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Die Cousine aus Frankreich. Catherine St.JohnЧитать онлайн книгу.

Die Cousine aus Frankreich - Catherine St.John


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kalt und die vier Männer waren ihr nicht ganz geheuer – wandte sich einer der anderen Männer nach ihr um.

      „Sag mal, Georges, der Kleine sitzt hier nur so herum, der könnte uns doch wenigstens ein bisschen helfen. Ich versteh´ ja sowieso nicht, wieso wir heute nur zu viert rausgefahren sind – gerade, wenn wir eine lange Fahrt vorhaben.“

      „Halt´s Maul, Louis, der versteht doch gar nichts vom Segeln.“

      „Was? Und wozu hast du ihn dann mitgenommen? Vielleicht wegen der guten Nachtluft? Da ist doch was faul! Sag mal, ist das etwa ein Flüchtling – ein Feind der Republik?“

      „Quatsch“, brummte Georges, aber es klang wenig überzeugend.

      „Na, also mir kommt das spanisch vor.“

      „Ist mir egal, wie dir das vorkommt. Blas dich hier nicht so auf, Louis, zieh lieber das Tau da vorne mal fester an, das Segel flattert ein bisschen.“

      Während Louis achselzuckend die wenigen Schritte zum Bug stiefelte, wo die beiden anderen Männer sich die ganze Zeit aufhielten, eilte Georges zu Geneviève und flüsterte hastig: „Tut mir Leid, mein normaler Bootsmann ist krank; wir müssen ihn bestechen – für Geld übersieht der alles. Haben Sie noch etwas Geld übrig?“

      „Ja“, flüsterte Geneviève zurück.

      „Wie viel?“

      „Fünf Louis d´or“, antwortete sie vorsichtig, wenn auch nicht unbedingt wahrheitsgemäß.

      „Ich werde es versuchen. Drei müssten aber reichen. Die anderen sind harmlos – sie machen alles, was ich sage, und können Louis nicht leiden. Lassen Sie mich nur machen.“

      Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück und wandte sich dem zurückkommenden Louis zu. „He – Louis! Wie wär´s mit einem Spielchen? Jetzt haben wir ja etwas Ruhe.“ Dabei holte er schon ein abgegriffenes Päckchen Karten aus seiner hinteren Hosentasche. Geneviève war gespannt, was nun folgen würde - das jedenfalls hatte sie nicht erwartet! Georges freilich schien genau zu wissen, was er tat. Louis zögerte, schielte aber begehrlich auf die Karten, soweit Geneviève das in der Dunkelheit erkennen konnte, während sie unauffällig einige Münzen aus ihrem Beutelchen in die Jackentasche praktizierte.

      „Lust hätte ich schon… aber ich weiß nicht. Ich hab gestern schon zwei Louis d´or im Lion Rouge verspielt – weiß gar nicht, wie mir das passiert ist. Meiner Alten hab ich das noch gar nicht gesagt. Mann, die wird mir vielleicht was erzählen!“

      „Gleich zwei ganze Louis d´or? Aber Louis – so viel Geld!“

      „Hör bloß auf, du redest schon wie meine Alte.“

      „Ja, ja, die gute Anne“, sinnierte Georges nicht ohne Schadenfreude. Interessiert fragte er weiter: „Hat sie dir wegen sowas nicht mal eine Flasche über den Schädel gehauen?“

      „Verdammt, erinnere mich bloß nicht daran!“, stöhnte Louis auf.

      „Ein resolutes Weibsbild, deine Anne“, gab Georges sein Urteil ab. „Na, dann schau nur, dass du das Geld schnell wieder auftreibst. Eine ganze Menge, zwei ganze Louis d´or.“

      Damit wandte er sich ab und machte sich an einem Tau zu schaffen. Geneviève hatte seine Taktik schon durchschaut: Er wollte Louis ein bisschen schmoren lassen. Tatsächlich biss dieser nach einigen Minuten stummen Kampfs mit sich selbst auf den so geschickt ausgelegten Köder an: „Sag mal, Georges, du könntest mir nicht vielleicht…?“

      „Was? Geld pumpen? Schlecht, weißt du… Meine Marthe lässt mir auch nicht viel übrig; wenn ich so viel spielen würde wie du, hätte ich auch nie einen Sou. Jean und Michel brauchst du übrigens gar nicht erst zu fragen, die haben mir vorhin erst erzählt, dass sie völlig pleite sind. Tja, ich fürchte, du wirst Anne alles beichten müssen. Schau, so schlimm kann es ja auch nicht werden. Vielleicht wirft sie dir einen Kochtopf an den Kopf und verbietet dir für die nächste Zeit, in den Lion Rouge zu gehen – aber daran wirst du schon nicht sterben.“

      Louis schien aber den Tod den in Aussicht gestellten Strafen vorzuziehen; er stöhnte mehrmals ganz erbärmlich und nahm schließlich einen neuen Anlauf: „Und der Kleine da?“

      „Was soll mit dem sein? Ach so - ! Das hab ich gerne: erst die Leute für Flüchtlinge halten und sie dann anpumpen! Das würde ich an deiner Stelle lieber nicht tun. Stell dir vor, du nimmst Geld von ihm und dann ist er tatsächlich ein Flüchtling: Schön stehst du da, wenn das rauskommt.“

      Louis widersprach ganz entrüstet. „Natürlich ist der kein Flüchtling! Sieht man doch!“ Offensichtlich war er bereit, jeden für einen guten Bürger der Republik zu halten, der ihm Geld leihen konnte. Die Aussicht auf zwei Louis d´or ließ ihn vor Erleichterung fast stottern, denn er hatte tatsächlich entsetzliche Angst vor seiner herrschsüchtigen und vor allem schlagkräftigen Frau.

      Auf einen Wink von Georges reichte Geneviève Louis drei Goldstücke, nach denen dieser hastig griff, erfreut über die unvermutete Großzügigkeit des jungen Mannes.

      „Na“, sagte Georges gleichmütig, „dann wären deine Probleme ja gelöst – aber solltest du eines Tages doch wieder glauben, Henri wäre ein Flüchtling, dann vergiss nicht, dass du dir von ihm hast aus der Patsche helfen lassen. Bestechung wäre das dann, jawohl.“

      „Schon recht“, brummte Louis und nickte Geneviève zu, „schönen Dank auch, Bürger – oder soll ich Monsieur sagen?“

      „Mir egal“, brummte Geneviève zurück und versuchte, ihre Stimme möglichst tief und männlich klingen zu lassen, was ihr aber nicht besonders gut gelang. Erleichtert sah sie Louis wieder zum Bug des Kutters stapfen, während Georges sich am Heck um das Ruder kümmerte.

      „Wenn er merkt, dass wir gar nicht Richtung Brest segeln, fängt er bestimmt wieder an. Spätestens, wenn wir an Cap Hague vorbei sind, müssten wir nämlich nach Westen segeln anstatt weiter nach Norden. Aber jetzt hängt er schon mit drin, und das weiß er auch, also machen Sie sich mal keine Sorgen um ihn.“

      Wirklich begann Louis nach einiger Zeit, sich mit zunehmender Lautstärke über die Route zu wundern. Die beiden anderen verhielten sich so blind, taub und stumm, dass Geneviève daraus den Schluss zog, Georges habe sie eingeweiht.

      Louis jedoch wurde unruhig: „Sag mal Georges, wo willst du verdammt noch mal hin? Wir sind schon lange am Kap vorbei – hältst du mich für blöde? Wenn wir nach Westen segeln würden, müsste es seit Neuestem im Norden hell werden. Also was soll das alles?“

      Tatsächlich war backbord – welche Himmelsrichtung es auch immer sein mochte, auf die Louis´ anklagender Zeigefinger wies – eine schwache hellere Färbung wahrzunehmen.

      Georges antwortete zunächst nicht. Während der lastenden Stille lief es Geneviève trotz der tröstenden Worte von Georges kalt über den Rücken: Bestimmt war jetzt alles aus: Louis würde verhindern, dass man sie in England absetzte, und in Frankreich ungeheuren Krach schlagen – sie würden alle auf der Guillotine sterben. Nur mühsam bewahrte sie äußerlich die Ruhe und zwang sich, auf Georges zu vertrauen: Hoffentlich fiel ihm etwas ein, um Louis zu beruhigen!

      Da hörte sie Georges bedächtig sagen: „Wohl, Louis, da magst du schon recht haben. Wir fahren tatsächlich nicht nach Westen, sondern nach Norden.“

      „Nach Norden? Aber – nach England?!“

      „Nach England“, bestätigte Georges mit bewunderungswürdiger Gelassenheit.

      „Das dulde ich nicht! England ist ein feindliches Land! Du verrätst die Revolution, wenn du einem Feind der Republik zur Flucht verhilfst!“

      Das hatte sie befürchtet. Um Gottes willen – was sollte sie jetzt tun? Geneviève wurde von einer derartigen Verzweiflung erfasst, dass sie sich vornahm, eher über Bord zu springen und zu ertrinken, als sich nach Frankreich zurückschaffen zu lassen – sterben müsste sie ja auf jeden Fall. Aus diesen morbiden Gedanken wurde sie durch Georges´ Stimme gerissen, die Louis antwortete: „Das duldest du nicht? Du hängst ja auch schon


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