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Die Legende der Eiswölfe. Nicole SeidelЧитать онлайн книгу.

Die Legende der Eiswölfe - Nicole Seidel


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      Nicole Seidel

      Die Legende der Eiswölfe

      Das schwarze Herz erwacht - Band 4

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1 Kurze Reise durch die Jahrtausende

       I Prinz Nuance und das Artefakt

       II Prinz Nuance und der Lord der Nacht

       III Prinz Nuance und die Wilde Jagd

       2 Der Herr der Krähen

       3 Sein letzter Kampf

       4 Verschwunden

       5 Der stumme Krieger

       Nachwort

       Impressum neobooks

      1 Kurze Reise durch die Jahrtausende

      Die Sammlung verlorener Schriften der Aensidhe

      Das Buch des dunklen Prinzen Nuance Silver

      von Leandea Valayeth

      I Prinz Nuance und das Artefakt

      3408 Neuzeit, Weihmar, Doriaths Hauptstadt. Jhil Raven schloss ihre Wohnungstür auf und warf den Schlüssel auf die Anrichte neben der Tür. Wie immer, wenn sie abends von der Arbeit nach Hause kam, streifte sie ihre Jacke ab und hängte sie an die Garderobe und schlüpfte dann aus ihren Schuhen. Ihr Kommen wurde lautstark miauend von zwei dunklen Katern begrüßt.

      "Ja, Will. Hi, Jack. Gleich gibt's was zu futtern." Die schwarzen Katzen mit den wenigen weißen Flecken folgten der schwarzhaarigen Frau in die Küche, wo sie ihre Handtasche und die Post auf den Tisch warf und nach den beiden Fressnäpfen der Tiere griff. "Das war heute wieder ein Tag, sag ich euch", redete Jhil mit den Katern, die ihr mit forderndem Miau antworteten. "Den ganzen Tag durfte ich im Lager wieder räumen. Ich bin ganz schön müde und -" sie roch an sich, "verschwitzt." Sie verteilte den Rest der Dose vom Morgen und stellte den Tieren ihre Näpfe hin. Ohne Umschweife machten die sich über das Futter her.

      Die junge Frau ließ sich auf den Stuhl fallen und sah die Post durch, uninteressante Werbung wurde sofort aussortiert und auf den Papiermüllhaufen gelegt. Sonst gab es eine magere Handy­rechnung und einen Brief einer Freundin, die am anderen Ende der großen Stadt lebte.

      Kurze Zeit darauf hatte sich Jhil unter die Dusche gestellte, rubbelte sich den schlanken, wohl­ge­formten Körper trocken. Sie zog sich einen roten Slip über und betrachtete sich kurz im Spiegel. Ihre Brüste waren fest und je eine gute Handvoll, die Hüften etwas knochig, die Beine schlank und lang geformt. Jhil war mit ihrem Aussehen vollauf zufrieden und schlüpfte in bequeme schwarze Leggings und einem T-Shirt - ebenfalls schwarz. Eigentlich war zwei Drittel ihrer Kleidung von dieser Farbe, sonst hatte sie einige Bluejeans und etwas rot und etwas violett-lilanes im Kleiderschrank hängen. Das lange, glatte Haar ließ sie unter einem Handtuchturban antrocknen.

      Wieder in der Küche richtete sie sich einige Brotscheiben mit Wurst und Tomaten her und griff nach ihrem Handy. Mit beiden ging sie in ihr Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Sie hatte eine SMS erhalten. "Mein Bruder kommt morgen zurück", sprach sie mit Jack, dem größeren der beiden Katern, der neben ihr aufs Sofa gesprungen war. "Er bringt was Aufregendes mit. Toll, jetzt weiß ich auch, warum mich der Professor hat das Lager aufräumen lassen. Aber dass Aleann zurückkommt, das verrät der Hund mir nicht! Mistkerl."

      Jhil aß die Brote und achtete mit einem Ohr und Auge auf die Nachrichten. Mit einem Blick auf die Fernsehzeitung, die ihr einen langweiligen TV-Abend bescheren würde, holte die junge Frau ein uraltes, großes Buch hervor und legte es sich auf den Schoss.

      Sie blätterte ein wenig darin herum, konnte sich aber nicht richtig auf die schwer lesbare verschnörkelte Runen­schrift konzentrieren. Jhil war müde, sie dämmerte kurz weg, beachtete das langweilige Programm nur mit einem Auge und Ohr.

      Auf dem Bildschirm erschien ein Gesicht, das seltsame Gesicht eines Mannes, der sie böse anstarrte. Er hatte eine fahlgraue Haut und weißes, seidenglattes Haar, dass sein markantes, langes Gesicht umhüllte. Die gelb funkelnden Augen lagen in schattigen Höhlen und die vollen Lippen waren dunkel gefärbt, die Nase dominant. Ein seltsames Tattoo zog sich unter den Augen über beiden Wangen und den Nasenrücken und erinnerte an Stacheldrahtabdrücke. Als er boshaft zu lächeln begann und sie ihn mit melodisch-schöner Stimme sagen hörte: "Telithon! Nasto i chaw e-eth na chae." - schreckte sie aus ihrer Starre hoch und hätte fast den kostbaren Folianten fallen lassen.

      Sie blickte zum Fernseher hinüber, aber das unheimliche Männergesicht war verschwunden. Was hatte er da gesagt? Jhil versuchte sich an seine wenigen Worte zu erinnern. Im Geiste übersetzte sie die alte Elfensprache. "Ich komme! Deute die Spitze des Speers zu Boden." Was hatte er damit nur gemeint? Und wer war er?

      Eine Stunde später kuschelte sich die Frau in ihr Bett, umringt von ihren beiden Katern. Sie fand aber sehr lange keinen Schlaf, sah immer wieder dieses boshafte Gesicht vor sich. Als sie dann doch endlich einschlief, hatte sie einen seltsamen Traum...

      543 n. G. D., Valdavien. Die Ebene bedeckte ein riesiges Heer von eisengerüsteten Menschen. Fünftausend Kavalleristen und dreitausend bunt gekleidete Bogenschützen aus den Weiten Valdaviens, sieben­tausend Lanzenträger und viereinhalbtausend Schwertkämpfer aus dem starkbesiedelten Reich Doriath, von den südöstlichen Ufern des Glann kamen sechseinhalbtausend Amruner Söldner und aus dem eisumtosten Norden Lannduns weitere siebentausend Kämpfer mit Breitschwerter auf dem Rücken. Und zweitausend bildeten die zusammengewürfelten Truppen von den westlichen Neuen Königreichen Castros und Zarosa und Sileval. Schweigend standen fünfunddreißigtausend Gerüstete wartend im gleißenden Sonnenlicht in korrekter einheitlicher Formation.

      Ihnen gegenüber stand ein anderes Heer, weniger beeindruckend im Angesicht der dunklen Masse die sich über die östliche Ebene von Tanelor ergossen hatte, aber nicht minder zu unterschätzen. Auf der kleinen Anhöhe warteten dreieinhalbtausend Elfenkrieger auf edelschlanken Pferden, gesäumt von finster dreinblicken­den bärtigen zweitausend Zwergen und eintausend Gnome, die fünfhundert Trolle mit sich führten.

      Zwischen diesen Fronten wartender Krieger, eilten Generäle und Feldlords zu ihren Königen und Herrschern.

      "Sie haben meinen Sohn gefangen, wenn sie ihn töten, sterben beide meiner Kinder", sprach ein uralter Mann im königlich-goldenen Gewand und einer Krone aus schwarzgoldenen Spitzen. "Es ist genug Blut vergossen worden, wir sollten uns um Frieden bemühen." Dunkelkönig Gil'galad, der tausendjährige Elfenkönig von Ban Dúath saß auf einem kräftigen Rappen.

      "Ich stimme dem Dunkelkönig bei, es sollte längst wieder Zeit für Frieden sein", erwiderte Ysengrím, ein schwarz­haariger blutjunger Locthar aus der nördlichen Elfenstadt Ban Gynvael.

      Der Zwergenkönig Skelton Drachenpranke


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