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Mördertränen: Thriller. Alfred BekkerЧитать онлайн книгу.

Mördertränen: Thriller - Alfred Bekker


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      “Es wird noch was mit uns, Barry. Da bin ich mir ganz sicher. Ach, grüßen Sie übrigens Ihren Kollegen von mir - Mr Jaden Hecker.”

      “Den kennen Sie auch?”

      “War eine Bordellrazzia vor einigen Jahren. Damals war ich noch nicht die schwarze Witwe von Brooklyn.”

      “So?”

      “Damals war ich noch nichtmal eine Ehefrau. Ich wurde damals wegen Prostitution angeklagt und mein späterer Ehemann hat meinen Anwalt bezahlt. Wer weiß, ich hätte ihn sonst vielleicht nie kennengelernt. In gewisser Weise bin ich Ihrem Kollegen also zu Dank verpflichtet. Aber vielleicht sprechen Sie Ihn besser nicht darauf an.”

      “Warum nicht?”

      “Er wird sich kaum an mich erinnern.”

      Wenn sie damals noch kleine Brüste und kein durch Botox entstelltes Gesicht gehabt hatte, mochte das sogar zutreffen.

      Sie fuhr fort: “Abgesehen davon, wäre es ihm vielleicht peinlich.”

      “Wieso?”

      “Weil er keine Hose anhatte, als die Razzia begann. Er war nämlich nicht dienstlich dort.”

      Ich atmete tief durch.

      Das war eine Botschaft aus der Rubrik ‘Dinge, die ich über Kollegen nie wissen wollte’.

      2

      Ich besuche meinen Sohn regelmäßig und so oft es meine Zeit zulässt. Diesmal zeigte er mir etwas, das er gefunden hatte.

      Es war ein Buch.

      Eine Sammlung mit mathematischen Formeln, wie ich sah.

      Dafür interessiert er sich besonders.

      Das Buch war schon älter.

      Es sah aus, als hätte es jemand aus einer Bibliothek entliehen und nicht zurückgegeben.

      “Schau mal!”

      Ich schlug es auf.

      >Herzliche Grüße... von Valentina!<, stand da.

      Es war wie ein Schlag vor den Kopf. Das konnte kein Zufall sein. Das war eine Drohung.

      “Woher hast du das?”

      “Gefunden.”

      “Wo... gefunden!”

      “Es lag auf dem Nachttisch. Es lag einfach da. Ich weiß nicht wieso. Es lag einfach da. Ich kann schon die Hälfte auswendig.”

      “Wann lag es da?”

      “Heute Morgen, als ich aufgewacht bin. Toll, nicht?”

      Ich atmete tief durch.

      “Ja, eine tolle Sammlung”, sagte ich.

      3

      Meine Frau liegt im Koma. Ob sie je wieder aufwacht, weiß ich nicht. Ob sie überhaupt schläft, weiß ich nicht. Es kann durchaus sein, dass sie alles mitbekommt.

      Also komme ich zu ihr, so oft es geht und spreche mit ihr.

      Ich habe immer alles mit ihr besprochen.

      Also habe ich einfach nicht damit aufgehört.

      Ich könnte sagen, dass ich es ihretwegen tue. Denn wenn man sich vorstellt, in einem Bett zu liegen, sich nicht bewegen zu können und alles mitzubekommen und dann niemand einen zur Kenntnis nimmt, niemand mit einem spricht, das muss schrecklich sein.

      Aber die Wahrheit ist, ich tue es nicht nur ihretwegen.

      Ich tue es auch meinetwegen.

      Denn ich brauche das. Dieses Gegenüber, dem ich alles sagen, alles erzählen kann.

      Wenn ich einen schwierigen Fall habe.

      Wenn irgendwas nicht so läuft, wie es sollte.

      Es ist die ganz große Liebe.

      Immer noch.

      Ich sage: “Ich denke oft daran, wie uns kennengelernt haben. Damals. Wir waren sechzehn und in der High School. Es war im Französisch-Unterricht. Ich saß in der Reihe vor dir - neben einem anderen Mädchen, mit dem ich lange und sehr gut befreundet gewesen bin. Ich drehte mich zu dir um. Unsere Blicke trafen sich. Ich weiß noch, wie du mich angesehen hast. Das war war wie eine Naturgewalt. Die Lehrerin musste mich ermahnen, jetzt aufzupassen. Ich glaube, sowas nennt man ein klassisches Teenager-Drama. Diese Faszination hat nie nachgelassen.”

      Ich stelle mir vor, dass sie antwortet.

      Wenn ich bei ihr sitze, höre ich sie reden.

      So, wie sie es immer getan hat.

      Ich höre ihre samtene Stimme und, die mich vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen hat.

      Und dann zucke ich zusammen, denn ich sehe einen Schatten, links von mir.

      Ich greife zur Dienstwaffe, reiße sie raus.

      “Keine Bewegung! FBI!”, rufe ich.

      Der Mann hat einen dunklen Bart.

      Er starrt mich mit großen Augen an.

      Seine Bewegung ist erstarrt.

      Er wirkt wie schockgefroren.

      Ich brauche einen Moment, bis ich begreife, dass er die Kleidung der Krankenpfleger trägt.

      Aber das muss nichts heißen.

      “Ich bin die Nachtschicht”, sagt er, etwas verstört. “Mister Dorkin, Sie waren offenbar so vertieft in Ihr...Gespräch, dass Sie nicht gemerkt haben, wie ich hereinkam.”

      Jetzt erkenne ich ihn wieder.

      Wir sind uns tatsächlich schon öfter begegnet. Kann trotzdem sein, dass er einer von Valentinas Bluthunden ist. Jeder könnte das sein.

      Und jeder könnte das werden. Für ein paar Dollar oder für einen Koffer voll davon. Für Valentina spielt das keine Rolle. Sie weiß, dass jeder käuflich ist. Sie war schließlich mal eine Hure. Wer sollte das besser wissen als sie?

      Ich senke die Waffe.

      “Entschuldigen Sie”, sage ich.

      “Ich habe einen ganz schönen Schreck bekommen, Mister Dvorkin.”

      “Es tut mir wirklich sehr Leid.”

      “Schon


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