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Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman - Viola Maybach


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ein paar Gucklöcher hatte er gelassen. Peter fand das unheimlich, so wie er auch das Innere des Gebäudes unheimlich fand. So viel Elektronik hatte er noch nie in einem Raum gesehen. Dennoch hatte Bodo Kleinert auch noch ein Lager mit Materialien, die man für die Arbeit als Buchbinder brauchte, doch die Materialien waren alt und verstaubt.

      »Wie weit bist du?«, fragte er mit gedämpfter Stimme.

      »Ich kopiere«, gab Cosima zurück. »Ich sehe mir die Dateien gar nicht erst an, weil ich keine Zeit verlieren will. Jedenfalls hoffe ich, ich werde damit fertig, bevor uns der Kerl noch einmal überrascht.«

      Diese Bemerkung trug nicht eben zu Peters Beruhigung bei. Schon beim letzten Mal hatte er festgestellt, dass Cosimas Nerven deutlich besser waren als seine. Aber sie machte so etwas ja auch öfter, während es für ihn eine neue Erfahrung war. Eins zumindest wusste er: Ihren Beruf würde er um nichts in der Welt ausüben wollen.

      Es kam ihm so vor, als brauchte sie Stunden, während er auf seinem Posten stand, alle Sinne angespannt, und die Tür in der Mauer im Auge behielt, durch die Bodo Kleinert letztes Mal plötzlich gekommen war. Cosima hatte herausgefunden, dass es nur zwei Wege gab, auf denen er in seine Werkstatt gelangen konnte: Entweder er durchquerte das Fitness-Studio und verließ es durch eine ständig verschlossene Hintertür, zu der offenbar nur er einen Schlüssel hatte. Diese Tür führte auf den schmalen Weg zwischen den beiden Mauern und führte schließlich über jene Tür, die Peter jetzt beobachtete, auf sein Grundstück. Die andere Möglichkeit war, dass er Peters Werkstatt hätte durchqueren müssen.

      Das gesamte Hinterhofareal war also völlig verbaut, was jedoch zumindest Bodo Kleinert nicht zu stören schien. Offenbar nahm er die Unannehmlichkeit, dass er durch das Studio laufen musste, bereitwillig in Kauf.

      Es hatte ja auch Vorteile, dachte Peter, während er sein Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerte. Er fühlte sich steif vom angespannten Stehen und Gucken, im Nacken machte sich ein ziehender Schmerz bemerkbar. Jedenfalls konnte Bodo Kleinert hier hinten schalten und walten, wie er wollte, ohne dass jemand anders etwas davon mitbekam. Peter hatte den Mann noch nie gesehen, obwohl ein Schild draußen davon kündete, dass er Buchbinder war, so wie er selbst auch.

      »Wie lange brauchst du denn noch?«, fragte er. »Ich kann nicht mehr stehen, meine sämtlichen Muskeln sind verspannt.«

      »Zehn Minuten noch, dann habe ich alles, was auf dieser Festplatte ist«, antwortete Cosima.

      Tatsächlich sagte sie knapp zehn Minuten später: »So, fertig.«

      »Dann lass uns abhauen.«

      »Nein, warte noch. Ich will mich noch ein bisschen umsehen, in Ordnung?«

      Peter stöhnte, erhob aber keinen Einspruch. Er hatte gesagt, er würde sie begleiten, nun musste er sie auch ihre Arbeit tun lassen, selbst wenn es ihm schwerfiel. Tatsächlich ließ sie sich Zeit, während sie die Werkstatt in Augenschein nahm. Besonders lange studierte sie eine Reihe von Fotos, die an einer Lichtleiste hingen. Sie bestrahlte sie mit ihrer Taschenlampe und blieb vor jedem mindestens eine Minute lang stehen, als wollte sie sich jede Einzelheit, die darauf zu erkennen war, genau einprägen. Endlich aber sagte sie: »In Ordnung, verschwinden wir.«

      Er folgte ihr aufatmend zu der Tür, über die sie ins Gebäude gelangt waren. Dort blieben sie noch einmal stehen, Cosima ließ suchend den Blick über den Raum gleiten. »Nichts verändert, oder?«, flüsterte sie. »Ich habe mir sogar gemerkt, wie der Stuhl gestanden hat, bevor ich mich draufgesetzt habe, damit er nur ja nichts merkt.«

      »Komm endlich!«, drängte er.

      Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit, vergewisserte sich, dass auf dem Hof niemand war, dann schlüpfte sie hinaus. Peter folgte ihr. Sie verschloss die Tür sorgfältig wieder, dann rannten sie über den Hof zu seiner Werkstatt. Drinnen fielen sie sich erst einmal in die Arme.

      »Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir es heil überstanden haben«, sagte Peter und küsste Cosima zärtlich. »In Zukunft begleite ich dich aber nicht mehr, das ist dir hoffentlich klar?«

      Sie schlang beide Arme fest um ihn. »Natürlich ist mir das klar, und es ist gut so. Ich habe mich schließlich in einen Buchbinder verliebt, nicht in einen Detektiv.«

      Als sie sich voneinander lösten, zuckte Cosima zusammen. Ihre Augen weiteten sich.

      »Was ist denn?«, fragte Peter beunruhigt.

      »Guck doch!«, flüsterte sie und zeigte hinüber zu Bodo Kleinerts Werkstatt. »Durch die Gucklöcher da drüben schimmert Licht. Er ist gekommen, Peter. Wir sind gerade noch rechtzeitig verschwunden.«

      »Glück gehabt«, sagte er. »Kann er was merken? Wird der Rechner warm?«

      »Kaum noch«, murmelte sie. Er konnte spüren, wie sie zitterte. »Das war knapp, und ich habe mich dieses Mal völlig sicher gefühlt. Ich dachte doch, dass das Zufall war, als er neulich nachts da aufgetaucht ist.«

      »Wohl doch nicht. Er scheint regelmäßig nachts zu arbeiten. Aber uns muss es ja nicht mehr kümmern, wir wollen schließlich nicht ein drittes Mal dort eindringen.«

      »Wer weiß«, murmelte Cosima, während sie starr die Lichtpunkte gegenüber im Auge behielt. »Wenn die kopierten Daten nichts hergeben … Ich bin ja engagiert worden, um zur Klärung der Sache beizutragen, Peter, und solange das nicht gelungen ist …«

      »Halt!«, sagte er energisch. »Ich will nichts mehr davon hören. Wir haben gerade mit viel Glück einen weiteren Einbruch in diese Werkstatt hinter uns gebracht, jetzt sieh dir erst einmal an, was du kopiert hast, bevor du neue Pläne machst.«

      »Das mache ich ja«, erwiderte sie besänftigend. »Versprochen.«

      »Das will ich aber auch hoffen«, brummte er. »Und jetzt nichts wie weg hier.«

      Sie verließen Peters Werkstatt über die Vordertür, so dass sie nun in dem Hof standen, den sich Peter mit dem Studio teilte. Bodo Kleinert konnte diesen Hof nicht einsehen, deshalb fühlten sie sich vor Entdeckung sicher. Von hier aus gelangte man über einen schmalen Weg zur Straße.

      Als sie sie erreicht hatten, atmeten beide auf.

      *

      Bodo Kleinert stand bewegungslos in seiner Werkstatt und sah sich um. Er wusste nicht genau, was ihn irritierte, aber etwas war anders als sonst. Dabei stand alles an seinem Platz, nirgends fand er einen Hinweis darauf, dass jemand während seiner Abwesenheit hier gewesen war. Dennoch blieb das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Und jetzt erinnerte er sich daran, dass er dieses Gefühl kürzlich schon einmal gehabt hatte. Er hatte es schließlich vergessen und als Hirngespinst abgetan. Wenn man viel allein war, wurde man wunderlich, das wusste er schließlich, und er war schon früher am liebsten allein gewesen. Mittlerweile war er ein richtiger Einzelgänger geworden.

      Er setzte sich an einen seiner Computer. Er hatte ziemlich viele davon, ihm gefiel das, und da ihm genügend Platz zur Verfügung stand, sprach auch, fand er, nichts dagegen. Er hatte die Hand schon ausgestreckt, um den Computer einzuschalten, als er mitten in der Bewegung innehielt. Dann begann er zu schnüffeln, und im selben Moment wusste er, was ihn irritiert hatte. Es hing ein Geruch in der Luft, der nicht hierher gehörte. Etwas Fruchtiges, Frisches. Erneut schnüffelte er. Der Geruch wurde rasch schwächer, aber jetzt hatte er ihn in der Nase.

      Er sprang wieder auf, mit wild klopfendem Herzen. Jemand war hier gewesen, hatte herumgeschnüffelt, wahrscheinlich schon zum zweiten Mal. Was bedeutete das? Er spürte, wie er zornig wurde. Niemand hatte das Recht, einfach hier einzudringen! Und doch war es offenbar geschehen.

      Er rannte nach hinten, öffnete die Tür und sah sich aufmerksam um. Aber nein, es gab keinerlei Fußabdrücke, nichts, was darauf hinwies, dass jemand sich unerlaubter Weise hier herumgetrieben haben könnte. Nach kurzem Nachdenken lief er nach vorn, inspizierte zuerst den Haupteingang zu seiner Werkstatt und dann die Nebentür.

      Er sah es sofort: Jemand hatte sich an dem Schloss zu schaffen gemacht. Leise fluchend untersuchte er das Schloss genau. Da war ein Profi am Werk gewesen, wäre er nicht ohnehin misstrauisch gewesen wegen des fremden


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