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Blutgeld. Neal HallЧитать онлайн книгу.

Blutgeld - Neal Hall


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in einer Bar namens Medicine Hat. Nachdem er erneut nach B.C. zurückgekehrt war, nahm er für fünf Jahre einen Job bei Costco an, wo er Trucks belud und ein geregeltes Leben führte. Plante behauptet, dass er zu dieser Zeit keinen Kontakt zu den Hells Angels gehabt habe, da er mit dem Milieu nicht in Berührung gekommen sei.

      Doch schließlich arbeitete er wieder im gewohnten Job. Über die Jahre hatte er bei der Arbeit im Coconuts-Nachtclub in Burnaby viele Hells Angel kennengelernt. Zudem war er auch für das Dell Hotel in Surrey tätig gewesen, einem Etablissement, das von Bikern frequentiert wurde. Dort bunkerten sie Kokain in der Deckenverkleidung der oberen Zimmer. In einer Nacht musste Plante den Drogenvorrat der Angels bewachen, bis das Kokain schließlich von einem Kurier abgeholt wurde. Das wiederholte sich dann während eines ganzen Jahres mehrmals monatlich.

      Letztendlich besorgte ihm Randy Potts, dem eine glänzende Karriere in der Gang bevorstand, den Job im Marble-Arch-Stripclub im Herzen Vancouvers, einer weiteren Biker-Bar. Als der Laden schloss, beschaffte ihm Louie Robinson, der damals zu den Hells Angels gehörte, einen weiteren Rausschmeißer-Job, und zwar im Cecil-Hotel-Stripclub, wo er an den Wochenenden 15 Stunden täglich für 10 Dollar die Stunde Wache schob

      Damals leitete Robinson eine Agentur, die Stripperinnen an Bars und Nachtclubs in Vancouver und anderen Städten in British Columbia vermittelte. Das Cecil war als Etablissement bekannt, in dem sich Hells Angels und andere Gangs mit Freunden und Geschäftspartnern zu einem Bierchen trafen.

      „Es war sehr Gang-freundlich“, meinte Plant in der Rückschau über das Cecil. „Dort begegneten sich nicht nur Biker, sondern auch Mitglieder anderer Gangs.“

      Während Plante im Cecil arbeitete, begann Potts seinen langjährigen Kumpel als Mittelsmann bei Drogendeals einzusetzen. Er war für Kurierdienste zuständig oder musste Geld eintreiben und bei Potts abliefern. Potts wollte bei den Hells Angels groß einsteigen und hatte schon den „Abhänger-Status“ erreicht, was bedeutete, dass er eine Lederweste mit einem vorne angebrachten Clubabzeichen tragen durfte. Das wies darauf hin, dass er im „Programm“ steckte.

      Plante erinnert sich daran, wie Robinson Potts eine schallende Ohrfeige verpasste, der daraufhin zu Boden ging. Potts wurde befohlen, den Dieb namens Audey Hanson „um die Ecke“ zu bringen. In den nächsten zwei Monaten oberservierten Potts und Plante das Haus in Surrey.

      Schließlich übergab Potts Plante zwei Schusswaffen – eine Uzi-Maschinenpistole und eine .38er – und ließ ihn bei Hansons Haus aussteigen. Der Befehl war klar und unmissverständlich: „Töten!“ Als Hanson das Haus verließ, richtete Plante die Uzi, bei der er absichtlich für eine Ladehemmung gesorgt hatte, auf sein Opfer. Um nicht erkannt zu werden, trug er ein Sweatshirt mit Kapuzenmütze. Er feuerte mit der .38er drei Mal in die Luft, um dem Mann einen Schrecken einzujagen, der daraufhin panisch ins Haus flüchtete.

      Plante erzählte Potts, dass die Uzi nicht funktioniert habe, ihm wurde aber nicht geglaubt. Potts gab die beiden Waffen später einem Freund, der damit auf Hanson schoss, der den Mordversuch glücklicherweise überlebte.

      Ich habe die Informantentätigkeit niemals bereut“, erinnert sich Plante. „Die Taten, mit denen sie [die Hells Angels] ungeschoren davonkamen – ich fand das nicht in Ordnung.“ Der neue Spitzel konnte seinen Verrat an den Biker-Kollegen mit Verweis auf „moralische und ethische Gründe“ durchaus vor sich selbst rechtfertigen. Wahrscheinlich wird nie geklärt werden, ob er das tatsächlich so empfand oder es lediglich behauptete.

      Zuerst erhielt Plante von der Polizei eine monatliche Zahlung in Höhe von 2.000 Dollar für seine Arbeit, bei der er Fakten über die Aktivitäten der Angels im Großraum Vancouver sammelte. Die Klassifizierung als Informant bedeutete, dass seine Identität trotz der Zahlungen geheimgehalten wurde und dass er auch nicht vor Gericht aussagen musste. Zu Beginn der Zusammenarbeit wollten die Cops testen, wie er unter Stress handelte, und weitere Schritte erst danach einleiten.

      Plante hatte sein Karriere bei den Hells Angels als Mittelsmann bei Drogengeschäften begonnen. Der Rausschmeißer half dabei, Potts und John Virgil Punko, einen anderen Biker des East-End-Chapters, mit dem verschreibungspflichtigen Schmerzmedikament Percocet zu versorgen. Sowohl Randy Potts als auch Punko beschuldigten Plante später, ihre Abhängigkeit verstärkt zu haben.

      Im März 2004 hatte Potts die Produktion und den Absatz von Methamphetamin an sich gerissen, wobei er sich bei der Verteilung auf Wissam (Sam) Ayach, einen kriminellen Freund verließ. Wegen erst kurz zuvor erfolgter Polizeirazzien musste sich Potts nach einem neuen Meth-Koch umsehen, und so stellte ihm Plante Ryan ­Renaud vor, der wusste, wie man eine schnell Suchtsymptome auslösende Straßendroge wie Crystal Meth herstellte.

      Am 19. und 20. März 2004 fungierte Plante als Kurier für Potts und transportierte 14.000 Dollar und 16,5 kg Ephedrin, ein Inhaltsstoff von Crystal Meth, zu Renaud, der das Geld zum Kauf von Jodwasserstoffsäure benötigte, einem weiteren Inhaltsstoff von Crystal Meth.

      Im April 2004 bot die RCMP Plante einen neuen Vertrag an, in dem er als Polizeiagent geführt wurde. Sollten die von ihm gelieferten Informationen nun zu einer Anklage führen, würde er vor Gericht aussagen müssen, bevor er die Belohnung einstreichen könnte. Für ihn bedeutete das einen tiefen Einschnitt. Je stärker er in die Untersuchungen verwickelt würde und je mehr Hells Angels er ausspionierte, desto stressiger und gefährlicher wäre sein Leben.

      Die Cops würden diesen Einsatz mit einer üppigen Zahlung in Höhe von bis zu einer Million Dollar belohnen, wovon er 500.000 Dollar nach Abschluss der Ermittlungen erhalten sollte und die restlichen 500.000 Dollar nach Prozessende. Sie stockten zusätzlich auch die monatlichen Zahlungen auf – bis auf 14.000 Dollar zuzüglich Spesen.

      Doch der Deal beinhaltete neue Auflagen: Ein Polizeiagent darf das Gesetz nicht brechen, ohne das vorher mit seinen Kontaktleuten abgesprochen zu haben. Also mussten alle illegalen Aktivitäten frühzeitig koordiniert werden. Wenn Plante jemanden im Auftrag der Hells Angels zusammenschlagen sollte, hatte er zuerst die Polizei anzurufen und um Erlaubnis zu bitten! Das komplizierte Doppelleben bedeutete, dass ihm kaum mehr Zeit für ein Privatleben zur Verfügung stand, was auch die Beziehung zu seiner Freundin einschloss. Um zu einem anerkannten Mitglied der Biker zu werden, musste er spontan reagieren, sogar wenn ihn die Hells Angels um zwei Uhr in der Nacht anriefen.

      Plante stellte sich vor diesem Hintergrund seine Zukunft vor und die Einschränkungen, mit denen er leben musste, und spürte augenblicklich, wie sich die Schlinge um seinen Hals zuzog. Er bat um Bedenkzeit und las sich den Vertrag sorgfältig durch. Erst nach sechs Tagen unterschrieb er ihn, wobei ihm klar war, dass es von hier an kein Zurück mehr gab.

      „Es war ein großer Schritt, ein wirklich großer Schritt“, erinnert er sich an den Augenblick, als er seinen Namen unter die Vereinbarung setzte. „Ich zog einen Schlussstrich unter mein altes Leben.“

      Schon bald erkannte Plante, dass die Arbeit für die Polizei stressiger war, als er es sich ausgemalt hatte. Ständig musste er seine Kontaktleute anrufen. Bei einem Telefonat fragte er: „Potts will, dass ich eine Wagenladung Knarren vom Haus seiner Mutter abhole – was soll ich tun?“ Die Cops beauftragten ihn, die Waffen zu holen, sie ihnen zu zeigen und dann so schnell wie möglich zu Potts zu bringen.

      „Jetzt muss ich Crystal Meth vom Koch abholen“, meinte er beim folgenden Anruf, woraufhin sie ihm befahlen, zu einem nahegelegenen Versteck zu fahren, einer Wohnung, nur wenige Blocks von Plantes Haus in New Westminster entfernt, das von der Polizei angemietet worden war. Dort wogen und fotografierten die Cops die Drogen, woraufhin Plante


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