Эротические рассказы

Ich und der Fisch, der Fisch und ich. Dorothea Doris TangelЧитать онлайн книгу.

Ich und der Fisch, der Fisch und ich - Dorothea Doris Tangel


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Angst macht. Ich schlich mich davon, und verbarg mich hinter einem unverbindlichen aber leeren Lächeln und habe mich nie wieder gemeldet, obwohl ich montags hätte anfangen können. Wie sollte ich ihm erklären dass jedes Fünkchen Persönlichkeit überlebenswichtig für mich war, die ich schon 3 Selbstmordversuche hinter mir hatte?

      Jede freie Minute verbrachte ich im warmen Wasser, egal ob Tag oder Nacht und ich liebte dieses Badezimmer, mit den kleinen bunten Fische Kacheln, von denen ich mir zwar nur 10 hatte leisten können, die aber so wunderschön sind daß sie die Sinne betören und mich immer wieder zum lächeln bringen können. Es war ein vollkommen neuer Raum in einem 300 Jahre alten Haus, das im ständigen Verfall war, den ich selber gestaltet und erbauen hatte lassen, als ich nach dem Tod meiner Mutter 20 Tausend Euro geerbt hatte. Ich war es leid mich immer in der Küche an der Spüle waschen zu müssen. In dieser Zeit schrieb ich mein erstes Buch, das bis heute noch niemand zu lesen bekommen hat. Sie werden doch nur daran herummeckern.

      Durch die tägliche Badezimmerarie sprengte die Stromrechnung, bei der jährlichen Abschlagszahlung mein Budget ins Uferlose. Mir drohte ein Leben komplett ohne Strom, wenn ich nicht innerhalb der nächsten 10 Tage zahle, da der städtische Stromanbieter mich abklemmen wollte. Ich musste etwas ändern.

      Ich lieh mir viel Geld, das ich bis heute noch nicht alles zurückgezahlt habe und brauchte ein ganzes Jahr, um mir das tägliche Baden wieder abzugewöhnen. Ich sparte als Erstes am heißen Wasser und machte die Wanne nicht mehr so voll, das half schon etwas. Der elektrischen Heizlüfter wurde auch entsorgt, da ich herausbekam dass das Stromfresser sind. Ich holte mein uraltes Heizspiralengerät hervor, das mir schon immer gute Dienste geleistet hatte und stöpselte es in ein Verlängerungskabel mit Ausschaltknopf und konnte so die Zimmerwärme besser regulieren. Ich kämpfte mit mir und versagte jeden Morgen aufs Neue wenn ich keine Termine hatte und aus dem Haus musste und saß schneller wieder in der Wanne als ich es bewusst bemerkte.

      Ich muss dazu sagen, es war auch eine Ausnahmesituation (aber wann ist es das für Süchtige nicht?), eine extrem schwierige Zeit, in der das warme Wasser wie eine Umarmung war, die mich über den schlimmsten Schock hinwegtröstete und das Gefühl der Einsamkeit etwas mildern konnte.

      Hätte ich an einem See gewohnt, wäre ich wahrscheinlich jeden Tag schwimmen gegangen. Wasser macht mich glücklich, wenn es nicht das tosende Meer ist und ich kann, wie auch auf dem Feldberg im Taunus für einen kurzen Moment einmal alles vergessen und tanken. Ich lebe zwar an einem Fluss, aber ich bin mir nicht sicher, wenn ich dort hineinspringe ob ich nicht nach einer Minute als Skelett wieder herauskomme.

      Kapitel 3

      Eigentlich müsste ich mittlerweile so etwas wie ein Profi auf diesem Gebiet geworden sein, bei dem was ich mir schon alles abgewöhnt habe. Ich gehöre zu der Kiffer- Generation und bei uns war es üblich abends, nach getaner Arbeit Joints zu rauchen. Das wurde schnell zu meiner Lieblingsdroge.

      Ansonsten und auf Partys knallten wir uns noch mit Bier, Schnaps oder Sekt für die Damen die Birne zu und alles was uns zudröhnte, wurde begeistert geschluckt und wir wetteiferten darin wer mehr vertragen konnte. Mit 16 hatte ich schon ein so hohes Alkohol- Pensum dass ich gestandene Männer unter den Tisch saufen konnte. Ich war stolz darauf, wurde auch noch dafür gelobt und gerne eingeladen. Man motivierte mich quasi so weiterzumachen…

      Zu fortgeschrittener Nachtzeit tat man dann so als wäre man noch komplett nüchtern. Man wollte vermeiden völlig verblödet herumzulallen oder besoffen zu wirken. Immer Haltung bewahren.

      Als ich 20 wurde fragte ich mich, wie meine Freundinnen, nachdem wir vor einem Fest eine Wasserpfeife geraucht hatten immer noch Smalltalk machen und flirten konnten? Egal wie schief sie schon in der Gegend herumstanden und egal wieviel sie getrunken hatten, sie hielten sich wacker und konnten anscheinend immer noch denken. Ich konnte das nicht.

      Wenn ich nur getrunken hatte verlor ich jede Selbstbeherrschung und war so euphorisch dass es sogar mir schon wehtat und ich alle nur nervte, weil ich viel zu überschwänglich und laut war. Glücklich war ich damit nie und immer passierte dann auch irgendeine Kleinigkeit, die mich so aus der Bahn warf dass ich plötzlich völlig hysterisch anfing zu heulen und nicht mehr zu beruhigen war.

      Es war eher eine Art Schmerz, den ich mit meinem lautem Lachen zu überdecken suchte und nach mittlerweile vielen Jahren täglich high oder betrunken sagte ich nach einem Schillum lieber nichts mehr, denn meine Zunge war irgendwie zu groß für meinen Mund geworden und versperrte mir den Ausgang für die Worte. Sie kamen dann immer so verkrumpelt heraus dass keiner verstehen konnte was ich meinte, aber auch das fiel nicht größer auf, denn alle waren ja breit und hatten sich zugeknallt mit allem Möglichen in flüssiger oder fester Form.

      Mein Gehirn schrumpfte dann immer auf Erbsengröße und kullerte laut klackernd in meinem leeren Schädel herum und ich verlor ständig den Faden. Ich konnte angefangene Sätze nicht mehr zu Ende bringen wenn ich bekifft war, weil ich einfach nicht mehr wusste was ich hatte sagen wollen, als ich vor einer zehntel Sekunde einen Satz angefangen hatte.

      Auch wenn es schien dass das bei meinen Freunden zum Normalzustand gehörte, machte mir das aber doch etwas aus und es machte mir auch bald keinen Spaß mehr mit so großen Lücken in meinem Gehirn herumzulaufen, wo ich mich doch so gerne mit anderen unterhalte. Auch das was andere sagten wusste ich schon nach einer halben Minute nicht mehr und stellte immer wieder dieselbe Frage, weil ich die Antwort sofort wieder vergessen hatte.

      Wo wohnst Du? Fragte ich manchmal 3 Mal, bis ich mich schämte dass es immer noch nicht bei mir angekommen war. Ich sollte fragen, ob er uns vielleicht mit seinem Auto mitnehmen könnte, wenn er in die gleiche Richtung fuhr.

      Wir stritten uns auch ständig herum, weil sich manche am nächsten Tag noch meinten erinnern zu können, wer was gesagt hatte. „Das hab´ ich nie gesagt!“, hörte man bei unseren Diskussionen immer einen laut ausrufen. Wir konnten deswegen richtig wütend werden, weil jeder recht haben wollte, bis andere auch bestätigten dass es anders gewesen war. Mir war das immer sehr peinlich. Ich war zwar nicht die Intelligenteste, aber dumm wollte ich auch nicht sein.

      *

      Obwohl ich mein High- sein immer zu verbergen suchte und mir nichts anmerken lassen wollte, verblödete ich trotzdem und wurde immer paranoider. Irgendwie wirkte bei mir alles intensiver als bei den anderen. Sie waren nie paranoid und mussten nicht stundenlang nachts nach Hause laufen, weil sie nicht mehr in der Lage waren in eine Straßenbahn einzusteigen, nur weil dort schon ein paar Leute drin saßen. Gut, die meisten hatten auch ein Auto!

      Wenn ich stoned war und auf der Straße an Leuten vorbeilaufen musste, hielt ich immer die Luft an, der Boden unter mir wurde zu Treibsand und ich fing an über meine eigenen Füße zu stolpern. Da wechselte lieber schnell die Straßenseite, wenn mir jemand entgegen kam, obwohl mich keiner beachtete und mir keiner was tat. Ich lief lieber 2 Stunden nach Hause als einen Bus zu nehmen, obwohl ich müde war.

      Ich wollte nicht, dass mich einer so sieht!

      Ich schaffte es einfach nicht, wenn ich Haschisch geraucht oder stärkere Sachen intus hatte, ohne Panik mit Fremden in einem Raum oder auf einer Straßenseite zu sein. Viel später, mit 35 versuchte ich lieber zu verzichten wenn ich mir bei Freunden ein Piece besorgte und das Schillum herumgereicht wurde und schaffte es immer öfter erst zu Hause etwas zu rauchen. Es dauerte 20 Jahre bis ich das mit dem Straßenbahn fahren anders organisieren konnte und in den Griff bekam, meistens wenigstens!

      Heute weiß ich dass das die ersten Anzeichen eines „süchtigen Kindes“ sind, die Sucht hinter sich lassen. Man hat nur noch nicht die Kraft und Wege gefunden, wie das geht. Ich bin vielen Menschen begegnet, die nie auch nur eine Sekunde daran gedacht haben sich von ihrem Bierchen zu verabschieden, obwohl sie täglich so extrem viel konsumiert haben dass sie allabendlich nach Hause beschleppt werden mussten weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten und sonst irgendwo schlafend auf der Straße herumgelegen hätten. Sie wollten es nicht und sie brauchten es anscheinend nicht, aber ich brauchte es!

      Ich erkenne heute die vielen, kleinen unsichtbaren Schritte, die es braucht, um innerlich eine Basis aufzubauen wenn


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