Überlegt impfen. Paul ThomasЧитать онлайн книгу.
der Mutter oder eine andere Person, die sich um das Baby kümmert, Hepatitis B hat.
2. Durchtrennen Sie die Nabelschnur erst nach zwei oder drei Minuten (oder noch später). Warten Sie, bis sie nicht mehr pulsiert. Die Dauer ist bei jedem Baby unterschiedlich und liegt bei ein paar Minuten bis zu ein paar Stunden.
3. Sorgen Sie für Berührung. Direkter und möglichst langer Haut-an-Haut-Kontakt ist nach der Geburt sowohl für die Mutter als auch das Baby die beste Medizin, sofern beide in einem stabilen Zustand sind. Es gibt keinen Grund, eine Mutter und ihr gesundes Baby in den ersten Lebensstunden zu trennen. Ist Haut-an-Haut-Kontakt mit der Mutter aufgrund von Komplikationen bei der Geburt nicht möglich, sollte eine andere liebende Person (der Vater, die Großmutter oder eine Freundin) sich das T-Shirt ausziehen und das Baby auf seine bzw. ihre Haut legen. Aber Vorsicht: Das macht süchtig und die Mutter möchte ihr Kind wieder zurückhaben. Legen Sie das Baby anschließend neben sich. Man kann ein Neugeborenes nicht durch zu viel Kuscheln oder zu viel Liebe verwöhnen.
4. Lassen Sie die Augen des Babys in Ruhe. Antibiotische Augensalbe ist optional und unnötig, wenn Sie einen Kaiserschnitt hatten. Wirklich benötigt wird sie nur, wenn Sie positiv auf eine Geschlechtskrankheit getestet wurden.
5. Geben Sie Vitamin K nur oral oder bestehen Sie auf eine aluminiumfreie Vitamin-K-Spritze. Dieser prophylaktische Eingriff schützt das Neugeborene gegen Blutungen. Die orale Vitamin-K-Dosis beträgt 2 Milligramm am ersten Lebenstag, nach einer Woche sowie nach einem Monat. Da Aluminium ein Nervengift ist, das möglichst vermieden werden sollte, sollten Sie, falls Ihr Baby statt oralem Vitamin K eine Vitamin-K-Spritze bekommen soll, darauf achten, dass der Arzt eine aluminiumfreie Marke nimmt.
6. Stillen Sie Ihr Neugeborenes. Sowohl die Mutter als auch das Baby brauchen Zeit, um sich an das Stillen zu gewöhnen, aber je länger Sie durchhalten, umso einfacher wird es. Lassen Sie sich nicht von einer Krankenschwester oder einem Arzt verklickern, das Baby bräuchte Säuglingsnahrung. Wenn Sie in der ersten Lebenswoche zufüttern müssen, greifen Sie zu Spendermilch.
7. Lassen Sie die Genitalien Ihres Babys intakt. Weder Jungen noch Mädchen sollten beschnitten werden. Bei diesem schmerzhaften und überflüssigen kosmetischen Eingriff besteht ein Risiko für akute Nebenwirkungen von 1:500 und es gibt keinen wirklichen medizinischen Nutzen.
8. Auf dem Rücken schlafen. Legen Sie Ihr Baby, außer wenn es auf Ihrer Brust oder in Ihren Armen schläft, auf dem Rücken auf eine feste Matratze, am besten eine ohne Flammschutzmittel.
Die neun häufigsten Fragen, die Eltern mir zu Neugeborenen stellen
ÜBER DAS STILLEN
1. Bekommt mein Baby genug Milch? Es nuckelt die ganze Zeit. Woher weiß ich, ob es Hunger hat?
Antwort: Es ist normal, dass Babys die ganze Zeit gestillt werden wollen! So sehr wir uns auch wünschen, dass sie nur zu bestimmten Zeiten Hunger haben, sind ihre Mägen zu klein, weshalb sie in den ersten Lebenstagen sehr oft gestillt werden müssen. Die erste Milch, die sie trinken, nennt sich Kolostrum und enthält viele Antikörper, weiße Blutkörperchen und andere das Immunsystem fördernde Bestandteile. Ihre Aufgabe ist, sich auszuruhen, gesund zu ernähren und das Baby im Arm zu halten. Wenn Sie mit dem Baby im Bett liegen, klappt es mit dem Haut-an-Haut-Stillen besser. Manche Babys weinen, wenn sie Hunger haben, während andere nur leise, maunzende Geräusche von sich geben, so wie Kätzchen. Die Milch schießt nach zwei bis fünf Tagen ein. Eine Zufütterung mit Spendermilch muss nur dann erfolgen, wenn das Baby wirklich dehydriert ist. Achten Sie auf die Signale, die Ihr Baby aussendet. Wenn es sehr schläfrig ist, keine Energie hat oder nicht uriniert, braucht es möglicherweise etwas mehr. Ärzte sagen ziemlich willkürlich, dass Babys, die 10 Prozent ihres Geburtsgewichts verlieren, Säuglingsnahrung benötigen. Aber manche Babys verlieren 11 oder 12 Prozent und es geht ihnen gut dabei. Wenn Ihr Baby kräftig aussieht und sich gut anlegen lässt, können Sie sicher sein, dass das Stillen gut läuft. Wahrscheinlich wird das Baby nach rund zwei Wochen sein Geburtsgewicht zurückerlangt haben.
2. Wie oft sollte ich mein Baby stillen?
Antwort: Neugeborene wurden bis zur Geburt ununterbrochen gefüttert, weil sie über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden waren und darüber ernährt wurden. In den ersten Lebenswochen und -monaten bringt es nichts, dem Baby zu sagen: „Nein, es ist noch zu früh zum Essen. Es ist noch nicht Zeit, du musst warten.“ Achten Sie auf Ihr Baby, nicht auf die Uhr. Das Baby – und das Gefühl, dass die Brüste voll sind – wird Ihnen schon sagen, wann es Hunger hat. In den ersten Lebenswochen rate ich dazu, jedes Baby immer bei Bedarf zu stillen. Gehen Sie davon aus, dass Sie mindestens drei Stunden am Tag stillen werden. Falls Ihr Baby viel schläft, sich nicht meldet und nicht eindeutig anzeigt, dass es Hunger hat, wecken Sie es auf! Küsschen auf die Wange oder sogar ein nasser Waschlappen, den Sie auf die Stirn legen, wecken ein müdes Baby auf, sodass es gestillt werden möchte. Manche Babys sind ruhiger und geduldiger als andere und akzeptieren bereitwillig die Brust, auch wenn sie nicht laut schreien.
3. Wenn ich das Baby anlege, tut es weh und meine Brustwarzen sind rissig und blutig. Was kann ich dagegen machen?
Antwort: In den ersten Lebensstunden Ihres Babys sind Ihre Brustwarzen häufig wund. Das geht vorbei, wenn Sie beide den Dreh mit dem Stillen raushaben. Aber Stillen sollte nicht weh tun. Eine rissige Brustwarze hat meist damit zu tun, wie das Baby nuckelt. Hier ist die Hilfe einer Stillberaterin gefragt, die Ihnen zeigen kann, wie Sie das Baby am besten anlegen. Natürliche Öle oder ein kühlendes Gel-Pad können nach dem Stillen für Linderung sorgen. Es kann auch helfen, Muttermilch auf die Brustwarzen zu reiben und trocknen zu lassen. Lassen Sie den Oberkörper frei. Stillen Sie im Bett, damit Sie beide sich ausruhen können. Bei rissigen Brustwarzen kann es schnell zu einer Entzündung durch Bakterien oder Hefen kommen. Vermeiden Sie unbedingt Zucker und verarbeitete Lebensmittel, denn diese können zu einem starken Wachstum von Hefen führen. Durch eine vollwertige Ernährung erhält Ihr Baby nicht nur die nahrhafteste Muttermilch, Sie verhindern auch Brustinfektionen und erholen sich besser von der Geburt. Manchmal ist bei dem Baby das Zungenbändchen verkürzt, was das Saugen erschwert oder für die Mutter schmerzhaft macht. Mehr über verkürzte Zungenbändchen erfahren Sie in Kapitel 4.
ÜBER DIE HAUT DES BABYS
4. Warum sieht mein Baby gelb aus?
Antwort: Gelbsucht, also die gelbe Hautfarbe, die die meisten Babys in den ersten Lebenswochen haben, ist normal. Neugeborene haben bei der Geburt mehr rote Blutkörperchen, weil sie diese im Mutterleib für den Transport von Sauerstoff von der Plazenta durch die Nabelschnur brauchten. Sobald sie Luft einatmen, brauchen sie die roten Blutkörperchen nicht mehr. Die zusätzlichen roten Blutkörperchen setzen Bilirubin frei, den gelben Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Babyhaut verantwortlich ist. Bilirubin wird dann in der Leber verstoffwechselt und abgebaut. Weil die noch unreife Leber des Babys all das zusätzliche Bilirubin nicht abbauen kann, setzt sich ein Teil des gelben Farbstoffes in der Haut ab. Je mehr Muttermilch Ihr Baby trinkt, umso schneller wird das Bilirubin aus seinem Körper geschwemmt und umso schneller verschwindet die Gelbsucht. Es hilft außerdem, die Haut des Babys drei- oder viermal am Tag zehn bis fünfzehn Minuten dem Sonnenlicht auszusetzen.
5. Mein Baby hat einen Hautausschlag, der wie eine Infektion aussieht und bei dem sich weiße Flüssigkeit in Pusteln sammelt. Was ist das?
Antwort: Solche Hautausschläge haben Neugeborene häufig. Auch wenn es furchtbar aussieht, handelt es sich meist nicht um eine Infektion, sondern um eine Reaktion, möglicherweise auf den Geburtsstress und den schnellen Wechsel von der mit Flüssigkeit gefüllten Umgebung der Gebärmutter zur trockenen Luft außerhalb des Mutterleibs. Würde man eine Bakterienkultur der Flüssigkeit in den Pusteln anlegen, würde man höchstwahrscheinlich feststellen, dass sie steril ist. In seltenen Fällen wird der Ausschlag durch Staphylokokken hervorgerufen (Staphylococcus aureus). Antibiotika sind nur nötig, wenn das Baby kränklich ist oder es sich um