Эротические рассказы

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas BrandhorstЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


Скачать книгу
verdammt, worauf wartest du?«

      Ihre Bitte riss ihn aus seiner Betäubung. Er erhob sich. Schwankend, ohne dass er Grund dazu gehabt hätte. Sein Schutzanzug absorbierte die Stöße und das Rollen des Schiffs. Es war seine Psyche, die nicht mitspielte. Er befand sich inmitten einer Katastrophe. Die BANDIKOT fuhr zur Hölle. Auf der Expressroute. Die Fremden hatten das Feuer eröffnet. Eine ganze Flotte. Dass der Kreuzer sich nicht längst in eine Gaswolke verwandelt hatte, konnte nur daran liegen, dass die Fremden mit der BANDIKOT spielten. Wieder musste der Terraner an die alten Trickfilme denken. Katz und Maus. Die BANDIKOT war die Maus, und wann immer die Katze des Spiels überdrüssig wurde ...

      Er ging in die Knie. Sein Unterbewusstsein wollte nicht akzeptieren, dass er inmitten des Chaos ungeschoren blieb, geborgen in der privaten Welt seines Schutzanzugs. Sicher, bis ein Volltreffer den Kreuzer samt seiner Mannschaft in Plasma verwandelte.

      »Talina! Du musst wieder auf die Liege. Der nächste ...«

      »Der nächste Stoß könnte der letzte sein! Wir müssen hier weg! Und jetzt komm endlich und hilf mir!«

      Lifkom gab sich einen Ruck, kam auf die Beine und ging zu der Oxtornerin, die sich über das Pult des Kommandanten beugte. Von Modesto und dem Okrill, die sich bis vor wenigen Augenblicken noch an dem Pult befanden hatten, war nichts zu sehen.

      »Verdammt, die Systeme reagieren nicht! Wie kann das sein?«

      Talina hantierte hektisch, aber offensichtlich hilflos an den manuellen Kontrollen. Ihre Augenbrauen waren dünne Striche, die einander beinahe berührten, so sehr hatte die Oxtornerin das Gesicht verkniffen. Die Sprachsteuerung war ausgefallen, sonst hätte die Bordpositronik sich längst gemeldet. Die Virtuellsteuerung war ebenfalls tot. Nirgends in der Zentrale leuchtete ein Holo.

      »Was ist das für ein Schrotthaufen? Ich dachte, Terranerschiffe sind unzerstörbar!«

      Tränen standen ihr in den Augen. Lifkom entging nicht, dass sie immer wieder ruckhaft aufsah und zu den Verletzten blickte. Es war ein Anblick, der sie noch weit mehr erschüttern musste als ihn, den schwächlichen Terraner. Oxtorner, verletzt, vielleicht sogar sterbend. Undenkbar. Gleichzeitig war es ein Anblick, der sie auf absonderliche Art zu faszinieren schien. Sie konnte kaum wegsehen.

      »Nichts ist unzerstörbar«, sagte Lifkom.

      »Klugscheißer. Und ich will wissen, wieso hier nichts geht!« Sie funkelte ihn aus wütenden Augen an.

      »Ich weiß es nicht.«

      »Großartig!« Sie hantierte weiter an den Kontrollen. Nichts geschah.

      »Wo bleiben die Medoroboter?«, fragte Lifkom. Das Stöhnen und Wimmern der Verletzten zehrte an seinen Nerven. Es war ein Anblick, der ihn nur geringfügig weniger erschütterte als Talina. »Sie müssten doch schon längst hier sein.«

      Die Oxtornerin hantierte weiter, als hätte sie ihn nicht gehört. Lifkom ließ sich nicht täuschen. Sie musste ihn gehört haben.

      »Ich sagte: Wo bleiben die Medoroboter? Wir müssen die Medoroboter alarmieren!«

      Talina schüttelte den Kopf. »Zwecklos.«

      »Willst du deine Leute etwa verrecken lassen?« Kein diplomatischer Ausdruck, aber ein passender.

      »Nein, aber wir müssen hier weg, wenn wir nicht alle draufgehen wollen. Das hat erste Priorität.«

      »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Medoroboter können sich an die Arbeit machen, während ...«

      »Das können sie nicht. Wir haben keine an Bord.« Ein Schalter zersplitterte unter Talinas Daumendruck.

      »Das ist nicht dein Ernst! Es gibt kein Schiff ohne Medoroboter!«

      »Dieses hier schon. Wir haben sie auf Oxtorne herausgeworfen, um Platz für eine größere Besatzung zu haben.«

      »Das ist nicht dein Ernst!«, wiederholte der Botschafter. »Sag mir, dass das ein Witz ist!« Der Stahlboden unter ihm schien plötzlich seine Festigkeit verloren zu haben. »Seid ihr völlig verrückt?«

      »Was hätten wir tun sollen?« Sie drehte sich zu ihm um, stellte sich seinem entsetzten Blick. »Es hätte auf der Stelle Tote gegeben, wenn wir es nicht getan hätten. Du hast den Raumhafen gesehen. Halb Oxtorne war dort und wollte um jeden Preis an Bord der Schiffe. Niemand hätte Verständnis dafür gehabt, wenn wir unnötigen Ballast mitgeschleppt hätten. Also ging alles, was überflüssig war, über Bord.«

      »Ihr seid völlig verrückt! Medoroboter überflüssiger Ballast? Für was haltet ihr euch? Götter, denen niemand etwas anhaben kann?«

      »Keine Ahnung. Ich weiß nichts von Göttern, ich habe keine. Aber ich verspreche dir eins: Ich werde nie wieder im Leben einen Medoroboter auf irgendeine Müllkippe werfen. Nie wieder. In Ordnung? Aber damit ich mein Versprechen so einlösen kann, dass es etwas zählt, müssen wir hier rauskommen. Schnell.«

      Sie hatte Recht. Der Irrsinn mit den Medorobotern war geschehen. Er war nicht mehr zu ändern. Er zwang ein »In Ordnung!« heraus. Lifkom erwartete, dass Talina sich wieder den Kontrollen widmete. Stattdessen sah sie ihn unverwandt an.

      »Talina, was ist?«

      Tränen traten aus ihren Augen, liefen ihr die Wange herunter. »Ich habe nie geglaubt, dass ein Augenblick kommen würde, in dem ich einen Terraner um Hilfe bitten muss.« Sie holte tief Luft. »Verdammt, Lifkom, ich brauche deine Hilfe. Ich komme nicht weiter.«

      »Das kann nicht sein! Du hast doch eine Hypnoschulung für diesen Schiffstyp erhalten!« Lifkom glaubte, sich verhört zu haben. Eine Oxtornerin bat ihn um Hilfe! Lifkom hatte oft davon phantasiert in den langen Nächten, in denen ihm die Bilder von Oxtornern im Kopf herumspukten, die sich lachend Gewalten entgegenwarfen, die ihn, den jämmerlichen Terraner, auf der Stelle getötet hätten. Jetzt war der Traum Wirklichkeit geworden – in Form eines Albtraums.

      »Ja, ich habe eine Hypnoschulung erhalten. Und ich weiß genau, welche Befehle ich der Positronik zu geben habe oder, im Notfall, welche Knöpfe ich drücken muss. Aber ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich tun soll, wenn weder die Positronik noch die übrigen Systeme reagieren. Hier ist alles tot!«

      »Du denkst, ich komme weiter als du?«

      »Wenn nicht du, wer dann?« Sie breitete die Arme aus und umschloss mit einer Geste die gesamte Zentrale. »Oder siehst du hier noch jemand anderen, der dafür in Frage kommt?«

      Lifkom schluckte. »Nein.«

      Talina legte ihm beide Arme auf die Schultern. »Lifkom. Du bist ein Terraner. Das ist ein terranisches Schiff. Du musst doch etwas darüber wissen. Bitte, sag jetzt nicht nein!«

      »N-nein«, brachte er hervor.

      »Gut. Dann mach endlich!«

      Talina räumte ihren Platz vor dem Pult. Entweder, sie hatte die Doppeldeutigkeit seiner Antwort nicht erkannt, oder sie zog es vor, nicht darauf einzugehen.

      Nein, Lifkom Tremter hatte nicht die geringste Ahnung davon, wie ein Raumschiff funktionierte. Er war Diplomat; was ihn von jeher antrieb, war das Interesse an anderen Intelligenzen. Und in wenigstens einer Beziehung glich er den Oxtornern: Technik hatte ihn weiter nie interessiert. Ihm genügte es zu wissen, welchen Knopf er zu drücken hatte. Für den Rest gab es Spezialisten.

      Die natürlich nie zur Hand waren, wenn man sie brauchte.

      Lifkom wünschte sich weit weg. Weg aus diesem Wrack, das steuerlos dahintrieb, zum Abschuss freigegeben. Weg aus einer Welt, in der Oxtorner gegen Wände klatschten und halb tot an ihnen hinunterrutschten. Wieso konnte die Welt nicht wie in einem Trickfilm sein? In den Filmen stand man hinterher immer auf, lachte und klatschte sich den Staub aus den Kleidern.

      Er dachte an seinen Großvater. Ein merkwürdiger Mann mit merkwürdigen Vorlieben. Antike Trickfilme. Basteleien. Sein Zimmer hatte immer einer Werkstatt geglichen. Der eigenwillige alte Mann hatte den Schrott anderer Leute gesammelt und zu unsinnigen Maschinchen montiert. Er hatte sie stolz Kunstwerke genannt,


Скачать книгу
Яндекс.Метрика