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Herzensangelegenheit. Nicole SeidelЧитать онлайн книгу.

Herzensangelegenheit - Nicole Seidel


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Schönheit.”

      „Meine Schönheit?” Ich trat einen Schritt näher an ihn heran, er ging den selbigen zurück.

      „Sagt was ihr wollt!” forderte er mit belegter Stimme.

      „Ich hörte viel von euren Heldentaten!” erwiderte ich und betonte das letzte Wort. Abschätzend zögerte ich. Schwieg bewusst, um ihn hinzuhalten und eventuell nervös zu machen, wenn man das überhaupt konnte.

      Er reagierte jedoch nicht darauf. Ruhig abwartend stand er mir gegenüber. Seine roten Augen funkelten im morgendlichen Sonnenlicht und verschleierten seine Gedanken und Gefühle.

      Was ging in ihm vor, dachte ich. Ließ mir selbst aber nichts anmerken.

      „Meine Bitte ist vielleicht etwas absurd und zu viel verlangt” - wieder ein Zögern meinerseits. „Deine Rasse besteht aus überwiegend hübschen Menschen. Eine edle und uralte Menschenrasse” -abermals unterbrach ich. Denn ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ahnte er bereits, was ich von ihm wollte?

      Doch er schwieg.

      „Nun - ich gedenke dich als den Erzeuger meines Kindes zu wählen.” Nun war es heraus. Was würde der einstige König meinen, dass ich ihn als Vater meines Kindes auserwählt hatte.

      Gelassen schwieg er. Das Lächeln jedoch war für kurze Zeit verschwunden. Er sah mich an, zögerte noch einige Sekunden, um plötzlich in heftiges Lachen zu verfallen. Es hallte weit über den leeren Strand.

      Mir war ganz und gar nicht zum Lachen zumute. Mir kam es vor, als lachte Elric sogar über mich! Erzürnt wollte ich schon etwas erwidern, als er in diesem Moment damit aufhörte und mich todernst ansah.

      „Ihr wisst, dass ich auch Frauentöter genannt werde? Es würde euch nur Ärger und Unglück bescheren.”

      „Ihr würdet mich nicht töten, ihr habt keinerlei Grund. Ich fürchte mich nicht, da ich glaube, ihr seid ein Ehrenmann. Nun - eure Antwort!”

      „Was gebt ihr mir für diesen Dienst, im Falle ich sage zu?”

      „Solltet ihr zusagen, gebe ich euch Cymoril zurück!”

      „Cymoril ist tot! Ich selbst tötete sie!” Ein unheimliches Feuer loderte unerwartet in ihm auf.

      Mir wurde in diesem Augenblick klar, wäre ich ein Mann gewesen, der diese Erinnerung an seine geliebte Frau wachgerufen hätte, wäre ich nun mit enthauptetem Leib dagestanden.

      „Ihren Körper tötetet ihr, wahrlich, Elric. Aber ihr Geist lebt im Reich meines Bruders. Er gibt sie mir, für euren Samen. Das versprach er und wird er auch halten.”

      Unergründlich und schweigsam wurde er.

      Ich wartete, während der Krieger - dieser legendäre Albino - am Strand entlangspazierte. Grübelnd und die schlanken Hände ans Gesicht gelegt.

      Was dachte er? Weinte er leise um seine verlorene Liebe? Oder war er erzürnt über seine damalige Tat? Oder einfach nur verzweifelt? In Gedanken. Am Rand des Wahnsinns gar? Oder einfach nur traurig? Ich wusste es nicht. Und aus seiner steifen, unbeteiligten Haltung konnte ich es nicht herauslesen. Er kehrte mir den Rücken.

      Dann trat er nach etlichen Minuten wieder an mich heran und gab mir seine Antwort: „Ich tue es!”

      Durch Zuhilfenahme einer Formel und wenigen Handgesten öffnete ich inmitten einer Sanddüne ein Dimensionstor. Das flimmernde Viereck in der Morgenluft leuchtete in einem blassen Blau.

      Ich trat darauf zu und blickte zu Elric zurück, der zögerte.

      „Hier ist nicht der geeignete Ort. Wir wollen zu mir!” Dann fügte ich noch hinzu, als mir klar wurde, was er denken musste: „Es ist keine Falle, vertraut mir.” Dabei versuchte ich meiner Stimme einen beruhigenden Ton ohne jeden Falsch zu verleihen.

      „Wie kann ich einer Chaoslady vertrauen?” murmelte er und blieb unverändert stehen.

      „Ihr habt recht. Ihr habt keinerlei Sicherheit - außer Sturmbringer.”

      Unbewusst fasste er beim Namen „Sturmbringer” an seinen Schwertgriff. Schließlich besann er sich doch eines anderen, hob Helm und Umhang vom Boden auf und folgte mir durch das Tor.

      Regenbogen gleich umhüllten uns groteske Farbmuster für wenige Sekunden unseres flugartigen Weges hindurch, die uns wie Stunden vorzukommen schienen.

      Dann waren wir hindurch und in einem hell erleuchteten Raum gelandet. Ein Salon mit erlesenen Möbeln, Teppichen und Pflanzenstöcken, Kerzen- und Lampenständern. Kostbares, seltenes Holz paarte sich mit Goldfäden bestickten Stoffen aus Brokat, Damast, Seide und Samt. Diwane, gepolsterte Lehnstühle und -bänke, flache Tische, die mit Obstschalen und Kerzenständer bedeckt waren und gefüllte Regale fanden sich in dem Zimmer, dessen Hauptfarbton blutendes Rot war.

      Zwei zierliche, stumme Dienerinnen empfingen uns. Sie nahmen uns unsere Überhänge ab und boten uns kühlen Wein zur Erfrischung an. Danach ließen sie uns allein.

      Elric zögerte, dann nahm er eine Frucht aus einer der Schalen und biss hinein.

      Eine Handbewegung meinerseits ließ leise Harfenmusik erklingen. Die Weisen, die in der Zeit gespielt wurden, in der wir zusammen waren, klangen sanft und einfühlsam, vertraut und beruhigend und doch wild genug um das Blut beim Brodeln zu belassen.

      Groß und schlank stand der Albino neben mir. Seine roten Augen ruhten unaufhaltsam auf mir. Er wartete.

      Und ich reagierte.

      Es war mein Reich, meine Bitte und somit musste ich mir holen was ich wollte. Das tat ich nun ohne zu zögern.

      Die Träger meines Kleides glitten herunter. Der schwarze Stoff fiel zu meinen Füßen. Ich stieg heraus. Trat mit olivbrauner, samtener Haut, die nach dem Salz des Meeres roch, noch näher an ihn. Leise klirrte der schmale Gürtel, der um meine Hüften gespannt war und aus Kristallen und goldenen Ringen bestand und die mit dem schwarzen Wald meines Schoßes spielten. Sonst trug ich nichts mehr.

      Die Frucht in Elrics Hand fand keinen Halt mehr und fiel zu Boden, wo sie unter den Tisch rollte.

      Sanft berührten meine Hände die Schnallen seines Harnischs und ich sprach eine kurze Zauberformel. Nur widerwillig lösten sie sich.

      „Bitte Elric, sträub’ dich nicht,” hauchte ich ihm ins Ohr.

      „Nezvaya!” brachte er heiser hervor. Dann erlosch sein magischer Widerstand und ich konnte ihm seine schwarze Rüstung abnehmen. Darunter trug er eine leichte, knielange Hose aus feinem Leder und ein Leinenhemd, beides in der Farbe dunklen Laubes.

      Ich nahm mir danach seine Hand und führte ihn zu dem hinteren Salonteil. Dort, durch eine Tür, erreichten wir mein Schlafgemach. Einen kleineren Raum mit einem riesigen Lager, der zudem weniger hell erleuchtet war. Das Schattenspiel von fünf großen Kerzen empfing uns hier. Nachdem ich dem Albinokönig seine restliche Kleidung ablegen ließ, legten wir uns auf das Bett - eine Anhäufung von Bequemlichkeit aus Tierfellen, Kissen in allen Größen, Seidendecken und duftenden Blütenblättern.

      Elric war in seiner nackten Vollkommenheit berauschend schön. Unter seiner schneeweißen Haut gab es ein faszinierendes Muskelspiel. Er war kaum behaart und roch nach Leder und Meersalz. Und dass auch ich ihm gefiel, das zeigte mir seine starke Erregung.

      Wild und leidenschaftlich küssten wir uns. Unsere Körper ließen uns sehr schnell vergessen, wer wir waren. Für uns gab es nur noch die Lust.

      Die Leiber glühten vor aufkommender Hitze. Meine Augen tränten. Sein Körper zitterte, als er die erste leichte Berührung meines Schoßes wagte. Ungestüm öffnete ich weiter meine Schenkel, umschlang seinen Leib mit meinen Beinen, so dass er mir nicht mehr entkommen konnte. Um jeden Preis sollte dieser mächtige Krieger der Vater meines Kindes sein.

      Meine Hände durchwühlten sein langes, weißes Haar, während seine Lippen meinen Busen liebkosten.

      Da spürte ich ihn tief in mir. Ich passte


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