Erwin Rosenberger: In indischen Liebesgassen - Prostitution in Bombay - Aus dem Tagebuch eines Schiffsarztes. Erwin RosenbergerЧитать онлайн книгу.
viel?“, wird von vielen indischen Mädchen verstanden, mögen deren fremdsprachliche Kenntnisse im Übrigen auch noch so spärlich sein. „How much?“ und die englischen Vokabeln der nötigsten Zahlwörter sind in Kamatipura wichtige termini technici des Berufswortschatzes.
Auf unsere Anfrage wurde uns für gewöhnlich geantwortet: 1 Rupie.
Aber auch 8 Annas, also ½ Rupie, wurde da und dort als Taxe angegeben.
8 Annas, – das sind ungefähr 67 Pfennige …
Und die Fama berichtet in Bombay, dass diese armen Geschöpfe in berücksichtigenswerten Fällen ihren Leib sogar noch um geringeren Preis verleihen, in Fällen, wo sich's um eingeborene Besucher handelt.
Ins Bereich des oben erwähnten unerbittlichen Circulus, der diese indischen Freudenmädchen aus ihrer Armut nicht hinauslässt, gehört auch die klägliche Beschaffenheit der vergitterten Zelle.
Da sie arm sind, sind sie nicht in der Lage, den lockenden Rahmen einer hübschen Wohnung zu beschaffen, und da ihre Wohnung so wenig anziehend ist, bleiben die Mädchen arm an Besuchern und Einkünften.
Wenn auch vielleicht das eine oder andere dieser indischen Kamatipura-Mädchen Verständnis dafür hat, wie viel in erotischen Angelegenheiten auf Rahmen, Kostümierung und Hintergrund ankommt, welche Werbekraft von der nett bemalten Kulisse ausgeht, so gebricht es den armen braunen Mädchen hier in Bombay dennoch an Geldmitteln zur Realisierung solcher Erkenntnis.
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