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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton


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wenn sie mich sieht, dachte er. Das ist doch schon ein guter Anfang!

      »Hallo, Zim. Die JOURNEE ist startklar?«

       Sie macht nur Konversation. Sie weiß auch nicht, was sie sagen soll.

      Er erwiderte das Lächeln, aber es geriet ihm ziemlich gequält.

      »Ja ... genau wie ihre Besatzung. Dank deines unermüdlichen Einsatzes sind fast alle wieder auf dem Posten.« Wie peinlich. Wie gezwungen!

      Was sollte er nur sagen? Er hatte nur so wenig Zeit gehabt, war ihr nicht näher gekommen. Und welche Gefühle brachte sie ihm entgegen? Sie war immer so nett und verbindlich, aber zu allen ...

      »Man könnte fast meinen, es tut dir Leid, in die Milchstraße zurückzukehren«, sagte sie. »Es ist doch bestimmt sehr aufregend, das Universum zu erforschen.«

      »Ja... ja, das ist es auch. Aber ...« Die Worte flogen ihm einfach so zu. »Aber meinst du nicht, dass man auch in seinem eigenen Inneren noch genügend erforschen und finden kann?«

      Raye sah ihn an. Ihre braunen Augen schienen bis in dieses Innere zu schauen, von dem er gesprochen hatte. »Das sagt Lasky Baty auch. Seine Musik ist ein Richtungsweiser in die Welt deines Bewusstseins. Du kannst den Weg zu dir selbst besser finden und vieles verstehen, was dir vorher unklar war. Mir gibt Lasky Baty unglaublich viel Kraft.«

      Zim nickte. Er verstand das alles zwar nicht, und es interessierte ihn eigentlich auch nicht, aber das Leuchten in ihren Augen, das jedes Mal erstrahlte, wenn sie von diesem Künstler sprach, war einfach nur schön.

      So schön wie sie.

      »Ich wäre sehr froh, auch diese Kraft spüren zu können. Es fällt mir sehr schwer, Cyrdan zu verlassen ...« Dich zu verlassen, hatte er eigentlich sagen wollen, aber ihm fehlte der Mut.

      Raye griff in eine Tasche ihres Overalls und holte einen kleinen Würfel heraus. »Ein Musikholo von Lasky Baty. Ich schenke es dir.«

      Ihre Hände griffen nach den seinen und drückten den Würfel hinein. »Meine besten Wünsche begleiten dich, Zim. Wer weiß, vielleicht ... einmal.«

      Zim schloss die Finger um den Würfel. Wie zufällig berührte er Raye dabei. Für Sekunden ließ sie ihre Hand in der seinen liegen.

      »Ganz bestimmt werden wir uns wieder sehen. Weil es mir sehr wichtig ist ...« Er wollte sie umarmen, doch sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück.

      »Zim, bitte. Lass mir Zeit. Ich sehe für mein Volk dunkle Wolken am Horizont, und man wird jeden Mediker auf Cyrdan noch früh genug benötigen.«

      Sie drückte ihm noch einmal die Hand, drehte sich um und stürmte den Gang entlang. Als sie um eine Biegung verschwand, blieb von ihr nur der Duft von Pfirsichen zurück.

      Er hob den Holowürfel vor die Augen. »Ich habe mir zu viel Zeit gelassen«, flüsterte er. »Es ist alles so unklar, und das schmerzt. Aber vielleicht kann Lasky Baty mir ja helfen.«

      Er verstummte. Ihm wurde klar, dass er lauter gesprochen hatte, als er gedacht hatte. Ein Mediker, der an ihm vorbei ging, warf ihm einen fragenden Blick zu.

      Zim zuckte mit den Achseln und steckte den Holowürfel ein.

      Selbst wenn das nicht die Musik war, die er bevorzugte, er würde sie sich anhören. Immer, wenn er Zeit dazu hatte. Es war ein Geschenk von Raye, das allein war wichtig.

      Ich werde nach Cyrdan zurückkehren, dachte er. Das verspreche ich dir, Raye.

      Mit schnellen Schritten kehrte er zum Transmitterraum zurück. Die Zukunft kam ihm plötzlich nicht mehr so düster vor.

      Zwei Millionen Lichtjahre waren schließlich keine Distanz, wenn man verliebt war ...

      Dass es kein ausgelassener Empfang, geschweige denn eine rauschende Ballnacht werden würde, war Rhodan von Anfang an klar gewesen. Er fragte sich, warum Admiral Venk Kethmero diese Einladung überhaupt ausgesprochen hatte.

      Politisches Kalkül, dachte er, als er das Casino am Raumhafen Elvulryl betrat und den Würdenträger neben dem Admiral sah. Die adrette Paradeuniform des kleingewachsenen, untersetzten Tefroders schien mit mehr Orden behangen zu sein, als die gesamte Mannschaft der JOURNEE während ihrer gesamten Laufbahn zusammen erhalten hatte.

      So kritisch die Situation im Augenblick auch sein mochte, Kethmero ging bestimmt davon aus, dass das Tefrodische Imperium über diese akute Krise hinaus Bestand haben würde. Im Ränkespiel der militärischen Macht hinter den Kulissen konnte es sich für ihn nur als vorteilhaft erweisen, derjenige gewesen zu sein, der den Kontakt mit dem Terranischen Residenten hergestellt und sich dessen Hilfe vergewissert hatte.

      Kethmero lächelte schwach und nickte, als seine Adjutantin Rhodan zu ihm führte. »Resident«, sagte er, »darf ich vorstellen, Virthhostur Lans Dalejoer, einer der Stellvertreter und engsten Berater des Virth von Tefrod. Er ist eigens von Tefrod gekommen, um vor deinem Rückflug in die Milchstraße noch mit dir sprechen zu können.«

      Rhodan begrüßte den Tefroder. »Ich dachte«, sagte er dann, »praktisch der gesamte Raumflugverkehr in Hathorjan sei zum Erliegen gekommen.«

      Dalejoer schnaubte leise. »Das mag zwar für die Randgebiete und andere entlegenen Regionen zutreffen, aber nicht für den Kern des Virthaniums. Wir lassen uns von diesen barbarischen Invasoren nicht völlig zurückdrängen.«

      »Ich muss gestehen, dass ich nur das über den Aufbau des Tefrodischen Imperiums weiß, was in der Milchstraße allgemein bekannt ist«, sagte Rhodan.

      »Das Virthanium ist, in bewusster Anlehnung an die Tradition unserer Vorfahren, in genau einhundertelf Tamanien unterteilt, die allerdings im Durchschnitt etwas größer als die unserer verlorenen Heimat sind«, erläuterte der Virthhostur.

      »Cyrdan gehört dem zweiundneunzigsten Tamanium an«, warf Admiral Kethmero ein. »Und die fünfzig Schiffe, die unsere Heimatwelt bis zum Letzten verteidigen werden, bilden die sechsunddreißigste Außenrandflotte von insgesamt einhundertelf dieses Tamaniums.«

      Rhodan nickte. In der Milchstraße stammten direkt oder indirekt Dutzende Völker von den Lemurern ab, die wiederum zahlreiche Reiche gegründet hatten. In Andromeda war es nicht zu dieser Zersplitterung gekommen. Über Jahrtausende hinweg hatten die Meister der Insel die Tefroder unter strenger Kontrolle gehalten und zu einer Einheit geschmiedet. Dieses Reich war in den zweieinhalb Jahrtausenden nach dem Ende der Diktatoren fast unverändert bestehen geblieben.

      Er ließ den Blick durch die Runde schweifen und lauschte den weiteren Ausführungen der beiden Militärs nur noch mit halbem Ohr.

      Roboter und tefrodisches Personal reichten Getränke und kleine Imbisse. Die Geräusche leiser Gespräche vereinigten sich zu einem ständigen Hintergrundsummen, das an- und abschwoll, aber nie ganz zum Erliegen kam.

      Etwa fünfzig Besatzungsmitglieder der JOURNEE hatten ihn zu dem Empfang begleitet, und etwa genauso viele Tefroder waren geladen worden. Erfreut stellte er fest, dass die Terraner nicht unter sich blieben, sondern Gespräche mit ihren Verwandten aus Andromeda suchten.

      Bi Natham Sariocc zum Beispiel diskutierte mit einer tefrodischen Kollegin über die Hyperraum-Barriere. Die beiden hatten sich einen Holoprojektor bringen lassen, mit dessen Hilfe sie Formeln und schematische Darstellungen projizierten. Rhodan merkte auf, als der Hyperphysiker eine antike vergoldete Taschenuhr aus einer Tasche seiner Kombination holte und der Tefroderin zeigte. Solch ein Modell hatte er seit Jahrtausenden nicht mehr gesehen.

      An einem abgelegenen Tisch des Kasinos saßen Raye Corona und Zim November und unterhielten sich angeregt. Rhodan lächelte schwach. Der junge Emotionaut schien die nur wenig ältere Ärztin geradezu anzuhimmeln. Mehrmals griff er nach ihrer Hand, schien dann aber doch nicht den Mut zu finden, sie zu berühren. Bahnte sich da etwas an, das über bloße Völkerverständigung hinaus ging?

      »Wie organisiert das Tefrodische Imperium den Widerstand gegen die Invasoren?«, unterbrach Rhodan den Redefluss des Virthhostur, als ein Kellner mit


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