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Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas BrandhorstЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


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gehandelt hat, ist nicht leicht zu schlucken. Aber Züchtungen? Völlig unmöglich. Dazu fehlen den Flachaugen die Mittel!«

      An-Keyt sah sich einer unwahrscheinlichen Allianz zwischen dem Vordenker und dem Söldner gegenüber. »Die Flachaugen können Dinge anstellen, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen!«, versetzte sie wütend auf die selbstgefälligen Männer, auf sich selbst.

      »Klar, träum weiter.« Der Söldner und der Vordenker lachten.

      Den Einwurf des Navigators hörten sie nicht. »Aber es ist doch geschehen!«, sagte Lef-Krar und sah dabei An-Keyt direkt in die Augen. Der Loowerin kam es vor wie ein Versprechen.

      In der Nacht weckte sie ein scharrendes Geräusch. Halb erstarrt vor Angst, halb elektrisiert von dem Gedanken, Lef-Krar könnte zu ihr kommen, hob An-Keyt vorsichtig ein Auge. Vielleicht war er es. Vielleicht kam der Navigator zu ihr, und sie konnte sich endlich alles von der Seele reden, die quälenden Zweifel loswerden. Wenigstens die Tentakel und Flughäute um ihn schlingen und in einer Paarung einige Augenblicke des Vergessens heraufbeschwören.

      Tatsächlich, es war Lef-Krar. Der riesige Navigator ringelte sich wie eine Schlange über den Boden. Vorbei an den immer noch im Tiefschlaf liegenden Mirton-Kehn, an dem Vordenker – und an An-Keyt.

      Zielstrebig kroch er auf den Söldner zu. Seine Stielaugen kreisten prüfend – An-Keyt fuhr ihres so weit ein, wie es möglich war, ohne die Sicht zu verlieren, und hoffte auf den Schutz der Dunkelheit –, dann streckte er einen Tentakel nach Jevek-Kart aus.

      Der Tentakel erreichte sein Ziel nicht. Übergangslos umklammerte ein Greiflappen des Söldners das Glied, der zweite hielt die Klinge seines Messers an Lef-Krars Sprachblase. Die Bewegung war so schnell, dass An-Keyt sie nicht wahrnahm, nur ihr Ergebnis.

      »Was willst du von mir, Lef-Krar?« Die Stimme des Söldners war kalt, geschäftsmäßig.

      Der Navigator schluckte hörbar. »Mit dir reden.« Dann, als der Söldner keine Anstalten machte, seinen Griff zu lockern: »Dazu besteht kein Anlass.«

      »Das entscheide ich. Rede! Was soll dieses Anschleichen?«

      »Es ist wegen vorhin.« Der Navigator bemühte sich um Gleichmut, trotz des Messers, das auf die empfindlichste Stelle seiner Anatomie zeigte. Hinter der Sprachblase verliefen Schlagader und Rückenmark. Der Söldner musste das Messer nur nach vorn bewegen, und Lef-Krar wäre verloren gewesen, selbst wenn An-Keyt ihm auf der Stelle zur Hilfe geeilt wäre und ihn versorgt hätte. »Was du darüber gesagt hast, dass das Oberkommando uns belügt.«

      »Und? Willst du mir jetzt ans Leder dafür, dass ich unseren großen Neundenker beleidigt habe?«

      »Nein. Ich will nur wissen, ob dir das, was du gesagt hast, ernst ist.«

      Es dauerte einen Augenblick, bis die Antwort des Söldners kam. Die Bemerkung Lef-Krars hatte ihn verblüfft. »Bin ich dir als ein Mann aufgefallen, der die Gewohnheit hat, Dinge nur so dahinzusagen?«

      »Nein.«

      »Also ...«

      »Also denkst du wirklich, dass wir belogen werden?«

      »Natürlich. Hast du jemals etwas anderes geglaubt?« Der Söldner schnaubte abfällig. »Ich hätte dich nicht für so naiv gehalten.«

      Lef-Krar überging die Beleidigung. Was blieb ihm schon, mit der Klinge an der Sprachblase? »Was willst du unternehmen, Jevek-Kart?«, fragte er.

      »Was soll ich schon unternehmen? Dasselbe wie immer.«

      »Und das ist?«

      »Weitermarschieren. Weitermachen. Weiterleben.«

      »Das ... ist nicht dein Ernst!«

      »Doch. Nichts ist mir so ernst wie das. Ich will leben.«

      Ein Beben ging durch Lef-Krars Körper. »Aber wir müssen etwas unternehmen! Sie belügen uns! Wir töten, und sie belügen uns!«

      »Das nennt man Krieg, Soldat.«

      »Aber das ist kein gewöhnlicher Krieg! Wir kämpfen für das Leben, für unser eigenes, für das unseres Volkes, für das Leben insgesamt!«

      »Was du nicht sagst ...«

      »Wir können so nicht weitermachen! Wir ...«

      Der Navigator stöhnte, als der Söldner seinen Greiflappen zusammenpresste.

      »Wir müssen gar nichts. Verstanden? Was sollen wir denn tun? Zum Oberkommando spazieren? ›Hallo, wir wollen den Neundenker sprechen, wir glauben nicht mehr an den Krieg.‹ Unsere Waffen davonwerfen und uns den Flachaugen ergeben? Sie werden ihren Spaß mit uns haben. Einen langen und überaus exquisiten, nach dem, was wir ihnen angetan haben!«

      »Aber wir ...«

      »Genug. Es gibt kein wir. Nur ein ich. Eines, viele. Und ich für meinen Teil will leben. Kapiert?« Der Söldner schüttelte den riesigen Navigator, als wäre er ein Kind. »Leben, kapiert?« Er stieß Lef-Krar von sich. »Und jetzt lass mich in Ruhe, sonst mache ich deinen Sorgen ein Ende. Ein für alle Mal.« Er hob drohend das Messer.

      Lef-Krar wandte sich ab und kroch zurück an seinen Schlafplatz. Er zitterte. An-Keyt konnte nicht sagen, ob aus Wut oder Enttäuschung.

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