Glücksschule. Daniel HessЧитать онлайн книгу.
Freiheit öffnen zu müssen. Das bekannte Leiden ist oft ein wichtiger Teil der menschlichen Identität, wie später in diesem Buch noch genauer beleuchtet wird, und wenn sich bestehende Überzeugungen bestätigen, dann hinterlässt das auch immer ein Gefühl von Bestätigung. Und Bestätigung gibt uns Sicherheit – möge diese Sicherheit noch so leidvoll sein.
Das heißt, die Möglichkeit für Wunder ist nur durch das Zurückweichen vor oder Wegfiltern von neuen, unbegrenzten Erfahrungen oder durch die Identifikation mit leidvollen Aspekten unseres Daseins begrenzt.
Der Kreislauf kann sich auch bei Schritt 2 auflösen oder verändern, indem alle Emotionen wirklich angenommen und gefühlt werden. Dadurch können alte Verletzungen in uns heilen, anstatt immer wieder die gleichen Resonanzen zu erzeugen. Dieser Schritt im Kreislauf ist der aus meiner Erfahrung in der Arbeit mit Menschen eindeutig effizienteste. Auf einen befreiten Umgang mit Emotionen und Gefühlen wird auch später im Buch noch näher eingegangen. Wenn allerdings an diesem Punkt nur die Überzeugungen bewusstgemacht werden, ohne deren emotionale Ladung zu fühlen, dann geht die Veränderung meist nicht tief genug, um den Wahrnehmungsfilter und die Resonanz wirklich zu verändern.
Beim Schritt 3 kann versucht werden, durch eine Verhaltensänderung aus dem Kreislauf auszubrechen, wie das beispielsweise die Verhaltenstherapie probiert. Allerdings bezweifle ich, dass Veränderungsprozesse auf dieser Ebene wirklich tiefgreifend befreiend wirken, weil sich die zugrundeliegende Resonanz dadurch meist nicht verändert.
Am häufigsten versuchen wir, solche Kreisläufe im Außen (beim vierten Schritt) zu verändern, indem wir mit aller Kraft Situationen, andere Menschen, Kinder oder das Leben allgemein zu kontrollieren und zu dem von uns gewünschten Verhalten zu bewegen versuchen. Diese Strategie verändert natürlich unsere Resonanz in keiner Weise (genauso wie sich unser Erscheinungsbild nicht verändert, wenn wir versuchen, den Spiegel zu manipulieren). Obwohl die meisten Veränderungsversuche im Außen geschehen, ist ihr Erfolg sehr bescheiden und meist nur kurzfristig und letztlich für alle Beteiligten leidvoll, trennend und mit viel Ohnmacht verbunden. Hier zeigt sich, dass Macht- und Dominanzstrategien nur Symptombekämpfungen sind, die aus der Unfähigkeit, die eigene Resonanz anzuschauen und unangenehme Emotionen wirklich zu fühlen, eingesetzt werden. Erziehung und Schule setzen sehr oft an diesem Punkt an, was, wie wir noch genauer betrachten werden, zu unzähligen Nebenwirkungen in Form solcher Kreisläufe mit leidvollen Resonanzen führt. Schule und Erziehung müssten sich also nicht nur fragen, was inhaltlich durch sie vermittelt wird, sondern vor allem auch, welche Kreisläufe und Resonanzen in den Kindern installiert werden durch die Art und Weise, wie Erziehung und Lernen ablaufen!
Welche Erfahrungen Kinder in der Schule machen, ist also absolut essenziell für ihr späteres Realitätserleben. Fühlen sie sich so, wie sie sind, ganz angenommen und geliebt? Erleben sie Lernen als lustvoll und freudvoll? Machen Kinder in der Schule Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Ermutigung, liebevoller Begleitung, echtem Interesse an ihrer Lebenswirklichkeit, wertfreier Unterstützung und gleichberechtigter Kommunikation? Oder sind es nicht vielmehr Erfahrungen des Vergleichens, der Bewertung, der Zuschreibungen, der Fremdbestimmung, der Entmutigung, der Gefühls- und Bewegungsunterdrückung, der Kritik, der Angst, der Manipulation, des Drucks und der Ohnmacht? Welche Überzeugungen und welchen Umgang mit Gefühlen und Emotionen vermitteln wir den Kindern dadurch (Schritt 2)? Und zuletzt die wichtigste Frage: Welche Realitätserfahrung geben wir dadurch an unsere Kinder weiter? Welchen Möglichkeitsrahmen, wie viel Offenheit, Begeisterung und Freude gibt es in dieser Realität noch, die die Kinder in der Schule lernen? Eine neue Schule, die gänzlich auf einschränkende und trennende Lernerfahrungen verzichtet und die Strukturen hat, die den Kindern dienen, statt umgekehrt, bietet natürlich vollkommen andere Erfahrungen als eine Schule, die auf dem Prinzip der Macht aufbaut. Das heißt, es müssten sich gar keine inneren Begrenzungen bilden, was somit auch in der äußeren Realität bei Punkt 4 unbegrenzte Realitäten entstehen lassen könnte.
Die effizienteste „Methode“, um selber mit schwierigen Kreisläufen umzugehen, sind nicht neues Wissen und durchdachte Strategien, sondern ganz einfach Bewusstheit. Je bewusster wir uns dessen sind, was wirklich abläuft, je mehr wir die Verantwortung für unsere Realität wirklich übernehmen, mit allen Gefühlen und Emotionen, die wir dadurch erleben, je mehr wir die Opferrolle aufgeben, desto mehr entspannen sich solche Kreisläufe und vibrieren immer mehr aus.
Der Kreislauf des Resonanzgesetzes zeigt übrigens auch sehr gut, dass es keine Trennung zwischen innen und außen gibt, weil das Außen stets nur ein Spiegel des Inneren ist, genauso wie das in der Einheitsrealität erfahren wird. Solche Kreisläufe gelten natürlich nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für Teams, Gruppen und ganze Organisationen.
Quantenphysik und Realität
„Die materiellen Dinge um uns sind nichts anderes
als mögliche Bewegungen des Bewusstseins.“
Amit Goswami
„Auf der Quantenebene ist Materie mehr wie ein Gedanke,
ein konzentriertes Stück Information.“
„Atome sind keine Dinge, sondern nur Tendenzen.“
Werner Heisenberg, Professor und Nobelpreisträger für Physik
Quantenphysik befasst sich mit sehr, sehr kleinen Teilchen, den Quanten. Eine wesentliche Erkenntnis aus der Quantenphysik besagt, dass Quanten je nachdem, ob sie beobachtet werden oder nicht, entweder als Welle (Energie, Information) oder eben als Teilchen erscheinen. Diese damals auch für Quantenphysiker erstaunliche Entdeckung durch das Doppelspaltexperiment führte zu der spannenden Erkenntnis, dass sich Realität immer erst durch das Bewusstsein des Betrachters bildet. Also ist auch aus Sicht der Quantenphysik die Realität untrennbar mit dem Beobachter verbunden. Anders ausgedrückt, wir lassen durch unsere Präsenz eine ganz spezifische Realität aus einem Feld von unendlichen Möglichkeiten entstehen – genauso wie dies in den vorherigen Kapiteln auch die Wahrnehmungspsychologie zeigte.
Auf der Quantenebene ist Materie nur eine Form von verdichteter Information und alle Formen sind über ein gigantisches Energie- oder Informationsfeld, auch Nullpunktfeld genannt, untrennbar miteinander verbunden.
Wenn sich unser Bewusstsein verändert, wird sich auch unsere Realität verändern, weil das Außen nur ein Spiegel des Inneren ist.
Bist du bereit, auf die scheinbare Sicherheit deines trennenden Wissens zu verzichten und dich wirklich auf eine Glücksrealität der Einheit einzulassen?
Bewusstsein erschafft Welten!
Wir erdenken uns also immer wieder die gleiche Realität, hauptsächlich auch, weil wir in unseren Problemhypnosen gefangen sind. Wir erschaffen uns selber eine Realität der Trennung, voller Probleme und Einsamkeit, und wir lassen auch eine Realität entstehen, in der wir versuchen, diese selbst erschaffenen Probleme wieder zu lösen. So gesehen ist unsere Trennungsrealität ein sehr gut funktionierendes Beschäftigungsprogramm, voller Emotionen, Herausforderungen und Begrenzungen.
Mit Hilfe von positivem Denken und Wünschen versuchen wir, diese Realität so zu verändern, dass darin möglichst keine unangenehmen Emotionen mehr gefühlt werden müssen. Das funktioniert aber meist nur sehr oberflächlich, weil sich die emotionale Ladung der Resonanz dadurch nicht verändert.
Unsere aktuelle kollektive Realität ist weitgehend ein Abbild des allgemeinen Trennungsbewusstseins. Dieses bildet sich aus der Vorstellung von einem getrennten Ich mit persönlichen Problemen, Krankheiten und Einschränkungen.
Alle äußeren Grenzen sind nur ein Spiegelbild unserer inneren Begrenzungen.
Hinter unserer kollektiven Überzeugung und deren äußerer Entsprechung „unserer Realität“ ist alles nur eine riesige Energiesuppe. Alles ist EINS und miteinander verbunden. Es gibt absolut keine Trennung. Auf der Quantenebene ist diese grenzenlose Verbundenheit immer da und kann auch wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Jede Form von „Materie“, egal ob ein Tisch, ein harter Stein oder auch unser Körper, besteht letztlich aus vibrierenden Energiewellen, die sich an den Stellen, an denen sie sich überschneiden, zu Materieteilchen verdichten.