dass er sie gemacht hatte.

      »Du hast das Kommando«, wiederholte Takegath. »Ich kehre jetzt in die Zentrale zurück. Und wenn ich dort eintreffe, will ich dich auf deinem Posten sehen.«

      Sein Stellvertreter warf einen sehnsüchtigen Blick zu den Türen hinüber, die ihm AMBULANZ' Experimentiermöglichkeiten verhießen.

      Aber nur einen ganz kurzen.

      Dann wandte er sich wortlos um und schwebte in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.

      Takegath sah ihm nach, wie er auf dem Luftkissen durch den Gang jagte, als habe er den Zorn des Gelben Meisters persönlich erregt.

      Der Gelbe Meister, dachte der Kommandant. Beherrscher des Weltalls, der Zeiten und des Hyperraums.

      Er war im Erwachen begriffen. Und das war gut so – für Takegath und seine Kopfjäger an Bord der KHOME TAZ, aber nicht für die Intelligenzen dieser unbedeutenden Sterneninsel namens Hathorjan. Doch das interessierte Takegath herzlich wenig.

      Wichtig war nur, dass in Hathorjan offensichtlich alles wie geplant verlief. Sie holten sich sogar schon primitive Intelligenzen, die sich nur in einer Hinsicht auszeichneten. Und die nicht einmal ahnten, welche Gnade ihnen widerfuhr.

      Trotzdem war Takegath alles andere als beruhigt oder gar zufrieden. Dafür schwebte noch zu viel im Ungewissen. Trotz der trügerischen Ruhe blieb er lieber wachsam, misstrauisch, auf alles vorbereitet.

      Natürlich war die Übernahme der Herrschaft durch den Gelben Meister vorgezeichnet. Doch es kam auf die Umstände an. Es würde noch Wochen dauern, bis der Schattenspiegel ganz Hathorjan wiedergeben würde. Und bis das geschah, wäre es ein fataler Fehler, sich allzu sicher zu wähnen.

       Erwarte stets das Unerwartete.

      Wichtig war vor allem, dass die Übernahme der Herrschaft schnell vonstatten ging. Denn das Überleben der Mannschaft der KHOME TAZ hing vom baldigen Erwachen des Gelben Meisters ab. Und die Lage wurde immer prekärer.

      Andererseits waren Takegath und seine Mannschaft die einzigen Diener des Gelben Meisters in Hathorjan, die unabhängig vom Schattenspiegel agierten.

      Sie alle waren Mischlinge aus biologischem Organismus und Maschine, Kopfjäger aus allen Zeiten und Galaxien, die allein das Schicksal in der KHOME TAZ zusammengeführt hatte – und die Gewalt des Gelben Meisters. Der Gelbe Meister hatte ihnen im Tausch gegen ihre ewigen Dienste zwar die Unsterblichkeit geschenkt, doch er hatte sie mit einer zeitlichen Begrenzung versehen.

      Wenn es ihnen nicht bald gelang, ihre körpereigenen Vitalenergiespeicher aufzuladen, würden sie den endgültigen Triumph nicht mehr miterleben.

      Umso mehr lag Takegath daran, dass in Hathorjan alles nach Plan verlief. Auch er spürte den Entzug. Und er wusste, wie es um seine Mannschaft stand.

      Aber er würde sie alle überleben, sie alle. Er allein besaß das psionisch aufgeladene De'Ro'Collo, das den körperlichen Verfall verzögerte.

      Seine Füße hatten den Weg in die Zentrale von selbst gefunden. Er kannte sich in der KHOME TAZ blind aus. Wen wunderte das, nach all diesen Jahrtausenden?

      Unsterblichkeit ... nie hätte er auch nur von ihr zu träumen gewagt, als er mit einer primitiven chemischen Rakete als erster seines Volkes zum Nachbarplaneten vorgestoßen war. Er hatte das Tor zu den Sternen gefunden – und später das zum ewigen Leben. Doch der Preis ... einen kurzen Augenblick lang dachte er an Inahin, dann gelang es ihm, den Gedanken an den Bruder wieder zu verdrängen.

      Wie lange war das jetzt her?

      Er betrat die Zentrale und sah sich um. Aph Kismati schwebte hinter seiner Station. Er hatte


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