Эротические рассказы

Ich und der Fisch, der Fisch und ich. Dorothea Doris TangelЧитать онлайн книгу.

Ich und der Fisch, der Fisch und ich - Dorothea Doris Tangel


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Was male ich da überhaupt? Was will ich sagen, was soll es ausdrücken? Und wen interessiert es überhaupt? Ich bin so überflüssig...

      Ich dachte an die Musikerkollegen von früher, denen ich nach ca. 20 Jahren wieder begegnet war. Schon damals passte ich nicht hinein. Und jetzt? Ich war viel zu dick geworden, wie sie mir nach der langen Zeit auch alle schön lauthals bekundeten, dass es jeder im Lokal hören konnte anstatt erst einmal ordentlich Hallo zu sagen (Deppen!) und ich war immer noch so unsicher wie eh und je, konnte die hohen Töne nicht treffen, die mir früher auch schon schwergefallen waren und meine schwermütigen Lieder gingen ihnen immer noch auf die Nerven.

      Einmal sagte ein Trommler zu mir, meine Texte würden ihn so runterziehen. "Schatten in der Nacht..." fragte er mich ganz gequält „was soll das denn bedeuten?“. Er hatte ja recht. Aber es hörte sich einfach gut an. Und heute wollten sie mich Mal mehr nicht ans Mikro lassen obwohl es eine öffentliche Session war.

      Ich hasse meine Unselbstständigkeit. Immer bin ich von irgendetwas oder von irgendwem abhängig. Ist das so im Leben? Wehre mich dagegen obwohl Widerstand zwecklos ist? Muss man autonom, ganz alleine, immer und alles und unbedingt? Vielleicht ist das der Grund warum es keiner mit mir aushält, weil ich ein völlig falsches Bild von Abhängigkeit habe...

      Muss ja ein enormer Stress sein, mit mir zusammen zu sein. Vielleicht bin ich deshalb so isoliert? Warum ist es mir so wichtig was andere von mir denken, oder ob sie mich mögen?

      Bei der Vorstellung, die Musiker- Kollegen von damals würden sehen was ich male, verging mir heute alles. Ich sehnte mich nach der Zeit zurück, als ich mir die Birne zugeknallt habe und wie alle, einfach nur stoned, high, bekifft, bekokst, besoffen und sooo normal war.

      Aber, der Kampf geht weiter. 5 Minuten. Nur für 5 Minuten. Nicht aufregen, nur nicht aufgeben und nicht lockerlassen!

      Aber mich zurücksehnen, nach dieser Zeit von damals tu ich nicht wirklich. Speziell diese Leute, denen ich heute wieder begegnet war haben mir noch nie gut getan, bis auf sehr wenige Ausnahmen. Mich haben die Drogen verrückt gemacht. In Wahrheit habe ich weder Alkohol noch alle die anderen Substanzen vertragen.

      Meine größte Angst war einmal: was, wenn ich jetzt sterbe und vor meinen Schöpfer treten muss? Ich wusste ich könnte ihm nicht einmal in die Augen sehen, so sehr schämte ich mich. Nein, ich wollte unbedingt nüchtern sterben. Mich plagten wegen meiner Sucht und wegen dem ewigen „zu“ sein ewig Schuldgefühle, auch Gott gegenüber.

       Der zehnte Tag 25. märz 2007 Sonntag

      Halte durch, keine zu rauchen. Aber mein Gemüt läuft Amok. War es immer so wenn ich mir etwas abgewöhnt habe? Kann mich erinnern, daß ich einmal mehrere Tage in einem Abstellraum, zusammengekrümmt auf einer zerbeulten 2-Sitzer Couch zugebracht hatte, auf der man nur angewinkelt liegen konnte. Ich wollte nicht in meiner gewohnten Umgebung bleiben, bis das Schlimmste überstanden war. Das war mir zu bedrohlich.

      An das Gefühl der ersten Tage ohne Stoff, kann ich mich gut erinnern. Da kann einem keiner wirklich helfen. Ich wüsste jedenfalls nicht wie? Man kann ja nicht ins Gehirn hineingreifen und einmal umdrehen. Da gibt es tatsächlich nur eins, wenn man von einer Sucht loskommen will, da muss man durch, dass muss man irgendwie aushalten, egal wie schwer es ist und in so einem Moment will man das ja auch.

      Hat man einmal die Entscheidung getroffen, etwas zu verändern und hundert Anläufe gemacht, kommt eines Tages der Punkt, an dem man keine Lust auf mehr „Mätzchen“ hat. Das ewige An und Aus macht einen ja mürbe! Man will endlich Resultate und man ist es müde, immer denselben Film der Enttäuschung über sich selbst zu erleben!

      Diese Gefühle zu überwinden und mit diesen haltlosen Gedanken des Verlangens fertigzuwerden kann einem keiner abnehmen. Vielleicht wäre es leichter wenn ich nicht so alleine wäre? Oder wäre es schlimmer? Wenn ich doch nur Mal mit Jemandem reden könnte…

      Prompt ruft eine liebe Freundin an dass sie gleich vorbeikommt, damit ich ihre Gardine nähe. Gut. Genau im richtigen Moment. Danke da oben dass ihr mich hört.

      Es dauerte dann aber doch bis sie kommt, weil sie noch etwas zu tun hatte, ich aber nichts davon weiß und ich dachte schon sie hätte mich glatt vergessen. Ich rotiere zwischen Panik und Erschöpfung. Soll ich mich wieder ins Bett legen und versuchen zu schlafen, bis mir schlecht wird, oder wird es jeden Moment klingeln? Ich kann mich nicht auf Arbeit konzentrieren. Ich dürste nach menschlicher Wärme. 11 Tage schon habe ich keinen mehr gesehen.

      Aber sie kommt dann doch noch und schleppt mich mit, eine Bekannte besuchen, bei der sie etwas abgeben muss. Es ist so ungewohnt unter Leute zu gehen daß ich mich ganz nackt fühle. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen und gehe wie auf weichgekochten Eiern, weiß nicht ob man mir das Drama ansieht. Ich kann Niemandem erzählen, was gerade bei mir abgeht. Will sicher sein daß ich etwas erreicht habe bevor ich mein Maul zu weit aufreiße. Was, wenn ich scheitere? Will erst wieder Land unter den Füßen haben.

      Ich soll mir Zeit lassen mit den Näharbeiten und als sie mich nach Hause fährt bringe ich allen Mut auf und pumpe sie um 20 Euro an. Ich habe nichts mehr zu essen im Haus und bis zum 1. oder 3., falls es ein Wochenende ist sind es noch 5 Tage. Es fällt mir unheimlich schwer zu fragen und fast hätte ich es nicht geschafft. Aber vor meiner Haustür ist mir klar, ich muss etwas sagen. Sie kann ja immer noch ablehnen, aber wenn ich es nicht tue, habe ich es nicht einmal versucht, wie so oft in meinem Leben, ich Feigling. Sie ist locker und es scheint ihr nichts auszumachen. Sie meint, es ist O.K., wegen der Näharbeit. Da schäme ich mich dann doch sehr.

      Aber ich weiß mir nicht anders zu helfen. Das ist ja einer der Gründe warum ich unbedingt aufhören will zu rauchen: die ewige Geldnot. Wenn meine Freundin nicht gekommen wäre, ich weiß gar nicht was ich gemacht hätte. Hatte kein Brot mehr, noch nicht einmal mehr Klopapier, aber noch eine Küchenrolle und nur nackte Spagettis und ich kann nicht zu einer Freundin fahren, um mir etwas zu leihen weil alle rauchen und das Geld für die Bahn auch nicht vorhanden ist.

      Habe auch kein Katzenfutter mehr, nur noch Trockenfutter und will das meinem Kater nicht antun. Ich musste, ich wollte mich doch um ihn kümmern und ich will es gut machen, er soll doch glücklich sein, nachdem was er alles durchgemacht hatte bevor er zu mir kam. Man wollte ihn in ein Tierheim geben und dort wäre er vielleicht eingeschläfert worden weil er nur noch um sich schlug.

      Aber er muss nicht hungern. Obwohl ich vieles nicht auf die Reihe kriege und sogar einige Male ohne Wohnung dagestanden habe, für ihn habe ich immer Futter auftreiben können, obwohl ich damals, als ich gerade die Drogen aus meinem Leben verabschiedet hatte nicht sicher war ob ich das hinkriegen würde mich um ein Tier zu kümmern. Aber die Pflanze ist nicht eingegangen!

      Ich habe ihn damals aufgenommen, als keiner mehr mit ihm klarkam, damit er frei sein konnte. Er war bis dahin nur in Wohnungen eingeschlossen gewesen und ich kann „eingesperrte“ Tiere nun Mal nicht leiden. Ist so unnatürlich, auch im Zoo.

      Ich spüre immer ihre Verzweiflung und meine dass viele Tiere dort deshalb ihre Jungen nach der Geburt umbringen, weil sie ihnen ein Leben in Gefangenschaft, ohne Aussicht auf Selbstbestimmung nicht zumuten wollen. Auch Tiere wollen selbst entscheiden! Tiere haben „natürlicherweise“ einen so großen Lebensraum dass sie den ganzen Tag auf der Pirsch unterwegs sein können und müssen bei uns dann ein Dasein in einem Raum so groß wie ein Badezimmer fristen. Wie würde es uns gehen, wenn wir uns ein ganzes Leben in einem schmucklos gekachelten Raum aufhalten müssten, der gerade zum einmal umdrehen reicht und uns den ganzen Tag von unseren Fressfeinden angaffen lassen?

      Zudem werden ihnen auch noch ständig ihre Jungen weggenommen, wenn sie endlich mal eine Aufgabe und eine Familie haben. Sie haben ja den ganzen Tag absolut nichts Wichtiges zu tun und Scheinaktionen, machen auch unsre Arbeitslosen verrückt, wenn Ämter meinen sie beschäftigen zu müssen indem sie sie in einen leeren Supermarkt zum Einkaufen schicken, um leere Packungen in den Warenkorb zu legen, um…, ja was eigentlich?

      Viele unserer Zootiere sind schon richtig verrückt und ich frage mich, warum das so viele, die ihr Geld mit „Tierbenutzen wie Dinge verdienen“ nicht merken. Aber wenn sie es merken würden, würden sie auch keine Tiere


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