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Virginia und der ehescheue Graf. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Virginia und der ehescheue Graf - Barbara Cartland


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entgegen.

      Er blickte auf sie nieder, und sie vermochte den Ausdruck in seinen Augen nicht zu deuten.

      »Ich liebe dich«, sagte sie. »Heirate mich! Bitte, mach mich doch zu deiner Frau!«

      Statt einer Antwort beugte er sich über sie und verschloß ihr mit einem heftigen Kuß den Mund. Die Leidenschaft schlug wie eine Woge über ihnen zusammen, und die Welt um sie herum versank.

      Erst später, nachdem der Earl gegangen war, erinnerte sich Genevieve daran, daß sie auf ihre Frage keine Antwort erhalten hatte.

      Noch immer starrte der Earl auf die drei Briefe, die Genevieves Schriftzüge trugen. Seine Augen hatten einen harten Ausdruck angenommen, und er spürte, wie sein Unwille und seine Verärgerung immer stärker wurden.

      Dann gab er sich einen Ruck. Er streckte die Hand aus und griff nach dem vierten Brief, dessen Schreiberin ihm unbekannt war.

      »Wenn sie meine Dienste nicht mehr benötigen, Mylord, und keine weiteren Instruktionen für mich haben«, sagte Mr. Grotham respektvoll, »bitte ich um die Erlaubnis, mich zurückziehen zu dürfen.«

      »Ich glaube mich zu erinnern, daß ich heute Abend bei den Devonshires zum Dinner eingeladen bin,« sagte der Earl mit einem fragenden Unterton in der Stimme. »Ist das richtig?«

      »Ja, Mylord. Ich habe dem Kutscher bereits die nötigen Anweisungen gegeben.«

      »Welchen Bescheid haben Sie Lady Chevington auf ihre Einladung nach Epsom gegeben?«

      »Noch keinen, Mylord. Sie wollten damit bis nach Ihrer Rückkehr von Newmarket Heath warten.«

      »Nun, dann schreiben Sie, daß ich annehme«, sagte der Earl knapp.

      »Sehr wohl, Mylord. Und darf ich Eure Lordschaft zu Ihrem heutigen Sieg beglückwünschen?«

      »Der Stallmeister wird Ihnen davon erzählt haben, nehme ich an«, versetzte der Earl. »Ja, das Rennen verlief äußerst zufriedenstellend. Ich glaube, aus Delos wird noch etwas werden.«

      »Ich wünsche es sehr, Mylord. Ich wünsche es wirklich von ganzem Herzen.«

      »Danke, Grotham. Haben Sie einige Shilling auf ihn gesetzt?« fragte der Earl.

      Stolz antwortete der Sekretär: »Ja, Mylord. Jeder im Haus hat das getan. Wir alle setzen größtes Vertrauen in das Urteil Eurer Lordschaft.«

      Mr. Grotham verließ den Raum und zog leise die Tür hinter sich ins Schloß.

      Der Earl stellte fest, daß er immer noch den Briefumschlag in der Hand hielt und öffnete ihn mit dem Brieföffner. Er entfaltete den Bogen und überflog die wenigen Zeilen. Falls jemand beabsichtigt hatte, ihn mit diesem Schreiben in Erstaunen zu versetzen, war ihm das rundherum gelungen.

      Immer wieder las er die wenigen, in eleganter, klarer Schrift zu Papier gebrachten Worte: »Was zum Teufel, hat das zu bedeuten?« brummte der Earl.

      Der Brief trug keine Unterschrift, und der Earl fragte sich, ob sich hier jemand einen Schabernack mit ihm erlaubt hatte.

      Er hatte in der Vergangenheit immer wieder Briefe von Frauen erhalten, die ihm unbekannt waren. Aber sie alle hatten stets mit ihrem vollen Namen unterzeichnet und es auch nie versäumt, auf dem Briefumschlag ihre Adresse anzugeben, falls er den Wunsch hatte, mit ihnen in Verbindung zu treten.

      Dieser Brief jedoch enthielt nichts dergleichen. Die Schreiberin hatte sich mit der rasch hingeworfenen Nachricht begnügt. Vielleicht handelt es sich nur um die Reklame für ein neu eröffnetes Nachtlokal, dachte der Earl. Aber er verwarf diesen Gedanken sofort wieder.

      Es war unwahrscheinlich, daß man in diesem Fall auf die Angabe der Adresse verzichtet hätte. Dasselbe galt für ein Schreiben einer der reizvollen Zypriotinnen, die ständig auf der Suche nach neuen Kunden waren.

      Der Earl war schon oft und zu den verschiedensten Gelegenheiten von ihm unbekannten Damen eingeladen worden. Meist handelte es sich dabei um recht zwielichtige Geschöpfe, die es weniger auf seine Person als auf seinen Geldbeutel abgesehen hatten.

      Die Schreiberin dieses Briefes jedoch gehörte nicht zu jener Kategorie. Daran gab es für den Earl keinen Zweifel.

      Vielleicht, dachte er, ist dieser Brief zur Abwechslung einmal genau das, was er zu sein vorgibt: die Einladung zu einem Rendezvous, bei dem er eine für ihn bedeutsame Auskunft erhalten sollte. Er hatte allerdings nicht die leiseste Ahnung, worauf sich diese Auskunft beziehen könnte.

      Die Handschrift ließ ohne Zweifel auf eine gebildete und intelligente Schreiberin schließen, die ein auffallend teures Briefpapier benutzte.

      Der Earl betätigte die Klingel, die auf dem Schreibtisch stand. Augenblicklich wurde die Tür geöffnet, und ein Diener erschien.

      »Barker soll kommen!« befahl der Earl.

      Wenige Sekunden später betrat sein Butler den Raum.

      »Sie haben mich rufen lassen, Mylord?«

      »Ja, Barker. Können Sie sich erinnern, wer diesen Brief für mich abgegeben hat?« Er hielt Barker einen der Briefumschläge, die Lady Genevieves Handschrift trugen, hin.

      »Ja, Mylord«, erwiderte der Butler. »Ich war in der Halle, als ein, Reitknecht in der Livree von Lady Genevieve Rodney ihn überbrachte.«

      »Und dieser hier?« wollte der Earl wissen.

      »Wurde von einem ziemlich zerlumpt aussehenden Straßenjungen abgegeben, Mylord. Ich war ziemlich überrascht, als ich den Umschlag sah. Er paßte ganz und gar nicht zu dem Boten.«

      »Haben Sie den Jungen gefragt, woher er kommt?« erkundigte sich der Earl.

      Er wußte, daß Barker ungewöhnlich neugierig war und daß ihm nur selten etwas, das im Haus geschah, entging,

      »Als ich den Jungen sah«, antwortete Barker würdevoll, »hielt ich es für angebracht, ihm einige Fragen zu stellen.«

      »Und? Was sagte er?«

      »Er sagte, eine Lady habe ihm ein Sixpencestück gegeben, damit er den Brief hier abgebe. Es war einer der Jungen, die ständig am Piccadilly herumlungern und auf die Gelegenheit warten, ein Pferd festzuhalten oder einen Botengang zu übernehmen, Mylord.«

      »Und mehr haben Sie nicht von ihm erfahren?«

      »Nein, Mylord.«

      Der Earl legte den Brief auf den Schreibtisch zurück. Er dachte nicht daran, sich lächerlich zu machen und auf die Bitte der unbekannten Briefschreiberin einzugehen. Er war davon überzeugt, daß es sich hier lediglich um eine neue Variante des alten Versuchs handelte, ihm auf möglichst bequeme Weise das Geld aus der Tasche zu locken.

      Er stützte die Hände auf die Schreibtischplatte und erhob sich aus dem Sessel. Lady Genevieves Briefe ließ er ungeöffnet. Die Mitteilung der Unbekannten beschäftigte ihn.

      Und während er auf die Tür zuging, um die Bibliothek zu verlassen, war er sich darüber im Klaren, daß seine Neugier zu guter Letzt doch den Sieg davontragen würde.

      So, wie er sich kannte, würde er trotz aller gegenteiligen Vorsätze am nächsten Morgen punkt neun am Südaufgang der Serpentine-Brücke sein.

      An diesem Tag ging der Earl später zu Bett als beabsichtigt. Genau genommen kehrte er vom Dinner bei den Devonshires erst einige Stunden nach Mitternacht zurück. Er hatte die Unvorsichtigkeit begangen, sich mit einigen der Gäste in ein politisches Streitgespräch einzulassen.

      Als der Kammerdiener zur gewohnten Zeit das Zimmer betrat, riß er den Earl mitten aus dem tiefsten Schlaf. Ein übelgelauntes Knurren war die Antwort.

      Der Earl hätte sich gern auf die andere Seite gedreht und weiter geschlafen. Doch nichts war ihm so verhaßt wie kaltes Badewasser. Er widerstand also der Versuchung und schwang entschlossen die Beine aus dem Bett.

      Zwanzig Minuten später saß er an der Frühstückstafel und aß ein einfaches Lammkotelett.

      Nach


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