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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton


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Terraner muss erfahren, was in Andromeda geschieht. Vielleicht bahnt sich eine Gefahr an, der wir rechtzeitig und mit aller Härte begegnen müssen.« Unmittelbar vor dem Transmitterfeld streckte er dem Maahk die rechte Hand entgegen. »Ich wünschte, wir hätten noch Funkkontakt über die Relaisbrücke. Dann kämen wir erst gar nicht in den Verdacht, Chemtenz schmählich im Stich zu lassen. Aber wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir vielleicht nie wieder dazu in der Lage sein.«

      Grek-665½ ergriff die ihm dargebotene Hand und umschloss sie mit seinen sechs Fingern. »Ich gestehe ein, Aldus Chamberlain, dass ich mich fast täuschen ließ. Du weißt mehr, als du zuzugeben bereit bist, aber du handelst wie ein Maahk. Du setzt dein Leben und das deiner Untergebenen für das Wohl der Gemeinschaft ein. Möge der große Kraah auf deiner Seite stehen und euch beschützen.«

      Ein durchdringender Summton erklang, zugleich umfloss ein rotes Leuchten Chamberlains Armbandgerät. »Es wird Zeit für mich«, bemerkte er knapp. »Du kannst die Botschaft ungehindert verlassen, Grek, dein ID-Chip wird dir im Paratronschirm eine Strukturlücke frei schalten. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«

      Mit einer schnellen Drehung und einem einzigen Schritt durchbrach Aldus Chamberlain das Entstofflichungsfeld, das Augenblicke nach seinem Durchgang flackernd erlosch. Sekundenlang betrachtete Grek-665½ noch den Transmitter, dann wandte er sich ab. Noch war es für ihn zu früh, die terranische Botschaft zu verlassen.

      Die Informationen über den Feind blieben spärlich. Nur eines kristallisierte sich heraus: Wo immer Kastuns auf Raumschiffe anderer Völker trafen, sprachen ihre Waffen. Und die waren von einer Vernichtungskraft, dass bislang weder Maahks noch Tefroder eine Chance auf realistische Gegenwehr gehabt hatten.

      Grek-665½ glaubte deshalb nicht daran, dass er den Kulturattaché Chamberlain je wiedersehen würde.

       Kapitel 2

      Es war ihm leichtgefallen, die Bildschirmgalerie zu reaktivieren. Nach wie vor waren mehr als ein Dutzend Außensatelliten der terranischen Botschaft in Betrieb.

      Die anfliegenden Kastun-Kriegsschiffe hatten mittlerweile die Umlaufbahn des fünften Planeten überschritten und näherten sich Chemtenz, der in Konjunktion stehenden dritten Welt. Eingeblendete Schriftzeichen zeigten spärliche Ortungsdaten, die nur wenig über die Angreifer verrieten. Die Angaben von Massewerten und Energieemissionen waren vielschichtig interpretierbar und sagten kaum etwas über die Kampfkraft des Gegners aus. Mit jeweils 1100 Meter Länge übertrafen die Invasoren ohnehin die Abmessungen aller im Kraltmock-System stationierten Raumschiffe.

      Die zwölf Kastuns flogen unverkennbar in Angriffsformation, und die Terraner mussten den Verstand verloren haben. Eine andere Erklärung dafür, wieso die Botschaftsraumer den Kastuns entgegenflogen, statt eine schnelle Flucht zu versuchen, hatte Grek-665½ nicht. Zielstrebig glitten seine Finger über die Schaltflächen, die sich unter den Berührungen veränderten. Für die Mehrzahl der Ortungsdaten hatte er jedoch keine Zugriffsberechtigung. Unter anderen Umständen hätte er versucht, den Zugangskode zu knacken, doch jetzt genügten Beschleunigungswerte und Geschwindigkeit. Eine überschlägige Berechnung verriet ihm, weshalb die Terraner die Konfrontation suchten. Eine Flucht, selbst in die entgegengesetzte Richtung, konnte nicht gelingen. Die Kastun-Schlachtschiffe näherten sich mit einer Geschwindigkeit, die ihnen den jederzeitigen Eintritt in den Hyperraum erlaubte und damit den Angriff auf fliehende Raumschiffe, noch ehe diese schnell genug für ein Metagrav-Manöver waren.

      Als Wissenschaftler hatte er eine militärische Grundausbildung absolviert. Dennoch nötigte ihm die Handlungsweise der Terraner Anerkennung ab. Er wusste, dass Menschen mehr am Leben hingen als Maahks; das hing mit ihrer geringeren Vermehrungsrate zusammen, aber auch mit grundlegenden psychischen Unterschieden. Möglicherweise flogen die Botschaftsangehörigen sehenden Auges in den Tod.

      Wer oder was auch immer sich an Bord der Kastun-Kriegsschiffe befand, Grek-665½ fragte sich in dem Moment, ob die Unbekannten ebenfalls die Absicht der Terraner durchschauten. Sie flogen einen Angriff, um Zeit zu gewinnen und die Kastuns nicht zu einem Überlichtmanöver zu verleiten. Nur so konnten sie selbst die erforderliche Eintauchgeschwindigkeit erreichen und in den Hyperraum gehen. Die Konsequenz des Manövers war jedoch, dass sie zwangsläufig eines oder zwei ihrer Schiffe verlieren mussten.

      Immer noch funkte der Botschafter die Kastuns an. Greks Schaltungen ließen vorübergehend eine menschliche Stimme erklingen, nach wie vor die Aufforderung zur Identifikation und der Hinweis auf die diplomatische Immunität des Kraltmock-Systems. Beides blieb vergebliche Mühe.

      Überraschend erfolgte der erste Feuerschlag. Aber nicht die Fremden hatten den Kampf eröffnet, sondern die Terraner.

      Unbeschadet durchbrachen die Kastun-Kriegsschiffe die schweren Transformexplosionen. Aus den Archiven wusste Grek-665½, dass es gegen die Transformkanonen der Terraner lange Zeit keinen ausreichenden Schutz gegeben hatte. Die Schirmstruktur der Kastuns ließ nicht einmal Schwankungen erkennen.

      Stetig beschleunigten die Kugelraumer der Botschaft. Bei einer Distanz von acht Millionen Kilometern fächerten sie auseinander. Das war der Moment, auf den Grek-665½ gewartet hatte. Wenn ihre Taktik Erfolg haben sollte, mussten die Terraner die gegnerischen Kräfte aufsplittern.

      Noch immer verpufften die Transformsalven wirkungslos. Aber zum ersten Mal schossen die Kastuns zurück. Jeweils sechs Schiffe nahmen einen Kugelraumer ins Ziel.

      Als der grelle Glutball einer gewaltigen Explosion aufflammte, schloss Grek in einer unbewussten Reaktion die Augen. Der Blitz schien alles auszulöschen.

      Sekundenlang reagierte er verwirrt auf die eigene überschießende Reaktion. Die Terraner konnten den Tod nicht gespürt haben, so schnell war er über sie gekommen. Sie waren den Weg allen Lebens gegangen, der für jedes Individuum von Geburt an vorgezeichnet war. Deshalb Bedauern zu empfinden, war im Sinne der Gesamtheit unnötig.

       Bedauern?

      Der Maahk ertappte sich dabei, dass ihm dieses bislang fremde Gefühl Unbehagen bereitete. Kein Wunder, dass unter solchen Voraussetzungen Menschen wie Tefroder oft schwer einzuschätzen waren. Grek-665½ begann zu verstehen, dass noch ein weiter Weg vor ihm lag und er eines Tages vielleicht bedauern würde, das Experiment mit dem LemurEmotio-Simulator überhaupt begonnen zu haben. Die Erkenntnis, eigene psychische Regungen zu entwickeln, die maahkscher Mentalität völlig fremd waren, erschreckte und faszinierte ihn gleichermaßen.

      Aber er hatte es so gewollt.

      Oder doch nicht?

      Eine solche Unsicherheit hatte er früher nicht gekannt. Woher sollte er noch wissen, was nützlich und richtig war?

      Er war nur ein paar Sekunden lang abgelenkt gewesen. Währenddessen hatten die Kastuns den zweiten Botschaftskreuzer in eine expandierende Glutwolke verwandelt. Nun gab es nur noch einen Hasen, den sie jagten.

      Grek-665½ entblößte das Gebiss mit den kräftigen Reißzähnen. Es war eine Geste der Unsicherheit und Verwirrung zugleich. Eben hatte er wie ein Mensch gedacht. Die letzte Hypnoschulung vor seinem Aufbruch nach Chemtenz hatte typisch terranische Redewendungen enthalten, die ohne das notwendige Hintergrundwissen unverständlich bleiben mussten. Grek-665½ hatte diese Begriffe verinnerlicht. Dass er selbst in diesen Parabeln denken würde, hätte er so schnell jedoch nicht für möglich gehalten. Indes lag die Erklärung nahe. Das Wort Hase bezeichnete ein vermehrungsfreudiges Lebewesen vom Planeten Terra, das Schulungsprogramm hatte in der Hinsicht eine Übereinstimmung mit den Maahks erkennen lassen. Einen Hasen jagen ... Grek-665½ fragte sich, was ihn an den Terranern wirklich faszinierte. Die Lemurer-Abkömmlinge waren ein respektloses Volk. Aber vielleicht begründete gerade das ihren evolutionären Erfolg.

      Das letzte Raumschiff stand kurz davor, in den Überlichtflug zu gehen. Die Ortungsanzeige wurde grafisch dargestellt, ein wachsender roter Balken, dessen Färbung bereits eine grüne Nuance erhielt. Nur noch Sekunden ...

      Die Kastun-Kriegsschiffe feuerten gleichzeitig. Rings um den letzten terranischen Kugelraumer schien der Weltraum aufzureißen, potenzierten sich tödliche Energien zu einem vernichtenden Chaos.

      Aus allen vier weit aufgerissenen


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