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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton


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sich informieren.« Tifflor runzelte die Stirn. »Vielleicht kam er mit seinen eigenen Untersuchungen nicht weiter. Er forscht wohl eindeutig an Viren, denn alle Dinge, die er in sein Labor gebracht hat, kommen als potenzielle Träger für Viren infrage.«

      »Du bist von seiner Harmlosigkeit überzeugt?«

      Der Erste Terraner wiegte den Kopf. »Quiupu hat bislang keiner Fliege etwas angetan. Er forscht, und ihm geht es dabei nur um das von ihm erwähnte Viren-Imperium, was immer das sein mag.«

      Was Quiupu an hochwertiger Ausrüstung in seinem kleinen Privatlabor fehlte, ersetzte er durch scharfen Verstand und Geschicklichkeit. Zudem verfügte er noch über einige Gegenstände seiner persönlichen Ausrüstung.

      Die Trennung der beiden gestohlenen Polizeizellen in verschiedene Behälter war für ihn kein Problem. Danach brachte er Viren und Mikrolebewesen mit den Zellen zusammen und beobachtete die Reaktionen. Nichts Nennenswertes geschah.

      In einer zweiten Versuchsreihe prüfte er das Verhalten der Zellen gegenüber positronischen Bauteilen. Ihre nur schwache Reaktion überzeugte ihn keineswegs. Quiupu gelangte zu der Feststellung, dass diese Polizisten nicht geeignet waren, wirkungsvoll gegen Brutzellen vorzugehen.

      Die noch vorhandene Menge eines reaktionären Gasgemisches war eigentlich zu gering, um einen durchschlagenden Erfolg an beiden Polizeizellen erwarten zu lassen. Trotzdem zögerte Quiupu nicht, die Modifizierung zu versuchen.

      Unter dem Mikroskop brachte er beide Zellen wieder in eine Kammer, die nur einen halben Millimeter durchmaß. Mehr als zwei Stunden dauerte es, ein hauchdünnes Loch in die Kammer zu bohren, durch das der Rest des Gases einströmen konnte.

      Die Reaktionen, die nur im atomaren Bereich abliefen, konnte Quiupu wegen des zu geringen Auflösungsvermögens seines Mikroskops nicht beobachten. Ihm blieb allein die Hoffnung, dass sein Experiment gelingen würde.

      Schließlich trennte er die Zellen wieder und »verstaute« jede in einer kleinen Kugel aus weichem Plastikmaterial. Beide Kügelchen, sie waren gerade noch mit dem bloßen Auge erkennbar, verbarg er in einer Tasche seines Gürtels.

      Mehr konnte er vorerst nicht tun. Die nächsten Tage würde er damit verbringen, das Deltacom-Institut und die Menschen dort zu beobachten. Sein Instinkt sagte ihm, dass sich eine unheilvolle Entwicklung anbahnte.

      Adelaie Bletz hatte Boulmeester im Hauptlabor nicht angetroffen, fand ihn aber wenig später in seinem Büro. Der Kybernetiker saß hinter seinem schweren Schreibtisch und schien zu schlafen.

      Als Adelaie ihn an den Schultern berührte, zuckte er heftig zusammen. Erst zeigte sich ein Anflug von Ärger auf seinem Gesicht, dann lächelte er. »Was suchst du mitten in der Nacht im Institut, Adelaie?«

      »Das könnte ich dich ebenfalls fragen.« Sie blickte ihn fest an. »Mich kannst du nicht täuschen.«

      »Das haben wir erkannt.« Seine Stimme klang wieder ähnlich monoton wie in der Ausstellungshalle.

      »Wieso wir?« Adelaie bemühte sich um einen harten Klang ihrer Worte.

      »Nichts von Bedeutung.« Boulmeester winkte ab.

      »Ich bin da anderer Ansicht, Marcel. Möglicherweise bist du völlig überarbeitet. Oder was ist mit dir los?«

      Er blickte sie starr an. »Ich will, dass du das Institut sofort verlässt. Das Gleiche gilt für die aktuelle Schicht.«

      »Begründung?«

      »Keine. Ich weiß, was zu tun ist.«

      Adelaie lächelte gequält. »Du kannst mich entlassen, aber nicht herumkommandieren.«

      »Was ich sagte, war ein Befehl.«

      »Ich gehe nicht, bevor ich weiß, was du mir verheimlichst. Du müsstest mich schon mit Gewalt hinauswerfen.«

      Boulmeester lenkte ein. »Es gibt Dinge, die sind für eine Assistentin zu hoch. Trotzdem werde ich dich einweihen. Deine Schicht beginnt um neun Uhr, dann reden wir darüber.«

      Adelaie blickte ihn durchdringend an. »Wäre es nicht besser, wenn wir jetzt darüber sprechen?«

      »Ich habe meine Anweisungen.«

      »Von wem? Von Julian Tifflor, Perry Rhodan, von der Kosmischen Hanse?«

      »Wir reden am Morgen weiter, nicht eher. Und schick bitte alle aus dem Labor nach Hause, sie werden heute nicht mehr gebraucht.«

      Marcel Boulmeester wartete etwa zehn Minuten, dann fragte er bei der Zentralpositronik nach, ob Adelaie seiner Bitte nachgekommen sei. Er atmete auf, als er erfuhr, dass das Labor leer war..

      Zögernd öffnete er sein Hemd und tastete seinen Oberkörper ab. An mehreren Stellen spürte er deutliche Verhärtungen. Oder bildete er sich das nur ein?

      Es besteht kein Grund zur Beunruhigung.

      Im ersten Moment glaubte Boulmeester, jemand hätte zu ihm gesprochen. Doch schnell wurde er sich bewusst, dass er über seinen eigenen Gedanken erschrocken war.

      Natürlich. Wer sollte sonst denken? – Überwachung des zentralen Nervensystems verstärken.

      Marcel Boulmeester zitterte. Er »hörte« seine eigenen Gedanken. »Ich bin krank«, ächzte er. »Ich phantasiere.«

      Desaktivierung. Zehnmal Nullphase.

      Spontan verschwand der Druck in seinem Kopf. Boulmeester fragte sich, warum er das Personal fortgeschickt hatte. Er wusste es nicht.

      Hastig verließ er das Büro.

      Das Zentrallabor lag im Dämmerlicht. Er schaltete die Zentralpositronik ab, denn das laboreigene kleine Rechnersystem genügte für sein Vorhaben.

      In einem Nebenraum aktivierte er die medizinische Einrichtung. »Körperdurchleuchtung!«, ordnete er an.

      »Genügt eine Grobaufnahme?«, fragte die Positronik.

      Boulmeester zögerte, weil ihn eine dumpfe Ahnung befiel. »Das genügt«, bestätigte er dennoch.

      Die Automatik bat ihn, sich vor den Transpolator zu stellen. Das Bild zeigte seinen Körper vom Kopf bis zur Hüfte. Auffällige Stellen wurden farblich hervorgehoben. Alle wichtigen Blutbahnen erstrahlten in sanftem Rot, Organe leuchteten grün. Kranke Bereiche erschienen mit Brauntönen gekennzeichnet, umso dunkler, je bedrohlicher die Veränderungen schon waren.

      Was Marcel Boulmeester sah, ließ ihm den Atem stocken. In seinem Brustkorb befanden sich neun unterschiedlich große Bezirke in tiefem Schwarz. Zwei kleinere schwarze Flecken sah er in der Gehirnregion.

      Mühsam verdrängte er den Schock. »Das Gerät arbeitet fehlerhaft«, sagte er stockend. »Ich möchte eine Auswertung des Transpolatorbilds.«

      »Die Auswertung ist wegen mangelnder Vergleichswerte nicht möglich. Ich empfehle eine einzelne Röntgenaufnahme; in früheren Jahrhunderten war das die standardisierte Art der Durchleuchtung.«

      Zögernd stimmte Boulmeester zu.

      Als er kurz darauf das Röntgenbild betrachtete, half ihm die Positronik bei der Bewertung. Wo der Transpolator die schwarzen Flecken gezeigt hatte, fanden sich nun helle, fast weiße Stellen. »In deinem Körper befinden sich metallische oder halbmetallische Ansammlungen – neun in der Brustregion, zwei im Kopf. Das Röntgenbild bestätigt die Auswertung des Transpolators. Nach menschlichen Kriterien bist du nicht lebensfähig. Leider hast du meine Verbindung zur Zentralpositronik unterbrochen; ich muss dich daher auffordern, dies rückgängig zu machen oder selbst die notwendige Alarmierung zu veranlassen. Andernfalls wäre ich gezwungen, geeignete Schritte einzuleiten.«

      Der Kybernetiker schaltete die Positronik ab. Glücklicherweise besaß diese Einheit keine Einflussmöglichkeit.

      Er stand vor einem Rätsel. Sein wissenschaftlicher Verstand bot ihm mehrere Antworten an, aber er lehnte sie wegen ihrer Ungeheuerlichkeit rigoros ab. Er musste ein Bioraster seines Körpers herstellen, das die Strukturen im mikroskopischen Bereich aufzeigte


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