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Friedrich Gerstecker: Reise in die Südsee. Friedrich GersteckerЧитать онлайн книгу.

Friedrich Gerstecker: Reise in die Südsee - Friedrich Gerstecker


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besuchte ich und fand es mit vier schauerlichen Bildern, riesengroßen kolorierten Abbildungen der Leber des Menschen mit den vernichtenden Wirkungen des Alkohols darauf. Es mag das eine recht hübsche Unterhaltung sein die Tafeln anzublicken, besonders für Leute, die sich ihr Leben lang schon dem Trunk ergeben haben, und nun ziemlich genau beobachten können, wie sie inwendig aussehen, und ich will auch nicht leugnen, dass es viel Gutes haben mag, ihnen die entsetzlichen Folgen unmäßigen Trinkens vor Augen zu halten, da gerade diese auch noch dazu die nichtswürdigsten, mit allen schädlichen Stoffen versetzten Getränke bekommen; wer aber gerade nicht nötig hat, ein abschreckendes Beispiel fortwährend vor Augen zu haben, auf den macht es jedenfalls gerade einen solchen Eindruck wie jener auf einen Pfahl gespießte Kopf in den Pampas.

       Gerade in dieser Zeit beschäftigte sich Mr. Damon, der seine Besuche auch versichert, dass er nicht zu den Missionaren gehört, sehr eifrig mit einer japanischen Angelegenheit. Von Kalifornien herüber waren nämlich mehrere geborene Japaner, die früher einmal von einem amerikanischen Schiffe in See aufgefischt waren, angekommen, und beabsichtigten in ihr Vaterland zurückzukehren. Die Amerikaner interessierten sich aber schon damals viel zu sehr für Japan, eine solche Gelegenheit unbenutzt vorübergehen zu lassen und Mr. Damon sammelte gerade, um für sie ein Walfischboot, „KOMPASS“, ein Gewehr, einige Kleider, Schuhe etc. zusammenzubringen. Kapitän Whitmore von dem amerikanischen Schiff „SARAH BOYD“ hatte sich nämlich erboten, sie in Sicht von den Lu-Chu-Inseln abzusetzen, von wo sie dann versuchen mussten die Küste zu erreichen, da sie, sobald die japanischen Autoritäten nur ahnen würden sie wären von einem fremden Fahrzeug dorthin gebracht, nicht allein ihre Freiheit, sondern auch ihre Leben in dringender Gefahr brächten. Wie ich höre ist die Summe in sehr kurzer Zeit zusammengekommen.

      Für die Literatur der Sandwichsinseln ist ebenfalls schon manches geschehen, und verschiedene durch Amerikaner angelegte Druckerpressen sind teils beschäftigt Zeitungen, teils religiöse Traktate und Schriften zu drucken.

       In Hawaiischer Sprache ist schon die ganze vollständige Bibel erschienen, dann das Neue Testament allein, ferner mehrere Gebetbücher, kleine Fibeln für Kinder sowohl, wie für die erwachsenen Eingeborenen, sie mit europäischen Gegenständen auch in der Abbildung bekannt zu machen und sie die Anfangsgründe ihrer eigenen Sprache in der Schrift zu lehren.

      Außer dem „Friend“ dann, der, ein Mittelding zwischen religiösem und Unterhaltungsblatt, mehr für seemännische Leser berechnet ist, erscheint auch noch, in großem Format, der „Polynesian,“ das offizielle Journal der hawaiischen Regierung, das ebenfalls wöchentlich herauskommt, und früher auch noch ein kleines Blatt durchaus den Zwecken der Mäßigkeitsvereine bestimmt, was aber jetzt eingegangen ist und seine Tendenz zum Teil mit auf den Friend übertragen hat.

      Früher erschien ebenfalls noch ein Monatsheft, der Hawaiiean Spectator, conducted by an association of Gentlemen, und ebenfalls in Honolulu gedruckt, der aber größtenteils dem Missionswesen gewidmet war und sich nur einige Jahre gehalten hat.

      Außerdem sind übrigens schon förmliche Werke auf Honolulu erschienen, wie z. B. Jarves History of the Hawaiiean Isles mit, natürlich dazu in den Staaten angefertigten Holzschnitten, wie mehrere andere Bücher, und die Amerikaner haben hier wie überall bewiesen, dass sie, was sie anfassen, auch vollkommen gut durchzuführen wissen.

       Um übrigens auch vom inneren Lande selber etwas zu sehen, machte ich mich eines schönen Morgens mit einem Dr. Petri aus Eisenach, den ich hier das Vergnügen hatte kennen zu lernen, auf den sogenannten Pali oder Pari, einen Felsenabhang, der die südliche Hälfte der Insel von der nördlichen trennt, zu besuchen.

      Auf ziemlich guten und lebhaften Pferden ritten wir, der Hauptstraße folgend, gegen die Berge hinauf, und ich kann wohl sagen dass ich seit langer Zeit keinen froheren Nachmittag gehabt habe als damals, wo wir im flüchtigen Galopp durch die wirklich reizende Gegend dieser Insel sprengten, und mit vollen Zügen die balsamische Luft einsogen, die von den grünen Hügeln zu uns herüber wehte.

      Als wir die Stadt verließen, hielten wir uns erst, noch eine ziemliche Strecke lang in einer dichten Allee jener lindenartigen Tulpenbäume, die zu gleicher Zeit, nach dem Weg zu, die Einfriedigung für die an die Straße stoßenden Taroteiche bildet, und zu diesem Zweck ganz dicht neben einander, förmlich heckenartig gepflanzt waren. Von Links herüber blitzten die kleinen Wasserspiegel der Teiche aus den breiten saftigen Blättern und den darum her gepflanzten Bananen heraus, und noch etwas weiter hin schaukelten über einzelnen Fischteichen und zwischen schlankem Zuckerrohr vor, hohe Kokospalmen ihre fächerartigen Riesenblätter.

       Daran vorüber flogen wir hinein in das offene Land; hie und da schaute ein im europäischen Geschmack gebautes Lusthaus aus dem dunklen Grün der es umgebenden Gebüsche heraus, und bunt zerstreut darum her, aber alle mit kleinen Gärten und wo es irgend anging mit Taroteichen versehen, die der in einem tiefen Graben herüber geleitete Bergstrom mit Wasser versah, standen die niederen Strohhütten der Eingeborenen.

      Je weiter wir uns von der Stadt entfernten, desto steiler zog sich der Weg bergan, und rechts ab hörten wir das Rauschen eines Wasserfalls. Der Doktor, obgleich noch nicht lange auf diesen Inseln, war hier doch schon ziemlich gut bekannt und ritt gegen eine Gartenpforte an. Ein kleiner Insulaner öffnete, und ein paar Mädchen mit einem alten Kanaka kamen aus der nächsten Hütte und hielten, als wir abgestiegen, unsere Pferde. Rechts, nur ein kleines Stück vom Haus ab, führte der Weg an den Abhang eines steilen Tales, über das hin wir die Aussicht nach dem gegenüber niedersprudelnden Wasserfall hatten.

       Es war gerade kein großartiger, aber ein höchst lieblicher Anblick, den hellen Bach aus den schattigen Büschen herausbrechen und wie im tollen Übermut über die scharfen Felsen in das zwischen 40 bis 50 Fuß tiefe Tal hinabspringen zu sehen, wo er sich in einem kleinen Becken erst wieder von seinem gefährlichen Satz sammelte und erholte, und dann – wie ein „zivilisierter“ Insulaner welcher Christ und guter Bürger geworden – sein freies schönes Leben aufgab und ernst und gesetzt in das kultivierte Tal hinunterfloss. Vorbei war es für ihn mit Wald und Waldeshang, vorbei mit den Freuden, der Lust seiner Jugend; das lag hinter ihm in unersteigbarer Kluft und halb freiwillig halb gezwungen hatte er sich selber aus seinem Paradiese gestürzt. Nicht mehr nach eigenem Gutdünken konnte er jetzt durch das schattige Grün des Waldes brechen und Gottes Güte in seinem eigenen Murmeln und Plätschern preisen – nicht mehr mit den sich zu ihm niedereneigenden Blumen kosen, und unter den alten, langdurchwühlten Baumwurzeln nach bunten Kieseln suchen, die er dann spielend und tändelnd, und seine sorglose Bahn sorglos verfolgend mit ins Tal nahm, sondern jetzt war ihm gezeigt was wirkliches Leben sei, und der Zweck war ihm, nach so viel tausend Jahren von Lust und Freiheit, zum ersten Mal bekannt gemacht worden, weshalb ihn Gott eigentlich erschaffen habe, und weshalb er auf der Welt sei.

       Vor allen Dingen musste er erst einmal denen, die ihm diese neue Weisheit verkündigt, die Taro-Teiche füllen, die Gärten wässern und Mühlen und Maschinen treiben, und außerdem noch sämtliche schwarze Wäsche für Stadt und Umgegend reinigen, und endlich, herüber- und hinübergehetzt und gejagt, fortgeleitet wo er im Wege war, hingezogen wo man ihn brauchte, lebensmüde und matt, seine kristallhelle Flut in eine Pfütze verwandelt, im weiten Meere des Unendlichen zu verschwinden. – Ich weiß nicht, was sie dem Bach dafür Alles, im Ozean einst, versprochen haben – aber er hat mir recht leidgetan.

       Wir hatten noch ein ziemliches Stück zu reiten und konnten uns deshalb nicht so lang an dem Wasserfall aufhalten. Bald saßen wir wieder im Sattel und galoppierten bergan. Während der Weg hier schlechter wurde und hie und da tiefe Sumpfstellen die Pferde bis an die Knie versinken ließen, hatten wir auch Gesellschaft bekommen. Ein kleiner brauner Junge und ein Mädchen, beide zwischen acht und neun Jahre alt, sprangen in tollen Sätzen neben und vor den Pferden her, Schlamm und Steine mit ihren bloßen Füßen nicht mehr achtend als ob es weiche Teppiche gewesen wären. Trotz ihrer dem Laufen nicht so günstigen Kleidung hielt das Mädchen vollkommen gut Schritt, ja war immer noch 15 bis 20 Schritt voraus, während der braune Bursche endlich, um sich die Sache etwas zu erleichtern, mein Pferd beim Schwanz erwischte und sich nun, es mochte laufen wie es wollte, unter jeder Bedingung mitnehmen ließ. Der Doktor erklärte mir: Die kleine Bande liefe mit, um oben auf dem Pali die Pferde zu halten und einen Real zu verdienen.

      Wir waren jetzt


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