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Tom Sawyer. Mark TwainЧитать онлайн книгу.

Tom Sawyer - Mark Twain


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Stolz allerdings war ihr Badezimmer. Als sie das Apartment gekauft hatte, war das Bad der kleinste Raum gewesen. Unmöglich – zumindest für Bella. Sie liebte es - Baden, Duschen, Pediküre, Maniküre, Peelings, Haarkuren und Gesichtsmasken… Vielleicht hatte das mit ihrer Arbeit zu tun, aber Bella glaubte das nicht. „Wirst du nicht schon genug frisiert, geschminkt und so weiter?“, hatte Caroline Bella mal neckend gefragt. Bella hatte nur gegrinst und geantwortet, „Das ist nicht dasselbe.“ Denn das war es tatsächlich nicht. Das eine war ihr Job, das andere war sie. Ihr persönliches Entspannungsprogramm nach einem harten Tag. Ihre Ablenkung vom Alltag. Ihr kleines Rezept gegen die Einsamkeit. Daher konnte das Badezimmer nicht so klein sein wie ein… Schuhschrank, verdammt! Bella hatte mit dem Verwalter geflirtet, danach mit dem Besitzer. Schließlich hatte sie bekommen, was sie wollte – einen Umbau. Aus dem Bad wurde ein begehbarer Kleiderschrank, und das Schlafzimmer wurde zum neuen Badezimmer. „Und wo werden Sie schlafen?“, war sie verwundert gefragt worden, und Bella hatte nur den Kopf geschüttelt. Welcher Idiot hatte das Gesetz erlassen, man müsse in einem extra dafür vorgesehenen Raum schlafen? Das Wohnzimmer war fast achtzig Quadratmeter groß! Und so stand ihr bequemes Kingsizebett nun in einer Ecke des Wohnzimmers, an einer Seite durch eine Regalwand vom Rest des Raumes getrennt, an der anderen Seite durch einen bordeauxroten Samtvorhang. Und sie fand es einfach toll so.

      An genau dieses Bett, groß, bequem und ihres, ihr eigenes, dachte Annabell, als sie aus dem Aufzug stieg und nach dem Schlüssel kramend auf ihre Wohnungstür zuging. Schlafen, das wollte sie, und zwar sofort, und zwar die ganze Nacht hindurch… es war Montagabend, zwar noch nicht allzu spät, aber sie konnte einfach nicht mehr. Der Flug zurück war unruhig gewesen, und sie hatte auch die Nächte zuvor im Hotel nicht gut geschlafen. Das ging ihr oft so. Es schien so, als könne sie nur in ihrem eigenen Bett die Ruhe finden, die sie so dringend brauchte. Nur dort fühlte sie sich sicher und geborgen, und konnte die Kontrolle abgeben, um wirklich tief zu schlafen. Sie brauchte keinen Psychologen, um den Zusammenhang zu dem… Erlebnis… von vor fünf Jahren herzustellen. Bella seufzte leise auf, als sie ihren Schlüssel fand und die Tür öffnete. In ihrem Arbeitszimmer ließ sie ihre Tasche auf die Sitzgarnitur fallen und hängte ihre Jacke auf, und als sie sich gerade die unbequemen High-Heels von den Füßen streifen wollte… klingelte es an der Tür. Verdammt. Wer war das denn jetzt?

      Jon trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, als er zum gefühlt tausendsten Mal auf die Klingel des Apartments 27D gedrückt hatte. Würde er endlich Glück haben? Gerade eben hatte er den Fernseher von Mrs Connor repariert – wobei „reparieren“ es nicht ganz traf. Die alte Dame hatte ihren TV-Schrank verschoben (warum nur, fragte sich sein müdes Gehirn) und dadurch musste sich das Kabel ein wenig gelöst haben – denn kaum, dass Jonathan schon eher halbherzig daran herumfummelte, jubelte Mrs Connor. „Er funktioniert wieder, Jonathan, Sie sind ein Genie!“ Jon hatte nur gegrinst und sich erleichtert verabschiedet. Puh. Sie hatte ihn zwar aus dem Schlaf gerissen, aber immerhin war er schnell fertig gewesen. Jetzt wollte er es eben nochmal bei 27D versuchen. Wenn er den Zähler jetzt auch noch ablesen könnte, hätte er alle, und er würde noch besser schlafen können. Und, oh Wunder, er hörte ein Geräusch, und kurz darauf wurde die Tür geöffnet! Jonathan sah auf… und erblickte die schönste Frau, die er je gesehen hatte.

      Als sein Hirn sich von diesem Schock erholt hatte, versorgte es ihn mit den nötigen Informationen. Die junge Frau aus 27D war Model, wie ihm jetzt wieder einfiel. Natürlich – so, wie sie aussah... Das brachte ihn schnell wieder zu Verstand, und er blendete diese unfassbaren blauen Augen und die lackschwarze Haarmähne aus. Unwillig und arrogant hatte sie die Tür geöffnet, und als sie ihn gesehen hatte, praktisch und so uncool in seinen Blaumann gekleidet, hatte sie lediglich eine Handbewegung gemacht, als wolle sie eine lästige Fliege verscheuchen. Was er für sie sicherlich auch war. Lästig, und noch dazu unwichtig. Doch Jon wollte sich einfach nicht mehr verscheuchen lassen. Er hatte sage und schreibe 47 der Wohnungen erledigt, und er würde diese hier nicht auf morgen verschieben. Nicht, wenn diese Trulla jetzt endlich tatsächlich zuhause war! Und so blieb er hartnäckig da stehen, wo er stand, und zwar auf ihrer Türschwelle, nein, sogar einen halben Schritt dahinter. So konnte sie ihm nicht mal die Tür vor der Nase zuknallen (was ihm tatsächlich gestern einmal passiert war!), denn seine Schuhe waren im Weg, noch dazu die Arbeitsschuhe mit den Stahlkappen. Er grinste, als sie entnervt Luft holte. „Was bilden Sie sich eigentlich ein?“, hatte sie losgelegt, und er grinste noch mehr. Einen Dollar für diesen Satz, dachte sich Jon, und ich wäre an diesem Wochenende reich geworden… „Gar nichts, Miss…“ – „Jenkins!“ – „Miss Jenkins also. Ich bin Jonathan Bingly, Ihr neuer Concierge…“ Ihre Miene spiegelte nichts als Verwirrung, und jetzt kam auch noch Abwehr hinzu. Hatte sie tatsächlich überhaupt keine Ahnung, wer er war? „Sie erinnern sich vielleicht an meinen Begrüßungsbrief im…“ Wie hatte es Mrs Connor genannt, als er einfach „Eingangshalle“ gesagt hatte? Richtig – sie hatte die Stirn gerunzelt, dann die Augenbrauen gehoben und „Entrée, mein Lieber, nicht Eingangshalle!“ gesagt. Er räusperte sich und fuhr fort. „… im Entrée, mit Foto…“ – „Ich habe weiß Gott weder Zeit noch Lust, irgendwas zu lesen, nur weil es in der Eingangshalle hängt!“, konterte die immer wütender aussehende Miss Jenkins, und Jon lachte in sich hinein. Was war das denn für eine? „Nun, dann wüssten Sie, wer ich bin.“ Sie schnappte nach Luft, und noch während sie nach einer Erwiderung suchte, fügte er hinzu, „Und meinen Infobrief dazu, dass ich die Zählerstände ablesen muss, haben Sie sicher auch nicht erhalten?“ Da erhellte sich überraschenderweise die Miene der jungen Frau. Mein Gott, war sie hübsch, besonders, wenn sie, wie jetzt, ein etwas freundlicheres Gesicht machte… groß, schlank, mit diesem atemberaubenden schwarzen Haar… welches sie jetzt gekonnt über ihre Schulter warf und ihr Gesicht zu dem überheblichsten Lächeln verzog, das er jemals gesehen hatte. „Ach ja… der Hausmeister… Na dann, kommen Sie mal rein, und bringen wir es hinter uns.“

      4. Kapitel

      Jonathan folgte ihr in ihre Wohnung und sah sich um. 47 Wohnungen hatte er gesehen, und die meisten waren modern, teuer und durchgestylt eingerichtet gewesen, irgendwie steril und clean, chromglänzend und antiseptisch. Total ungemütlich also. Und dann gab es noch die älteren Damen wie Mrs Connor, die ihre Apartments mit dunklen, schweren Holzmöbeln, Perserteppichen, echt goldenen Griffen und anderem Pomp überluden. Beides nicht sein Fall. Jons kleine Wohnung im Untergeschoss der Anlage – einer der Gründe, warum er den Job angenommen hatte, denn er brauchte dringend eine bezahlbare Bleibe, und diese hier war eine Dienstwohnung und daher im Gehalt enthalten – war praktischerweise möbliert gewesen und pragmatisch eingerichtet. Bett, Schränke, Tisch, Stühle, Sofa – fertig. Die Wohnung dieser Miss… Jenkins, oder wie sie hieß, schien in Kategorie eins zu gehören. Modern, clean, stylisch. Gar nicht Jons Geschmack. Aber er sah nur das eine Zimmer, das ihr Arbeitszimmer zu sein schien, und keinen Flur… komisch. Jon kannte die Grundrisse der Apartments so einigermaßen, und er wusste, dass es keine Ein-Raum-Wohnungen gab… außerdem sah er kein Bett, wo schlief sie also? Er sah sich unauffällig um, und, voilà, entdeckte eine in die Wand eingelassene Tür. Aha. Da ging es also noch weiter. Miss Jenkins stöckelte derweil auf ihren fürchterlichen Killer-High-Heels in eine Ecke des Raumes, an einer gigantischen Kaffeemaschine vorbei. Was Jon wieder einmal in Erinnerung rief, dass er dringend eine Kaffeemaschine brauchte. Aber nicht so eine. Würde er sich ohnehin niemals leisten können. Doch da er sich bereits seit einem Jahr mit Instantkaffee begnügte, spürte er doch einen kleinen Stich Neid… „Kann die auch Hirnscans vornehmen, oder so?“, kommentierte er flapsig und deutete auf die gigantische Maschine. „Ich denke, nicht“, antwortete Miss Jenkins schneidend, und Jon konnte ihren weiteren Gedanken beinahe hören – „…aber meine Kaffeemaschine kostet mehr, als Sie im Jahr verdienen!“ Immerhin war sie doch noch so anständig, das nicht laut auszusprechen. In der Ecke des Raumes, die sie nun erreicht hatte, hing ein Bild, irgendwelche moderne Kunst, ganz in schwarz-weiß, und dieses nahm Miss Jenkins nun von der Wand, da sich dahinter der Stromzähler verbarg. Gott, was für ein hässliches Bild. Wahrscheinlich schweineteuer, dachte Jon, aber es sah in seinen Augen so aus, als hätte es auch sein zweijähriger Neffe malen können. Er verstand die Reichen und ihren Geschmack einfach nicht. Und diese Frau mit ihren albernen Mörderstöckeln,


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