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Johanna dArc die Jungfrau von Orleans. Александр ДюмаЧитать онлайн книгу.

Johanna dArc  die Jungfrau von Orleans - Александр Дюма


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wie eine Meute in das Jägerrecht. Zudem, wie sehr sie nun eilen mögen, so fürchte ich sehr, gesetzt, sie kommen, dass sie nicht rechtzeitig kommen, um die gute Stadt Orleans zu retten, die das letzte Bollwerk ist, welches der König an der Loire besitzt, und der Graf von Salisbury zum Hohn des feierlichen Versprechens belagert, das er in England Monseigneur dem Herzog von Orleans machte, nicht Domainen mit Krieg zu überziehen, die ihr Gebieter nicht verteidigen könne, da er ein Gefangener ist.«

      »Und da jeder Meineid eine unmittelbare, dem Himmel zugefügte Beleidigung ist,« äußerte eine sanfte Stimme, die sich zur Seite des Meisters Durand vernehmen ließ, »so hat der Herr erlaubt, dass der Treulose ob der seinigen bestraft wurde.«

      »Was will dieses junge Mädchen damit sagen?« fragte Robert von Beaudricourt, erstaunt, dass ein so junges Kind in ein Gespräch sich mischte, das sehr wenige von jenen, die sich da befanden, zu führen fähig gewesen wären.

      »Ich will damit sagen,« antwortete Johanna mit der nämlichen sanften und bescheidenen, aber ruhigen und zuversichtlichen Stimme, »dass bereits vor achtzehn oder zwanzig Tagen wenigstens, der Graf von Salibury mit einer Todsünde gestorben ist, von einem Kanonensplitter getroffen.«

      »Und woher weißt Du so wichtige Neuigkeiten, junges Mädchen, da ich selbst sie noch nicht weiß?« entgegnete der Ritter lachend.

      ,O! gebt nicht Acht auf sie, Herr,« rief Jakob eilig aus, indem er zwischen seine Tochter und Robert von Beaudricourt trat; »dieses Kind ist eine Unwissende, die nicht weiß, was sie sagt.«

      »Und wüßte sie es,« versetzte der Ritter, »wäre auch der Graf tot, wie Eure Tochter es verkündet, wackerer Mann, den ich vermute, dass sie Eure Tochter ist. . . .«

      »Ach! ja,« murmelte Jakob, »und sie macht uns Allen viel Verdruss.«

      »Wohl an, wäre er auch tot, bleiben nicht für Einen Gestorbenen zehn Andere übrig, fast eben so mächtig, wie er? Bleiben nicht der Graf von Suffolk übrig, Herr Wilhelm de la Poule, Herr Johann Falstaff, Herr Robert Héron, die Seigneurs von Gray, von Talbot von Scales, Lancelot von Lille, Gladesdale, Wilhelm von Rochefort und so viele Andere?«

      »Und bleiben uns,« erwiderte Johanna lebhaft werdend, »und dem edlen Dauphin, unserm Herrn, nicht der Herzog von Alencon, der Graf von Clermont, der Graf von Dunois, Vignoles de la Hiré, Pothon von Vaintrailles, und so viele Andere, eben so Tapfere und Loyale, wie Ihr, Herr, und bereit, wie Ihr, ihr Leben für das Wohl des Königreiches zu opfern? Bleibt nicht ferner, am Schlusse von allem dem, auch noch Unser Herr Jesus Christus übrig, welcher Frankreich liebt, und nicht gestatten wird, dass es in die Hände unserer Feinde falle, der Engländer und Burgunder?«

      »Ach! ach! Herr, verzeiht diesem Kind, dass es Euch also widerspricht,« rief Jakob höchst betrübt aus; »aber, ich sagte es Euch, es gibt Augenblicke, in denen sie so seltsame Dinge spricht, dass man sie für verrückt halten möchte.«

      »Ja,« entgegnete der Ritter traurig, »ja, sie muss verrückt sein, um eine Hoffnung zu bewahren, die der König selbst nicht mehr hegt, und um zu glauben, dass Orleans widerstehen wird, während nicht nur die Hauptstadt, sondern auch die guten und befestigten Städte Nogent, Fargeau, Sully, Jaurille, Beaugency, Marchenois, Rambouillet, Montpipeau, Thoury, Pithiviers, Rochefort, Chartres und selbst Mons, eine nach der andern sich ergeben haben; während von den vierzehn Provinzen, die der weise König Karl V. dem unsinnigen Könige Karl VI, hinterlassen hat, nur mehr drei seinem Sohne übrig bleiben. Nein, nein, gute Leute, das Königreich Frankreich ist wegen der großen Sünden verdammt, die darin begangen wurden.«

      »Die Sünden der Menschen, wie groß sie auch sein mögen, sind für die Vergangenheit und Zukunft durch das Blut Unseres Herrn getilgt worden,« versetzte Johanna mit einer außerordentlichen Zuversicht, und zum Himmel ihre Augen voll göttlicher Eingebung, hebend, »das Königreich Frankreich wird nicht zu Grunde gehen, müsste auch Gott ein Wunder wirken, um es zu retten.«

      »Amen,« antwortete der Ritter, sich auf sein Roß schwingend und bekreuzend; »inzwischen, gute Leute,« fügte er bei, im Sattel sich zurecht setzend, »wenn die Burgunder noch einmal kommen sollten, um das Dorf Domremy zu plündern, so macht es eiligst Robert von Beaudricourt zu wissen, und er müsste, so wahr er ein Edelmann ist, anderswo sehr beschäftigt sein, wenn er Euch nicht zu Hilfe käme.«

      Bei diesen Worten setzte der Capitain, der zu Domremy länger verweilt hatte, als er es zu tun gedachte, seinem Rosse beide Sporen ein, und ritt im scharfen Trabe auf dem Wege von dannen, der nach Vaucouleurs führte, von seinen beiden Dienern gefolgt, und von den Segnungen aller Landleute begleitet, die ihm nachschauten, so lange sie ihn erblicken konnten.

      Als er verschwunden war, wendete Jakob sich um, um Johanna wegen ihrer so eben betätigten großen Keckheit auszuzanken; aber er rief ihr und suchte sie vergebens; Johanna war nicht mehr da, und weil das ganze Dorf mit dem Wegreiten des Herrn von Beaudricourt beschäftigt war, hatte Niemand von den Landleuten bemerkt, nach welcher Seite hin das junge Mädchen fortgegangen war.

       Zweites Kapitel.

      Die Stimmen

      Wirklich hatte Johanna, sobald sie die Vorkehrungen zum Aufbruch des Ritters bemerkte, den um ihn herum gebildeten Kreis verlassen, und entfernte sich nun mit demselben langsamen und ruhigen Schritte, mit dem sie gekommen war, den Weg entlang, der nach Neuschâteau führt, ohne dem Anscheine nach zu beachten, dass der Boden, wie gesagt, mit zwei Zoll Schnee bedeckt war.

      dies geschah, weil dieses seltsame junge Mädchen, dessen Geschichte wir zu schreiben unternahmen, in nichts seinen Gefährtinnen ähnlich war; ihre Geburt, ihre Kindheit, ihre Jugend, wurden von allen jenen weissagenden Zeichen angekündigt, begleitet oder gefolgt, die in den Augen derjenigen, welche sie umgeben, deutlich die Auserwählte des Herrn bezeichnen: man höre, was man damals mit dem Tone des Zweifels von ihr sagte, man Höre, was man seitdem mit der Stimme der Dankbarkeit und des Glaubens wiederholte.

      Johanna, oder vielmehr Hannchen, wie man sie noch häufiger nannte, war zu Domremy geboren, einem anmutigen, von der Maas bewässerten, zwischen Neuschâteau und Vaucouleurs gelegenen Thale. Ihr Vater hieß Jakob d'Arc, und ihre Mutter Isabella Romée, Beide bekannt wegen ihrer strengen Redlichkeit, und im Genusse eines fleckenlosen Rufes. Die Nacht, in welcher Johanna geboren wurde, und die jene des Festes der heiligen Drei Könige im Jahre der Gnade 1412 war, woraus hervorgeht, dass zur Zeit, da diese Chronik beginnt, sie gerade siebzehn Jahre zählte, war eine von jenen festlichen Nächten, die der Himmel bisweilen der Erde spendet: obwohl das Wetter um diese Zeit gewöhnlich kalt und regnerisch zu sein pflegt, erhob sich gegen Abend ein sanfter Wind, ganz durch duftet von jenen süßen Wohlgerüchen, die man während der Dämmerung« des Monats Mai einatmet. Da es gegen das Ende eines Ruhetages geschah, dass diese Art von Wunder fühlbar wurde, hatte Jeder diese unverhoffte Wohltat genießen wollen, und die meisten Einwohner waren unter ihren Haustüren geblieben, als gegen Mitternacht ein Stern sich vom Himmel abzusondern schien, und in der Luft einen glänzenden Lichtstreifen furchend, auf das Haus des Jakob d'Arc herabschoß.

      Zu gleicher Zeit krähten die Hähne, schlugen mit den Flügeln, und ließen unbekannte Töne vernehmen, obgleich die Zeit, zu welcher sie zu krähen pflegten, noch nicht gekommen war, und Jeder fühlte sich, ohne zu wissen warum, von einer so lebhaften Freude durchdrungen, dass alle Bewohner des Dorfes durch die Gassen zu eilen begannen, einander fragend, was denn so eben im Himmel oder auf Erden sich ereignet habe, wodurch ihr Herz in eine so große Fröhlichkeit versetzt werde. Unter jenen, die so herum eilten, befand sich ein alter Schäfer, wegen des Umstandes bekannt, dass er oft Weissagungen gemacht hatte, die sich verwirklichten, und der nicht nur zu Domremy, sondern auch auf zehn Meilen in der Runde in einem großen Wissensrufe stand; dieser alte Schäfer antwortete, von einigen Personen gefragt: ,.

      »Drei vornehme Buhlerinnen haben Frankreich in's Verderben gestürzt,2 eine Jungfrau wird es retten.«

      Man schenkte diesen Worten um so größere Aufmerksamkeit, als sie mit einer alten Prophezeiung Merlin's übereinstimmten, also lautend:

Descendet virgo dorsum sagitariEt flores virgineos obscultavi

      Und Jeder redete lange davon, in der Hoffnung irgend eines großen Ereignisses.

      Am


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<p>2</p>

Diese drei Frauenpersonen waren: die Erste, Eleonore, Gemahlin Ludwigs des Jüngern, die, von ihrem Gemahl Verstoßen, in zweiter Ehe Heinrich von Anjou, König von England heiratete, und ihm als Mitgift Aquitainen, Poitou, Touraine und Maine zubrachte, welche, mit dem Herzogtum Normandie und der Grafschaft Anjou vereinigt, den dritten Teil Frankreichs in die Hunde seiner Feinde lieferten:

Die Zweite, Isabelle von Frankreich, Gemahlin Eduards III. die, auf ihren Sohn Eduard III. die Rechte übertragend, welche sie auf den Thron von Frankreich zu haben behauptete, jenen berüchtigten Krieg herbeigeführt hatte, der noch währte, und folglich die Schlachten von Crécy, Poitiers und Azincourt, die drei blutigsten Episoden desselben:

Und die Dritte, Isabelle von Bayern, Mutter Karls VII., welche jetzt die Engländer und Burgunder gegen ihren eigenen Sohn aufhetzte.

Die Jungfrau, welche Frankreich retten sollte, war die von jenen drei königlichen Buhlerinnen so hart kompromittierte, niedrige Bäuerin, deren Geschichte wir schreiben. A.D.

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