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Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman. Marietta BremЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Bestseller Staffel 1 – Familienroman - Marietta Brem


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führte die Großmutter an ihren Geburtstagstisch.

      »Auch manchmal abends, wenn du schlafen gehst?«

      »Ja!« Das Mädchen nahm ein Kästchen auf und öffnete es. »Schau, ein ganz alter Schmuck. Ist der nicht schön?«

      »Er ist wunderschön«, bestätigte die Großmutter. Ihr Blick fiel auf ein dickes buntes Tierlexikon und neue Geigennoten. Sie nahm das Buch zur Hand und blätterte darin.

      Adina wippte ungeduldig mit den Fußspitzen. »Großmama«, sagte sie und schielte auf das umfangreiche Päckchen, das Vilma Stein unter dem Arm hielt.

      »Ja, mein Kind.« Ein feines Lächeln überzog das Gesicht Frau Steins. Sie legte das Buch beiseite.

      »Was ist denn in dem Päckchen?«

      »Meine Überraschung für dich. Na, ich will dich nicht länger auf die Folter spannen. Ich hoffe, es macht dir Freude.« Vilma Stein reichte ihrer Enkelin das Geschenk.

      »Die Sachen von dir sind immer schön«, erklärte Adina. Sie nahm das Päckchen und löste die Verschnürung.

      Wolfgang Kayser kam durch die vorher geschlossene Verbindungstür. »Oh, du bist schon da, Schwiegermutter«, rief er überrascht aus. »Ich habe dich gar nicht kommen hören.«

      »Wahrscheinlich warst du sehr beschäftigt«, bemerkte Vilma Stein. Sie sah nicht ihren Schwiegersohn, sondern Birgit Keller an, die ihm folgte.

      »Guten Tag, Frau Stein«, sagte Birgit freundlich. »Herr Kayser, ich werde mich jetzt um das Essen kümmern.« Sie wollte ins Eßzimmer zurückgehen.

      »Wir essen heute mittag auswärts«, warf Vilma Stein ein, bevor Wolfgang Birgit antworten konnte. »Ich habe einen Tisch im Tabaris bestellt. Er…«

      »Vati!« schrie Adina auf. Sie hielt Reitstiefel in den Händen. »Und einen richtigen Reitanzug hat mir Großmama auch geschenkt, und eine Mütze.«

      »Habe ich deinen Geschmack getroffen?« fragte Vilma Stein.

      »Die Reitsachen sind schöner als die von Cordula.« Adina setzte sich strahlend die Mütze auf und machte Anstalten, in die Reitstiefel zu steigen.

      »Es ist lieb von dir, Schwiegermutter, daß du im Tabaris einen Tisch bestellt hast, aber Frau Keller hat das Mittagessen bereits vorbereitet, zudem gibt Adina heute nachmittag ihre Party.«

      »Die Party beginnt erst um sechzehn Uhr, bis dahin sind wir längst zurück«, sagte Vilma Stein unbekümmert. »Und das Mittagessen kann, falls es wirklich fast fertig ist, eingefroren werden.« Sie blickte Birgit an. »Ich nehme doch an, Frau Keller, Sie wissen, wie man ein Essen einfriert.«

      »Schwiegermutter, wir können nächsten Sonntag auswärts essen, wenn du es möchtest, aber heute bleibe ich lieber zu Hause«, erklärte Wolfgang.

      »Ich kann den Tisch so kurzfristig nicht mehr abbestellen.« Vilma Stein musterte ihn kühl.

      »Die Stiefel passen«, rief Adina. Sie schlang die Arme um den Hals ihrer Großmutter. »Cordula wird Augen machen, wenn ich das nächste Mal auf ihrem Pferd ausreite.«

      »Warum auf Cordulas Pferd?« fragte Vilma Stein lächelnd und strich Adina die Haare zurück. »Es ist noch etwas in dem Karton.«

      »Das Pferd selbst?« lachte Wolfgang gezwungen.

      »Ein Foto!« rief die Zehnjährige aus. »Vati schau! Ist das nicht ein herrliches Pferd auf dem Bild?« Sie streckte dem Vater die Fotografie entgegen.

      »Es ist eine Stute, Adina, sie heißt Zarah«, sagte Vilma Stein. »Ich konnte sie in Wildmoos auf der Koppel der von Schoeneckers unterstellen. Ich…«

      »Heißt das, du hast Adina ein Pferd gekauft?« fragte Wolfgang entgeistert.

      »Ich habe ein Pferd?« Adinas Augen weiteten sich ungläubig.

      »Eine Stute«, verbesserte Vilma Stein.

      Adina schluckte, dann umarmte sie impulsiv ihre Großmutter. »Du bist die allerallerbeste Großmama der Welt«, rief sie aus. »Danke, Großmama, danke!« Sie bedeckte das Gesicht Vilma Steins mit Küssen.

      Lachend befreite sich die ältere Frau. »Du siehst, wir können nicht hier essen. Wir müssen so bald wie möglich nach Wildmoos aufbrechen, wenn wir bis zur Party wieder hier sein wollen. Adina muß schließlich ihr Geburtstagsgeschenk sehen.«

      »Ich muß dich unbedingt unter vier Augen sprechen«, sagte Wolfgang Kayser erschüttert. Er ergriff ihren Arm und führte sie nach nebenan.

      Adina war noch immer fassungslos. Sie hob das Foto auf, das sie beim Umarmen ihrer Großmutter fallengelassen hatte, und betrachtete die Stute. »Sie ist sicher die schönste Stute der Welt«, wandte sie sich an Birgit.

      »Darf ich das Bild einmal sehen?« Die junge Frau trat zu der nunmehr Elfjährigen.

      »Ja!« Adina reichte es ihr mit glänzenden Augen. »Daß Großmama mir ein Pferd schenkt! Vor einigen Wochen habe ich zu ihr gesagt, daß ich mir zum Geburtstag ein Pferd wünsche, und sie meinte, es ginge nicht. Aber sie hat es mir geschenkt! Mein Vati hat mir auch gesagt, es würde nicht gehen, und hat mir keines geschenkt.«

      »Stell dir vor, dann hättest du jetzt zwei Pferde«, meinte Birgit. »Zudem hatte dein Vater ja gute Gründe, nein zu sagen«, fügte sie in dem verzweifelten Versuch hinzu, Wolfgang zu verteidigen.

      »Manchmal glaube ich, Großmama hat mich viel lieber als mein Vati«, überlegte Adina laut. »Sie hätte mich auch nie nach Sophienlust geschickt.«

      »Dein Vati hat dich sehr lieb, Adina, und das weißt du auch ganz genau«, erwiderte Birgit härter als beabsichtigt. »Es würde ihn sehr traurig stimmen, wenn er gehört hätte, was du eben gesagt hast.«

      »Sagen Sie es ihm doch.« Adina rümpfte die Nase. »Macht mir gar nichts aus.« Sie wirbelte herum, nahm ihre Reitsachen und verließ das Zimmer.

      Birgit Keller ballte die Hände. Nicht aufregen, sagte sie sich. Nimm es nicht so tragisch, wie sich dieses Gör benimmt.

      Die Tür, die ins Eßzimmer führte, öffnete sich. Wolfgang Kayser trat in den Raum. »Oh, Sie sind noch hier, Frau Keller«, meinte er. Seine Stimme klang niedergeschlagen. »Wir gehen also doch essen. Ich möchte Adina den Tag nicht mit einem handfesten Krach verderben.«

      »Ich wüßte auch nicht, über was wir streiten sollten«, ertönte die Stimme Vilma Steins vom anderen Zimmer her. »Ich habe dem Kind die größte Freude seines Lebens gemacht, eigentlich müßtest du mir dankbar sein.«

      Wolfgang Kaysers Gesicht wurde um noch einen Schein blasser. Er bebte innerlich vor Wut, aber er nahm sich zusammen. Er antwortete seiner Schwiegermutter nicht, sondern wandte sich wieder an Frau Keller. »Ich werde zusehen, daß wir sobald es geht zurück sind.«

      »Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Kayser, ich werde schon zurechtkommen«, versuchte Birgit ihn zu beruhigen. »Ich bin ja mit den Vorbereitungen so gut wie fertig.«

      »Danke, Frau Keller!« Der Mann legte für einen Moment seine Hand auf ihre Schulter. »Ich wüßte gar nicht mehr, was ich ohne Sie anfangen sollte.«

      »Es gibt Stellenvermittlungen«, bemerkte hinter ihnen Vilma Stein böse. »Wenn mich jemand sucht, ich bin bei Adina.«

      *

      »Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für eine herrliche Stute Zarah ist«, schwärmte Adina ihren Freundinnen wohl schon zum hundertsten Male vor. »Sie ist zwei Jahre alt und so klug.« Sie sah Cordula an. »Sei mir nicht böse, aber ich gehe jede Wette ein, daß sie viel klüger ist als deine.«

      »Du spinnst ja, Adina«, erklärte Cordula. »Ehrlich, bei dir hat’s ausgehakt.«

      »Zankt euch nicht, Kinder«, sagte Vilma Stein. »Der Tag ist doch viel zu schön, um ihn im Streit zu verbringen.« Sie thronte einer Königin gleich in einem breiten Sessel auf der Terrasse. Vor ihr auf einem Tischchen stand eine Karaffe mit Wein. Zufrieden beobachtete


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