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Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman - Viola Maybach


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»Und das bedeutet: Wenn ich unter den schon kopierten Daten nichts Interessantes finde, können wir die Sache vergessen. Ein weiterer Einbruch wird nichts mehr bringen, und damit ist die letzte Hoffnung, die ihr eben noch geäußert habt, gestorben.«

      Jetzt war es Hagen von Boldt, der sich erhob. Er verschränkte die Arme auf dem Rücken, während er den Raum mit langen Schritten durchmaß. Schließlich blieb er stehen und sah die beiden Frauen an. »Wir sind am Ende«, sagte er. »Jetzt bleibt uns nur noch die Exhumierung als letztes Mittel, wobei es wahrscheinlich ist, dass Fürst Leopolds sterbliche Überreste gar keine Genanalyse mehr erlauben.«

      Nach diesen Worten sprach niemand ein Wort. Schlimmer hätte es nicht kommen können.

      *

      »Du schwimmst jetzt also auf einer Welle des Erfolgs«, sagte Curt von Danen zu Ferdinand, als er sich abends mit ihm traf. »Kein Wunder, dass du strahlst wie ein Honigkuchenpferd. Dieses Interview war ein richtiger Coup.« Die beiden hatten sich auf ein Bier verabredet, sie trafen sich regelmäßig, schon seit der Schulzeit waren sie Freunde.

      »Ja, und ich bin, ehrlich gesagt, auch ziemlich stolz darauf«, gestand Ferdinand. »Es hat mich viel Überredungskunst gekostet, Frau Roeder zu dem Interview zu bewegen, sie wollte zuerst nicht.«

      »Und wie hast du es geschafft?«, erkundigte sich Curt neugierig.

      »Das weiß ich nicht so genau. Letzten Endes hat mir wohl geholfen, dass ich einen Ruf als seriöser Journalist habe«, erwiderte Ferdinand. »Sie ist sehr darauf bedacht, nichts zu tun, was ihr schaden könnte. Sie wollte auch kein Geld für das Interview annehmen.«

      »Das habt ihr auch veröffentlicht.«

      »Ja, ich wusste, dass ihr das wichtig ist.«

      »Und, wie ist sie? Du hast sie ja als sehr sympathische Person beschrieben.«

      »Das ist sie auch – und attraktiv dazu. Man kann sich sofort vorstellen, dass der Fürst sich in sie verliebt hat.«

      »Trotzdem«, meinte Curt nachdenklich, »die ganze Geschichte passt so gar nicht zu dem Bild, das man bisher von Fürst Leopold hatte.«

      »Das ist doch aber meistens so!«, rief Ferdinand. »Denk an Prinzessin Diana! Die war auch anders als ihr öffentliches Bild.«

      »Mhm«, murmelte Curt. »Stimmt auch wieder.«

      »Außerdem gibt es noch einen anderen Grund dafür, dass ich im Augenblick platzen könnte vor Glück«, sagte Ferdinand.

      »Und der wäre?«

      »Ich bin verliebt wie nie zuvor, Curt. In eine wunderbare Frau, die nicht nur schön ist, sondern auch klug, mit der ich über meine Arbeit reden kann und über ihre und von der ich mich nie wieder trennen will.«

      Curt traute seinen Ohren nicht. »Du willst heiraten?«

      »Ich glaube schon, ja. Bisher haben wir darüber natürlich noch nicht gesprochen, wir kennen uns ja erst ein paar Tage, aber …«

      Curt fing an zu lachen. »Ein paar Tage? Meine Güte, und ich dachte schon, es sei etwas Ernstes.«

      »Es IST etwas Ernstes«, beharrte Ferdinand. »Glaub mir, sie ist die Frau meines Lebens, ich habe das sofort gewusst. Mit ihr ist es anders als mit allen Frauen, die ich vor ihr gekannt habe.«

      »Und wie heißt die Glückliche?«, fragte Curt.

      »Franziska von Severn«, antwortete Ferdinand.

      Curt beugte sich vor. »Wie bitte?«, fragte er. »Sagtest du Franziska von Severn?«

      »Ja, das sagte ich. Kennst du sie etwa?«

      »Nein, nicht persönlich, aber zufällig kenne ich jemanden, der sie kennt, und von dem weiß ich, dass sie gut mit den Sternbergern befreundet ist und sie regelmäßig besucht.«

      Ferdinand starrte ihn an. »Wie bitte? Du musst dich irren, Carl, das hätte sie mir gesagt. Ich habe ihr ja erzählt, dass ich an der Sache arbeite und darüber schreibe.«

      »Ich irre mich ganz sicher nicht«, erklärte Curt kopfschüttelnd. »Tut mir leid, ich wollte dir nicht die Laune verderben, aber vielleicht habt ihr euch nicht so zufällig kennengelernt, wie du dachtest. Vielleicht wollte sie nur herausfinden, wie weit du mit deinen Recherchen bist.«

      »Das kann nicht sein, Curt.« Ferdinands Stimme klang heiser.

      »Ich wünsche es dir nicht, aber ich an deiner Stelle würde mich vergewissern.«

      Ferdinand sprang auf, warf einen Geldschein auf den Tisch, haute Curt heftig auf die Schulter, sagte: »Danke, bis bald, ich melde mich«, und stürmte aus dem Lokal.

      »Armer Kerl«, murmelte Curt.

      »Was hat er denn?«, erkundigte sich die Bedienung.

      »Liebeskummer, schätze ich«, sagte Curt. »Ich möchte gern zahlen, Lili.«

      Als auch er das Lokal verließ, fragte er sich, wie Franziska von Severn wohl versuchte, sich Ferdinand gegenüber herauszureden. Hoffentlich fiel er nicht darauf herein, denn die Sache schien ja wirklich sonnenklar zu sein.

      *

      Es war schon spät, als es noch an Franziskas Tür klingelte. Sie hatte nach Baron Friedrichs Anruf natürlich erst recht nicht mehr arbeiten können, sondern unablässig darüber nachgedacht, was nun zu tun war.

      Ferdinand war an diesem Abend mit einem Freund verabredet, das wusste sie, also musste sie das Gespräch mit ihm auf den nächsten Tag verschieben. Und dann musste sie noch einmal Kontakt zu den Sternbergern aufnehmen, denn sie konnte Friedrichs Vorwürfe nicht unkommentiert auf sich sitzen lassen. Ja, sie hätte früher reden müssen, aber verraten hatte sie niemanden.

      Sie öffnete die Tür und wusste im selben Augenblick, da sie Ferdinands Gesicht sah, dass sie mit ihrem Geständnis auch bei ihm zu spät kommen würde. »Du bist also schon lange mit den Sternbergern befreundet?«, stieß er hervor.

      »Ja«, antwortete sie. »Aber es ist nicht …«

      Er ließ sie nicht ausreden. Sie sah, wie erregt er war, sie hörte es auch an seiner Stimme. Er sah so zornig aus, dass sie beinahe Angst vor ihm empfand, und ihr wurde klar, wie sehr er sich von ihr hintergangen fühlte – ebenso sehr wie die Sternberger, auch das begriff sie jetzt.

      »Danke, dass du mir das gleich gesagt hast!«, fuhr er mit vor Zorn bebender Stimme fort. »Jetzt kann ich ja richtig froh darüber sein, dass ich dir nicht mehr über meine ­Recherchen erzählt habe. Du hast sicherlich gleich alles weitergetragen …«

      »Nein!«, sagte sie. »Bitte, komm herein, damit ich dir die Sache erklären kann, Ferdinand. Es war ja ganz anders.«

      »Wie denn?«, fragte er, ohne sich zu rühren. »Wieso kam dir der schlichte Satz: ›Ich kenne die Sternberger‹ nicht über die Lippen? Auch nicht, als du das Interview gelesen hast, über das wir dann ja ausführlich gesprochen haben? Gab es bei keinem unserer Treffen eine Gelegenheit, mir endlich zu sagen, dass ich dir gegenüber meine augenblickliche Arbeit besser nicht erwähnen sollte, weil du ganz eigene Interessen hast …«

      »Aber die habe ich doch gar nicht!«, rief sie, jetzt ebenfalls erregt. »Die Kants und Christian von Sternberg sind meine Freunde, das stimmt, und im Gegensatz zu dir glaube ich immer noch nicht an dieses Verhältnis des Fürsten, aber das ist doch kein Grund anzunehmen, dass ich für sie spioniert habe. Außerdem, wozu hätte das gut sein sollen?«

      »Es ist immer gut, wenn man weiß, welche Züge der Gegner als Nächstes plant, und in diesem Fall gehöre ich zu den Gegnern der Fürstenfamilie, so leid es mir tut.«

      »Aber so habe ich das doch gar nicht gesehen! Zuerst bin ich nur erschrocken, als du erzählt hast, woran du arbeitest, und dann …«

      Er hob eine Hand, um sie am Weiterreden zu hindern. Der Zorn war aus seinem Gesicht gewichen, jetzt entdeckte sie darin nur noch Traurigkeit. »Und ich dachte, mit dir hätte ich die Frau meines Lebens gefunden«, sagte


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