Schön und ermordet: Zwei Kriminalromane. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.
vor. Sein fleischiges Gesicht erstarrte wie Lava.
»Meinst du, ich verlasse mich darauf, dass ein hirnloser Henker wie Nelles unser Problem lautlos erledigt? In einem fremden Land? Wenn es so ist, umso besser. Dann brauchst du nur dafür zu sorgen, dass er nicht zurückkommt. Es soll da unten tiefe Schluchten geben und miserable Straßen. - Aber wenn er nicht zurechtkommt, musst du einspringen, Bernd.«
So hatte sich der Hai das gedacht. Er, Bernd Makowski, sollte die Oberaufsicht bei einem Mordunternehmen führen. Und notfalls selbst einspringen. Die Frage, die der Hai gestern an ihn gerichtet hatte, ob er bereit sei, Nelles umzulegen, war nicht nur eine Testfrage gewesen. Typen wie Nelles zählten nicht. Er, Makowski, hätte es wissen müssen.
Für ihn schlug die Stunde der Wahrheit.
Er sollte eine Frau umbringen.
Und einen Polizisten, wenn es sich nicht vermeiden ließ, ebenfalls.
Er nickte und hielt dabei dem glitzernden Blick stand. Ihm lag eine Frage auf der Zunge, doch Heinen kam ihm zuvor.
»Ich weiß, dass die Lavalle-Brüder aus Marseille mir noch einen Gefallen schulden, aber ich werde mich hüten, die Schuld einzufordern! Und weißt du, warum nicht?« Heinen formte die großen Hände zu klumpigen Fäusten. »Ich will reinen Tisch machen, Bernd, und nicht eine neue Abhängigkeit riskieren!« Heinens Atem ging rasselnd. »Enttäusch mich nicht, Bernd«, sagte er abschließend.
*
Roth knipste die Nachttischlampe aus. Er versuchte, sich zu entspannen und ein paar Stunden Schlaf zu erwischen, bevor er sich auf die lange Fahrt machte.
In Wirklichkeit wartete er nur darauf, dass sich der Alptraum wieder einstellte.
Er schreckte auf, als das Telefon klingelte. Fluchend schaltete er das Licht wieder ein. Nach einem Blick auf die Uhr, stellte er verblüfft fest, dass er schon zwei Stunden geschlafen haben musste.
Es war viertel nach zwölf.
»Ja?«, schrie er wütend in den Hörer.
»Ich bin's«, sagte sie. »Entschuldigen Sie ...«
Er wollte ihr etwas Grobes an den Kopf werfen, aber er atmete nur tief aus und fragte beherrscht: »Was wollen Sie?«
»Kann ich mitkommen?«, fragte sie.
»Wohin?« Er begriff den Sinn ihrer Frage nicht.
»Nach, na, Sie wissen schon ...« Er hörte, dass sie nervös war. »Bitte, ich möchte es so gern ...«
Er ließ sich aufs Bett fallen.
»Hallo? Sind Sie noch da?«
»Ja ...«
»Fein! Wo soll ich hinkommen?«
»He, nicht so schnell! Ich habe noch nicht ja gesagt, ich meine, dass Sie mitkommen können.«
»Also ... nein?«
»Das habe ich auch nicht gemeint«, sagte er unwirsch. »Von mir aus.«
»Klasse! Wo soll ich hinkommen?«
»Ich hole Sie vor Ihrem Haus ab. Um vier! Punkt vier, verstanden?«
»Um vier Uhr morgens?«, schrie sie. »Himmel, das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
»Um vier«, sagte er. »Entweder Sie sind da, oder ich fahre allein. Gute Nacht.«
Er legte auf. Ein kleines boshaftes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
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