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Bratwurst mit Senf und Seelenheil. Adrian PlassЧитать онлайн книгу.

Bratwurst mit Senf und Seelenheil - Adrian Plass


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jenen Teppichreinigungsgeräten, die die Teppiche angeblich gleichzeitig klopfen, kehren und saugen.

      Ei: 1. traditionelles Symbol für die Ewigkeit; wird vier Minuten gekocht und in drei Minuten gegessen; 2. Lebensmittel, dessen Frische genauso überprüft wird wie die Schuldigkeit von Hexen in mittelalterlicher Zeit: Wenn sie versinken, sind sie gut.

      Eines Sinnes sein: eine gute Idee, solange es nicht bedeutet, dass der eine Sinn zu gleichen Teilen auf alle sechsundachtzig Gemeindeglieder verteilt werden muss.

      Einfach: allgegenwärtiges und etwas lästiges Füllwort im spontanen Gebet von Christen. Ja, ich habe einfach das Gefühl, dass wir einfach jetzt gleich darüber beten sollten. Herr, wir bitten dich einfach, dass wir uns dieses Wort einfach abgewöhnen und dass wir es einfach durch einfach etwas anderes ersetzen, das einfach mehr Sinn ergibt …

      Einheit: das Band, das automatisch alle, die Jesus lieben, miteinander verbindet. Keineswegs zu verwechseln mit einer stillschweigenden Übereinkunft, dass wir alle die Baptisten hassen. Wir bilden uns leicht ein, es bestünde mehr Einheit zwischen uns, als es tatsächlich der Fall ist. Das zeigt die folgende Diskussion zwischen zwei Leuten sehr unterschiedlicher Denominationen, die sich treffen, um einen gemeinsamen Gottesdienst zu planen:

      A: Ist schon erstaunlich, wenn man es sich recht überlegt, oder?

      B: Was ist erstaunlich?

      A: Na ja, dass du und ich, die wir aus so unterschiedlichen Denominationen kommen, uns einfach so treffen und einen gemeinsamen Gottesdienst planen können. Ich meine, seien wir ehrlich, noch vor zehn Jahren hätten wir uns über gar nichts einigen können.

      B: Stimmt, das ist wahr – na ja, sagen wir eher fünfzehn.

      A: Oh, ich wollte mich gerade verbessern und sagen, es waren wohl eher noch weniger als zehn.

      B: Ich bin ziemlich sicher, dass es mindestens fünfzehn sind.

      A: (drauf und dran, noch mehr zu sagen) Ich glaube nicht – ach, na ja, so um die zehn jedenfalls.

      B: Ja, ich schätze, es könnten auch ein bisschen weniger als fünfzehn gewesen sein.

      A: Wie auch immer. (holt Klemmbrett hervor) Ich war so frei, mir zu Hause schon mal ein paar Ideen zu notieren.

      B: Tatsächlich? Oh, ja. Oh, gut. Oh, das ist gut. Du hast dir einfach – ein paar Ideen notiert.

      A: Ja, ist das okay?

      B: Prima. Fein. Ja, das ist völlig okay. Ein paar Ideen – ja, das ist okay.

      A: Gut. Also, ich habe mir gedacht, beginnen sollten wir mit einem Gebet.

      B: (kaum hörbar) Hm.

      A: Entschuldigung – wie bitte?

      B: Ich habe nichts gesagt.

      A: Doch, hast du. Du sagtest (exakte Nachahmung) »Hm!«

      B: Tatsächlich? Oh, ich fand es einfach interessant, dass du dachtest, wir sollten die ganze Sache mit einem Gebet beginnen, das ist alles. Ich – fand es einfach interessant.

      A: Heißt das, du bist nicht einverstanden damit, dass wir mit einem Gebet beginnen?

      B: Oh, nein, nein, ein Gebet ist absolut in Ordnung. Absolut in Ordnung. (Pause) Oder mit einem Choral.

      A: A-a-ah ja, mit einem Choral meinst du vermutlich ein Lied.

      B: Meine ich das?

      A: Nun ja, heutzutage nennen wir es eher Lieder.

      B: Ach, tun wir das?

      A: Ja, wir finden, Choräle – Choräle – das hört sich ein bisschen, irgendwie altmodisch und steif an.

      B: Ah, verstehe. Altmodisch. Steif.

      A: (seufzt) Wie auch immer, ich dachte mir, nach dem Gebet könnten wir ein Lied singen und –

      B: Du meinst nach diesem Gebet, das du gleich zu Beginn des Gottesdienstes haben willst?

      A: Äh, zu Beginn der Versammlung, ja –

      B: Zu Beginn des Gottesdienstes, genau.

      A: Versammlung. Und dann vielleicht noch ein Lied unmittelbar vor der Botschaft.

      B: Entschuldigung, unmittelbar vor was?

      A: Unmittelbar vor der Botschaft.

      B: Welche Botschaft? Von wem an wen? Worüber?

      A: Na, du weißt schon, die Botschaft, die Botschaft, die Botschaft, die Ansprache.

      B: Ach, du meinst die Predigt.

      A: Na ja, so könnte man es wohl nennen.

      B: Wir nennen es jedenfalls so.

      A: Na ja, wir nennen es eben – die Botschaft.

      B: (beinahe tonlos) Und wir nennen es die Predigt.

      A: Vielleicht sollten wir jetzt lieber über das Bekenntnis reden.

      B: Das Bekenntnis. Ja, in Ordnung, vielleicht sollten wir das.

      A: Also, ich finde, das Bekenntnis sollte ziemlich zu Anfang der Versammlung, äh, des Gottesdienstes kommen.

      B: Aha. Gleich nach dem ersten Choral – ich meine – Lied?

      A: Ja, und noch ein ganzes Stück vor der Bot- äh …

      B: Der Ansprache?

      A: Ja, reichlich vor der Ansprache. Gut. Siehst du? Jetzt kommen wir richtig vorwärts. Okay, wann wollen wir denn die Zeit des Gabenausteilens einbauen?

      B: (verdutzte Pause) Äh, es ist doch kein Weihnachtsgottesdienst, oder?

      A: Nein, doch nicht solche Gaben. Geistliche Gaben. Zungenrede und Prophezeiungen. Du weißt schon. Zum Beispiel könnte es sein, dass ich plötzlich ein Wort für dich habe.

      B: Verstehe. Was denn – zum Beispiel »Lied«, meinst du? Oder »Versammlung«?

      A: Nein, nicht solche Wörter. Eine Botschaft vom Herrn.

      B: Oh, du hast Gott für die Predigt gewinnen können?

      A: Du weißt genau, dass ich es nicht so meine.

      B: Jaja – schon gut – Entschuldigung …

      A: Gut, nur noch ein paar Kleinigkeiten. Wollen wir uns auch um den Tisch des Herrn versammeln?

      B: (Pause) Nun, ja, sicher, nichts dagegen, solange noch genug Zeit für die Kommunion bleibt.

      A: (seufzt) Das ist genau dasselbe, das weißt du doch genau!

      B: (ihm reicht es) Nein. Nein, das ist es nicht. Es ist überhaupt nicht dasselbe. Kommunion ist, wenn Leute ehrfürchtig Brot und Wein von silbernen Tellern und aus silbernen Kelchen einnehmen, während sich um den Dingsbums versammeln, oder wie du das nennst, darin besteht, dass jemand winzig kleine Gläser mit verdünntem Traubensaft an Leute verteilt, die sich nicht einmal die Mühe machen wollen, von ihren Hintern hochzukommen und nach vorne zu gehen.

      A: (ihm platzt der Kragen) Ach, ja? Eins kann ich dir sagen, die Leute in unserer Gemeinde haben keine Hintern – sie haben Gesäße! Reden wir doch mal darüber, was bei euch so läuft. Der Friedensgruß zum Beispiel. Reden wir mal darüber. Dieser kostbare kleine Moment so genannter Informalität, in dem jeder vor Angst erstarrt und nicht weiß, wen er küssen, wen er umarmen, wem er die Hand schütteln oder wem er eine ballern soll. Friedensgruß, dass ich nicht lache! Friedensstress müsste das eigentlich heißen.


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