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Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas BrandhorstЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas  Brandhorst


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besser ohne das seine. Und schließlich war Lifkom zu erschöpft, um bei Bewusstsein zu bleiben.

      Es erlosch wie eine Flamme, der der Sauerstoff ausgegangen war, und hätte an Bord der BANDIKOT nicht Schwerelosigkeit geherrscht, er hätte vielleicht als Letztes den Schmerz des Aufpralls auf dem harten Schiffsboden verspürt. So fiel Lifkom Tremter ungestört in die endlose Schwärze, die Gnade des Vergessens.

       Kapitel 34

      Später, als sich die erste Unruhe gelegt hatte, erhielt das Geschehen einen Namen: das Große Sterben.

      Saleng-Merv und Belor-Thon waren nur zwei von vielen Millionen Zweidenkern, die an diesem Tag ihr Leben ließen. Kaum ein Trupp war von der Gegenoffensive der Flachaugen verschont geblieben. Die Bewohner des Sporenschiffs mussten lange auf diesen Tag hingearbeitet, ihre Kräfte konzentriert haben, während die Loower hochmütig, im Glauben an einen bereits errungenen Sieg, immer tiefer in die PAN-THAU-RA vorgedrungen waren.

      Aber wie hatten sie es angestellt? Wie hatten die Flachaugen Millionen von Loowern dazu bringen können, gegen ihre eigenen Artgenossen vorzugehen? Es schien unmöglich, aber dennoch war es geschehen.

      »Sie haben uns belogen!«, behauptete Jevek-Kart. Der Söldner hatte als Erster so etwas wie Fassung zurückgewonnen. »Das Oberkommando! Der Neundenker persönlich!«

      Negan-Parr reagierte nicht auf die Anmaßung des Söldners. Es war ein Gradmesser seiner Erschütterung.

      »Der Krieg verläuft nicht so reibungslos, wie man uns über das Helk-Netz immer weismachen will! Man erzählt uns Lügen!«

      Der Trupp – die fünf Loower, die noch geblieben waren – hatte sich in ein provisorisches Lager zurückgezogen, gesichert von allen verfügbaren Helk-Modulen. Das Oberkommando hatte keinen Befehl gegeben, den Vormarsch einzustellen, aber keiner der Soldaten dachte daran, ihn fortzusetzen.

      Lef-Krar raffte sich zu einer Entgegnung auf. An-Keyt sah dem Navigator an, dass es ihm nicht anders erging als ihr. Am liebsten hätte er die Flughäute über sich ausgebreitet, sich zusammengekauert und geschlafen, in der Hoffnung, aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein böser Traum gewesen war.

      »Und woher willst du das wissen?«

      »Die Erfahrung sagt es mir. Das ist nicht mein erster Krieg. Im Krieg sagt niemand die Wahrheit.«

      »Wenn das stimmt, brauche ich dir nicht zuzuhören. Du kannst überhaupt nicht die Wahrheit sagen. Du hast es eben selbst gesagt.« Lef-Krar schüttelte sich. »Aber egal. Lass uns deine Wahrheit hören.«

      »Du löst dich aus deinem Schock. Gut, wenigstens einer.« Der Söldner überprüfte die neuesten Ortungsdaten des Helks. »Wir gewinnen diesen Krieg nicht, das ist meine Wahrheit. Es liegt nicht daran, dass wir uns nicht genug Mühe geben. Auch nicht daran, dass die Kosmokraten eingegriffen hätten. Nein, das haben sie gar nicht nötig. Es ist viel einfacher: Wir sind zu wenige.«

      »Das sehe ich«, entgegnete der Vordenker gereizt und ließ die Stielaugen über den zusammengeschmolzenen Trupp kreisen. Sie blieben an Mirton-Kehn hängen. Der Logistiker war in einen komaähnlichen Schlaf gefallen, erschöpft von seiner rasenden Trauer um Belor-Thon. An-Keyt beneidete ihn um den Schlaf.

      »Ja, jetzt ist es offensichtlich. Aber es ist von Anfang an so gewesen. Erobern ist einfach. Doch das Eroberte zu halten, das ist die eigentliche Aufgabe. Denk an all die Sektoren, die wir als gesäubert zurückgelassen haben. Wer weiß, was dort wirklich vor sich geht? Gut möglich, dass wir längst umzingelt sind!«

      An-Keyt stockte der Atem. War es Einbildung, oder fixierte der Söldner sie mit seinen Stielaugen?

      »Dafür gibt es keinen Beleg«, wandte Lef-Krar ein. »Wenn es so wäre, wie du behauptest, wären wir jetzt tot. Die Flachaugen hätten uns alle umgebracht.«

      »Richtig, das denke ich auch. Und wir leben noch. Immerhin. Das ist nicht zu verachten.« Der Söldner lachte freudlos. Es klang natürlich, als hätte er schon oft so gelacht. »Was ich sagen will: Nichts ist unmöglich. Erinnert euch doch! Die Meldungen aus dem Helk-Netz sind zu gut, um wahr zu sein. Vormarsch nach Plan, Vormarsch dem Plan voraus, Siege, Siege, Siege! Verluste: keine, bis auf den einen oder anderen unglücklichen Unfall. Klingt das glaubhaft? Denkt an den Hinterhalt. Der Feind ist nicht so wehrlos, wie man uns erzählt hat.«

      »Worauf willst du hinaus?«, drängte der Vordenker. Es gefiel ihm nicht, dass Jevek-Kart den Ton angab.

      »Dass es im Krieg Verluste gibt. Immer. Du kannst gewinnen, so viel du willst, der eine oder andere arme Kerl muss dran glauben. Oder schlimmer noch: Er gerät in die Gewalt der anderen Seite. Dann ist alles möglich.«

      »Willst du damit sagen, dass ...?« Der Vordenker ruckte hoch.

      »Ich sage nur, wie es die Flachaugen gemacht haben müssen. Sie haben Gefangene gemacht. Es muss so sein. Alles andere wäre widersinnig. Und wer weiß, was sie mit ihnen angestellt haben? Es gibt Methoden, denen kein Lebewesen standhalten kann ...«

      »Aber wir sind Zweidenker! Keine gewöhnlichen Lebewesen!«

      »Das sagst du, Vordenker. Du glaubst, unser Tiefenbewusstsein macht uns unerreichbar für Folter. Ein schöner Glaube. Du ...«

      Lef-Krar ging dazwischen, bevor der Vordenker und der Söldner körperlich aneinander gerieten. »Möglich, dass du Recht hast, Jevek-Kart«, sagte er versöhnlich. »Möglich, dass der Vordenker Recht hat. Ich weiß es nicht. Doch selbst, wenn die Flachaugen Gefangene gemacht haben – Millionen von ihnen? Und alle wenden sich in perfektem Timing gegen ihr eigenes Volk? Das scheint mir völlig unwahrscheinlich.«

      »Mag sein. Aber es ist geschehen. Ich glaube nicht, dass einer von euch eine bessere Erklärung hat.«

      Schweigen. Dann sagte An-Keyt, einer Eingebung folgend, die tief aus ihrem Inneren kam: »Doch, ich.«

      Es war, als hätte sie eine Granate in den Raum geworfen. Alle Stielaugen flogen herum.

      »Du, Soldatin?«, brachte der Vordenker schließlich hervor.

      An-Keyt ging nicht darauf ein. Im Stillen verfluchte sie sich dafür, dass sie ihre Sprachblase nicht beherrschen konnte. Aufmerksamkeit konnte sie absolut nicht gebrauchen. Eben noch war sie die einfache, verschüchterte Soldatin gewesen, von der niemand Notiz nahm. Und nun ... es war zu spät. Es gab kein Zurück.

      »Die Quanten«, sagte sie. »Die On- und Noon-Quanten, die Lebenssporen.«

      »Was ist damit?«

      »Sie werden in großen Mengen auf der PAN-THAU-RA gelagert. Sie sind ein Grund, weshalb wir hier sind. Die Quanten sind der Grundstock von Leben und Intelligenz.«

      Der Vordenker winkte abfällig ab. »Was sollen die Allgemeinplätze, Soldatin? Du verschwendest unsere Zeit. Du ...«

      »Sie war noch nicht fertig«, ging Lef-Krar in einem Ton dazwischen, der keinen Widerspruch duldete. Der Vordenker wollte protestieren, überlegte es sich aber anders, als der riesige Navigator einen Schritt auf ihn zu machte. »Sprich weiter, An-Keyt«, forderte Lef-Krar sie auf.

      »Die ... die Flachaugen. Sie kennen sich bestimmt mit den Quanten aus. Sie müssen es einfach. Sie leben seit über einem Jahrtausend hier, seit die PAN-THAU-RA zwischen den Dimensionen versteckt wurde. Mindestens. Und außerdem wurden sie selbst aus On- und Noon-Quanten erzeugt.«

      »Das sind wir möglicherweise auch«, warf der Söldner ein und brach damit beiläufig ein Tabu: Die Loower bildeten sich viel darauf ein, dass ihr Volk auf natürliche Weise entstanden war. So weit reichte ihresgleichen zurück, dass sie einst, vor unendlich langer Zeit, den Kosmokraten geholfen hatten, Leben und Intelligenz im Universum zu verbreiten. Der Schluss daraus war klar: Die Loower nahmen für sich in Anspruch, über den später entstandenen Völkern zu stehen. »Aber trotzdem wissen wir nicht mit den Quanten umzugehen. Herkunft ist keine Erklärung.«

      »Du erzählst Unsinn, Soldatin.« Der Vordenker hatte sich wieder gefangen. »Nehmen wir an, die Flachaugen beherrschten die Quanten. Wie sollen


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