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COACHING-PERSPEKTIVEN - Группа авторов


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am Auftrag, an den Anliegen des Coachee gearbeitet wird. Jede einzelne dieser Sitzungen orientiert sich, wie schon ausgeführt, wiederum an den Phasen des Kontaktzyklus mit Ankommen, Orientierung über das Thema, Bearbeitung des Themas und Abschluss in Form einer Reflexion über den Prozess.

      Abschluss und Resümee

      Analog zum Beginn des Coaching-Prozesses vollzieht sich der Nachkontakt in zwei Schritten, wenn das Coaching im Rahmen eines Dreieckskontrakts stattfindet. Zunächst im

      Abschluss und Resümee von Coach und Coachee

      Dieser Schritt dient zum einen der Reflexion und Verarbeitung des gesamten Coaching-Prozesses aus Sicht von Coachee und Coach, das heißt, dem Erlebten wird eine Bedeutung gegeben. Das, was gelernt wurde, kann benannt werden, die Erfahrung des Coaching-Prozesses wird abgeschlossen und in den größeren Zusammenhang der persönlichen Erfahrung integriert. Zum anderen beenden Coach und Coachee ihre Zusammenarbeit zu zweit und verabschieden sich von der Dyade.

      Evaluation mit Führungskraft und Personalentwicklung

      Der zweite Schritt ist die Reflexion des Gelernten und Feedback zum Erreichten gemeinsam mit den Auftraggebern des Coaching, also die Evaluation der Auftragserfüllung durch die Organisation.

      Gelegentlich fragt an dieser Stelle der Coachee, oder es kommt der Vorschlag von Seiten der Organisation, ob es nicht sinnvoll sei, das Coaching fortzusetzen. Verlängerungsvorschläge »kurz vor Schluss« von Seiten der Organisation sind meistens das Resultat von Führungs-Versäumnissen. Die Notwendigkeit oder Zweckmäßigkeit, das Coaching gegebenenfalls zu verlängern wird schon beim »Arbeiten am Thema« deutlich und kann in diesem Rahmen entsprechend vereinbart werden, zum Beispiel durch ein Zwischenfeedback-Gespräch zu dritt.

      Kommt der Vorschlag an dieser Stelle vom Coachee, kann man davon ausgehen, dass er vermutlich nicht inhaltlich begründet ist, sondern eher mit der Vermeidung von Abschluss oder Abschied zu tun hat. Als Coach gerät man durch diese Frage leicht in einen inneren Konflikt zwischen der Notwendigkeit des Gelderwerbs und der Rolle als Prozess-Experte. Orientiert man sich am Kontaktzyklus als Struktur, wird deutlich, dass der Prozess sich hier in der Rückzugsphase befindet, das Energieniveau sinkt und es um Verarbeiten und Abschließen geht. Von hier aus erneut zu starten kann man mit dem Wunsch vergleichen, ein mehrgängiges Menü mitten beim Dessert noch einmal mit der Suppe beginnen zu wollen. Es steht zu befürchten, dass der zweite Durchgang deutlich weniger genussvoll und befriedigend erlebt werden wird. In die Dynamik von Figur und Hintergrund übertragen heißt das, dass diese Figur vermutlich weniger klar und attraktiv sein wird. Und ohne Abschluss und Rückzug bleibt das »erste« Coaching eine offene Gestalt, die, auch wenn weiter gemeinsam gearbeitet wird, Energie binden kann. Statt sich also übergangslos auf eine neue Runde einzulassen, legt der Rhythmus des Kontaktzyklus nahe, dass der Coach mit dem Coachee erarbeitet, wie ein »guter« Abschluss gestaltet sein sollte und ihn bei diesem Prozessschritt begleitet. Nach einer Phase der Abstinenz (schöpferische Indifferenz) kann der Coachee prüfen, zu welchem Thema eine erneute Unterstützung durch den Coach für ihn sinnvoll ist.

      Mit dem Resümee zu zweit und der Evaluation mit den Organisationsvertretern wird das Coaching inhaltlich beendet. Daran schließt sich nahtlos die letzte Phase des Prozesses an, der Abschied.

      Abschied

      Die Zusammenarbeit ist beendet, die Arbeit getan und gewürdigt, das Coaching ist formal abgeschlossen, Coach und Coachee gehen auseinander, die Gestalt ist geschlossen und kann Teil des Hintergrunds werden.

      »Abbrechen gilt nicht«

      Wie in jeder Beziehung kann es auch zwischen Coach und Coachee kriseln. Im Idealfall gelingt es, die Schwierigkeiten in einem wechselseitigen Lernprozess zu klären und zu beseitigen. Aber auch inhaltlich können der Coachee oder der Coach die Frage stellen, ob die Fortsetzung des Coachings sinnvoll ist. Wenn der Coachee für sich die Frage mit einem »Nein« beantwortet hat, reagiert er mitunter damit, dass er das Coaching (und damit den Kontakt) abbricht. Wie bei jedem Beziehungsabbruch bleibt eine offene Gestalt, die vor allem den Coach länger beschäftigen kann. Im Sinne der Verantwortung für den Prozess empfiehlt sich eine im Kontrakt vereinbarten Regel, die salopp ausgedrückt »Abbrechen gilt nicht« heißt. Damit vereinbaren beide, dass auf jeden Fall der Prozess abgeschlossen und evaluiert wird, egal wie kurz er war.

      Die einzelnen Schritte, die zu einem Coachingprozess gehören, werden so auch von anderen Schulen oder Beratungsansätzen beschrieben. Visuell sind sie meist als eine horizontale oder vertikale Abfolge einzelner Stationen dargestellt. Die fünf bis zehn Sitzungen eines Coachings als einen Kontaktzyklus zu fassen macht meines Erachtens deutlich, dass es sich um ein zusammenhängendes und aufeinander aufbauendes Ganzes handelt, um eine Lern- und Beziehungs-Erfahrung, die sich aus einzelnen Phasen zusammensetzt. Sich als Coach an dieser Struktur zu orientieren und den Prozess entsprechend zu gestalten, kann als Einschränkung der beraterischen Freiheit wahrgenommen oder als mangelnde Flexibilität den Anforderungen der Organisation gegenüber ausgelegt werde. Struktur ist aber nicht nur einschränkend: »Form is a restriction AND gives frame to experience.«53

      Beziehung im Coaching

      Dialog, also das »Fließen von Worten«54 ist zugleich Form und Inhalt des Gesprächs in einer Beratungsbeziehung, deren Zweck und Ziel es ist, gemeinsam Antworten auf Fragen zu erarbeiten. Je nach Auffassung kann Dialog schlicht Rede und Gegenrede meinen oder eine Haltung in Bezug auf »Ich und die Welt«. Mit der Qualität der Beziehung zwischen »Ich« und »Welt« hat sich der Religionsphilosoph Martin Buber intensiv beschäftigt.

      Fragt man Gestalttherapeuten nach dem typischen Merkmal der Gestalttherapie, bekommt man meist die Antwort: »die dialogische Haltung«. Die Auseinandersetzung mit dem Dialogverständnis Martin Bubers und seiner Unterscheidung von »Ich-Du« und »Ich-Es«-Beziehungen zieht sich von Beginn an durch die Theorie der Gestalttherapie55 und prägt das professionelle Selbstverständnis von Gestalttherapeuten.

      Für Berater mit gestalttherapeutischem Hintergrund stellt sich also die Frage, inwieweit sich dieses Konzept auf ihr Berufsfeld übertragen lässt.

      Die dialogische Beziehung in der Gestalttherapie

      Das Ideal der Dialog-Philosophie von Martin Buber ist die »Ich-Du«-Beziehung, die im »echten« Dialog erfahren wird,

      »in welchem entweder still oder ausgesprochen ›jeder der Beteiligten den oder die anderen in ihrem besonderen Sein im Sinn hat und sich ihnen mit der Absicht zuwendet, eine lebendige wechselseitige Beziehung zwischen sich selbst und ihnen herzustellen‹«56

      Die »Ich-Es«-Beziehung drückt sich in einem technischen Dialog aus, in dem es um die sachliche Verständigung geht und nicht um das wechselseitige Erleben des »Du«-Werdens füreinander.

      »Wenn man sich auf ein »Es« bezieht (ein Ding oder eine Person, die zu einem Ding gemacht wurde), hält man etwas von sich selbst zurück: Man untersucht es aus vielen möglichen Perspektiven; man kategorisiert es, analysiert es, bewertet es und entscheidet über seine Position im großen Plan der Dinge.«57

      Gary Yontef bezeichnet dies als »manipulative contact« und erklärt, »Gestalt therapists prefer experiencing the patient in dialogue to using therapeutic manipulation (I-It).«58 Er beschreibt drei Charakteristika des gestalttherapeutischen Dialogs, 59 die man so oder mit geringfügigen Abweichungen auch bei anderen Autoren findet:

      Umfassung (›inclusion‹) und Bestätigung: Der Therapeut öffnet sich empathisch für die Erfahrung des Patienten und lässt gewissermaßen dessen Welt in sich entstehen. Gleichzeitig bleibt er mit seinem eigenen Erleben und seiner Wahrnehmung von sich selbst verbunden, pendelt zwischen beidem hin und her. Dadurch wertschätzt der Therapeut das, was gerade ›ist‹ und bestätigt die Erfahrung des Patienten als real und unterstützt so dessen Vertrauen in die eigene


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