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Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas BrandhorstЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


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dass man ihm alle Türen öffnete – der Ruf, der seinesgleichen vorauseilte, machte es möglich.

      Die verbliebenen Oxtorner wählten einen anderen Weg. Sie, die auf den überflüssigen Luxus von festen Behausungen verzichteten, fühlten sich in den stählernen Rümpfen eingesperrt, langweilten sich. Auf den Raumschiffen wartete keine Herausforderung, die eines echten Oxtorners würdig war. Temperatur, Sauerstoffgehalt und Schwerkraft waren sorgfältig reguliert. Wetterextreme, Meere und Gebirge, Sümpfe und Urwälder, gefährliche Tiere und Pflanzen – kurz: alles, was das Leben lebenswert machte – existierten nicht an Bord von Raumschiffen.

      Stattdessen gab es qualvolle Enge, eingebettet in das unendliche Vakuum, das selbst für die unbezwingbaren Oxtorner unbezwingbar blieb. Nein, ein Raumschiff bestiegen nur Verrückte, die es nicht besser wussten – Terraner beispielsweise. Oder um ein Ziel zu erreichen, so verlockend, dass man bereit war, dafür die Härten eines Raumflugs auf sich zu nehmen.

      Diesem Maßstab nach zu urteilen, musste das Ziel der Oxtorner äußerst verlockend sein, spekulierte Lifkom, während Oxtorne hinter ihm im Dunkel des Alls zurückblieb. Talina hatte Lifkom in dem abgelegenen Lagerraum abgesetzt, ihn ermahnt, ihn unter keinen Umständen zu verlassen, um ihm anschließend eine schöne Aussicht durch das Bullauge zu wünschen und zu verschwinden.

      Lifkom hielt sich an ihren Ratschlag und verfolgte den Flug. Der Planet wirkte aus der Draufsicht wie eine ungezügelte Urwelt, bar jeder Spur menschlichen Einwirkens. Es war ein Bild, das nur geringfügig täuschte. Nur wenige Millionen Oxtorner verloren sich auf der Welt, die hinter Lifkom zurückblieb; Wesen, die viel darauf gaben, den Schein der Ursprünglichkeit aufrechtzuerhalten.

      Eine wilde, ungezügelte Welt.

      Eine neue, nie da gewesene Herausforderung.

      Eine Höllenwelt.

      So musste sie den Terranern erschienen sein, die vor über zweieinhalb Jahrtausenden auf Oxtorne gestrandet waren. Die Kolonisten waren auf der Suche nach einem neuen, besseren Leben aufgebrochen – und hatten sich auf einer Welt wiedergefunden, die dazu erschaffen schien, ihre persönliche Hölle zu sein. Mit einer Schwerkraft von beinahe dem Fünffachen der irdischen, die einen Menschen innerhalb von Augenblicken in die Knie zwang, ihn zu einem stöhnenden und wimmernden Schmerzbündel reduzierte. Einer Sauerstoffatmosphäre von unübertroffener Klarheit, deren achtfacher irdischer Luftdruck einen Menschen innerhalb kürzester Zeit tötete. Mit Stürmen, die bis zu tausend Stundenkilometern erreichten, und Temperaturausschlägen zwischen -80 Grad und +90 Grad. An milden Tagen.

      Doch die Schiffbrüchigen gaben nicht auf. Ihr Schiff war ein Wrack, das niemals wieder fliegen würde, seine Funkanlagen bis zur Unkenntlichkeit verschmort. Wollten sie überleben, mussten sie die Höllenwelt zu ihrer Heimat machen, zu Höllenmenschen werden.

      Es gelang ihnen. Die Schiffbrüchigen führten Ausrüstung zu Genmanipulationen mit, eigentlich dazu gedacht, sich auf ihrem Zielplaneten einen Grundstock an Vieh und Pflanzen maßzuschneidern, um der Kolonie über die ersten, schwierigen Jahre hinwegzuhelfen. Jetzt wandten die Kolonisten diese Ausrüstung an sich selbst an. Über vier Generationen hinweg entstand ein neuer Menschenzweig. Umweltangepasste, die der Höllenwelt Oxtorne nicht nur standhielten, sondern sie liebten, wie jeder Mensch seine Heimat liebt. Menschen, die sich von keiner Härte, die ihre Umwelt für sie bereithielt, aus dem Gleichgewicht werfen ließen. Menschen, deren Philosophie der Kampf, das sich Behaupten war, bis in die letzte Faser ihrer gestählten Körper von der eigenen Wichtigkeit überzeugt.

      Zurückstecken, anderen kampflos den Vortritt zu lassen, war für Oxtorner ein Fremdwort. Wozu auch? Nur, wenn man einen Konflikt ausfocht, fand man heraus, wer der am besten Geeignete für eine Aufgabe war. Wer stärker, schneller, ausdauernder war. Und nur darauf kam es an. Für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft.

      Das Schiff, die BANDIKOT, bebte. Auch dann noch, als es halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte und die Protonenstrahltriebwerke ihre Arbeit einstellten, die Linearkonverter den Raumer erschütterungsfrei durch den Linearraum hätten tragen sollen.

      Doch das Schiff kam nicht zur Ruhe. Sein Rumpf, die stählernen Böden und Wände vibrierten unter einer Vielzahl von stampfenden Schritten, dem Aufschlag schwerer Körper. Es waren die Oxtorner. Während der Bordrechner die 100-Meter-Kugel durch den ereignislosen Linearflug steuerte, formierte sich die Mannschaft. Der Prozess hatte bereits auf dem Raumhafen begonnen. Die erste Hürde war gewesen, es an Bord zu schaffen. Wer es nicht als Bündel unter den Arm geklemmt vermocht hatte wie Lifkom, war auf seine eigene Gewitztheit und Stärke angewiesen gewesen. Rasch hatten sich Bündnisse gebildet, Gruppen von Dutzenden von Oxtornern, die geschlossen an Bord gestampft waren. Manche dieser Bündnisse hatten ihren Erfolg ihrer Größe zu verdanken, die es unmöglich gemacht hatte, der Wucht ihres Vormarschs zu widerstehen. Andere hatten auf Überraschung und Schnelligkeit gesetzt, mit unterschiedlichem Erfolg. Und wieder andere – wie Talina und Modesto – hatten die Gelegenheit, nämlich ihn, den terranischen Botschafter, beim Schopf gepackt, den Überraschungsfaktor für sich genutzt und waren durchmarschiert.

      Kaum an Bord angekommen, waren die spontanen Bündnisse wieder zerfallen. Der Notwendigkeit gehorchend, oder um sich in eine günstige Ausgangsposition für den unweigerlich anstehenden Verteilungskampf zu bringen, hatten die Oxtorner die wichtigsten Positionen bemannt. Immerhin mit so viel Erfolg, dass die BANDIKOT der Kollision mit anderen startenden Schiffen entgangen war. Wenn auch für Lifkoms Geschmack etwas zu knapp.

      Ein Stoß ließ den Terraner schmerzhaft gegen das Bullauge prallen, durch das jetzt nur noch die spielerisch wallenden Farbschlieren des Halbraums zu sehen waren.

      »Bitte!«, rief er. »Passt auf, ich habe mit euren Duellen nichts zu tun. Ich bin kein ...«

      Ein warmer Körper drängte sich gegen ihn. Heißer, fremdartig riechender Atem strich ihm über die Haut. Lifkom blickte in die Facettenaugen eines Okrills. Das Tier hatte sein Maul weit aufgerissen, seine Zähne aber nicht entblößt.

      »Was willst du von mir?« Der Terraner schluckte seine diplomatische Höflichkeit herunter und zwang sich, das tonnenschwere Tier scharf anzugehen. Die Oxtorner waren davon überzeugt, dass es nur eine Möglichkeit gab, mit Okrills umzugehen. Mit viel Liebe. Und Härte. Lifkom schien im Augenblick Letzteres angebracht. »Geh zurück zu deinem Herrchen, ich habe mit euren Spielchen nichts zu tun!«

      Der Okrill war anderer Auffassung. Das froschähnliche Wesen rollte die Zunge aus und versetzte Lifkom einen Schubs. Der Terraner ruderte mit den Armen, behielt aber mit Mühe das Gleichgewicht. »He, was soll das? Lass mich in Ruhe!«

      Ein zweiter Schubs. Lifkom wurde gegen die Bordwand geschleudert, rutschte an ihr herunter.

      »In Ordnung. Schon in Ordnung. Ich habe ja verstanden. Ich komme.« Der Terraner kämpfte sich hoch, um dem Okrill zu folgen. Das Froschwesen rollte die Zunge ein, hechelte mit halb offenem Maul – und schloss die Zungenspitze blitzschnell um den Terraner.

      »He, lass das!«

      Es nützte nichts. Der Okrill machte sich auf den Weg. Den Terraner hielt er mit halb ausgerollter Zunge wie eine Trophäe in der Luft, so hoch, dass Lifkom in ständiger Gefahr war, an der Decke zu schrammen.

      Gleichzeitig bedeutete seine Abgehobenheit eine gewisse Sicherheit. Überall auf der BANDIKOT war das Ringen um die besten Positionen in die heiße Phase getreten. Die Argumente waren ausgetauscht, die Diskussionen geführt. Für diejenigen Oxtorner, die sich verbal tapfer genug geschlagen hatten, um die Anerkennung ihrer Artgenossen zu erringen, galt es jetzt, ihre körperliche Tüchtigkeit zu beweisen. Lifkom, der als Botschafter der Terranischen Residenz umfassende Kenntnis der irdischen Geschichte und Kultur vorzuweisen hatte, fühlte sich an archaische Hahnenkämpfe erinnert. An jeder mehr oder weniger passenden Stelle – in Lager-, Mannschafts- und Maschinenräumen, selbst auf Korridorkreuzungen – hatten sich Trauben von Oxtornern gebildet, in ihrer Mitte die Duellanten.

      Nackt. Ohne Waffen oder Werkzeuge. Beschränkt auf die eigenen Fähigkeiten.

      Stolz und breitbeinig stapften die Duellanten auf und ab. Rieben sich prahlerisch über die Muskelpakete ihrer Schenkel und Oberarme. Ihre hellbraune Haut strahlte im Licht der


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