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Aus der frühen Geschichte Pommerns - die Pomoranen, Liutizen und Obodriten - der 30kährige Krieg - Stralsund 1678. Johann Ludwig QuandtЧитать онлайн книгу.

Aus der frühen Geschichte Pommerns - die Pomoranen, Liutizen und Obodriten - der 30kährige Krieg - Stralsund 1678 - Johann Ludwig Quandt


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bis ins 15. Jahrhundert (Swantibor, Sohn Wartislaws X. † 1464); Wolf aber hat einen primatus in Pommern erlangt einige Zeit vor der um 1026 zu setzenden Verheiratung, also in der Jugend. Offenbar war Swetibor Fürst in Pommern und nach ihm seine Söhne; wie er und Wolf als Herlibs Söhne zu der Stellung kommen konnten, wie Wolf nach dem ihm zugeschriebenen Charakter sich später die unrechtmäßige Ausschließung gefallen lassen konnte, ist nicht abzusehen; Pommern stand seit 993 unter einem Wojewoden Boleslaws von Polen, und Herlib ist als solcher nicht zu fassen, weil sonst der primatus ihm zuzuschreiben war, nicht dem jungen Sohn. Der Bericht bedarf einer Modifikation: die slawisch benannten sind von der Familie auszuschließen, Wigbert hat erzählt, Swetibor und Wolf seien Brüder nur durch die Mutter, die Einschränkung ist hernach in Vergessenheit gekommen.

      Skambor ist als Wolfs Neffe noch Zeitgenosse von dessen Enkel Wigbert, regierte also, dann auch Swetibor, später als Smysl, der 1046 Reichfürst unter Kaiser Heinrich III., mit Kasemir von Polen gleichberechtigt, Herr über ganz Pommern, von polnischer Herkunft war. Demnach ist er, zufolge polnischen Berichts Stammvater des pommerschen Fürstenhauses, Vater Swetibors, Stiefvater Wolfs; dann ist er bald nach 1046 gestorben, und er ist es, der aus polnischen Wojewoden erst dänischer Vasall, dann unabhängiger Fürst ward. Er ward Zinsvasall Knuds, als Wolf zu diesem ging, ward unabhängig, als Wolf die Herrschaft in Jumne erlangte; die Dänen, welche ihm 1044 im Kampfe gegen Polen beistanden, sind Wolf und seine Jomsburger. Die vorragende Stellung (den primatus) in Pommern konnte dieser nur erlangen, wenn Smysl zweiter Gatte seiner Mutter war, nicht umgekehrt, die Ordnung der Namen im Bericht, „Swetibor und Wolf“, ist nicht zu urgieren. Als Wolf in Pommern unbequem ward, hat er mit des Stiefvaters Hilfe einen Teil des angrenzenden Ukerlandes erworben, darin Pasewalk gegründet, c. 1020.

      Wolf ist 1050 gestorben, nach allem einige Jahre vor 1000 geboren (Von den beiden Angaben, er sei alt geworden oder durch die Kriegszüge früh aufgerieben, harmoniert nur die zweite mit den übrigen Daten.), Swetibor also wohl nicht nach 1010. Dann kann die Mutter als Königstochter aus Norwegen nur sein eine Tochter des Hakon, der 962 dänischer Jarl über West-Norwegen, 975 darin unabhängig ward, 994 gegen Olaf Trygveson fiel. Seine Kinder irrten umher, bis der älteste Sohn Erik im Jahre 1000 durch den Verrat der Jomsvikinger den Sieg am Svöldr und damit Norwegen als König gewann. Für die Zeit des Umherirrens passt die Verheiratung seiner Schwester (der in der Jomsvikingersaga genannten Ingeborg?) mit einem fahrenden Ritter edler Herkunft ganz wohl; Herlib wäre denn von Brandenburg nach der Jomsburg, wo auch Sachsen waren, und von da zu Erik gegangen, vermutlich als dieser 996 Gotland auf kurze Zeit eroberte. Lässt man ihn die 60 wendischen Schiffe vom Svöldr nach der Jomsburg führen, dann dort 1000 ff. als Jarl walten, so hat man eine Stellung, welche die Heirat seiner Wittwe mit Smysl, seines Sohnes Anspruch auf und Herrschaft über Jumne und dessen Vertreibung von dort erklärt.

      Der Bericht des Pegauer Mönchs ist glaubhaft, mit allem in Einklang, willkommen, fordert nur die Annahme eines leicht erklärlichen Missverständnisses und als sehr kurz gefasst Supplierungen, wie sie die Geschichtsforschung überall nötig hat, wo sie musivisch arbeiten muss.

      21. Sinysl war 1016 Herr von ganz Pommern, Swetibor (pommersch nun Swantibor (I) ist Wolfs einziger Bruder. Bis zu seinen Söhnen Skambor I. und Brüdern hat Wigbert die Genealogie berichtet; man darf annehmen, dass sie um 1075 regierten, wo er aus der Nachbarschaft der Liutizen ins Meißnische, gleich darauf nach Böhmen ging, also die pommerschen Verhältnisse aus den Augen verlor. Von Skambor und seinen Brüdern sind die hernach heraustretenden Linien der Fürsten Pommerns abzuleiten (Freilich könnte Smysl auch von einer zweiten Gattin Söhne gehabt haben, aber man kommt aus mit dem, was berichtet ist.).

      Subislaw I., Fürst zu Danzig, starb 1178, war Geisel 1111, also geboren 1100 oder bald nachher. Sein Großvater Svatobor (Swantibor 2) † 1108 ist also nicht nach 1050 geboren, mithin Sohn Swetibors, und dieser war, da jener consanguineus Boleslaws III (Blt. St. 16, 2, 71 habe ich ihn deshalb für vermählt mit Boleslaws II Tochter vermutet, das geht nicht, da dieser 1066, er jedenfalls vor 1078 vermählt ist.), vermählt mit einer Schwester Kasemirs I. von Polen, vermutlich als zweiter Gattin, weil nicht wohl vor dem Vertrag von 1046. Svatobor stand mit Polen in Verbindung als Vasall, und sein Land wird um 1075 zu Polen gerechnet ((Nämlich Ad. Br. 4, 13 setzt die Polen hinter den Pommern als Anwohner des Baltischen Busens.). Nun hinterließ Kasemir 1057 seinem Sohne Boleslaw II. auch die Oberherrschaft über die (1056 unabhängigen) Pommern, — sie ist gewiss erst 1056 erworben, wo das deutsche Reichsszepter aus der starken Hand Heinrichs HI. in die seines Sohnes, eines Knaben, überging, und zugleich die Liutizen einen großen Sieg über die Deutschen erfochten, — der verlor sie jedoch 1071 in Folge eines unglücklichen Feldzuges in Böhmen, doch nicht über die Danziger Linie. Also war schon geteilt, Swetibor tot.

      Subislaw I. ist geboren v. 1100, Wartislaw I. von der Belgarder Linie o. 109,5, Domislaw zu Stettin, der 1121 einen 8—10 Jahr alten Sohn hatte, nicht nach 1088. Dann ist er Enkel des etwa um 1035 geborenen Skambor, Swantibor III das Zwischenglied, Wartislaw I. Enkel des nächsten Bruders. Dafür ist noch, das Jumne, o. Z. Pommersch seit 1074, wo es die Dänen verloren, neben dem Belgarder Landesteil liegt, doch 1124 zum Stettiner gehört, und dass Wigbert den Bruder genannt haben wird, der es besaß, ihm der nächste war.

      Rakel hatten bis zur Niederlage am 10. August 1109 mehrere Fürsten, deren Vater ein anderer Bruder Skambors sein muss; es kam damals zunächst an Swantopolk I. als polnisches Zinslehn, c. 1115 an Polen (6). Ich lege ihnen noch Schlawe (mit Stolp) zu, nehme an, dass sie in der Niederlage mit den ihres Heeres gefallen, dies Gebiet an den Belgarder als damaligen Verbündeten Boleslaws, wohl auch als Zinslehn, gekommen. Denn a) so werden die vier Landesteile ungefähr gleich; b) die Fürsten sind 1109 in Rakel nicht anwesend, c) können einen Heerbann von 40.000 zum Entsatz führen, d) können wohl nur die sein, die den Swatobor wegen der Anhänglichkeiten an Polen verdrängten, einkerkerten, durch Boleslaw geschreckt losließen; e) 1108 werden in des Belgarders Gebiet nur die Burgen genannt, die westlich von Belgard liegen, aber f) 1113 wird dies als Zentrum desselben bezeichnet. g) Schlawe c. p. gehört der Belgarder Linie 1140, vor der Teilung zwischen Wartislaw und Ratibor c. 1128, o. Z. auch 1121, aber h) S. Otto kommt nie dahin, offenbar weil er die Eifersucht des Gnesener Erzbischofs nicht wecken will (Blt. St. 16, 2, 69 ff. — 7) 8. 12 A. 9. — » 8) So respektiert er ängstlich die faktisch nicht bestehenden Rechte des Magdeburgers über Muritz, den leeren Anspruch des Roeskilders aus Rügen. Vgl. §. 11 zu A. 11.), der i) um 1280 es vorübergehend zu seiner Diözese zog, als Zubehör mithin des ihm 1136 confirmierten Rakel.

      Den 1108 hingerichteten Pan Gnewomir von Czarnkow bezeichnet Matthäus von Cholewa als Belgarder, dann war er Bruder des Belgarder Herzogs, und wird man die Teilung in dem Landesteil so formieren müssen, dass (analog der in Polen von 1138) der älteste Bruder die Hauptburg voraus erhielt und zu ihr Colberg, Gnewomir Czarnkow, ein ungenannter Cammin, das 1108 wieder den, Belgarder gehörte. Auch Skambor muss mehre Söhne hinterlassen haben, da neben den Swantiboritzen in der Umgegend Stettins andere Panenfamilien sich im Stargardischen, Pyritzischen und Wollinischen zeigen, wenngleich sie nie als Verwandte bezeichnet werden.

      22. Darauf wirft Licht eine polnische Nachricht, wenn sie richtig gefasst wird. „Wladislaw Herzog der Polen erlangte über die zu Hilfe kommenden Pomoranen, als er ein Schloss derselben (Rzececz) belagerte, auf Marien Himmelfahrt (15. August 1091) einen großen Sieg (am Flusse Rzeczen, Neize), nahm nach dem Siege ihre Städte binnen Landes und um die Küste ein, und ordnete seine Gastalden (vuslaldiones) und Grafen in den Haupt- und festeren Orten, und ließ, um den Heiden das Vertrauen auf einen Aufstand zu benehmen, alle Festen im Mittelpunkt (meditullio) des Landes in derselben Stunde durch seine Befehlshaber verbrennen. Doch konnte auch so das rebellische Volk nicht gezähmt werden. Denn die Sethegus, der damalige Kronfeldherr, ihnen vorgesetzt hatte, die töteten sie teils für ihre Missetaten, die edleren Standes aber, bescheidener und ehrenhafter sich haltenden verjagten sie kaum unter Zustimmung der Freunde. Dieses den seinen angetanen Unrechts gedenkend rückte Wladislaw beim Eintritt der Fasten (9. Februar 1099) ins Land, überrumpelte gegen Ende derselben eine volkreichere und vermöglichere Stadt und zog mit großer Beute und zahllosen Gefangenen von da zurück. Als er sicher schon den Grenzen seines Reiches nahe war, überfielen ihn die folgenden Pommern am Flusse Natzka und lieferten am Tage vor Palmarum (20. März) im Felde Drzu eine lange blutige Schlacht; wer den größten Verlust erlitten, ist zweifelhaft, doch die Polen beschlossen heimzukehren,


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