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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton


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Beine. Er blickte sich nur kurz um und ging einen Schritt auf den wartenden Forscher zu. »Der Fünfte Bote ist perfekt«, sagte Boulmeester. »Dein Versuch, mich zu behindern, ist lächerlich.«

      »Du willst NATHAN vernichten, nicht wahr?«

      »Wieso vernichten? Ich bin der Fünfte Bote, ich muss NATHAN manipulieren, damit er im Sinn des Ganzen arbeitet.«

      Der Mensch Marcel Boulmeester existierte nicht mehr, er war zur positronischen Einheit geworden. Vorrangig war jetzt, dass der Fünfte Bote ein geschlossenes System blieb, das keine weiteren Brutzellen aussandte.

      »In Ordnung, Boulmeester ... oder Fünfter Bote«, sagte Quiupu. »Ohne Unterstützung gelangst du nie zum Mond. Ich sehe ein, dass du der Stärkere bist. Die Gesetze der Unauslöschbarkeit des Daseins zwingen mich dazu, dich ans Ziel führen.«

      Mortimer Skand hatte sich über Interkom bei Julian Tifflor gemeldet. Der Erste Terraner hörte ihm ruhig, wenn auch mit eisig werdender Miene zu.

      »Ich werde sofort eine Untersuchung veranlassen«, sagte Tifflor, als Skand bedeutungsvoll schwieg.

      Das war der Moment, in dem die Positronik den Anruf der Laborantin Adelaie Bletz meldete und dass die Frau nicht nur behauptete, von Brutzellen befallen gewesen zu sein, sondern sogar von einem Angriff auf NATHAN sprach.

      Tifflor war endgültig alarmiert. Dreißig Minuten später saßen Adelaie und Mortimer Skand bei ihm und berichteten. Als sie Quiupu erwähnte, horchte der Erste Terraner auf. Eine kurze Rückfrage informierte ihn, dass die Überwachung des Fremden auf ein Minimum eingeschränkt worden war.

      An dieser Panne konnte Tifflor nichts mehr ändern, er schickte jedoch umgehend Spezialisten ins Deltacom-Institut und in Quiupus Labor. Die Ergebnisse der schnellen Analysen zwangen ihn, nach Marcel Boulmeester und Quiupu zu fahnden.

      Kurz darauf traf eine Meldung des Wissenschaftszentrums Terrania- Nord ein. Zwei Personen, zweifelsfrei Marcel Boulmeester und Quiupu, hatten Terra über Transmitter mit Ziel Luna verlassen.

      NATHAN teilte indes mit, dass weder Quiupu noch der Kybernetiker auf Luna angekommen seien. Auch sonst fand sich keine Spur von den beiden.

      Die Station arbeitete vollautomatisch. In der Halle im ersten Untergeschoss des Wissenschaftszentrums herrschte gedämpftes Licht. Außer Quiupu und Boulmeester war niemand anwesend.

      Quiupu ging zu der Schalttafel des Transmitters. »Eine Überprüfung ist nicht erforderlich«, wandte eine positronische Stimme ein. »Der Transfer zum Mond ist bereits freigegeben.«

      Mit einer knappen Handbewegung wischte der Forscher über die Konsole hinweg. Die künstliche Stimme schwieg daraufhin. »Alles ist ordnungsgemäß, Fünfter Bote«, sagte Quiupu. »Damit kann ich mich von dir verabschieden.«

      Boulmeester schritt auf das Transportfeld des Transmitters zu. Für einen Sekundenbruchteil behinderten Aggregatteile die freie Sicht zwischen beiden Männern. Quiupus Hand fuhr erneut in einer blitzschnellen Bewegung über die Tastatur.

      »Du musst dich beeilen!«, rief er dem positronischen Menschen zu.

      Boulmeester blieb stehen. »Der Fünfte Bote will, dass du mich begleitest.« Da Quiupu zögerte, ergriff der Kybernetiker ihn hart am Oberarm und zerrte ihn zu sich heran.

      Der Forscher wollte sich losreißen. Er hatte die Zielkoordinaten so verstellt, dass der Transmitterdurchgang im Nichts enden musste. Wenn er Boulmeester begleitete, war er ebenfalls verloren.

      »Du brauchst um dein kümmerliches Leben nicht zu zittern«, sagte der Kybernetiker und öffnete seine freie Hand. Eine kleine Wunde war aufgeplatzt. »Das ist eine Schleuse«, bemerkte er. »Sieh hinüber zur Schalttafel!«

      Sämtliche Systeme zeigten Grünwert. »Alles klar zum Transfer.«

      Quiupu erkannte erst in der Sekunde, dass der Fünfte Bote sein Spiel durchschaut und mehrere Brutzellen freigesetzt hatte. Schleuse nannte er die kleine Wunde, durch die sie den Körper verlassen hatten.

      Die Zeit, in der nichts geschah, schien sich endlos zu dehnen. »Das Subsystem ist zurückgekommen«, sagte Boulmeester schließlich. »Der Transmitter ist wieder auf den Mond justiert.«

      Als sich das Transportfeld aufbaute, riss Quiupu eines seiner Geräte vom Gürtel und schleuderte es auf die Konsole. Im gleichen Sekundenbruchteil verschwand die Umgebung.

      Der Fluch des Fünften Boten verhallte im Nichts.

      4.

      Den 12. September 424 werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Am Vortag war meine Standardration per Transmitter von Terra gekommen, und ich hatte alles schon ordentlich verstaut. Darüber hinaus hatte es in den letzten acht Jahren nur wenig zu tun gegeben, das ließ mir genügend Zeit für meine Pilze.

      Ich befand mich gerade auf dem täglichen Kontrollgang durch die Station, als mein Kombiarmband ansprach. Der Transmitter hatte sich durch einen Fernimpuls eingeschaltet. Ein unangemeldeter Besuch, was bislang nie vorgekommen war, oder eine Störung im System?

      Ich schwebte im Zentralschacht nach oben. Auf halbem Weg lag meine Unterkunft, dort holte ich mir erst einmal eine Waffe.

      Der Transmitterraum lag unter der Zentrale. In der Zentrale hielt ich mich am liebsten auf, von dort konnte ich das faszinierende Panorama der Milchstraße überblicken. Einer der winzigen Sterne war die Sonne, in deren fahlem Licht ich vor 93 Jahren auf dem kleinen Jupitermond Lysithea geboren wurde. Meine Heimatwelt war nur um weniges größer als der einsame Felsbrocken, auf dem die Liga Freier Terraner Outpost-4271 erbaut hatte.

      Als ich den Transmitterraum erreichte, standen da zwei Typen, die ich nie zuvor gesehen hatte – und einer von beiden war bestimmt kein Mensch. »Wer seid ihr?«, fragte ich.

      »Ich bin der Fünfte Bote«, antwortete der andere. »Quiupu begleitet mich; er ist mein ... Diener.«

      Ich zuckte höchstens noch zusammen, zu mehr war ich nicht fähig. Der Fünfte Bote entwickelte jedenfalls eine unglaubliche Geschwindigkeit, er schnellte auf mich zu und entriss mir die Waffe, bevor ich überhaupt verstand, was sich da abspielte.

      »Wie nennt sich diese biologische Einheit?«, fragte mich der Mensch und deutete auf mich. Also nahm ich an, dass er mich meinte.

      »Diese biologische Einheit ist der Mensch Deininger«, sagte ich. »Das ändert aber nichts daran, dass mir dein Benehmen überhaupt nicht ...«

      »Beantworte nur meine Fragen! Wie komme ich schnellstens zu NATHAN?«

      Trotz der verwirrenden Situation lachte ich. Nach der jahrelangen Einsamkeit konnte mich so leicht nichts erschüttern. Mit diesem Verrückten würde ich schon fertig werden.

      »Luna ist weit«, sagte ich. »NATHAN ebenfalls.«

      Eine steile Falte entstand auf der Stirn des Mannes. »Du lügst, Deininger«, stellte er harsch fest.

      Ich ignorierte die Waffe in seiner Hand. »Komm mit!«, forderte ich ihn auf und drehte mich einfach um. Tatsächlich folgten der Fünfte Bote und Quiupu mir zum Antigravschacht und in die Zentrale.

      Ich deutete auf die Transparentkuppel über uns. Die Milchstraße war ein Bild, an dem ich mich niemals sattsehen konnte. Felsige Anhöhen des Asteroiden ragten in der Nähe auf.

      »Du wirst nicht behaupten, dass dies Luna sein könnte.« Die Ironie ließ mich spöttisch lächeln.

      Der Typ sagte etwas, das sich wie »Beiwischnarr« anhörte, ich konnte nichts damit anfangen. Schweigend sah er sich dann alle Instrumente an.

      Ich hatte mich immer näher an Quiupu herangeschoben, weil mir ein untrügliches Gefühl verriet, dass er auf meiner Seite stand.

      »Was ist mit dem los?«, fragte ich leise. Der Fremde reichte mir gerade bis zur Schulter, er war nicht allzu groß.

      »Vorsicht«, flüsterte Quiupu schrill. »Das ist kein Mensch, sondern eine positronische Maschine.«

      »Du


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