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Mann meiner Träume. Nicole KnoblauchЧитать онлайн книгу.

Mann meiner Träume - Nicole Knoblauch


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Gesicht lief rosa an. „Paoletta! Du entschuldigst dich bei Marie!“

      Es kostete mich große Mühe, ernst zu bleiben. Paoletta fing meinen Blick auf und grinste. „Ich denke, sie ist in Ordnung! Meine Erlaubnis hast du!“

      „Ich denke, du gehst jetzt Mama helfen“, fiel Napoleone ihr mit hochrotem Kopf ins Wort.

      „Ich glaube zwar nicht, dass sie Hilfe braucht, aber wenn du meinst.“ Vor sich hin singend, hüpfte sie aus dem Zimmer.

      Napoleone räusperte sich mit hochroten Wangen. „Entschuldige. Sie ist ein richtiger Wildfang und spricht immer aus, was sie denkt. Wir hätten strenger mit ihr sein müssen.“

      „Ich fand sie erfrischend.“ Netter als die Mutter allemal.

      „Nun ja.“ Er hob vorsichtig den Kopf und als er mein Lächeln sah, gingen seine Mundwinkel nach oben. „Was möchtest du machen?“

      „Überrasche mich!“ Mal gespannt, was ihm einfiel.

      Er legte die Hand vor den Mund und tippte sich mit dem Finger an die Nase. „Komm mit!“

      Wir verließen das Zimmer und ich folgte ihm neugierig in eine große Küche mit gemauerter Feuerstelle. Töpfe und Pfannen hingen neben Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch an den Wänden.

      Am großen Tisch in der Mitte des Raumes stand eine Frau unbestimmten Alters und schnitt Gemüse.

      Ihre Miene erhellte sich, sobald sie Napoleone sah. Er öffnete die Arme und sagte etwas in einschmeichelndem Tonfall. Die Frau antwortete mit einem Lächeln und ein paar Worten.

      Es machte definitiv keinen Spaß, nicht zu verstehen, was vor sich ging. Ich sollte in Erwägung ziehen korsisch zu lernen!

      Die Frau hatte eine Platte mit Essen gerichtet: Käse, Brot und Oliven, eine Karaffe mit verdünntem Wein und zwei Steinbecher. Napoleone dankte ihr (so viel verstand sogar ich), zwinkerte ihr zu und wir verließen das Haus.

      Er steuerte direkt auf eine kleine Bank zu, die wenige Meter vom Haus entfernt im Schutz einiger Bäume stand. Mein Eindruck am Morgen hatte nicht getäuscht. Die Sonne brannte unbarmherzig. Das hohe Blätterdach spendeten glücklicherweise genug Schatten, um die Temperatur angenehm zu halten. Neugierig blickte ich mich auf dem Platz um. Zwischen den ausgedörrten Büschen und wenigen andern Bäumen (waren das Zypressen?), spielten mehrere Kinder auf dem festgetretenen Boden. Ich erkannte Paoletta, die gerade im Staub kniete und konzentriert eine Murmel anstieß.

      Napoleone deutete mir an, mich zu setzen, und platzierte die Platte zwischen uns.

      „Lass uns ein wenig hier sitzen und unterhalten.“

      Enttäuscht folgte ich seiner Einladung. Das war also seine Vorstellung eines romantischen Treffens? Am helllichten Tag auf der Bank vorm Haus sitzen und plaudern? Fehlte eigentlich nur noch die Anstandsdame. Mein Blick fiel auf die Kinder. Nein, auch die war da.

      „Was treibt dich nach Korsika? Wolltest du nicht am Rhein sein?“

      „Da war ich.“ Verdammt, was sollte ich ihm sagen? Die Wahrheit. „Ich wollte dich sehen.“ Meine Augen suchten seinen Blick. Bitte, lass ihn das glauben!

      „Und da machst du so eine weite Reise? Woher wusstest du, dass ich hier bin und nicht mehr auf dem Festland?“

      Ich seufzte. Musste er immer so viele Fragen stellen? Vielleicht sollte ich seinem Misstrauen mit Humor begegnen. „Ich kenne deine Zukunft, schon vergessen?“

      Nachdenklich schüttelte er den Kopf. „Nein. Du scheinst wirklich einiges zu wissen.“ Er griff im selben Moment nach den Oliven wie ich. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich. Er redete weiter, als hätte er nichts bemerkt. Lag ich mit meiner Einschätzung so sehr daneben? Ging es ihm nicht wie mir?

      „Dann fühle ich mich vorerst geschmeichelt, dass du für mich die weite Reise auf dich genommen hast. Was hältst du von Korsika?“

      Ich hatte Mühe, meine Gedanken auf seine Frage zu fokussieren. „Ich habe ja nicht viel gesehen. Ich liebe das Meer. Die Luft ist hier anders als zu Hause.“

      „Ich weiß, was du meinst. Reiner, klarer als in der Stadt. Selbst Küstenstädte können da nicht mithalten.“ Er ließ seinen Blick über den Platz wandern. „Das ist einer der Gründe, warum ich meine Zukunft hier sehe. Ich habe vor dafür zu sorgen, dass Giuseppe in der korsischen Regierung eine Führungsposition erhält.“

      „Warum er? DU würdest dich hervorragend für den Posten eignen.“

      „Ich? Ich habe kein Interesse an Politik und Macht. Ich bin Soldat.“

      Schlicht und einfach. Ich glaube, in diesen frühen Jahren hat er sich tatsächlich als nichts anderes gesehen. Später würde aus dem Soldaten ein Feldherr werden und letztlich ein Politiker und Staatsmann. Aber im Grunde seines Herzens würde er immer Soldat bleiben. Und momentan ein sehr patriotischer. Er hatte begonnen, von Paoli zu erzählen. Glaubte man Napoleone, war der ein Heiliger. Und wenn er endlich nach Korsika zurückkäme, gäbe es dort das Paradies auf Erden. Na ja, vielleicht übertreibe ich ein wenig, aber Napoleones Verehrung für diesen Mann war sonderbar.

      „Wir haben auch ohne ihn einiges erreicht. Korsika ist jetzt ein eigenständiges Departement mit allen Rechten. Aber das ist nicht genug. Frankreich ist immer noch unser Herr, das kann ich nicht dulden.“

      „Warum hasst du die Franzosen, Napoleone?“

      Er sah mich erstaunt an. „Das weiß du nicht?“

      Ich schüttelte den Kopf.

      „Meine Jahre in der Schule.“ Er spie die Worte aus. „Diese reichen, adligen Gecken machten sich über mich, mein Land, meine Sprache und meine Familie lustig. Und später beim Regiment war es noch schlimmer.“ Abfällig schüttelte er den Kopf. „Ein Soldat sollte nicht so leben! Weibergeschichten, zechen und spielen, mehr haben die nicht im Kopf.“ Er blickte mich mit angeekeltem Gesicht an. „Sie verkörpern Frankreich - und jetzt soll ich Franzose sein?“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Departement, ha! Deshalb brauchen wir Paoli. Er kann die Menschen aus den Bergregionen mobilisieren. Ihn kennen sie, auf ihn hören sie. Von seiner Rückkehr hängt alles ab.“

      Was sollte ich darauf erwidern? Seine Träume würde Paoli in wenigen Monaten selbst zerstören.

      „Übrigens hasse ich nicht alle Franzosen!“ Das schien ihm wichtig zu sein. „Tristan Berière ist mein Freund!“

      Tristan Berière. Ich sollte mich wirklich mal darum kümmern, wer dieser Mann war.

      „Du erinnerst dich an Berière?“

      „Der Mann, der mich in Auxonne zu dir gebracht hat?“

      „Ja. Er ist anders. Er ist eher wie ich und hat nichts übrig für den Lebensstil der anderen Offiziere. Und das, obwohl ihn ständig eine Horde schöner Frauen umgibt. Überall, wo er auftaucht, sammeln sie sich um ihn.“

      „Er mag keine Frauen?“, fragte ich unüberlegt.

      „Doch!“, wehrte Napoleone empört ab. „Er hält sich nur meistens von ihnen fern, da er weiß, wie sie sind.“

      „Wie sind Frauen denn?“

      „Nicht Frauen. Nur die, die sich ihm an den Hals werfen.“ Seine Hand schnellte vor und ergriff kurz die meine. „Ich weiß, dass du nicht so bist. Du lässt dich nicht von seinem Äußeren blenden.“ Er zog die Hand zurück. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn er sie dort gelassen hätte.

      „Wobei er gar nicht blendet. Er ist ein sehr interessanter Mensch.“ Mit einem schiefen Lächeln griff er nach den Oliven. „Ich wollte nicht mit dir über Berière reden.“ Sein Blick schweifte über den Platz und hielt bei einem weinenden Jungen inne. Sobald der Napoleones Aufmerksamkeit bemerkte, kam er auf ihn zugerannt. Napoleone stand auf, kniete sich hin und nahm den Jungen in den Arm. Wieder verstand ich nicht, was gesagt wurde. Einmal loderte Napoleones Blick kurz zornerfüllt zu einer Gruppe Kinder auf der anderen Seite


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