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Eines Tages hol’ ich sie mir!. Heidemarie PläschkeЧитать онлайн книгу.

Eines Tages hol’ ich sie mir! - Heidemarie Pläschke


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wieder die Treppe runter zum Gleis 13. Ach, da steht er schon, der Zug, der in Richtung Lübeck fährt.

      Sicherheitshalber schaut Stine, ob die Verbindung oben an der Tafel angezeigt wird und auf dem Zug auch wirklich »Lübeck« steht. Sie hievt ihre schwere Tasche die Stufen hoch und findet ein Nichtraucher-Abteil mit freiem Fensterplatz. Das letzte Umsteigen in Lübeck, um in den Zug nach Travemünde zu gelangen, ist einfacher.

      Mit jedem Meter steigt in Stine die Spannung, Würde sie auch abgeholt werden? Lara hat doch zugesagt, dass ihre Mutter und sie mit dem Auto in Travemünde am Hafen-Bahnhof, der sich hinter ihrer früheren Schule befindet, abholen würde.

      »Drrrr«, macht der Zug und hält.

      Stine entdeckt schnell ihre Freundin und deren Mutter, denn dieser Bahnhof ist klein und übersichtlich. Sie fallen sich in die Arme und freuen sich alle, dass es so gut geklappt hat. Natürlich wollen sie wissen, wie denn die Reise war und ob Stine die Umsteigereien gut bewältigt hat.

      Laras Mutter öffnet den Kofferraum ihres VW’s, lädt Stines Tasche ein und ab geht es zum Anwesen von Laras Eltern, das ein paar Kilometer außerhalb von Travemünde liegt.

      Dann bringt Stine ihr Gepäck in das Zimmer ihrer Freundin, wo ja immer noch das Klappbett für sie parat steht. Danach gibt es lecker Essen, denn Laras Mutter ist eine ausgezeichnete Köchin. Immer wieder werden gegenseitig Fragen gestellt und muss alles ganz genau erzählt werden. Die Freundinnen verbringen die Tage mit an den Strand fahren, gemeinsam kochen und ausgiebigen Spaziergängen. Einen Regentag genießen beide in Lübeck in der Schwimmhalle. Es muss doch noch etwas geben, was nicht alltäglich ist, denn schließlich haben sie Urlaub. Somit überlegen die jungen Damen, was nach »Urlaub« schmecken könnte und beschließen, mit dem Fährschiff Gedser von Travemünde nach Rodby in Dänemark zu fahren. Dann weiter mit einer anderen Fähre von Rodby nach Puttgarden/​Fehmarn, auf der dann ein Büfett an Bord gegessen werden könnte.

      Zurück von Puttgarden auf der Vogelfluglinie über die Fehmarnsund-Brücke mit dem Zug nach Lübeck. Dann wieder mit dem Bus Richtung Travemünde.

      Laras Vater hat gleich einen Auftrag, in Rodby auf Lolland unbedingt nach seinem Segelschiff zu sehen, ob es noch gut angetaut sei und alles okay ist. Das verspricht, eine tolle und interessante Reise zu werden. Somit wird nun genau festgelegt, an welchem Tag es los gehen soll und die Karten besorgt.

      Dann ist der Tag der Seereise gekommen. Zu Fuß geht es zunächst einmal zur etwa zwei Kilometer entfernten Bushaltestelle. Der Bus bringt sie nach Travemünde zum Skandinavien-Kai, wo schon das große Schiff angetaut auf Reisende nach Gedser wartet. So ein riesiges Schiff! Gesehen hatte Stine diese Fährschiffe ja fast täglich, war aber noch nie mitgefahren. Das Gefühl, das die Mädchen befällt, ist unbeschreiblich. Sie kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Was gibt da alles zu sehen? Riesige Restaurants und so viele Decks. Immer die Treppen rauf und runter wird alles erkundet.

      »Ach, was ist das denn?«, staunt Stine, »da sind ja so viele Autos unten im Schiff. Toll, da lassen wir uns gleich mal fotografieren vor den Autos, dass das unsere Freunde auch glauben.«

      Lara hält es für besser, die bis dahin zusammengebundenen Haare nun zu lösen, offen zu tragen und mit einem breiten Stirnband zu halten. So würden sie erwachsener aussehen. Was haben die Freundinnen damit ihr Vergnügen.

      Das Auslaufen durch die Trave in die Ostsee, vorbei an Travemünde, all den Brücken mit kleineren Schiffen, der Halbinsel Priwall, wo das wunderschöne ehemalige Segelschulschiff »Passat« liegt, den alten Leuchtturm, das Maritim und die lange Mole, das allein ist schon ein Erlebnis vom Schiff aus gesehen.

      Es wird heftig gewinkt und Passagiere anderer Schiffen winken zurück, auch die Touristen in Travemünde, die am Kai spazierengehen, grüßen bzw. erwidern den Gruß der Passagiere auf dem auslaufenden Fährschiff, das von Lotsenschiffen durch die Trave begleitet wird.

       Unten im Schiff bei den Bussen und Autos

      In Höhe der Mole hupt das große, weiße Fährschiff zum Abschied.

      Weiter und weiter entfernt sich die Gedser vom Ufer und vom Strand. Die Möwen haben noch eine Zeitlang Vergnügen, in dem aufgewirbelten Fahrwasser nach Fischen zu schnappen. Dann fliegen sie zurück. Immer kleiner werdend verschwindet auch langsam die Silhouette des Maritims am Horizont. Nun sind sie mitten auf der Ostsee und lassen sich an Deck den Wind um ihre Nasen wehen, was die beiden Freundinnen jedenfalls sehr genießen.

      Dann »Land in Sicht«, allgemeine Aufregung. Wir sind in Dänemark.

      Nach einer Weile enttäuschte Gesichter, denn Rodby auf Lolland in Dänemark hört sich zwar gewaltig an, aber zeigt nichts her. Eine öde und langweilige Anlegestelle mit einer mittelmäßigen Marina, wo Segelboote liegen.

      Die Mädels steigen aus und suchen das Segelboot von Laras Vater.

      »Ach, das liegt aber weit hinten«, verkündet Lara und Stine fragt: »Weißt du denn wie es heißt?«

      »Ja, Seewind.«

      Da ist es endlich, und alle Taue sind zum Glück fest. Auch sonst scheint alles in Ordnung zu sein.

      »Wo ist denn nun das Schiff, mit dem wir von Rodby nach Puttgarden wollen?«, fragt Stine, da sie es nicht sehen kann.

      Okay, Lara weiß den Weg, und die Mädels schlendern zum Kai … und siehe da, da liegt es schon erwartungsvoll. Die Mädels gehen an Deck und suchen sich einen schönen Platz am Fenster, denn inzwischen ist es kühler geworden. Endlich »Leinen los« und volle Fahrt auf Puttgarden, einem kleinen Ort im Norden der Ostseeinsel Fehmarn, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden zu einer Halbinsel wurde. Die Mädels freuen sich mächtig auf das nordische Büfett, das es jetzt gibt. Der leckere Anblick des mächtigen Büfetts sorgt dafür, dass sich bei den Freundinnen mehr und mehr der Hunger einstellt. Lara belehrt ihre Freundin, dass es nicht erlaubt ist, sofort darauf loszustürzen. Erst muss es eröffnet werden. Mit weiteren duftenden Speisen werden die vielen Tische des Büfetts bestückt. H’m, und wie köstlich alles aussieht.

      Endlich ist es soweit und ein Stuart verkündet: »Das Büfett ist eröffnet.«

      Das wird aber auch höchste Zeit, denn lange hätten die knurrenden Mägen es nicht mehr ausgehalten.

      Lara gibt Stine nun Anweisungen, wie es geht mit dem Essen vom Büfett. »Stine, du kannst so oft gehen wie du willst. Deshalb packe dir nicht den Teller so voll; außerdem sieht es nicht gut aus und schmeckt dann durcheinander, weil zu viel übereinander liegt.«

      »Okay, muss ja ‘nen Dummen erst einmal gesagt werden«, bedankt sich Stine.

      Dann pirschen sich beide an das Büfett heran. Zunächst einmal bestaunen die Mädels all die feinen Köstlichkeiten. Ganze Fische mit großem Maul thronen über dem langen Tisch. So viele leckere Salate, Fisch und Fleisch in allen Variationen, gar nicht so einfach, etwas auszuwählen. Natürlich wollen die Mädels das essen, was es zu Hause nicht gibt, besonders die leckeren Fische. H’m, lecker, lecker, lecker … Immer wieder gehen die »jungen Damen« in Richtung Büfett und suchen sich weitere Leckereien aus bis aber auch wirklich nichts mehr hineinpasst … auch, wenn die Augen noch so viel gerne hätten.

      Stine, als Fan von Wilhelm Busch, denkt dabei an Max und Moritz, die alle Hühner der armen Witwe Bolte vertilgt haben bis oben durch den Hals aus dem Munde noch jeweils ein Bein herausschaute.

      So vergeht die Zeit auf hoher See nach Puttgarden schnell. Runter vom Schiff und den Bahnhof suchen, denn von hier wollen sie den Zug nach Lübeck nehmen. Die Fahrt hatten sie schon von zu Hause aus gebucht.

      »Ach, da ist er ja schon, der Bahnhof … welcher Zug … wo fährt er ab?«

      Lara kennt sich aus und findet schnell das richtige Gleis mit dem entsprechenden Zug.

      »Supi, nun kann ja nicht mehr viel schief gehen«, freut sich Stine und setzt sich zu ihrer Freundin Lara in ein Eisenbahn-Abteil.

      Beide schwärmen


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