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In die unbegrenzte Weite. Karoline von GünderrodeЧитать онлайн книгу.

In die unbegrenzte Weite - Karoline von Günderrode


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schöne Mädchen kamen herein in allerlei fremden und sonderbaren Trachten; ein Blumenkranz wand sich um die blonden Haare der Einen, ein zierlich weißes Kleid umfloß sie. Eine Andere hauchte Arabiens Balsam, des Morgenlands köstlicher Thau umgab in glänzenden Reihen die dunklen Locken, und Gold gewürkt in persische Seide verhüllte die runden üppigen Glieder. Eine dritte in leichtem Silberflohr glich der Luft ätherischen Schönen; und das Holdeste aller Zonen schien versammelt um den Jüngling. Plötzlich glänzte das Wasser wie die Sonne und goß breite Lichtströme durch den Saal; eine Musik, wie Orgeltöne, ließ sich hören, eine liebliche Stimme begleitete die rauschenden Harmonien und schwebte über ihnen, wie eine leichte Frühlingsluft schwebt über dem brausenden Meer, aber die Töne wurden stärker und stärker, und verschlangen die Stimme in Wogen von Wohllaut. Die Mädchen umgaben den Jüngling, sprachen ihm freundlich zu, und jede sandte ihm heiße Blicke, als sey jede die Geliebte der Nacht gewesen. Forschend betrachtete sie der König, jede dünkte ihm hold und lieblich, aber sein Herz bewegte sich zu Keiner, sie ist nicht hier die ich suche, sprach seine innerste Seele.

      Jetzt rauschten zwei Flügelthüren auf, ein prächtiger Saal zeigte sich von vielen Fackeln erleuchtet, die von den Marmorwänden wiederstrahlten; in der Mitte stand eine Tafel. Man setzte sich, der Wein perlte im Gold, die Mädchen nippten mit Rosenlippen an den Bechern, und reichten sie dann dem König; aber Timurs Seele war traurig, er senkte den Blick, und all die Herrlichkeit, und all die Schönheit gieng verlohren an ihm. Da er aber die Augen aufschlug sah er eine Gestalt an der Ecke des Saals ihn gegenüber, an eine Säule gelehnt stehen, sie war ganz schwarz und dicht verhüllt, und blieb immer unbeweglich. Timur betrachtete sie lange und oft, eine tiefe Sehnsucht zog ihn zu ihr; das Maal däuchte ihm unendlich lange, und es ward ihm erst wohl, als man sich erhob.

      Die Mädchen verließen den Saal, aber jede sandte ihm noch einladende Blicke, er folgte Keiner, und sah sich endlich allein mit der schwarzen Gestalt, die Fackeln erloschen, nur ein einziges bleiches Licht durchdämmerte den Saal. Die schwarze Gestalt nahte sich ihm, und sprach: „Folge mir!“ er gehorchte; und sie führte ihn durch seltsame unterirrdische Gänge, auf einen Fels. Der Mond glänzte eben im vollen Lichte, und Timur erkannte schaudernd den Fels und das Meer in welches er Ermar hinabgeschleudert hatte. Seine Führerin schlug den Schleier zurück. Es war Thia. Geist meines Vaters! rief sie, laß dich dieses Opfer entsühnen. Sie schlang ihren Arm um den König, und stürzte sich mit ihm die Felsen hinunter, daß ihr Blut sich mischte, und hinab rauchte zur wogenden See.

       Don Juan

      Es ist der Festtag nun erschienen

      Geschmücket ist die ganze Stadt.

      Und die Balkone alle grünen,

      In Blumen blüht der Fürstin Pfad.

      Da kommt sie, schön in Gold und Seide

      Im königlichen Prunkgeschmeide

      An ihres neu Vermählten Seite.

      Erstaunet siehet sie die Menge

      Und preiset ihre Schönheit hoch!

      Doch Einer, Einer im Gedränge

      Fühlt tiefer ihre Schönheit noch.

      Er mögt in ihrem Blick vergehen

      Da er sie einmal erst gesehen,

      Und fühlt im Herzen tiefe Wehen.

      Sein Blick folgt ihr zum Hochzeitstanze

      Durch all der Tänzer bunte Reihn,

      Er stirbet bald in ihrem Glanze

      Lebt auf im milden Augenschein.

      So wird er seines Schauens Beute,

      Und seiner Augen süße Weide

      Bringt bald dem Herzen bittres Leide.

      So hat er Monde sich verzehret,

      In seines eignen Herzens Gluth;

      Hat Töne seinem Schmerz verwehret,

      Gestählt in der Entsagung Muth;

      Dann könnt er vohr’gen Muth verachten

      Und leben nur im tiefen Schmachten,

      Die Anmuthsvolle zu betrachten.

      Mit Philipp war, an heil’ger Stätte,

      Am Tag den Seelen fromm geweiht,

      Sein Hof versammelt zu Gebete

      Das Seelen aus der Qual befreit;

      Da flehen Juans heisse Blicke:

      Daß sie ihn einmal nur beglücke!

      Erzwingen will ers vom Geschicke.

      Sie senkt das Haupt mit stillem Sinnen

      Und hebt es dann zum Himmel auf;

      Da flammt in ihm ein kühn Beginnen,

      Er steigt voll Muth zum Altar auf.

      Laut will er seinen Schmerz ihr nennen,

      Und seines Herzens heißes Brennen,

      In heil’ger Gegenwart bekennen.

      Laut spricht er: Priester! lasset schweigen

      Für Todte die Gebete all.

      Für mich laßt heisse Bitten steigen;

      Denn größer ist der Liebe Quaal,

      Von der ich wehn’ger kann genesen,

      Als jene unglücksel’gen Wesen

      Zur Quaal des Feuers auserlesen.

      Und staunend siehet ihn die Menge

      So schön verklärt in Liebesmuth.

      „Wo ist, im festlichen Gepränge?“

      Denkt Manche still, „die solche Gluth

      Und solches Wort jetzt hat gemeinet?“

      Sie ist’s, die heimlich Thränen weinet,

      Die Juans heisse Liebe meynet.

      War’s Mitleid, ist es Lieb’ gewesen,

      Was diese Thränen ihr erpreßt?

      Vom Gram kann Liebe nicht genesen,

      Wenn Zweifelmuth sie nicht verläßt.

      Er kann sich Friede nicht erjagen;

      Denn nimmer darf’s die Lippe wagen,

      Der Liebe Schmerz ihr mehr zu klagen.

      Nur einen Tag will er erblicken

      Der trüb ihm nicht vorüber flieht,

      Nur eine Stunde voll Entzücken

      Wo süße Liebe ihm erblüht,

      Nur einen Tag der Nacht erwecken,

      Es mag ihn dann, mit ihren Schrecken

      Auf ewig, Todesnacht bedecken.

      Es liebt die Königin die Bühne,

      Erschien oft selbst im bunten Spiel.

      Daß er dem kleinsten Wunsche diene

      Ist jetzt nur seines Lebens Ziel.

      Er läßt ihr ein Theater bauen,

      Dort will, die reizendste der Frauen,

      Er noch in neuer Anmuth schauen.

      Der Hof sich einst im Spiel vereinet,

      Die Königin in Schäfertracht,


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