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Stolz und Vorurteil & Emma. Jane AustenЧитать онлайн книгу.

Stolz und Vorurteil & Emma - Jane Austen


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Worte versetzten ihn in offensichtliches Erstaunen; er sah sie an, als könne er seinen Ohren nicht trauen. Aber sie war noch nicht zu Ende.

      »Von Anfang an, vielleicht sogar schon vom ersten Augenblick unserer Bekanntschaft an überzeugte mich Ihr Auftreten von Ihrem anmaßenden Dünkel, Ihrer Einbildung und Ihrer eigensüchtigen Nichtachtung der Gefühle anderer Menschen; schon damals fasste ich eine Abneigung gegen Sie, die durch alles, was später noch geschah, immer stärker und unerschütterlicher geworden ist. Ich kannte Sie noch nicht lange, da wusste ich schon, dass Sie der letzte Mann in der Welt seien, der mich dazu überreden könnte, ihn zu heiraten.«

      »Sie haben sich deutlich genug ausgedrückt, Miss Bennet. Ihre Gefühle sind mir jetzt völlig klar, und es bleibt mir nun nichts anderes übrig, als mich meiner eigenen zu schämen. Verzeihen Sie, dass ich so viel von Ihrer Zeit in Anspruch genommen habe, und nehmen Sie meine besten Wünsche für Ihr weiteres Wohlergehen und für eine glückliche Zukunft entgegen!«

      Damit verließ er hastig das Zimmer, und Elisabeth hörte ihn gleich darauf die Haustür zuschlagen. Jetzt erst merkte sie, in welchen Zustand von Erregung sie geraten war; die widersprechendsten Gedanken und Gefühle stürmten auf sie ein, und sie wusste sich keinen anderen Rat, als sich hinzusetzen und zunächst einmal eine halbe Stunde lang zu weinen. Dass dieser Darcy ihr einen Antrag gemacht hatte! Dass er sie liebte! Und zwar seit Monaten und so sehr, dass er sie hatte heiraten wollen, obwohl er bemüht war, seinen Freund vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren — es war kaum zu glauben! Und wie schmeichelhaft war es doch eigentlich für sie, ohne ihr Zutun und Wissen ein so tiefes Gefühl erweckt zu haben! Aber das Mitleid, das sie in Anbetracht dieser Ehre und seiner Enttäuschung einen Augenblick zu überkommen drohte, schwand sogleich wieder, als sie an sein hochfahrendes Wesen dachte, an sein schamloses Eingeständnis dessen, was er Jane angetan hatte, an die beleidigende Selbstsicherheit, mit der er behauptete, richtig gehandelt zu haben, ohne sich jedoch rechtfertigen zu können, und dann auch an die herzlose Art, mit der er von Mr. Wickham geredet hatte, ohne den geringsten Versuch, seine brutale Handlungsweise gegen ihn zu leugnen —, nein, er war wirklich keines Mitleids wert.

      Fünfunddreissigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Als Elisabeth am nächsten Morgen erwachte, überfielen sie wieder dieselben quälenden Gedanken, mit denen sie am Abend eingeschlafen war. Ihr Staunen über das Vorgefallene hielt sie noch unvermindert gefangen, sie konnte an nichts anderes denken; und da sie auch nach dem Frühstück keine Lust verspürte, sich eine Beschäftigung vorzunehmen oder sich mit Charlotte zu unterhalten, beschloss sie, einen langen Spaziergang zu machen.

      Ihre Lieblingsplätze im Park aufzusuchen, hinderte sie die Furcht, dass sie dort Darcy begegnen könne, und sie wählte deshalb einen Weg, der sie in eine entgegengesetzte Richtung führte. Sie behielt aber den Park zu ihrer Linken, und als sie an einem der Tore vorüberkam, blieb sie stehen, um hineinzuschauen. Als sie sich wieder umwandte, glaubte sie jemand zwischen den Bäumen zu erblicken und beschleunigte ihre Schritte aus Angst, es könne Darcy sein. Aber sie war bereits gesehen worden; sie hörte rasche Schritte hinter sich hereilen und dann auch eine Stimme, die ihren Namen rief. Obgleich sie die Stimme als die Darcys erkannte, drehte sie sich wieder nach dem Tor um, bei dem er gerade angelangt war. In der Hand hielt er einen Brief, den er ihr hinreichte, während er mit hochmütig gelassener Stimme sagte: »Ich bin schon eine Weile im Park umhergegangen in der Hoffnung, Sie anzutreffen. Würden Sie mir wohl die Ehre erweisen, diesen Brief zu lesen?«

      Elisabeth nahm ihm das Schreiben ab, und Darcy ging nach einer kurzen Verbeugung wieder in den Park zurück.

      Voller Neugierde, aber ohne viel Gutes von dem Schreiben zu erwarten, öffnete Elisabeth den Umschlag und entdeckte darin mit immer größer werdendem Erstaunen zwei engbeschriebene Bogen; auch ein Teil des Umschlages war noch beschrieben. Während sie ihren Weg fortsetzte, begann sie zu lesen. Der Brief lautete:

      ›Fürchten Sie nicht, mein gnädiges Fräulein, dass dieser Brief eine Wiederholung dessen enthält, was Ihnen gestern abend so großen Abscheu verursachte. Ich beabsichtige mit diesem Schreiben nicht, Sie weiter zu kränken oder mich zu demütigen, indem ich meinen Wünschen, die um unser beider willen möglichst bald vergessen sein mögen, erneut Ausdruck gebe. Die lästige Mühe des Schreibens wie des Lesens wäre uns erspart geblieben, hätte nicht mein Ehrgefühl mir das Schreiben befohlen. Ich muss Sie daher um Verzeihung bitten, dass ich Ihre Aufmerksamkeit noch einmal in Anspruch nehme. Ich weiß, Ihre Gefühle werden mir meine Bitte ungern erfüllen, aber Ihr Sinn für Gerechtigkeit wird Sie mich anhören lassen. Zwei Anschuldigungen brachten Sie gestern abend gegen mich vor, ebenso verschieden in ihrem Inhalt wie in der Schwere der behaupteten Vergehen. Erstens, dass ich Ihre Schwester und Bingley ohne Rücksicht auf ihre gegenseitige Neigung auseinandergebracht habe —, zweitens, dass ich unter Missachtung seiner rechtlichen Ansprüche und unter Missachtung auch jeder moralischen Verpflichtung und jeder Menschlichkeit Mr. Wickham um eine aussichtsreiche Zukunft gebracht haben soll. Einfach aus einer Laune heraus und ohne irgendeinen stichhaltigen Grund meinen Jugendfreund so geschädigt zu haben, einen jungen Menschen, dem sich ohne meine Unterstützung kaum eine nennenswerte Existenzmöglichkeit bot und der als Liebling meines Vaters erwarten durfte, dass man ihm weiterhalf — das wäre allerdings eine Gemeinheit niedrigster Art; ihr gegenüber könnte die Trennung zweier junger Menschen, deren Zuneigung auf einer nur ein paar Wochen alten Bekanntschaft beruht, gar keinen Vergleich aushalten. Aber ich hoffe, nachdem Sie diesen Brief gelesen haben, werde ich in Zukunft von all den Beschuldigungen verschont bleiben, mit denen Sie mich gestern so freigebig in beiden Fällen bedachten. Wenn ich bisweilen in dieser Erklärung offen über Gefühle sprechen muss, die den Ihrigen zuwider sind, so kann ich dazu nur sagen: es tut mir leid. Aber was sein muss, muss sein — und weitere Entschuldigungen sind daher überflüssig. Ich war noch nicht lange auf Netherfield, als ich, wie alle übrigen auch, bemerkte, dass Bingley Ihre älteste Schwester jedem anderen jungen Mädchen vorzog. Aber erst am Abend des Balles kam mir der Gedanke, sein Gefühl könne ernsthafter Natur sein: ich hatte ihn zu oft schon verliebt gesehen. Während ich mit Ihnen tanzte, erfuhr ich zufälligerweise aus Sir William Lucas’ Bemerkungen, dass Bingleys Aufmerksamkeit gegenüber Ihrer Schwester schon allgemein Anlass zu Vermutungen und Gerüchten über seine bevorstehende Verlobung mit ihr gegeben hatte. Er sprach davon wie von einer feststehenden Tatsache, nur den genauen Zeitpunkt vermochte er noch nicht anzugeben. Von dem Augenblick an beobachtete ich meinen Freund noch schärfer und musste die Entdeckung machen, dass die Art, in der er Ihrer Schwester den Hof machte, tatsächlich ein viel tieferes Gefühl, als ich es vermutet hatte, erkennen ließ. Auch Ihre Schwester ließ ich jetzt nicht mehr aus den Augen. Ihre Miene und ihr Benehmen waren heiter und liebenswürdig wie stets, verrieten aber keine größere Zuneigung, und ich glaubte, nach diesem Abend die Gewissheit erlangt zu haben, dass seine Aufmerksamkeiten ihr wohl Freude machten, dass sie aber mit keinem dem seinen ähnlichen Gefühl sie herausforderte. Falls Sie sich nun nicht geirrt haben, dann muss der Irrtum bei mir liegen; da Sie Ihre Schwester genauer kennen, kann natürlich das letztere wahrscheinlicher sein. Wenn das der Fall ist, wenn ich mich so geirrt haben sollte, dann ist Ihr Zorn auf mich nicht unberechtigt. Aber ich scheue mich nicht, noch einmal zu behaupten, dass die gleichbleibende Gelassenheit im Ausdruck und in der Haltung Ihrer Schwester auch dem besten Menschenkenner die Überzeugung verliehen hätte, dass sie bei aller Liebenswürdigkeit doch eine kühle Natur und von Bingleys Werbung im Grunde ihres Herzens unberührt geblieben sein müsse. Dass ich persönlich wünschte, er möge ihr gleichgültig sein, das gehört nicht hierher; meine Schlüsse und Entscheidungen haben mit meinen Wünschen und Befürchtungen nicht das Geringste zu tun. Ich glaubte also nicht, dass er ihr gleichgültig sei, weil ich das wünschte, sondern ich war davon nach dem, was ich gesehen hatte, ganz nüchtern und sachlich überzeugt. Meine Einwände gegen eine Heirat waren nicht nur diejenigen, die in meinem eigenen Fall nur von der Leidenschaft meiner Gefühle überrannt werden konnten — für meinen Freund konnte schließlich die niedrigere Herkunft kein so großes Hindernis sein wie für mich. Aber es gab noch andere Gründe, die ich zu vergessen wünschte, die ich aber hier aufzählen muss: die Verwandtschaft Ihrer Mutter war, wenn auch gerade kein Vorzug, so doch


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