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Die Kraft des Miteinander. Группа авторовЧитать онлайн книгу.

Die Kraft des Miteinander - Группа авторов


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Telefoninterviews betraf den Zukunftsoptimismus. Für diese Studie wurde dieser wie erwähnt als die Fähigkeit definiert, zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken. Auch hier wählte jede Person ihre Antworten aus: »stimme stark zu«, »stimme zu«, »keine Meinung«, »stimme nicht zu« oder »stimme gar nicht zu«. Danach folgte der Aussage eine offene Frage. Wenn der Befragte sich positiv geäußert hatte, lautete diese: »Können Sie mir sagen, wie die Versammlung Ihnen geholfen hat, positiv in die Zukunft zu blicken?« Wenn der Befragte die Frage ohne Positionierung oder ablehnend beantwortet hatte, wurde die Frage gestellt: »Können Sie mir sagen, wie die Versammlung Ihnen geholfen haben könnte, positiv in die Zukunft zu blicken?«

      Die Antworten auf die erste Frage »Wie hat Ihnen die Wiedereingliederungs-Versammlung geholfen, schmerzhafte Erinnerungen loszulassen?«:

      73 % der insgesamt 26 Befragten (19 Personen) in dieser Studie gaben an, dass sie es jetzt schafften, weniger über schmerzhafte Erinnerungen nachzudenken. 12 % (3 Personen) stimmten dieser Aussage nicht zu und waren nicht in der Lage, weniger an schmerzhafte Erinnerungen zu denken, nachdem sie an der Versammlung teilgenommen hatten.

      Die Antworten auf die zweite Frage »Wie hat die Wiedereingliederungs-Versammlung nahestehenden Menschen aus dem sozialen Netzwerk geholfen, positiver in die Zukunft zu blicken?«:

      84 % der 26 Befragten in dieser Studie (21 Personen) stimmten zu, dass sie nach der Teilnahme an der Versammlung positiver in die Zukunft blicken konnten. 8 % der Befragten (2 Personen) stimmten dem nicht zu und sagten, dass sie nach ihrer Teilnahme an der Versammlung nicht optimistisch in die Zukunft blicken können.

      Das Interview gab den Befragten auch die Gelegenheit, mit eigenen Worten zu sagen, wie die Versammlung ihnen geholfen hatte oder hätte helfen können, positiver in die Zukunft zu blicken. Nach der Analyse der Antworten auf diese Frage wurde das Konzept des Zukunftsoptimismus in drei Dimensionen unterteilt: Kommunikation, Zukunftsorientierung und Perspektivenwechsel.

       Kommunikation

      Vier Befragte sprachen über die Fähigkeit, ihre Gefühle auf sichere Art und Weise auszudrücken, und wie wichtig es sei, positiver in die Zukunft zu blicken.

      Befragter 13 beschreibt es wie folgt:

      »Unsere Gefühle auszudrücken, miteinander zu sprechen, hat mir ein besseres Gefühl gegeben, wie alles jetzt läuft. Es ist immer noch eine traurige Situation, aber das Gespräch hat mir wirklich geholfen, optimistischer zu sein.«

      Zwei Befragte kamen mit viel Ärger in die Versammlung und wollten nicht über die Situation sprechen. Nachdem sie an der Versammlung teilgenommen hatten, kamen viele ihrer zuvor unausgesprochenen Gefühle zum Vorschein, und dies habe ihnen geholfen haben, optimistischer in die Zukunft zu blicken. Sie beschreiben es wie folgt:

      Befragter 21:

      »Ich bin mit viel Wut in die Versammlung gegangen. Während der Versammlung erzählten mir alle, wie sie sich fühlten. Das half mir, positiver in die Zukunft zu blicken.«

      Befragter 6:

      »Vieles musste herauskommen, ich wollte es nicht, aber es ist herausgekommen. Das war eine gute Sache.«

       Fokus auf die Zukunft

      Einige Befragte waren hoffnungsvoll, nachdem sie an der Wiedereingliederungs-Versammlung teilgenommen hatten. Schlechtes war in ihren Augen zwar geschehen, aber nach der Teilnahme an der Versammlung wurden die Dinge besser. Im folgenden Kommentar spricht eine Befragte über die Veränderung, die sie sehen konnte, und darüber, wie hoffnungsvoll sie war, nachdem sie an der Versammlung teilgenommen hatte.

      Befragte 7:

      »Ich konnte die Veränderung in X sehen. Während der Versammlung haben wir viel miteinander gesprochen. Ich sah die Veränderung in ihrer Körpersprache. X machte sich ausgezeichnet, ich war wirklich hoffnungsvoll. Die Versammlung half mir zu sehen, wo jeder stand.«

      Vier Befragte sprachen darüber, wie die Versammlung sie lehrte, den gegenwärtigen Moment zu schätzen. Sie sprachen über die Fähigkeit, positiver in die Zukunft zu blicken, indem sie in der Gegenwart lebten und sich vorwärtsbewegten. Andere beschrieben dies wie folgt:

      Befragter 1:

      »Die Versammlung hat mich gelehrt, dass man die Dinge im Moment schätzen muss, das, was man im Moment hat. Man kann die Vergangenheit nicht ändern und man muss nach vorne schauen.«

      Befragter 4:

      »Die Versammlung hat mir gezeigt, wie ich die Vergangenheit loslassen kann. Er hat mir gezeigt, dass ich nicht an der Vergangenheit festhalten sollte. Ich betrachte diesen Menschen jetzt positiver.«

       Wechselnde Perspektiven

      Einige Teilnehmer glauben, dass die Versammlung ihnen geholfen hat, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Befragter 18 reflektierte über seine veränderten Perspektiven, nachdem er an der Versammlung teilgenommen hatte:

      Befragter 18:

      »Nun, wir leben immer im Augenblick. Die Versammlung hat mich gelehrt, dass die Vergangenheit dich zu dem macht, was du jetzt bist. Sie gab mir verschiedene Perspektiven.«

      Befragter 19 beschreibt im folgenden Kommentar, dass sich nicht die Vergangenheit, sondern dass sich seine Sicht auf die inhaftierte Person durch die Versammlung verändert hat.

      Befragter 19:

      »Es ist schwer zu erklären, aber die Versammlung gab mir eine andere Sicht auf X.«

       Schlussfolgerungen

      Inhaftierte Menschen stammen im Allgemeinen aus benachteiligten Familien bzw. schwierigen sozialen Umfeldern. Es ist für sie von entscheidender Bedeutung, Wege zu finden, um mit ihren Angehörigen, ihren Freunden und dem sonstigen sozialen Umfeld in Kontakt zu treten, die ihnen positive Unterstützung bieten können, damit sie von Drogenmissbrauch und Kriminalität Abstand nehmen (Maruna 2005). Die Wiedereingliederungs-Versammlungen geben Einzelpersonen die Möglichkeit, diese unterstützenden Verbindungen und Beziehungen zu entwickeln. April erhielt durch die Hilfe, die ihr von den Unterstützern in ihrer Versammlung angeboten wurde, ein vollständiges drittes Gebiss. Ihr Leben wäre ganz anders verlaufen, wenn sie das Gebiss nicht hätte. Damit ist sie in der Lage, im Einzelhandel zu arbeiten und in der Gesellschaft positiver zu wirken. Einzelne können, insbesondere wenn sie aus benachteiligten Umfeldern oder aus dem Gefängnis kommen, ihre Bedürfnisse nicht alleine abdecken. Sie brauchen Unterstützung und Beziehungen zu Menschen, die ihnen helfen können, grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Die Wiedereingliederungs-Versammlungen unterstützen, wie die in diesem Beitrag berichtete Forschung zeigt, die nahestehenden Menschen aus dem sozialen Netzwerk auch dabei, das Leid zu überwinden, das der Verlust des ins Gefängnis gekommenen Menschen verursacht hat. Die Wiedereingliederungs-Versammlung ist eine Intervention, die auf verschiedenen Ebenen zum Aufbau einer Gemeinschaft beitragen kann. Sicherlich werden diese Treffen nicht alle Menschen verändern, aber sie sind eine tragfähige Alternative zum »Fallmanagement« und zu anderen gebräuchlichen Strategien, die derzeit zur Rehabilitation eingesetzt werden. Der Wiedereingliederungs-Planungsprozess sollte also breiter angelegt und weiter erforscht werden.

      1Aus dem Englischen von Johannes Hampel.

      2Der im Englischen gebräuchliche Begriff »Restorative Justice« wird meist auch im Deutschen verwendet. Es finden sich aber auch Bezeichnungen wie »Restaurative Justiz«, ausgleichende Gerechtigkeit oder auch restaurative bzw. Wiedergutmachungs-Verfahren (Anm. d. Hrsg.).

      3Als Fallmanager wird die zuständige Person eines Amtes bezeichnet, die z. B. bei der Arbeitsvermittlung oder auch anderen Bedarfen wie Schulden, Wohnungssuche etc. hilft.

      4Das


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