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Überlegt impfen. Paul ThomasЧитать онлайн книгу.

Überlegt impfen - Paul  Thomas


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weniger als 5 Prozent der Männer203 aus medizinischen Gründen beschnitten. In Skandinavien liegt die Beschneidungsrate bei nur 1 Prozent.

      Keine einzige Ärztekammer in Europa empfiehlt die routinemäßige Beschneidung von Jungen. Die KNMG, die größte Ärzteorganisation in den Niederlanden, hat dort ein Verbot des Eingriffs gefordert, weil er für das Baby ein gesundheitliches Risiko darstellt und ethisch fragwürdig ist. Ein Juraprofessor schrieb in der New York Times: „Alle Menschen sollten selbst entscheiden dürfen, ob ihre Genitalien verletzt werden oder nicht. Umso mehr, wenn ein solcher Eingriff irreversibel204 und medizinisch nicht nötig ist.“

      Bekommt ein Baby, dessen Penis unbeschnitten ist, dadurch Probleme? Höchstwahrscheinlich nicht (und mögliche Probleme sind leicht zu behandeln), sofern diese nicht vom Arzt verursacht werden! Unwissentlich verursachen Ärzte in den USA noch immer Schäden an unbeschnittenen Penissen, was leider in der Kinderheilkunde häufig verkannt ist. Früher empfahlen Ärzte den Eltern, beim Neugeborenen die Vorhaut zurückzuziehen und den Penis darunter zu reinigen. Das ist vollkommen falsch! Wie kümmert man sich um den Penis eines Neugeborenen? Man lässt ihn einfach in Ruhe! Die Vorhaut entwickelt sich und bis zum Ende der Pubertät ist sie von alleine zurückziehbar. Manchmal kann man sie schon früher zurückziehen, manchmal nicht. Kleine Jungen ziehen häufig an ihren Penissen. Das ist normal und sogar hilfreich. Darum sollte man es nicht verbieten. Lassen Sie aber niemals einen Arzt mit Gewalt die Vorhaut Ihres Sohnes zurückziehen. Dadurch kann es beispielsweise zu Rissen kommen, deren Verheilung Narbengewebe hinterlässt, was wiederum meist zu Verklebungen führt, die chirurgisch korrigiert werden müssen.

      Falls Sie sich vor Kurzem um einen beschnittenen Jungen gekümmert haben, haben Sie vielleicht mit eigenen Augen gesehen, welchen posttraumatischen Stress die Beschneidung bei Neugeborenen verursachen kann. Vielleicht weint das Baby beim Windelwechseln immer, weil sein Penis von der Beschneidung geschwollen oder wund ist, oder aufgrund des Stresses durch die Schmerzen, die es während des Eingriffs erfahren hat. Zwar sollen die Ärzte Betäubungsmittel verwenden, aber nicht alle tun das. Andere warten nicht lange genug, bis der Penisblock wirkt. Die Operation ist schmerzvoll und häufig schreit das Baby währenddessen sogar bei korrekter Betäubung. Folglich stellt das Neugeborene die folgende Verbindung her: Wenn meine Windel ausgezogen wird, passiert da unten etwas Schlechtes.

      Eine kürzliche Studie an über 340.000 Jungen in Dänemark zeigte eine um 80 Prozent höhere Rate von frühkindlichem Autismus bei beschnittenen Jungen.205 Möglicherweise fragen Sie sich jetzt: „Aber wie kann eine Beschneidung zu Autismus führen?“ Das Gleiche habe ich mich auch gefragt. Vielleicht bekommen beschnittene Babys Paracetamol-haltige Schmerzmittel, die in Kombination mit Testosteron zu einem Zelltod führen können.206 Mehr über Paracetamol erfahren Sie in Kapitel 1. Vielleicht verändert auch Stress, den ein Neugeborenes durchmachen muss, die Hirnentwicklung. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Stress und mangelnder Hirnentwicklung.

      Früher war ich der Beschneidung gegenüber neutral eingestellt. Ich sprach offen mit den Familien in meiner Praxis und erzählte ihnen, dass ich beschnitten war, meine Söhne aber nicht, und dass sie und wir als Eltern froh sind, dass sie nicht beschnitten sind. Auch sagte ich ihnen, dass ich die Beschneidung zwar nicht empfehlen würde, es aber letztlich immer die Entscheidung der Eltern sei.

      Ich schulde diesen Eltern eine Entschuldigung, dass ich mich nicht stärker gegen die Beschneidung eingesetzt habe. Die dänische Studie war für mich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich kann nicht mehr neutral bleiben bei einem rein kosmetischen Eingriff, der möglicherweise mit so etwas Verheerendem wie Autismus im Zusammenhang steht. Mittlerweile rate ich den Eltern in meiner Praxis davon ab, ihre Söhne beschneiden zu lassen. Liebe Mütter und Väter, wir müssen unsere Babys so gut es geht vor körperlichen Schmerzen und Stress bewahren! Egal ob Sohn oder Tochter, eine Beschneidung ist kein medizinisch notwendiger Eingriff. Bitte lassen Sie Ihr Neugeborenes nicht beschneiden.

      Ich hätte es bereits auf Seite 1 schreiben sollen, selbst wenn Sie es schon wissen! Passivrauchen ist gefährlich für Kinder, deren Lungen sich noch entwickeln. Kinder, deren Eltern rauchen, haben ein größeres Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme, darunter Asthma, Ohreninfektionen und Lungenentzündung. Unabhängig vom Alter der Kinder, bitte rauchen Sie nicht zu Hause. Falls möglich, suchen Sie sich Hilfe und hören Sie ganz zu rauchen auf. Sowohl für die Gesundheit Ihrer Kinder als auch Ihrer eigenen.

      Nicht einmal Ihrem ärgsten Feind wünschen Sie, dass sein Kind auf der Neugeborenen-Intensivstation (NIS) liegen muss. Ich kann es nicht schönreden: In Inkubatoren liegen winzige Babys und kämpfen um ihr Leben, manche mit schrecklichen angeborenen Missbildungen, dazwischen hasten Krankenschwestern von einem Notfall zum anderen, Monitore piepsen, übernächtigte Eltern stehen zitternd herum. Manchmal weiß man vorher, dass das Baby auf die NIS kommen wird, wie eine Kollegin, die eine schwere Schwangerschaft hatte, an deren Ende in der siebenundzwanzigsten Woche die Geburt eingeleitet werden musste. Auch wenn man einmal oder mehrfach die NIS gesehen hat, kann man sich unmöglich darauf vorbereiten, wie einsam man sich fühlt, wenn das eigene Baby von piepsenden Monitoren umgeben ist, eine Kanüle im Kopf hat und per Tubus Sauerstoff erhält. Noch schwerer ist es für Eltern, deren Baby eilig aus dem Kreissaal oder nach einem Kaiserschnitt aus dem OP auf die NIS gebracht wird.

      So schrecklich die NIS ist, Sie sind dort in guten Händen. Die Notfallmedizin in den USA ist moderne Medizin par excellence. Eine Sache, die unsere medizinischen Teams wirklich draufhaben, ist, Leben zu retten. Die, die für Notfälle bei Neugeborenen zuständig sind, sind die bestausgebildeten Ärzte, Krankenschwestern, Atemtherapeuten und Spezialisten. Ich habe sie in Aktion gesehen und Seite an Seite mit ihnen gearbeitet: Wenn es darum geht, ein Neugeborenes zu stabilisieren, sind Krankenschwestern der Neugeborenen-Intensivstation so effektiv wie eine Formel-1-Boxencrew. Innerhalb von Sekunden können sie den Sauerstoffgehalt messen, Monitore anstellen, die Atemwege sichern, einen Tropf anstellen und Blut für Untersuchungen abnehmen. Ich verrate Ihnen jetzt mal ein Geheimnis: Kinderärzte haben den größten Respekt vor Krankenschwestern auf der Neugeborenen-Intensivstation. Ihre Kompetenz und Schnelligkeit entscheiden häufig über Leben oder Tod des kämpfenden Babys.

      Zwar wünscht sich jeder, sie niemals zu brauchen, aber wir sind dankbar dafür, dass es NISs gibt. Sollte Ihr Baby auf der NIS liegen, sollten Sie sich eine krankenhausgerechte Milchpumpe besorgen und alle zwei bis drei Stunden bzw. immer, wenn sich Ihre Brust voll anfühlt, abpumpen, genauso oft wie Sie Ihr Baby stillen würden. Nachts müssen Sie nicht abpumpen. Gönnen Sie sich Ruhe, denn Sie brauchen Ihre Kraft für den Marathon, den es bedeutet, sich um ein Baby auf der Neugeborenen-Intensivstation zu kümmern. Kein schlechtes Gewissen: Es ist in Ordnung, nach Hause zu gehen und im eigenen Bett zu schlafen. Die Schwestern auf der NIS sind die besten der Welt und können sogar die kleinsten Veränderungen erkennen, die Hinweise auf ein Problem liefern können. Legen Sie beim Schlafen das Telefon neben sich und verlassen Sie sich darauf, dass man Sie anrufen wird, falls Sie kommen müssen.

      Für die Eltern ist es eine überraschende Herausforderung, wenn es schließlich heißt, dass sie ihr Baby mit nach Hause nehmen dürfen. An dem wunderbaren Tag, an dem Ihr Baby vom Monitor genommen und Ihnen überreicht wird, sind Sie vielleicht so überwältigt und nervös, weil Sie nun alleine zuständig sind. Haben Sie keine Angst. Sie packen das. Und Ihr Kinderarzt steht Ihnen zur Seite.

      Dr. Pauls Plan für Neugeborene

      1. Lehnen Sie die Hepatitis-B-Impfung ab. Die routinemäßige Verabreichung der Hepatitis-B-Impfung bei Neugeborenen wird weder durch wissenschaftliche Beweise belegt noch durch gesunden Menschenverstand erklärt. Babys, deren Mütter gesund sind und negativ auf Hepatitis B getestet wurden, sich keine Drogen spritzen und nicht als Prostituierte arbeiten, sollten nicht geimpft werden. Ist die Mutter allerdings Hepatitis-B-positiv oder liegen


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