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Drei Monate in Dixie. Arthur James Lyon FremantleЧитать онлайн книгу.

Drei Monate in Dixie - Arthur James Lyon Fremantle


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die von etwas beackertem Boden umgeben sind. Die Bewohner sprechen alle Spanisch und tragen mexikanische Kleidung.

      McCarthy ist sehr stolz auf seine Kenntnis der hiesigen Gegend, obgleich er uns häufig auf den falschen Weg führt. Allerdings ähneln die verschiedenen Pfade einander dermaßen, dass man leicht in die Irre geht.

      Um 16.45 Uhr rasteten wir an einem ungleich besseren Platz als gestern. Wir müssen anhalten, wo immer wir ein wenig Gras für unsere Maultiere finden können.

      Kurz nachdem wir unser Nachtlager vorbereitet hatten, kamen sechs Texas Rangers von Woods Regiment herangeritten. Die Burschen boten einen sehr malerischen Anblick – großgewachsen, spindeldürr und wettergegerbt, aber sie betrugen sich recht zivilisiert.

      Bis wir San Antonio erreichen, werden wir jede Nacht unter freiem Himmel verbringen müssen und in der Dunkelheit ziehe ich immensen Nutzen aus meiner Türkischen Laterne. (Es ist dies eine Laterne aus weißem Leinwandstoff und Draht, in die man eine Kerze stellt und die sich nach der Benutzung zusammenfalten lässt. In den Straßen Konstantinopels ist sie ein alltäglicher Anblick, aber die Texaner begegneten dieser Konstruktion mit großer Bewunderung.)

      15. April 1863 (Mittwoch): Trotz der Zecken und Flöhe schlief ich gut und wir brachen um 05.30 Uhr auf. Wir passierten eine tote Klapperschlange von zweieinhalb Metern Länge und erreichten gegen 07.00 Uhr eine Wasserstelle.

      Um 09.00 Uhr erspähten wir die Kavalkade von General Magruder, die uns auf einem parallelen Pfad in etwa 800 Metern Entfernung entgegenkam. McCarthy und ich sprangen aus dem Wagen und ich rannte über die Prärie, um den General zu erreichen. Es gelang mir, indem ich mir das Ersatzpferd des letzten Mannes des Reiterzuges borgte. Ich galoppierte an die Spitze des Zuges und fand den General in Begleitung einer Dame, die mir vorgestellt wurde, deren Namen ich jedoch nicht preisgeben möchte. Sie ist unbestreitbar eine ausgesprochen hübsche Frau und die Gattin eines Offiziers aus Magruders Stab. Selbstverständlich schenken all die gutaussehenden Offiziere, die den General durch diese Wüste begleiten, dieser Dame die größte Aufmerksamkeit.

      General Magruder, der Oberbefehlshaber im Staate Texas, ist eine ansehnliche, soldatische Erscheinung; ein Mann von etwa 55 Jahren mit breiten Schultern, einem rosigen Teint und strahlenden Augen. Er trägt seinen Backenbart und Schnurrbart nach der englischen Mode und als ich ihn traf, trug er die graue Uniform der Konföderation. Er war so höflich, mich zu bitten, ihn auf seiner Reise durch Texas zu begleiten. Er hatte bereits Kunde von meiner Ankunft erhalten und war entschieden der Ansicht, ich solle mich ihm anschließen. Er erkundigte sich nach mehreren Offizieren meines Regiments, deren Bekanntschaft er während seiner Zeit an der kanadischen Grenze gemacht hatte. Er ist Virginier, ein eloquenter Redner und er betrachtet sich als guten Freund zahlreicher englischer Offiziere.

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      Er bestand darauf, dass McCarthy und ich mit ihm speisen sollten und versprach, uns Pferde zu überlassen, mit denen wir Mr. Sargent wieder einholen könnten.

      Nachdem wir uns einverstanden erklärt hatten, führte ich ein langes und angenehmes Gespräch mit dem General, der von den Puritanern mit großer Abscheu sprach und ihre ersten Vertreter auf dem amerikanischen Kontinent "diese pestverseuchte Mannschaft der Mayflower" nannte. Er verspürt jedoch keinerlei Verbitterung gegen einzelne Yankees. Auch äußerte er sich sehr positiv über McClellan, den er einen Gentleman von wachem Geiste und persönlicher Tapferkeit nannte, dem allerdings die moralische Courage fehle, sich großer Verantwortung zu stellen. Magruder hatte die konföderierten Truppen bei Yorktown befehligt, die sich McClellans Vormarsch entgegengestellt hatten. Er erklärte mir die diversen Kniffe, auf die er zurückgegriffen hatte, um seine Stärke vor McClellan zu verbergen und sprach von der immensen Erleichterung und der Belustigung, die er empfunden hatte, als er sah, wie McClellan mit seiner riesigen Armee vor den erbärmlichen Feldbefestigungen und deren gerade einmal 8.000 Verteidigern zurückzuweichen begann. [Anm. d. Übers.: Als Magruder im Frühjahr 1862 McClellan auf der Virginia-Halbinsel den Marschweg nach Richmond versperrte, täuschte er den bekanntermaßen vorsichtigen Unionsgeneral über die Anzahl seiner weit unterlegenen Verteidigungstruppen, indem er mittels bemalter Baumstämme starke Artilleriestellungen vorgaukelte und Infanterieregimenter wiederholt an verschiedenen Stellen in Sichtweite des Feindes umhermarschieren ließ. Tatsächlich wagte McClellan den direkten Angriff auf das vermeintliche konföderierte Bollwerk nicht und bereitete seine 120.000 Mann starke Armee auf eine ausgedehnte Belagerung vor, welche dem Süden wertvolle Wochen zum Aufbau einer organisierten Verteidigung der Hauptstadt verschaffte. Bei seinem Gespräch mit Fremantle erliegt Magruder offenbar der Versuchung, seine Leistungen bei Yorktown zusätzlich auszuschmücken: Obgleich seine Truppen zahlenmäßig in der Tat weit unterlegen waren, verfügte er anfangs über 11.000 Männer, die relativ rasch auf 35.000 verstärkt wurden. Auch konnte er McClellan nicht zum Rückzug zwingen, sondern musste seine Verteidigungsstellungen selbst aufgeben, als nach mehrwöchiger Belagerung ein massiver Sturmangriff der Unionsarmee offenbar unmittelbar bevorstand.] Magruder hatte einst mit Hooker im gleichen Regiment gedient und er nannte ihn "im Grunde einen Schurken und Lügner". Von Lee und Longstreet sprach er nur mit der größten Hochachtung.

      Magruder ist ein alter Artillerist und hat viel Zeit in Europa verbracht. Da er zudem lange an der kanadischen Grenze stationiert war, hat er die Bekanntschaft zahlreicher britischer Offiziere gemacht, besonders jener der 7th Hussars und der Guards.

      Seine kürzlichen Siege bei Galveston und Sabine Pass haben ihm großen Ruhm beschert. Er hat außerordentliche Kühnheit bewiesen, indem er schwerbewaffnete Kriegsschiffe mit armseligen, von texanischen Kavalleristen bemannten Flussdampfern angriff.

      Der Hauptgrund seines Besuches in Brownsville war die Regelung des Baumwollhandels. Er hatte die Order erlassen, dass die Hälfte des Wertes der exportierten Baumwolle in Importgüter investiert werden müsse, die dem konföderierten Staate zugutekämen. Der Präsident hatte diese Order als gesetzeswidrig und tyrannisch verurteilt.

      Die Offiziere von Magruders Stab sind ausgesprochen gutaussehende Männer von ausgezeichnetem Charakter. Ihre Namen lauten: Major Pendleton, Major Wray, Captain De Ponté, Captain Alston, Captain Turner, Lieutenant-Colonel McNeil, Captain Dwyer, Dr. Benien, Lieutenant Stanard, Lieutenant Yancey und Major Magruder. Letzterer ist ein Neffe des Generals und ein besonders ansehnlicher junger Bursche. Sie alle verstehen sich ausgezeichnet mit ihrem Vorgesetzten und bilden eine sehr ungezwungene Gesellschaft. Mir wurde der Ehrenplatz an der Tafel angeboten, der stets heftig umkämpft ist, nämlich der Sitz zur Rechten der Dame. Nach der Mahlzeit stimmten wir etliche Lieder an. Sowohl der General als auch sein Neffe sangen und ebenso Captain Alston, dessen korpulente Statur sich jedoch als übermächtig für seinen kleinen Hocker erwies, weswegen er inmitten eines Liedes mit lautem Krachen unter dem Tisch verschwand. Captain Dwyer ließ uns an seinem ausgezeichneten Geigenspiel teilhaben und ein betagter und bereits leicht berauschter General der Miliz kümmerte sich um den Punsch und hielt einige "geschliffene" Reden. Es war dieser ein grobschlächtiger alter Kämpe und er rühmte mehrfach den Namen McGuffin. General Magruder trägt zu derlei festlichen Anlässen stets eine rote Wollmütze und er führte den Vorsitz unserer Feiergesellschaft mit großem Können.

      Es war bereits 23.30 Uhr, als ich mich endlich von dieser sympathischen Gruppe losreißen konnte und als ich mich verabschiedete, wurde ich mit Freundschaftsbekundungen und Empfehlungsschreiben überschüttet.

      16. April 1863 (Donnerstag): Heute begannen unsere Unannehmlichkeiten. Gegen Mitternacht verließen McCarthy und ich die Gastlichkeit des Offizierszeltes und bestiegen die mexikanischen Sättel, unter denen sich knochige Mustangs befanden, deren Ausdauer bereits arg unter dem vergangenen Monat voller Anstrengungen bei miserablem Futter gelitten hatte. Auf diesen Kreaturen machten wir uns auf die Suche nach Mr. Sargent und seinem Wagen. Zwei Texas Rangers fungierten als unsere Führer.

      Bei Tagesanbruch erreichten wir Los Animos, ein heruntergekommenes Farmhaus, in dessen Nähe Mr. Sargent sein Nachtlager hätte aufschlagen sollen; wir konnten allerdings nirgends eine Spur von ihm finden.

      Wir befanden uns nun am Rande eines trostlosen Gebietes von knapp 100 Kilometern Durchmesser namens "The Sands". Im Vergleich zu dieser


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