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Virginia und der ehescheue Graf. Barbara CartlandЧитать онлайн книгу.

Virginia und der ehescheue Graf - Barbara Cartland


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Räumen im Devonshire-Haus und der minderwertigen Qualität des Brandys, den der Herzog seinen Gästen vorgesetzt hatte. Na ja, und im Übrigen war es ja wirklich sehr spät geworden, bis er ins Bett gekommen war.

      In seinem augenblicklichen Zustand sagte sich der Earl war frische Luft immer noch das Beste für ihn.

      Kurz entschlossen verließ er den Frühstücksraum und schritt durch die Halle nach draußen.

      Vor dem Haupteingang wartete ein schwarzer Hengst auf ihn, den er erst in der vergangenen Woche erobert hatte.

      Der Earl reckte sich und atmete tief die kühle Morgenluft. Die Frühjahrssonne schien und tauchte die Dinge in strahlendes Licht. Der Earl spürte, wie sich seine Kopfschmerzen und seine schlechte Laune regelrecht in Nichts auflösten.

      Das Reittier machte einen guten Eindruck. Ein Prachtexemplar, daran bestand kein Zweifel!

      Herrlich das Spiel der Muskeln unter dem schwarzen Fell, während es den Kopf zurückwarf und unruhig auf der Stelle tänzelte.

      Ein stolzes, ungebärdiges Tier, das erst noch zugeritten werden mußte.

      Die beiden Reitknechte vermochten es nur mit Mühe zu bändigen, und der Earl bemerkte die Erleichterung in ihren Gesichtern, als er näher trat und sich mit einem geschmeidigen Satz in den Sattel schwang.

      Das Tier bockte und trat nach hinten aus. Die beiden Männer brachten sich rasch in Sicherheit.

      Der Earl brauchte einige Zeit, um den Hengst unter Kontrolle zu bringen. Doch er saß fest und sicher im Sattel. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kaum erkennbaren Lächeln, als Pferd und Reiter in die Piccadilly einbogen.

      Noch bevor sie den Hydepark erreichten, konnte der Earl sich wieder einmal voller Genugtuung sagen, daß er auch diesmal Sieger geblieben war. Der schwarze Hengst hatte begriffen, wer ihn ritt und die Überlegenheit seines Reiters anerkannt.

      Es gab für den Earl keine größere Freude als den Kampf mit einem Pferd, das entschlossen war, seine Freiheit zu verteidigen und sich dem Willen des Menschen nicht zu unterwerfen.

      Immer noch lächelnd zog der Earl die Reitkappe tiefer in die Stirn und parierte das ungestüm drängende Tier zum Schritt durch.

      Erst als sie die Wege hinter sich gelassen hatten, die den Spaziergängern und Kutschen vorbehalten waren, gab er die Zügel frei.

      Aufwiehernd und mit geblähten Nüstern streckte sich der Rappe unter ihm und galoppierte an. Nach wenigen Sekunden schoß er in voller Karriere dahin.

      Der Earl spürte die unverbrauchte Kraft des Tieres und beglückwünschte sich noch nachträglich zu dem guten Kauf. Die Bäume und Büsche des Hydeparks flogen nur so an ihnen vorbei, und nach kurzer Zeit tauchte in der Ferne die spiegelnde Wasserfläche des Sees auf.

      Die Serpentine lag vor ihnen.

      Der Earl ließ das Tier in einen ruhigen Trab fallen und zog seine Uhr aus der Tasche.

      Es war wenige Minuten vor neun.

      Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, pünktlich zu sein - es konnte nicht schaden, einen Menschen mit der Aufdringlichkeit der Briefschreiberin ein wenig auf die Folter zu spannen und warten zu lassen - aber der scharfe Galopp des Tieres hatte die bewußt eingeplante Verspätung wieder aufgeholt.

      Ruhig trabte der Earl auf die Brücke zu, mußte beim Näherkommen jedoch feststellen, daß weit und breit kein Mensch zu sehen war.

      »Da hat mir jemand einen Streich gespielt«, murmelte er verärgert vor sich hin.

      Aber trotz der Verärgerung gab seine Neugierde noch nicht auf.

      Machte ein Mensch sich tatsächlich eine solche Mühe, nur um ihn auf diese Weise zum Narren zu halten?

      Mit einem harten Ruck zügelte der Earl den Rapphengst. Sein Blick glitt über die im Sonnenlicht schimmernde Wasserfläche.

      Das Tier tänzelte unruhig unter ihm, und der Earl war schon entschlossen, seinen Ritt fortzusetzen, als er unter den Bäumen des Parkweges eine Reiterin sah. In halsbrecherischem Galopp jagte sie auf ihn zu.

      Sie trug ein grünes Reitkostüm, und der Schleier, den sie um den Hut geschlungen hatte, wehte hinter ihr her wie eine Fahne im Wind.

      Der Earl ließ die verwegene Amazone nicht aus den Augen, und sein Kennerblick sagte ihm, daß sie ein erstklassiges Tier ritt.

      Die Reiterin war nur noch wenige Pferdelängen von ihm entfernt, als etwas Überraschendes geschah. Mit einem kühnen Satz warf sie sich aus dem Sattel und landete direkt vor den Hufen des Rappen auf dem Reitweg.

      Sekundenlang war der Earl so verwirrt, daß er reglos auf die Unbekannte niederstarrte.

      Dann sprang er vom Pferd, schlang den Zügel mit geübter Hand um den Pfosten des Brückengeländers und trat auf die am Boden Liegende zu.

      Ihre Augen waren geschlossen. Doch als er sich zu ihr hinabbeugte und die Hand ausstreckte, hoben sich die langen, seidigen Wimpern.

      »Sind Sie der Earl von Helstone?« fragte sie.

      »Ja«, antwortete er. »Sind Sie in Ordnung?«

      »Natürlich bin ich in Ordnung«, antwortete sie mit überraschend fester Stimme. »Ich habe Ihnen etwas mitzuteilen, und mir bleibt nicht sehr viel Zeit dazu.«

      »Um was handelt es sich?« wollte der Earl wissen.

      Sie hatte bei dem tollkühnen Absprung offensichtlich keinen Schaden genommen. Aber obwohl sie den Oberkörper halb aufgerichtet hatte und sich auf den rechten Ellbogen stützte, machte sie keine Anstalten, sich zu erheben.

      Die junge Dame war ungewöhnlich attraktiv, wie der Earl erstaunt feststellte. Unter dem dunklen Hut quoll schweres rotblondes Haar hervor. Die Haut war weiß wie Milch, und die großen graugrünen Augen beherrschten ein edelgeformtes Gesicht.

      Sie war jung, aber dennoch sprach aus ihrer Stimme eine Selbstsicherheit und Entschiedenheit, die man normalerweise nicht mit einem jungen Mädchen verband.

      »Hat man Sie eingeladen, während des Epsom-Rennens im Haus von Lady Chevington zu wohnen?« fragte sie.

      »Allerdings, das hat man!« erwiderte der Earl.

      »Sie müssen ablehnen. Gleich unter welchem Vorwand. Lassen Sie sich irgendetwas einfallen, aber nehmen Sie die Einladung unter gar keinen Umständen an.«

      »Aber aus welchem Grund denn nicht?« Auf den Zügen des Earl zeigte sich leichte Verwirrung. »Und was haben Sie mit dieser Einladung zu tun?«

      Das Mädchen setzte zur Antwort an, als Hufschlag ertönte und ein Reitknecht auf sie zu sprengte.

      Es war ein Mann um die Vierzig. Ein fassungsloser Ausdruck erschien in seinem Gesicht, als er seine Mistress zusammengekauert auf der Erde liegen sah.

      »Was ist, geschehen, Miss Virginia? Um Gottes willen, haben Sie sich verletzt?«

      »Nein! Alles gut gegangen, Jenkins«, entgegnete sie. »Kümmern Sie sich nicht um mich. Fangen Sie lieber Kentaur wieder ein!«

      »Aber, Miss Virginia, Sie wissen doch, daß mir das nicht gelingt. Er. . .«

      Der Earl hob den Kopf und blickte den Mann durchdringend an.

      »Sie haben gehört, was die Lady sagte. Fangen Sie das Tier ein, und bringen Sie es her!«

      Der Reitknecht zuckte unter der befehlsgewohnten Stimme zusammen. Er hob die Hand an die Mütze und sagte unterwürfig: »Sehr wohl, Sir.«

      Dann gab er seinem Pferd die Sporen und ritt hinter dem Pferd der jungen Lady Miss Virginia setzte sich auf. Zum Erstaunen des Earl spitzte sie die Lippen und gab einen langgezogenen Pfeifton von sich, dem ein kurzer folgte.

      Ihr Pferd, das ein Stück von der Brücke entfernt friedlich die Gräser rupfte, hob augenblicklich den Kopf.

      Der Reitknecht hatte das Tier bis auf wenige Schritte erreicht,


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