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Die Fallschirmjäger der Fremdenlegion. Thomas GASTЧитать онлайн книгу.

Die Fallschirmjäger der Fremdenlegion - Thomas GAST


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angeführte Toubou Rebellengruppe die Stadt Bardaï in Tibesti, im Norden Tschads, an und entführte drei Europäer. Christophe Staewen, einen deutschen Schriftsteller, Arzt und Neffen des damaligen Bundespräsidenten Heinemann, Françoise Claustre, eine französische Ethnologin und Archäologin, die am nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung arbeitete, und Marc Combe, einen Entwicklungshelfer. Staewens Frau, Elfriede, wurde bei dem Überfall getötet. Christophe Staewen selbst kam nicht zuletzt auch deshalb frei, weil die Bundesrepublik 2,2 Millionen Mark Lösegeld zahlte. Françoise Claustre aber blieb in den Händen der Toubous. Mit Major Pierre Galopin, einem französischen Offizier, Geheimdienstmann und Unterhändler, der sich um die Befreiung der Geiseln bemühte, machten die Toubous kurzen Prozess. Nach grausamer Folterung wurde er mitten in der Tibesti Wüste an einem Baum aufgeknüpft. Die Geiselnahme von Frau Claustre dauerte drei Jahre. Das Buch „l'Affaire Claustre“ führte mich als Leser durch die grandiose Landschaft der Borkou-Ennedi-Tibesti Wüste und hinein in Ereignisse, die einst auch für die Fremdenlegion geschichtsträchtig waren.

      Der lange Weg bis zur Unabhängigkeit Tschads von Frankreich im Jahr 1960 war steinig, die Meilensteine dorthin klassisch. Zuerst unterlag das Land dem französischen Protektorat, dann wurde es eine Kolonie. Es folgten nicht enden wollende Rebellionen. Dreimal mehr Raum bietend als Frankreich, erstreckt sich das Staatsgebiet großflächig zwischen Libyen im Norden und der Zentralafrikanischen Republik im Süden. Im Norden dominieren unzugängliche, zerklüftete Massive und die vulkanischen Gebirge des Tibesti die Landschaft. Unterirdische Flüsse speisen im Landesinneren kleine, in Talkesseln liegende Ergs und Oasen, während im Westen und im Süden Feuchtgebiete den Tag sehen, die an die braun-grüne Savanne der Nachbarländer erinnern. Nichts gleicht einem Sonnenaufgang in der Gegend um Abéché. Nirgends auf der Erde ist die Luft reiner als am Tschadsee. Kaum anderswo funkeln die Sterne so hell und atemberaubend schön wie im Erg du Djourab, und kein natürliches Monument erscheint identischer als der Hadjer el Hamis, der Felsen der Elefanten. Unwirklich und gleichermaßen real wie aus einem Gemälde von Joseph Eugen von Guérard wirken die zahlreichen Inselberge in der Guéra Provinz, dort wo der Norden der Zentralafrikanischen Republik sich mit dem Süden des Tschad vereint.

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       Hadjer el Hamis, der Felsen der Elefanten.

      Ich weiß das, denn ich kenne all diese Orte. Im Jahr 1991 betrat ich den Tschad zum ersten Mal. Angeführt von unserem Regimentskommandeur, Remy Gausseres, einem alten Baroudeur (Haudegen), einst Kompaniechef der dritten Kompanie, waren wir gekommen, um an der Operation Épervier teilzunehmen, also um das fortzusetzen, was unsere Vorgänger 1969 begonnen hatten.

      Operation Limousin 1969 -1970

      Das Eingreifen der französischen Truppen im Tschad 1969 bis 1970 war, nach Algerien, gleichzeitig die erste Militärintervention Frankreichs in einem souveränen, afrikanischen Land. Dieser Intervention gaben die Franzosen den Namen „Limousin“. Auf dem Höhepunkt der Militäroperation kämpften 2500 französische Soldaten, inklusive des gesamten 2. REP im Tschad. Ziel war es, die Hauptstadt N’Djamena, die bis 1973 noch Fort Lamy hieß, vor der Offensive der Rebellen der Front de Libération Nationale du Tchad (FROLINAT) zu schützen. Bei der FROLINAT handelte es sich um eine erst kürzlich entstandene Bewegung. Der Hass Nord-Süd aber, der für ihre Gründung verantwortlich gemacht wurde, saß von Beginn der Zeit an immer schon tief. Wir werden hier etwas an Ruanda und an das Verhältnis zwischen Hutu und Tutsi erinnert. Die feinzügigen, fast hellhäutigen Araber im Norden des Tschad sahen die Schwarzen im Süden von jeher als ihre Sklaven an. In seiner unendlichen Weisheit hatte Gott es so entscheiden. Erst als das Land die Unabhängigkeit erreichte, nahmen die Schwarzen ihre Revanche, und die war grausam. Sie, die Christen und Animisten, rissen den Großteil der zentralen Ämter an sich. Sie traten plötzlich als eine Art Herrenrasse in Erscheinung, eine Ethnie, die in allen Belangen bevorzugt wurde. Sonderrechte auf der einen und Benachteiligungen auf der anderen Seite, das ergab schon immer ein explosives Gemisch, aus dem unweigerlich Flächenbrände entstanden. Die Rebellen, hagere, von der Sonne gebräunte Muslime, Toubous, Hirtennomaden und Karawanenführer, kämpften ab sofort gegen das mit unbarmherziger Härte geführte Regime des Präsidenten François Tombalbaye. Der aus dem Süden stammende Protestant hatte nur Missachtung für die Araber des Borkou-Ennedi-Tibesti und für die Teda und Daza des Toubou Volkes übrig. Deshalb der Aufstand, ebendaher die Revolte. Gegründet wurde die FROLINAT 1966 in Nyala, im Sudan. Nicht wenige Denker und Lenker im Tschad sagten, sie sei nur eine Speerspitze des libyschen Imperialismus, der versuche, eine tiefe Wunde in die Flanke des Landes zu reißen. Was den Führern der Bewegung, Ibrahim Abatcha allen voran, tatsächlich im Kopf herumging, ihre wahren Absichten und ihre realen Ziele, das sei dahingestellt. Für die Menschen im Norden stellte sie nur eine Vereinigung halbwüchsiger Burschen dar, wozu auch dieser Habré gehörte. Die Männer hatten einen Traum, und der war nicht mal so schlecht. Sie träumten nämlich davon, nicht diese ständig steigenden Steuern zahlen zu müssen, damit sich die Herren aus dem Süden nicht noch mehr die eh schon dicken, fetten Bäuche vollschlagen konnten. Sie träumten, dass Willkür, Gewalt und Machtmissbrauch, die immer dann ins Spiel kamen, wenn sie nicht in der Lage waren, diese Steuern zu zahlen, endlich aufhörten. Und sie wollten, dass die Regierungssoldaten die Finger von ihren Frauen und Mädchen ließen. Und der Traum bestand aus dem Stoff, aus dem sich die Rebellen selbst schmiedeten. Rebellen, die besser schießen, die schneller und weiter laufen konnten und die verbissener ans Werk gingen als ihre Gegner, die Soldaten der Armee. Im zerklüfteten Land im Norden Tschads bauten sie ihre uneinnehmbaren Bastionen aus. Wurden sie verfolgt, so zogen sie sich über die Grenze nach Darfur in den Sudan oder in die Zentralafrikanische Republik zurück. Deshalb befanden sich ihre Basiscamps auch teilweise grenznah im Südosten des Landes in und um Am-Timan, aber auch in der Region um Mongo. Das Bollwerk, das Zentrum des Widerstandes jedoch, blieb der hohe Norden, die Steinwüste des Tibesti. Aus dem Nichts heraus stellten die Aufständischen zwei Armeen auf. Die erste Armee bestand aus Kämpfern der Ethnie der Ouaddaï. Die zweite Armee vereinte Gleichgesinnte der Ethnie der Gorane, der Toubou also. Die Toubou waren hervorragende Kämpfer, das Beste, was Afrika zu bieten hatte. Die Gefahr, dass die beiden Armeen schnurstracks nach Fort Lamy marschierten, schätzten die Militärs Ende des Jahres 1968, Anfang 1969 als sehr groß ein. Und auf der anderen Seite? Nun, die reguläre Armee Tombalbayes hatte keine Schlagkraft. Mit 1850 Soldaten zu wenige und im Kampf recht unerfahren, konnte sie nichts unternehmen, was die FROLINAT in ihren Zielen in irgendeiner Weise hätte beeinflussen können. Also bat der starke Mann Tschads Frankreich um Beistand. In der Tat gab es seit Mai 1961 mehrere geheime Militärabkommen zwischen den beiden Staaten, und so löste der Tschad de facto nur das bereits bezahlte Ticket ein. Die zu Hilfe eilenden Truppen Frankreichs gliederten sich in zwei Säulen: Soldaten der Marineinfanterie und Fremdenlegionäre.

       Nizza / Fort Lamy, 16. April 1969

      Das 390 Mann starke Legionärskontingent, kurz EMT-1, bestand aus der ersten und der zweiten Kompanie des 2. REP sowie aus einem Führungsstab und einer kleinen Stabs- und Versorgungskompanie. An Bord von 2 DC-8 verlegten sie frohen Mutes und von Neugier erfüllt von Nizza nach Fort Lamy. Die Waffen in der Hand, marschierten sie am nächsten Tag singend und im Gleichschritt im Camp Dubut ein.

       En Afrique malgré le vent, la pluie.

       Guette la sentinelle sur le piton.

       Mais son cœur est au pays chéri.

       Quitté pour voir des horizons lointains.

       Ses yeux ont aperçu l’ennemi qui s’approche.

       Qui s’approche. L’alerte est donnée, les souvenirs s’envolent.

       Maintenant au combat.

      In Afrika trotz Wind und Regen.

      Der Posten wacht auf den Gipfeln.

      Aber sein Herz ist im geliebten Land.

      Losgezogen um ferne Horizonte zu sehen.

      Seine


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