Эротические рассказы

Milly Darrell. Мэри Элизабет БрэддонЧитать онлайн книгу.

Milly Darrell - Мэри Элизабет Брэддон


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Darrell alle Aufmerksamkeit und Güte. Er sprach viel von seiner Frau, indem er besonders ihre Bildung und Liebenswürdigkeit hervorhob und seiner Tochter bei jeder Gelegenheit die Versicherung gab, daß sie ihre neue Mutter liebgewinnen werde.

      »Ich gestehe, Milly,« sagte er im Laufe dieser Gespräche, »ich war in dieser Sache etwas verzag und hatte nicht den Muth, Dir etwas davon zu sagen, bis sie geschehen war und dann hielt ich es für das Beste, die Mittheilung durch Julian machen zu lassen.«

      »Du hättest mir mehr Vertrauen schenken sollen, Papa,« sagte Milly zärtlich und ich begriff, welche vollkommene Selbstverleugnung in dem glücklichen Lächeln lag, mit dem sie ihm ihre Hand gab.

      »Und Du bist nicht ungehalten auf mich, mein Herzenskind?« fragte er.

      »Ungehalten auf Dich« Papa? als ob ich ein Recht dazu hätte. Wenn Du mich nur ein wenig lieben willst, wie früher, so werde ich vollständig glücklich sein.«

      »Ich werde Dich niemals weniger lieben, Milly.«

      Die Reise dauerte nicht sehr lang und die Gegend, durch die wir fuhren, bot an dem heitern Juniabend einen lieblichen Anblick dar. Als wir nach etwa 30 Meilen von unserer Bestimmung entfernt waren, wechselte die Landschaft. Das fruchtbare Ackerland und die grünen wogenden Saaten machten einem offenen Moor Platz und ich fühlte aus der Ferne den frischen Hauch des Oceans. Dieses ausgedehnte wellige Moorland war mir neu und ich dachte es liege eine wilde Art von Schönheit in seiner Einsamkeit. Was Milly betraf, so blickte sie mit Entzücken auf das Moor und strengte ihre Augen an, um den ersten Blick aus die Hügel von Thornleigh zu erhaschen — die Hügel, von denen sie mir so oft gesprochen hatte.

      Die Station, wo wir anhalten mußten, lag zehn Meilen von Mr. Darrells Haus und ein offener Wagen mit zwei Pferden wartete draußen auf uns. Wir fuhren auf einer Straße, die über das Moor führte, bis wir an ein Dorf von zerstreuten Häusern mit einer schönen alten Kirche gelangten. Wir fuhren, an den Thoren von zwei oder drei größeren Häuser, welche halb verborgen in Gärten lagen, vorüber und bogen dann in einen Weg ein, der einen Hügel hinauf führte, auf dessen Spitze wir an ein paar schöne eiserne Thore kamen, die mit Wappen verziert und auf beiden Seiten von massiven, mit Epheu überwachsenen, steinernen Pfeilern getragen wurden.

      Ein alter Mann trat aus einem hübschen ländlichen Häuschen und öffnete die Thore. Wir fuhren hieran durch eine Allee von einiger Ausdehnung, welche in grader Linie nach der Vorderseite des Wohnhauses führte, dessen Anblick mich entzückte. Es war sehr alt, massiv gebaut und hatte, wie ich dachte, ganz ein adeliges Aussehen. Auf drei Seiten befand sich eine breite Terrasse mit steinernem Geländer und an jeder Ecke führte eine große steinerne Treppe zu einer zweiten Terrasse herunter, mit schönen frischen Grasböschungen, die sich mit dem Rasen des Gartens verschmolzen. In Folge seiner hohen Lage gewährte das Haus eine herrliche Aussicht auf die See.

      Eine Dame trat aus dem schönen alten Portal, als der Wagen verfuhr und blieb oben auf der Terrassentreppe stehen, uns erwartend. Ich dachte mir sogleich, daß es Mrs. Darrell sein müsse.

      Milly zögerte ein wenig, als ihr Vater sie die Treppe hinauf führte. Sie war sehr blaß und ich konnte wahrnehmen, daß sie zitterte. Mrs. Darrell trat rasch auf sie zu und küßte sie.

      »Meine liebe Emily,« rief sie, »ich bin sehr erfreut, Dich endlich zu sehen. — O William, Du hast mich nicht getäuscht, als Du mir seine reizende Tochter versprachst.«

      Milly wurde roth und lächelte bei diesem Compliment, drängte sich aber noch immer mit scheuen, niedergeschlagenen Blicken an ihren Vater.

      Während diese Vorstellung stattfand, hatte ich Zeit, Mrs. Darrell zu betrachten.

      Sie war keineswegs eine schöne Frau, aber sie war, was man so nennt, ungemein interessant. Sie war groß und schlank, zierlich gebaut und graziös, hatte einen hübschen Hals und schöngeformten Kopf. Ihre Züge mit Ausnahme ihrer Augen zeigten nichts Bemerkenswerthes; aber diese letzteren waren auffallend genug, um einem Gesichte Ausdruck zu verleihen, das man außerdem für unbedeutend hätte halten können. Es waren große, glänzende, graue Augen mit großen dunkeln Wimpern und scharf gezeichneten Brauen von weit dunklerem Braun als ihr Haar. Dieses hatte eine unbestimmte Färbung, indem es weder hell- noch dunkelbraun war, aber seine seidenen Massen paßten gut zu ihrer blassen Gesichtsfarbe. Lavater hat uns gesagt, man solle Niemanden trauen, dessen Haare und Augenbrauen von verschiedener Farbe seien. Ich erinnerte mich an diesen Ausspruch, während ich Mrs. Darrell betrachtete.

      Sie war weiß gekleidet und ich dachte mir, daß das durchsichtige Musselingewand mit keinem andern Schmuck als einem Lillaband um den Hals ganz besonders gut zu ihrem zarten Gesichte stehe. Ihr Gemahl schien ebenso zu denken, denn er sah sie mit einem liebenden, bewundernden Blicke an, als er ihr seinen Arm bot, um sie ins Haus zu führen.

      »Ich darf nicht vergessen, Dir Miß Crofton vorzustellen, Augusta,« sagte er. »Sie ist eine Schulfreundin von Milly, die so freundlich war, meine Einladung, die Ferien mit ihr zuzubringen, anzunehmen.«

      Mrs. Darrell reichte mir ihre Hand, aber, wie ich mir einbildete, sehr kalt und ich hatte ein unbehagliches Gefühl, daß ich der neuen Gebieterin von Thornleigh nicht sehr willkommen sei.

      »Du wirst Deine früheren Zimmer vollkommen in Bereitschaft für Dich finden, Milly,« sagte sie, »und ich glaube, es dürfte das Beste sein, wenn wir der Miß Crofton das blaue Zimmer neben den Deinigen anweisen.«

      »Wenn Sie die Güte haben wollen, Mrs. Darrell.«

      »Wie, Milly, willst Du mich nicht Mama nennen?«

      Milly schwieg einige Augenblicke mit einem schmerzlichen Ausdruck in ihrem Gesicht.

      »Bitte, entschuldigen Sie mich,« sagte sie mit leiser Stimme, »ich kann Niemand mit diesem Namen anreden.«

      Augusta Darrell küßte sie wieder schweigend.

      »Es sei wie Du wünschst, Liebe,« sagte sie nach einer Pause.

      Ein rosenwangiges Mädchen mit angenehmem Gesicht, welches früher Milly bedient hatte, stellte sich uns dar und führte uns nach unsern Zimmern, auf dem Wege dahin seine Freude über die Rückkehr seiner jungen Gebieterin ausdrückend.

      Die Zimmer waren sehr hübsch und im ersten Stock auf der Seite des Hauses gelegen, welche die Aussicht nach der See hatte. Mein eigenes, das durch eine Thür mit Millys Wohnzimmer in Verbindung stand, hatte ein sehr behagliches Aussehen mit einem altmodischen Bett und blauen Damastvorhängen.

      Als meine einfache Toilette beendigt war, ging ich in Millys Ankleidezimmer und plauderte mit ihr, während sie ihr Haar ordnete. Sie entließ sogleich ihr Mädchen, als ich eintrat und ich wußte, daß sie mir etwas zu sagen habe.

      »Nun« Mary,« begann sie sofort, »was denkst Du von ihr?«

      »Von Mrs. Darrell?«

      »Natürlich.«

      »Welche Meinung kann ich mir von ihr bilden, nachdem ich sie kaum drei Minuten gesehen habe, Milly. Sie hat, wie ich glaube, ein sehr elegantes Aussehen. Das ist die einzige Ansicht, die ich bis jetzt von ihr hege.«

      »Glaubst Du, daß sie aufrichtig aussieht, Mary? Glaubst Du, daß sie Papa geheirathet hat, weil sie ihn liebt?«

      »Mein liebes Kind, wie vermag ich das zu sagen? Sie ist zwar viele Jahre jünger als Dein Papa, aber ich kann nicht einsehen, daß dieser Unterschied des Alters für sie ein Hinderniß sein muß, ihn zu lieben. Er ist ein Mann, für den, wie ich glaube, jedes Weib eine Zuneigung hegen könnte, abgesehen von der natürlichen Dankbarkeit gegen den Mann, der sie aus einer abhängigen Stellung befreit hat.«

      »Dankbarkeit ist nichts als Unsinn,« antwortete Miß Darrell ungeduldig. »Ich will wissen, ob mein Vater so geliebt ist, wie er geliebt zu werden verdient. Ich werde diese Frau niemals leiden können, so lange ich dessen nicht sicher bin.«

      »Ich glaube, Du bist bereits gegen sie eingenommen, Milly,« sagte ich vorwurfsvoll.

      »Wahrscheinlich bin ich es« Mary. Wahrscheinlich thue ich ihr Unrecht; aber ihr Gesicht gefällt mir nicht.«

      »Was


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