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Der Sturm-Heidehof. Emily BronteЧитать онлайн книгу.

Der Sturm-Heidehof - Emily Bronte


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sagte sie; »nicht gerade, weil ich hier zwischen den Hügeln lebe und immer dieselben Gesichter sehe und von einem Jahr zum anderen dieselben Vorgänge, sondern weil ich starke Selbstzucht üben mußte, die mich klug sein lehrte. Und dann, Mr. Lockwood, ich habe mehr gelesen, als Sie wohl denken. Sie werden hier in unserem Bibliothekzimmer kaum ein Buch finden, in das hinein ich nicht geblickt und aus dem heraus ich nicht etwas gewonnen hätte – abgesehen von der Reihe griechischer und lateinischer Werke und der anderen, die französische Bücher enthält; aber auch diese kenne ich gut voneinander. Mehr kann man von eines schlichten Mannes Tochter nicht erwarten. Doch wenn ich meine Geschichte so recht weitschweifig erzählen soll, täte ich besser fortzufahren, und statt drei Jahre zu überspringen, will ich schon mit dem nächsten Sommer beginnen, dem Sommer von 1778, seit dem nun fast dreiundzwanzig Jahre vergangen sind.«

      VIII.

      An einem schönen Junimorgen wurde mein erster herziger kleiner Pflegling und der letzte Sproß des alten Geschlechtes der Earnshaw geboren. Wir waren in einem entfernten Feld beim Heuen, als das Mädchen, das uns das Frühstück hinauszubringen pflegte, eine Stunde früher als sonst herangelaufen kam – quer über die Wiese und den Feldweg herauf. Sie rief mich schon von weitem an.

      »O, Ellen, so ein prächtiges Kind!« keuchte sie atemlos. »Der reizendste Junge von der Welt! Aber der Arzt sagt, die Frau muß sterben. Er sagt, sie sei schwindsüchtig. Ich hörte, wie er es dem Herrn sagte, und jetzt hat sie nichts mehr, was sie aufrecht hält, und sie wird noch vor dem Winter tot sein. Und du mußt gleich nach Hause kommen, Nelly. Du sollst es pflegen, es füttern mit Milch und Zucker und es Tag und Nacht bewachen. Ich wollte, ich wäre du, weil es ganz dir gehören wird, wenn die Frau erst nicht mehr da ist.«

       »Geht es ihr denn so schlecht?«

      »Ich glaube sehr; aber sie benimmt sich ganz tapfer«, antwortete das Mädchen. »Und sie spricht, als ob sie zu leben gedächte, bis es ein Mann geworden sei. Sie ist ganz außer sich vor Freude, es ist gar so reizend! Wenn ich sie wäre, ich würde ganz gewiß nicht sterben. Ich würde schon von seinem Anblick allein gesund werden – dem Doktor Kenneth zum Trotz. Frau Archer brachte das Goldchen zum Herrn ins Wohnzimmer hinunter, und sein Gesicht erhellte sich freudig. Da kommt der alte Rabe heran und krächzt:

      »Earnshaw, es ist ein Segen, daß Ihre Frau noch so lange leben durfte, um Ihnen diesen Sohn zu hinterlassen. Als sie kam, gewann ich sofort die Überzeugung, daß wir sie nicht lange behalten würden; und jetzt muß ich Ihnen sagen: der Winter wird sie mit sich nehmen. Nun seien Sie vernünftig und jammern nicht zuviel. Es läßt sich nicht ändern. Und außerdem – Sie hätten klüger wählen sollen und nicht solch schwankes Rohr zur Liebsten nehmen.«

      »Und was erwiderte der Herr?« fragte ich.

      »Ich glaube, er fluchte; aber ich achtete nicht auf ihn, ich bemühte mich, einen Blick auf das Kindchen zu werfen.« Und sie begann von neuem, eine begeisterte Schilderung des Babys zu entwerfen.

      Ich eilte begierig nach Hause, um es nun selbst gleichfalls zu bewundern; doch war ich um Hindleys willen sehr traurig. Er hatte in seinem Herzen nur Raum für zwei Idole: für seine Frau und sich selbst. Er liebte beide und betete das eine an, und ich konnte mir nicht vorstellen, wie er den Verlust ertragen würde.

      Als wir nach Drosselkreuz kamen, erwartete er uns schon am Haustor, und beim Eintreten fragte ich ihn, wie es dem Kinde gehe.

       »O Nelly, es kann schon beinahe herumlaufen«, antwortete er mit einem lieben Lächeln.

      »Und die Herrin?« wagte ich zu fragen. »Der Doktor sagt, sie –«

      »Zum Teufel mit dem Doktor!« unterbrach er mich zornrot. »Frances hat ganz recht: sie wird heute in acht Tagen ganz wohlauf sein. Gehst du hinauf zu ihr? Willst du ihr sagen, daß ich komme, wenn sie verspricht, nicht den Mund aufzutun. Ich bin von ihr gegangen, weil sie nicht still sein wollte; und sie muß – sage ihr, Mr. Kenneth sagt, sie müsse sich ganz ruhig verhalten.«

      Ich richtete Mrs. Earnshaw die Botschaft aus. Sie schien in ausgelassener Stimmung zu sein und antwortete fröhlich:

      »Ich habe kaum ein Wort gesprochen, Ellen, und da ist er schon zweimal weinend hinausgerannt. Also sage, ich verspreche, kein Wort zu reden, aber das soll mich nicht hindern, ihn auszulachen.«

      Arme Seele! Bis kurz vor ihrem Tode behielt sie dies fröhliche Herz. Und ihr Mann behauptete eigensinnig, nein wütend, ihre Gesundheit bessere sich täglich. Als Kenneth ihn wissen ließ, daß bei dem vorgeschrittenen Stadium der Krankheit Medikamente zwecklos seien und er sich für ärztliche Hilfe keine weiteren Ausgaben mehr machen solle, entgegnete er:

      »Ich weiß, Sie brauchen ihr nicht mehr zu helfen; sie ist wohl – sie braucht keinen Arzt mehr. Sie war niemals schwindsüchtig. Sie hatte Fieber, und das ist jetzt vorbei. Ihr Puls schlägt so regelmäßig wie der meine, und ihre Wangen sind kühl wie die meinigen.«

      Seiner Frau sagte er dasselbe, und sie schien ihm zu glauben. Doch eines Nachts, als sie an seiner Schulter lehnte und sagte, sie denke morgen kräftig genug zu sein, um sich erheben zu können, bekam sie einen Hustenanfall – einen ganz leichten. Er richtete sie in seinen Armen auf, sie legte die Hände um seinen Nacken, ihr Gesicht erbleichte, und sie war tot.

      Wie das Mädchen damals vorausgesehen hatte, fiel Hareton ganz in meine Hände. Mr. Earnshaw war, was das Kind anbelangte, beruhigt, da er es nie weinen hörte und es gesund sah. Er selbst aber verzweifelte ganz. Sein Kummer kannte kein mildes Klagen. Er weinte nicht und betete nicht, er fluchte und trotzte, verwünschte Gott und Menschen und überließ sich rücksichtsloser Verzweiflung. Die Dienerschaft ertrug sein bösartiges tyrannisches Wesen nicht lange; Josef und ich waren die einzigen, die bleiben wollten. Ich hatte nicht das Herz, meinen Posten zu verlassen, und überdies, Herr Lockwood, ich war seine Milchschwester und vergab ihm sein Benehmen leichter, als irgend eine Fremde getan haben würde. Josef aber blieb, um über Pächter und Knechte zu wachen, und weil es nun mal sein Beruf war, dort zu sein, wo es den Menschen Schlechtigkeiten vorzuwerfen gab.

      Des Hausherrn üble Manieren und schlechter Umgang gaben für Catherine und Heathcliff ein schlimmes Beispiel ab. Sein Betragen gegen letzteren war genug, um aus einem Heiligen einen Teufel zu machen. Und in der Tat schien es damals, als sei der Bursche vom Teufel besessen. Es entzückte ihn, daß Hindley immer tiefer herabsank und immer gewalttätiger und mürrischer wurde. Ich kann gar rächt beschreiben, welch höllisches Haus wir hatten. Der Pfarrer kam nicht mehr, und schließlich kam überhaupt kein anständiger Mensch mehr zu uns, es sei denn, daß Edgar Linton Miß Cathy besuchte.

      Mit fünfzehn Jahren war sie die Königin unter den schönen Mädchen unseres Kirchspiels, und dazu ein hochmütiges, starrköpfiges Geschöpf! Ich gebe zu: ich liebte sie nicht, nachdem sie den Kinderjahren entwachsen war, und ich ärgerte sie oft mit meinem Bemühen, ihre Arroganz zu bestrafen. Trotzdem empfand sie nie Abneigung gegen mich. Ihre Anhänglichkeit an ihre ersten Freunde war unerschütterlich. Selbst Heathcliff behielt ihre ganze Zuneigung, und dem jungen Linton wurde es trotz all seiner Vorzüge schwer, einen gleich tiefen Eindruck auf sie zu machen.

      Er war mein letzter Herr; dort über dem Kamin hängt sein Bild. Früher hing auch das Bild seiner Frau dort; aber es ist entfernt worden; sonst hätten Sie wohl einen gewissen Eindruck von ihrer Persönlichkeit bekommen. Wollen Sie sein Bild betrachten? Können Sie es erkennen?

      Mrs. Dean hob die Kerze, und ich erblickte ein sanftes Gesicht, das außerordentliche Ähnlichkeit mit der jungen Dame vom Sturmheidhof aufwies, aber liebenswürdigeren und gedankenvolleren Ausdruck trug. Es bot einen entzückenden Anblick. Langes, lichtes Haar lockte sich leicht um die Schläfen, die Augen waren groß und ernst, das ganze Gesicht fast zu anmutig. Ich wunderte mich nicht, daß Catherine Earnshaw um dieses Mannes willen ihren ersten Freund hatte vergessen können.

      »Ein sehr sympathisches Bildnis«, bemerkte ich zur Haushälterin. »Ist es ähnlich?«

      »Ja«, antwortete sie, »aber er sah besser aus, wenn er lebhaft war; dies hier ist sein gewöhnlicher Ausdruck. Er bedurfte, um fröhlich zu sein, meist der Anregung anderer.«

      Nach


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