Эротические рассказы

Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman. Viola MaybachЧитать онлайн книгу.

Der kleine Fürst Staffel 14 – Adelsroman - Viola Maybach


Скачать книгу
die auch eine Ausbildung als Ermittlerin hat«, sagte der Baron schließlich. »Cosima von Orth.«

      »Das haben Sie neulich erwähnt, ja.«

      »Sie hat ziemlich schnell eine Spur gefunden, die uns zuerst auf ein schnelles Ende hoffen ließ, dann aber irgendwie zu versickern drohte. Ich lasse die Einzelheiten an dieser Stelle mal weg, Herr Overbeck. Jedenfalls hat Frau von Orth festgestellt, dass sich Frau Roe­der offenbar regelmäßig mit einem Mann trifft, der angeblich als Buchdrucker arbeitet, in seiner versteckt gelegenen Werkstatt aber einen Raum voller Elektronik hat. Sie hat ein paar seiner Dateien kopiert.«

      Die Augenbrauen des Kriminalrats wanderten in die Höhe, er sagte jedoch nichts.

      »Sie ist zweimal in der Werkstatt gewesen«, fuhr der Baron fort. »Beim ersten Mal hat sie sehr professionell bearbeitete Fotos gefunden – Fotomontagen, um genau zu sein. Frau Roeder hat als Beweise für ihre Beziehung zu Leopold ja einige Fotos vorgelegt, deren Überprüfung leider kein eindeutiges Ergebnis erbracht hat. Beim zweiten Mal hat sie auf einer Festplatte einen mit der Hand geschriebenen Brief von Leo gefunden, die Kopie eines Originalbriefs an einen Verwandten. Auch einen Brief hatte uns Frau Roeder ja vorgelegt als Beweis. Wir wissen erst seit heute Morgen von diesem Fund, und nun überlegen wir uns natürlich, ob wir jetzt doch eine Anzeige wegen Betrug, Verleumdung, Vortäuschung falscher Tatsachen oder was auch immer in Erwägung ziehen sollten. Unsere Anwälte waren bis eben hier, sie sind sich noch nicht ganz schlüssig, was sie für das beste weitere Vorgehen halten. Aber wir haben natürlich ein Interesse daran, der jetzigen Situation so schnell wie möglich ein Ende zu bereiten.«

      »Frau von Orth hat sich die Daten ja vermutlich illegal beschafft«, murmelte der Kriminalrat. »Ich werde vergessen, dass Sie mir das erzählt haben. Sie sollten dafür sorgen, dass Ihre Anwälte einen anonymen Brief mit den Daten bekommen. Einen Brief ohne Fingerabdrücke.«

      »Oh!«, sagte der Baron verblüfft.

      Sofia lächelte, sie hatte den Hinweis schneller verstanden als ihr Mann. »Vielen Dank, Herr Kriminalrat.«

      »Ich habe nichts gesagt.« Volkmar Overbeck straffte sich. »Wollen Sie einen Rat von mir?«

      »Wenn Sie uns einen geben können?«

      »Das ist sehr schwer angesichts der Faktenlage.«

      »Aber wir müssen endlich etwas tun!«, sagte Baronin Sofia unglücklich. »Sie hätten sehen sollen, wie Christian bei der Aussicht aufgeblüht ist, die Ehre seines Vaters bald wiederhergestellt zu sehen. Für ihn ist der jetzige Zustand unerträglich. Zuerst verliert er seine Eltern, und nun muss er hilflos zusehen, wie der Ruf seines Vaters mit Füßen getreten wird.« Ihre Stimme wurde so leise, dass der letzte Satz kaum zu verstehen war: »Es ist für uns alle unerträglich.«

      »Eine Anzeige ist ein Risiko, schätze ich«, sagte Volkmar Overbeck nach einer Weile. »Sie haben keine Beweise, Sie haben Spuren. Ist es übrigens sicher, dass Frau Roe­der sich mit dem Mann trifft, der diese Werkstatt mit der vielen Elektronik hat?«

      »Einen Beweis dafür gibt es nicht«, musste der Baron zugeben. »Frau Roeder sucht ein Fitness-Studio auf, gibt dort ihre Karte ab und verschwindet spurlos. Frau von Orth ist ihr gefolgt und hat festgestellt, dass sie über eine Hintertür verschwindet, die direkt zu dieser Werkstatt führt – und nur dorthin.«

      »Mhm. Aber das hat außer der Ermittlerin natürlich niemand gesehen.«

      »So ist es.«

      »Dann würde also Aussage gegen Aussage stehen.« Der Kriminalrat beugte sich vor. »Ich will Sie nur warnen, Sie beide: Solange Sie keine hieb- und stichfesten Beweise haben, gehen Sie ein großes Risiko ein, wenn Sie die Frau anzeigen. Bislang deutet alles darauf hin, dass sie die Wahrheit sagt, das ist Ihnen doch klar?«

      »Glauben Sie etwa auch …«, begann Sofia entgeistert, doch der Kriminalrat unterbrach sie.

      »Ich glaube gar nichts, Frau von Kant. Für einen Polizisten wie mich zählen Fakten, keine Vermutungen. Ich kannte Fürst Leopold, ich hatte immer eine hohe Meinung von ihm, ich weiß aber auch, dass man in keinen anderen Menschen hineinsehen kann. Sie gehören zur Familie, für Sie sieht das anders aus, aber ich halte mich an die Tatsachen. Was übrigens nicht heißt, dass ich privat keine Meinung hätte, doch die tut hier nichts zur Sache. Die Tatsachen jedenfalls weisen darauf hin, dass Frau Roe­der die Wahrheit sagt: Es gibt Fotos von ihr und dem Fürsten, es gibt einen Brief, den er ihr geschrieben hat, und sie kann glaubhaft begründen, warum Fürst Leopold sich damals mit ihr eingelassen hat: Er war unglücklich, weil seine Ehe nach drei Jahren noch immer kinderlos war. Außerdem ist sie attraktiv, und nach allem, was man bis jetzt gehört hat, auch sehr sympathisch. Sie hat ihren Sohn allein großgezogen, sie arbeitet in einem Hotel, sie ist beliebt bei ihren Kolleginnen und Kollegen. Und sie hat den Sohn bis jetzt erfolgreich aus allem herausgehalten.« Er machte eine kurze Pause, bevor er hinzufügte: »So leid es mir als Privatmensch tut, das sagen zu müssen, aber alles spricht für sie.«

      »Bei Ihrer Aufzählung haben Sie das Interview vergessen, das sie Ferdinand von Stade gegeben hat«, bemerkte die Baronin bitter. »Das war ihr Meisterstück, sie hat eine grandiose Vorstellung geliefert.«

      »Ja, auch das war sehr überzeugend«, stimmte der Kriminalrat ihr zu. »Und deshalb wiederhole ich mich: Wenn Sie jetzt Anzeige gegen diese Frau erstatten, sollten Sie etwas Handfestes vorzuweisen haben.«

      »Sie trifft sich mit einem Mann, der offenbar Fotos und Schriften fälscht«, sagte die Baronin erregt. »Ist das nichts Handfestes?«

      »Sie können nicht beweisen, dass sie sich mit ihm trifft«, erwiderte Volkmar Overbeck bedauernd. »Sie wird leugnen, den Mann jemals gesehen zu haben. Er wird sagen, dass er nicht fälscht – es sei denn, man fände den Brief bei ihm, den sie als Beweis vorgelegt hat. Aber so dumm wird er nicht sein. Nichts von dem, was Sie mir bisher erzählt haben, ist kriminell. Der Mann stellt in seiner Werkstatt Fotomontagen her. Das machen andere auch und verdienen viel Geld damit. Er hat einen Brief von Fürst Leopold auf seiner Festplatte – na und? Niemand kann ihm das verbieten, und Frau Roeder kann ihn besuchen, so oft es ihr gefällt.«

      Er machte eine Pause, bevor er eindringlich hinzusetzte. »Ich bitte Sie beide lediglich, sich Ihre nächsten Schritte noch einmal gut zu überlegen, damit Sie keinen Rückschlag erleiden. Wie Sie vorhin selbst sagten: Die Situation ist ja schon jetzt für Sie alle, besonders aber für Prinz Christian, unerträglich. Das würde nicht besser, wenn Sie mit Ihrer Anzeige keinen Erfolg hätten.«

      »Ich fürchte, Sie haben Recht, Herr Overbeck«, sagte der Baron niedergeschlagen. »Für uns war die Entdeckung dieses Briefes wie eine Offenbarung, aber so lange wir die Verbindung von Frau Roeder zu diesem Bodo Kleinert mit seiner Werkstatt nicht beweisen können, haben wir praktisch nichts in der Hand.«

      »Ich fürchte, so ist es, Herr von Kant.«

      »Aber das kann doch nicht sein!« Baronin Sofia sprang erregt auf. »Wenn es nämlich stimmt, was Sie sagen, Herr Overbeck, dann haben wir im Grunde genommen überhaupt keine Chance, dieser Frau nachzuweisen, dass sie lügt.«

      »Haben Sie daran gedacht …« Der Kriminalrat zögerte, bevor er seinen Satz beendete. »Haben Sie an eine Exhumierung des Fürsten gedacht?«

      Die Baronin fing an zu lachen. Es war ein verzweifeltes Lachen, das den Baron veranlasste, zu seiner Frau zu gehen und sie in die Arme zu nehmen. »Wozu soll das gut sein, Herr Overbeck?«, fragte er. »Der Hubschrauber, mit dem das Fürstenpaar abgestürzt ist, ist ausgebrannt. Wir haben die sterblichen Überreste der beiden nicht gesehen, aber ich bezweifele, dass sie für einen Gentest ausreichend wären. Und ich nehme an, darauf hat sich Frau Roeder verlassen.«

      »Verzeihen Sie mir«, bat Volkmar Overbeck, »meine Frage war gedankenlos. Ich habe mir eingebildet, dass diese Möglichkeit immer noch besteht, sozusagen als letztes Mittel, wenn nichts anderes mehr bleibt.«

      Die Baronin hatte sich wieder beruhigt, aber sie war noch immer sehr blass. Sie hatte sehr an Fürstin Elisabeth, ihrer Schwester, gehangen. Schon als Kinder waren sie unzertrennlich gewesen, die besten Freundinnen. Elisabeths Tod hatte in Sofias


Скачать книгу
Яндекс.Метрика