Эротические рассказы

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas BrandhorstЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


Скачать книгу
die hinweggefegt würde von der Empörung der Oxtorner, der Erkenntnis, dass sie sich einen schießwütigen Verrückten als Anführer ausgewählt hatten.

      Dann war der Augenblick vorüber. Die Oxtorner schrien auf wie ein Mann – und machten sich fieberhaft daran, Jankoffs Befehle auszuführen.

      »Talina, was macht ihr da?«

      »Uns auf den Angriff vorbereiten, Dummerchen. Was dachtest du? Dass wir uns aus dem Staub machen?« Die Oxtornerin beugte sich über ihr Pult, sah Lifkom nicht einmal an, als sie mit ihm sprach.

      »Aber ...« – der Botschafter rang nach Luft – »... aber das könnt ihr doch nicht machen! Die Fremden haben euch nichts getan!«

      »Sie sind in unser Gebiet geplatzt. Ist das nichts?«

      »Nein. Aber das ist doch kein Grund, gleich ...«

      »Was erwartest du von uns? Sollen wir in unseren Schiffen hocken und darauf warten, dass diese Fremden die Initiative ergreifen? Darauf, dass sie angreifen oder einfach wieder verschwinden und woanders wieder auftauchen, über Oxtorne vielleicht? Oder sich bequemen, endlich auf unsere Funksprüche zu reagieren? Sollen wir wie Terraner auf der Couch hocken und Däumchen drehen?«

      Es war das Letzte, was sie zu Lifkom sagte. Aber sie hatte ihm ohnehin schon alles gesagt, was er zu wissen brauchte. Wie Terraner. Terraner würden versuchen zu verhandeln, eine Verständigung herbeizuführen. Oxtorner ... Oxtorner hatten nichts gegen Verhandlungen einzuwenden. Sie waren keine blinden Schläger, keine mitleidslosen Killer. Sie waren lediglich sehr ungeduldige Umweltangepasste, die es nicht gewohnt waren, dass sich ihnen jemand in den Weg stellte. Und sie glaubten an das Individuum. Jedes Wesen traf seine eigenen Entscheidungen, war verantwortlich für ihre Folgen und musste seinerseits die Folgen für sich selbst in Kauf nehmen.

      Zog man diese Faktoren in Betracht, mutierte die Situation, die dem Berufsdiplomaten Lifkom Tremter als höchst komplex erschien, zu einer simplen Gleichung: Die Fremden hatten beschlossen, in das Territorium der Oxtorner einzudringen, sie missachteten die Deeskalationsangebote – also hatten sie sich selbst die Suppe eingebrockt, die sie auslöffeln mussten.

      Eine Suppe, die es in sich hatte. Gefangen in seinen sich überschlagenden Gedanken verfolgte der Botschafter, wie die Klarmeldungen des Feuerleitschützen hereinkamen. Die BANDIKOT verfügte über sechs Transformkanonen. Jede von ihnen feuerte Geschosse eines Kalibers, das einen erdgroßen Planeten vernichten konnte. Dazu kamen mehrere MHV- und Impulsgeschütze und ein Schwarm von Raumtorpedos. Lifkom spürte, wie der Boden unter ihm vibrierte, als die Kraftwerke des Kreuzers auf Maximalleistung schalteten. Ihm war, als vibrierte selbst die Luft in der Zentrale, in Schwingungen versetzt von den Oxtornern, die dem Gefecht wie einem ihrer Spiele entgegensahen. Gelöst und zugleich mit dem Ernst und der Gewissenhaftigkeit eines Sportlers, der sich auf einen wichtigen Wettbewerb vorbereitet.

      Die Orterreflexe auf dem Zentraleholo kamen in Bewegung. Die willkürlich verstreuten Punkte der oxtornischen Heimatflotte formierten sich zu einer Reihe von Pulks. Deshwan Jankoff wollte die Fremden von mehreren Seiten zugleich angreifen. Nicht mehr lange, höchstens noch ein paar Minuten, und die oxtornische Heimatflotte würde ihre Angriffspositionen erreicht haben. Und dann ...

      Lifkom legte eine Hand auf Talinas Arm. Ein kalkulierter Übertritt. Die beiden berührten einander nie. Er war ein älterer Terraner auf seinem letzten Posten vor dem Ruhestand, sie eine junge Oxtornerin. Die Anziehung, die zwischen ihnen existierte, beruhte auf der Faszination des Fremden, des Verschiedenseins, nicht auf sexuellen Motiven.

      Die Oxtornerin ruckte hoch. »Was ist?«

      »Ihr wisst nicht, was ihr tut.«

      »Hast du Angst, Kleiner?«

      »Nein!«

      »Was willst du dann von mir? Gleich beginnt der Angriff, ich habe keine Zeit für ein Schwätzchen. Hinterher, okay?« Talina schenkte ihm ein Lächeln, wie man es einem Kind verpasste, das störte und nicht in der Lage war, zu begreifen, was vor sich ging.

      »Nein! Wer sagt dir, dass es ein Hinterher gibt? Diese Fremden könnten uns mit einem Feuerschlag vernichten!«

      »Wie kommst du auf so düstere Gedanken? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du bist bei uns.«

      Bei uns Oxtornern. Sie brauchte es nicht auszusprechen.

      Eben! Lifkom beließ seine Antwort ebenfalls unausgesprochen. Er hatte genug Oxtorner sterben sehen, bei ihren Spielen, den verrückten Wettbewerben, die ihm zugleich Respekt und Fassungslosigkeit abrangen. Er hatte sich an sie gewöhnt, sie als gegeben akzeptiert, eine Laune der Einheimischen. Er, der Diplomat, hatte sich im Lauf seiner Karriere mit vielen Launen arrangieren müssen. Es war nicht so schwer, nach den ersten paar Malen. Man musste die Einheimischen machen lassen und sich eines Kommentars enthalten, in Worten und – wollte man bei geistiger Gesundheit das Ende seiner Diplomatenlaufbahn erreichen – ebenso in Gedanken.

      Doch hier saß er nicht auf der Zuschauerbank. Lifkom hatte ein anderes Ende für sich anvisiert, als mit einem Trupp wildgewordener Oxtorner in eine überflüssige Schlacht zu galoppieren. Und es ging nicht nur um sein eigenes Leben, sondern um das vieler tausender Oxtorner und einer unbekannten Zahl von Fremden. Er konnte nicht einfach tatenlos mit ansehen, wie sie starben.

      »Natürlich«, sagte er. »Ich bin bei dir. Und das ist gut so.« Er lächelte sie verschwörerisch an. Eine bewusste Anspielung auf das, was sie beide verband. Vielleicht gelang es ihm so, zu ihr vorzudringen, an dem Denken ihres Volkes vorbei.

      »Ich passe schon auf dich auf«, versicherte sie ihm. »Ich passe immer auf dich auf. Das weißt du doch.« Sie erwiderte sein Lächeln.

      »Ja, du schon. Aber ...«

      »Ich weiß, was du sagen willst. Modesto. Du magst ihn nicht, oder? Mach dir deshalb keine Sorgen. Er ist ein guter Mann, du kannst ihm vertrauen.«

      »Es ist nicht Modesto. Deshwan Jankoff, der Interimskommandant, macht mir Sorgen. Er hat kaum seinen Rang errungen, schon gibt er den Angriffsbefehl. Das scheint mir zumindest ... sagen wir ... überhastet.«

      »Deshwan war mit der Erste an Ort und Stelle. Er hat die Lage seit einiger Zeit analysiert.« Talina schüttelte den Kopf. »Es ist etwas anderes, nicht? Sein Alter.«

      »Nein. Nein, es ...«

      »Du bist immer für eine Überraschung gut, was? Ausgerechnet ein Terraner, dessen Volk nichts anderes im Kopf hat, als möglichst alt zu werden, rümpft die Nase über einen alten Mann!«

      »Du musst zugeben, dass er nicht gerade vertrauenerweckend wirkt!«

      Sie lachte beinahe. »Das stimmt. Er sieht aus wie der Tod persönlich. Aber glaub mir, Lifkom, der Schein trügt. Deshwan Jankoff ist das Leben, die Zukunft.«

      »Was willst du damit sagen?« Der Botschafter hatte noch nie von dem alten Oxtorner gehört. Nicht ungewöhnlich, handelte es sich bei ihm um einen gewöhnlichen Mann. Höchst ungewöhnlich, handelte es sich bei ihm um einen ungewöhnlichen Mann. Auch wenn es die Terranische Residenz niemals öffentlich einräumen würde, hatten die Botschafter selbstverständlich die Vorgabe, zu beobachten und zu berichten.

      »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später.«

      Die oxtornische Heimatflotte hatte Gefechtsposition eingenommen. Jankoffs Totenkopf erschien im Zentraleholo. »Angriff in sechzig Sekunden!«, befahl er.

      Überschwänglicher Jubel antwortete ihm, gefolgt von konzentrierter Stille. Lifkom verfolgte, wie der Feuerleitschütze die Ziele für die erste Salve festlegte. Die BANDIKOT würde im Verbund mit drei weiteren Kreuzern eine der größten Einheiten der Fremden angehen, einen Giganten von tausend Metern Länge.

      Es war Wahnsinn. Völliger Wahnsinn. Vielleicht gelang es den Kreuzern, den Giganten niederzuringen. Doch was hätten sie damit schon gewonnen? Der Botschafter zählte in unmittelbarer Nähe des ins Visier genommenen Fremden mindestens drei Dutzend weitere Schiffe desselben Typs. Gegen wie viele konnte die BANDIKOT bestehen, bis der Gegner sie ins Visier nahm?

      Er


Скачать книгу
Яндекс.Метрика